Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitsbindung für das
Skispringen, bei der der Stiefel an seinem vorderen Sohlenteil
mittels einer willkürlich betätigbaren Spannvorrichtung in der
Bindung gehalten ist, wobei die Bindung zweiteilig ausgeführt ist
und einen skifesten Grundteil sowie einen bei Überlast vom
Grundteil durch Drehung gegenüber dem Grundteil lösbaren
Auslöseteil aufweist, der in der Gebrauchsstellung durch einen
Auslösemechanismus am Grundteil gehalten ist sowie mit einer vom
Ski abhebbaren Fersenhaltevorrichtung.
Bei der Verwendung einer vom Ski abhebbaren
Fersenhaltevorrichtung, wie sie für das Skispringen erforderlich ist,
muß die vordere Sohlenhaltevorrichtung, wenn Sie als
Sicherheitsbindung ausgebildet sein soll, den Auslösevorgang ohne
eine Abstützung der Ferse am Ski ermöglichen, da sonst die
Abhebbarkeit der Fersenhaltevorrichtung nicht gewährleistet wäre.
Eine solche vordere Sohlenhaltevorrichtung der eingangs erläuterten
Art ist aus der DE-A-33 10 739 bekannt. Hierbei ist der Stiefel mit
einer nach vorn verlängerten Sohle mittels eines Steckstiftes an dem
oberen, als Platte ausgebildeten Bindungsteil festgelegt. Dieser
obere Bindungsteil, der als Platte ausgebildet ist, erstreckt sich bis
in die Nähe des Stiefelabsatzes und ist etwa in der Mitte mittels
eines skifesten Zapfens schwenkbar gelagert, wobei die Platte ein
Langloch aufweist, durch welches der Zapfen ohne Kopf
hindurchgreift, so daß die Platte nach dem Auslösevorgang zu
sammen mit dem Schuh vom Ski freikommen kann. Die Platte ist im
hinteren Bereich durch eine sie übergreifende Lasche gegen ein Ab
heben gesichert und stützt sich vorne gegen einen gefederten Auslö
sebolzen ab, der wegen der notwendigen Haltevorrichtung für die
vorspringende Sohle sehr weit vor dem Schuh auf dem Ski angeord
net ist.
Aus dieser Ausgestaltung ergeben sich verschiedene Nachteile. Ein
wesentlicher Nachteil besteht darin, daß der nach einer Verdrehung
vom Ski lösbare Auslöseteil als eine verhältnismäßig lange Platte
ausgebildet sein muß und daß der Auslösemechanismus, der einen
abgefederten Bolzen umfaßt, eine Abstützung des Auslöseteiles in
seitlicher Richtung mit einem gewissen Abstand erfordert. Bei der
bekannten Bindung erfolgt die seitliche Abstützung durch den
Drehzapfen, auf dem die Platte drehbar gelagert ist. Aus dieser
zwangsweise notwendigen verhältnismäßig großen Abmessung der
Platte ergibt sich einerseits eine zusätzliche Gewichtsbelastung und
andererseits die Gefahr einer Vereisung zwischen der Platte und dem
Ski, wodurch der Auslösevorgang wesentlich beeinträchtigt wird.
Ein wesentlicher Nachteil besteht auch noch darin, daß sich der
Auslösebolzen und die Rastöffnung in der Platte sehr weit vor dem
Stiefel befinden, so daß sich große Unterschiede im
Auslöseverhalten ergeben, die davon abhängen, ob der Stiefel auf
dem Ski aufruht, oder ob der Absatz vom Stiefel abgehoben ist. Um
diesem Nachteil zu begegnen, sieht eine Variante der eingangs
erläuterten bekannten Bindung eine Zweifachanordnung von
Auslöseteilen vor, und zwar ist auf der Auslöseplatte noch ein
weiteres Auslösesystem in Form einer kürzeren Platte vorgesehen,
die beide mit abgefederten Rastkugeln zusammenwirken. Diese
Ausgestaltung hat nicht nur eine beträchtliche Gewichtsbelastung,
sondern auch einen ungleich größeren konstruktiven Aufwand wegen
der beiden Auslösesysteme zur Folge. Außerdem ist bei dieser
Ausgestaltung ein Freikommen des Stiefels vom Ski nicht möglich,
da die Auslöseteile fest mit dem Ski verbunden sind.
Bei den bekannten Bindungen für das Skispringen, bei denen die
Fersenhaltevorrichtung ein Abheben der Ferse während des Skifluges
und insbesondere bei der Landung gestatten, hat es sich
herausgestellt, daß sich der Anstellwinkel zwischen Stiefelsohle und
Ski während des Skifluges, insbesondere bei Windböen verändern
kann, was nicht nur die Eleganz des Skifluges und die erzielbare
Weite, sondern auch die Sicherheit des Skispringers nachteilig
beeinflussen kann.
Aus der DE 28 46 914 B1 ist eine Fersenhaltevorrichtung bekannt, die
ein Abheben des Stiefels vom Ski ermöglicht. Diese
Fersenhaltevorrichtung umfaßt zwei Zugfedern beiderseits des Skistiefels,
die mit einem an der Ferse angreifenden Bügel zusammenwirken, derart,
daß die Ferse beim Abheben wieder auf den Ski zurückgeführt wird, wie
dies beim Tourengehen erwünscht ist. Bei Anwendung einer solchen
Bindung für das Skispringen wäre aufgrund der Verwendung von Federn
das Problem des sich ändernden Anstellwinkels nicht gelöst, weil die
Federn stets den Ski an die Ferse nachziehen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Sicherheitsbindung für das
Skispringen zu schaffen, die ein geringes Gewicht und günstige
Auslöseeigenschaften bei unterschiedlichen Fußstellungen aufweist,
unanfällig gegen Vereisung ist und die eine exakte Skiführung
während des Skifluges ermöglicht sowie insbesondere die Gefahr des
Hochschlagens der Ski bei Windböen vermeidet.
Diese Aufgabe wird gemäß einer ersten einfachen Ausgestaltung
durch die im Anspruch 1 angegebene Mittel gelöst.
Die Ausgestaltung der vorderen Sicherheitsbindung ermöglicht eine
kompakte, gewichtssparende Sicherheitsbindung, die für Sprungski
geeignet ist, bei dem eine freie Abhebbarkeit des Stiefelabsatzes
gewährleistet sein muß. Wesentlich bei dieser Ausgestaltung ist auch
noch die Tatsache, daß nicht nur eine Drehbewegung des Stiefels
gegenüber dem Ski möglich ist, sondern daß der Stiefel nach einem
bestimmten Drehwinkel auch völlig vom Ski gelöst werden kann, was
auf die Anordnung der Aussparungen im Führungsflansch
zurückgeht. Da der Führungsbacken zusammen mit dem Auslöseteil
durch die Spannvorrichtung fest am Stiefel angeordnet ist, ist nach
einem Sturz eine leichte Festlegung des Stiefels am Ski wieder
möglich. Da das Auslöseteil über das Grundteil und die
Führungsrollen greift und da außerdem das Auslöseteil mit nach
innen gebogenen Flanschen in die Umfangsnuten der Führungsrollen
eingreift und damit auch den Auslösemechanismus übergreift, der im
wesentlichen im Grundteil angeordnet ist, ist die Gefahr einer
Vereisung und Blockierung der Sicherheitsbindung praktisch
ausgeschlossen, zumal die Drehbarkeit des Auslöseteils gegenüber
dem Grundteil durch Vereisung nicht blockierbar ist, weil die
Flansche verhältnismäßig dünn und damit im Sinne einer Schneide
ausgebildet sein können, so daß selbst für den Fall, daß Schnee unter
das Auslöseteil gelangen sollte, dieser durch die Führungsflansche
bei einer Drehbewegung verdrängt werden kann. Die Lösbarkeit der
hinteren Sohlenhaltevorrichtung bei Zugkräften, die im wesentlichen
parallel zur Stiefelsohle auftreten, ist notwendig, um nach einem
Auslösevorgang des Stiefels in der vorderen Sicherheitsbindung, den
Stiefel völlig vom Ski freizubekommen, denn sonst würde der Ski
nach Art eines Fangriemens am Stiefel hängenbleiben. Die
Einstellbarkeit der Länge des Zuggliedes ist erforderlich, um den
Schwenkwinkel zwischen Stiefelsohle und Ski verändern zu können,
was unter anderem von der Bauart der Sprungschanze abhängt.
Eine für das Skispringen bevorzugte Ausgestaltung, die eine
Kombination der vorderen Sicherheitsbindung mit einer vom Ski
abhebbaren Fersenhaltevorrichtung mit einem bei größer werdendem
Stiefelschwenkwinkel zunehmenden Schwenkwiderstand vorsieht,
ergibt sich aus Anspruch 2. Durch die Ausgestaltung der hinteren
Sohlenhaltevorrichtung wird den speziellen Anforderungen des
Sprunglaufs Rechnung getragen, bei dem ein gewisser elastischer
Widerstand mit Endbegrenzung beim Abheben des Stiefelabsatzes
vom Ski erwünscht ist, um eine bessere Steuerung des
Anstellwinkels des Skis beim Skiflug zu ermöglichen. Trotzdem ist
durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung sichergestellt, daß der
Stiefel nicht nur aus der vorderen Sohlenhaltevorrichtung freikommt,
sondern daß auch diese Fersenhaltevorrichtung den Auslösevorgang
vom Ski nicht beeinträchtigt.
Im folgenden werden zunächst weitere Ausgestaltungen der vorderen
Sohlenhaltevorrichtung und darauf weitere Ausgestaltungen der
Fersenhaltevorrichtung dargelegt.
Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Führungsrollen
mittels Wälzlager gelagert sind, so ist hierdurch eine äußerste
Leichtgängigkeit gewährleistet, durch die eine Beeinflussung des
Auslösevorganges vermieden ist.
Vorzugsweise sind die Steuerkurven im Auslösenocken symmetrisch
zur Längsachse ausgebildet, und begrenzen eine zentrale Rastaus
nehmung für das Auslöseglied. Hierdurch ergibt sich ein gleichmäßi
ger Auslösevorgang nach beiden Drehrichtungen, wodurch es keine
linke und rechte Bindung gibt und die Ski somit untereinander ausge
tauscht werden können.
Damit der Auslösevorgang nicht durch Reibvorgänge negativ beein
flußt wird, ist es vorteilhaft, wenn in weiterer Ausgestaltung der
Erfindung das Auslöseglied als Steuerrolle ausgebildet ist. Hierdurch
findet an den Steuerkurven keine gleitende Reibung, sondern ein Ab
rollvorgang statt.
Für das Festspannen des Stiefels am Auslöseteil empfiehlt sich eine
Ausgestaltung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Spannvor
richtung einen mit seiner Basis am Auslöseteil befestigten U-förmi
gen Führungsbacken für die Stiefelsohle umfaßt, an dessen senkrecht
zur Skioberfläche stehenden Schenkeln eine mittels eines Hebels
drehbare Spannwelle beidseitig drehbar gelagert ist, die zwischen
den Schenkeln durch eine mindestens bis zum Wellenzentrum rei
chende Aussparung abgeflacht ist, deren bogenförmig gerundeter
Teil in der Spannstellung in eine angepaßte Hohlkelle in der überste
henden Stiefelsohle eingreift. Hierdurch ist eine einfach zu bedie
nende und besonders einfach und gewichtssparend aufgebaute Spann
vorrichtung geschaffen, die obendrein noch den Vorteil hat, daß
durch die segmentartige Ausbildung der Spannwelle, die durch Ver
drehen in die Hohlkehle der Stiefelsohle eingreift, diese beim Ver
drehen in den Führungsbacken hineingezogen und damit festge
klemmt wird, wodurch die Stiefelsohle im Führungsbacken festge
keilt wird, was den seitlichen Halt des Stiefels im Führungsbacken
verbessert.
Die Halterung der Stiefelsohle im Führungsbacken wird gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung dadurch verbessert, daß die
beiden Schenkel an ihren freien oberen Rändern zumindest teilweise
nach innen gebogen sind, wobei der Abstand der freien Ränder vom
Basisteil des Führungsbackens im wesentlichen der Dicke der Stie
felsohle angepaßt ist. Hierdurch können die beim Absprung von der
Sprungschanze im wesentlichen senkrecht zur Skioberfläche wirken
den Absprungkräfte sicher aufgenommen werden, ohne daß eine La
geänderung des Stiefels gegenüber dem Führungsbacken eintritt.
Eine besonders einfache Ausgestaltung der Fersenhaltevorrichtung
ergibt sich dadurch, daß am freien Ende des Zuggliedes eine
Klammer vorgesehen ist, die an einem am Stiefel angeordneten
zylindrischen, senkrecht zur Stiefelsohlenoberfläche stehenden
Zapfen zwischen zwei Flanschen desselben quer zur Zapfenachse
formschlüssig aufsteckbar ist. Bei der üblichen Zugbelastung, die bei
einem Verschwenken des Stiefels gegenüber dem Ski beim
Sprunglauf auftritt, wird die Klammer zwischen den Flanschen des
Zapfens geklemmt und kann sich somit nicht von diesem lösen. Tritt
dagegen nach einem Auslösevorgang und Freikommen des Stiefels
vom Ski eine Zugbelastung im wesentlichen in Richtung parallel zur
Stiefelsohle auf, so kann der am Stiefel angeordnete Zapfen von der
Klammer freikommen, da diese nur auf den Zapfen unter leichter
Klemmwirkung aufsteckbar ist.
Bei einer besonders einfachen Ausgestaltung der Erfindung kann das
Zugglied als elastisch dehnbares Band ausgebildet sein.
Für eine Begrenzung des Schwenkwinkels ist dann allerdings noch
ein starres Band notwendig.
Eine vorteilhaftere Ausgestaltung ergibt sich auch dann, wenn das
Zugglied in Zugrichtung undehnbar ausgebildet und mit seinem ski
festen Ende an dem einem Ende einer Zugfeder befestigt ist, deren
anderes Ende in Zugrichtung einstellbar am Ski gehalten ist. Dabei
kann die Zugfeder in einem skifest angeordneten Rohr angeordnet
sein.
Eine weitere Variante ergibt sich dadurch, daß das Zugglied in Zug
richtung undehnbar ausgebildet und zwischen seinen am Ski fest an
geordneten Ende und dem freien Ende S-förmig über zwei Umlenk
körper geführt ist, von denen der dem skifesten Ende näher gelegene
erste Umlenkkörper mittels einer einstellbaren Druckfeder abgefe
dert und der zweite Umlenkkörper skifest angeordnet ist. Dabei kann
die Anordnung so getroffen sein, daß die Feder in einem Gehäuse
angeordnet ist, das eine Austrittsöffnung für das Zugglied aufweist,
wobei der Rand der Austrittsöffnung im Gehäuse als skifester Um
lenkkörper dient.
Eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit besteht darin, daß das
Zugglied in Zugrichtung undehnbar ausgebildet und mit seinem ski
festen Ende an einer in Drehrichtung einstellbaren federbelasteten
Aufrollspule angeordnet ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung
zeigt
Fig. 1 eine vordere Sicherheitsbindung bestehend aus Grundteil,
Auslöseteil und Führungsbacken mit Spannvorrichtung in
Explosionsdarstellung;
Fig. 2 eine schaubildliche Unteransicht des Auslöseteils;
Fig. 3 eine schaubildliche Darstellung eines Führungsbackens
mit Spannvorrichtung und eingespanntem Stiefel;
Fig. 4 einen Längsschnitt durch den Führungsbacken mit Spann
vorrichtung sowie einzuführendem Stiefel;
Fig. 5 einen Längsschnitt durch einen Führungsbacken mit
Spannvorrichtung und Stiefel während des Spannvor
ganges;
Fig. 6 einen Längsschnitt durch einen Führungsbacken mit
Spannvorrichtung und Stiefel im eingespannten Zustand;
Fig. 7 eine schaubildliche Ansicht einer Fersenhaltevorrichtung;
Fig. 8 die Fersenhaltevorrichtung gemäß Fig. 7 in Explosions
darstellung;
Fig. 9 einen Teil einer weiteren Ausführungsform der Fersen
haltevorrichtung in schaubildlicher Darstellung;
Fig. 10 die Fersenhaltevorrichtung gemäß Fig. 9 im Längs
schnitt und in Explosionsdarstellung;
Fig. 11 eine Außenansicht eines Teils einer weiteren Ausgestal
tung einer Fersenhaltevorrichtung;
Fig. 12 einen Aufrollmechanismus für die Fersenhaltevorrichtung
gemäß Fig. 11;
Fig. 13 eine schaubildliche Ansicht eines Stiefelabsatzes mit
einem Teil einer Fersenhaltevorrichtung;
Fig. 14 die Ansicht gemäß Fig. 13 in teilweise aufgebroche
nem Zustand;
Fig. 15 eine der Fig. 14 entsprechende Darstellung mit ver
schwenktem Teil der Fersenhaltevorrichtung beim Aus
lösevorgang; und
Fig. 16 einen Teilschnitt durch eine schaubildliche Darstellung
einer weiteren Ausgestaltung einer Fersenhaltevor
richtung.
In den Fig. 1 bis 6 ist eine vordere Sohlenhaltevorrichtung dar
gestellt, wie sie beispielsweise in Verbindung mit den Fersenhalte
vorrichtungen gemäß den Fig. 7 bis 16 zur Anwendung kommen
kann.
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, umfaßt die vordere Sicher
heitsbindung ein Grundteil 1, das auf einem nicht dargestellten Ski
befestigbar ist, ein Auslöseteil 2 und einen auf dem Auslöseteil befe
stigten Führungsbacken 3 mit Spannvorrichtung 4.
Das Grundteil 1 besteht aus einem Gehäuse 5, in welchem ein Auslö
semechanismus untergebracht ist, der ein aus mehreren Federn 6 be
stehendes Federpaket umfaßt, die gegen einen mittels einer Schraube
7 einstellbaren und in der Zeichnung nicht dargestellten Anschlag
einerseits und einen in der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellten
bewegbaren Schieber abgestützt sind, der eine durch einen Schlitz 8
des Gehäuses 5 herausragende Steuerrolle 9 trägt. Auf dem Gehäuse
5 sind weiterhin drei Führungsrollen 10 frei drehbar gelagert, die
mit Umfangsnuten 11 versehen sind. Die Führungsrollen sind mit ih
ren nicht dargestellten Drehachsen auf einem Kreis mit untereinan
der gleichem Abstand angeordnet und dienen zur drehbaren Lagerung
des Auslöseteils 2. Dieser weist an seinem Umfang der Anzahl der
Führungsrollen 10 entsprechende, nach unten und innen gebogene
Führungsflansche 12 auf, die zwischen sich ebenfalls der Anzahl der
Führungsrollen entsprechende Ausnehmungen 13 begrenzen. Die
Führungsflansche 12 greifen mit ihren nach innen gebogenen Rän
dern in die Umfangsnuten 11 ein, wodurch das Auslöseteil 2 durch
die Führungsrollen 10 drehbar gelagert ist. Die Anordnung der Füh
rungsflansche 12 ist so getroffen, daß in der Gebrauchsstellung die
Führungsrollen 10 in der Mitte der jeweiligen Führungsflansche 12
liegen. Bei einer Verdrehung des Auslöseteiles 2 entsprechend dem
halben Umfangsweg der jeweiligen Führungsflansche 12 treten diese
aus den Umfangsnuten aus und die Führungsrollen gelangen in den
Bereich der Ausnehmungen 13, wodurch das Auslöseteil 2 von den
Führungsrollen 10 und somit vom Grundteil 1 freikommt.
Mit dem Auslöseteil 2 ist ein Auslösenocken 14 fest verbunden, der
an seinem freien Ende eine zentrale Rastausnehmung 15 und daran
sich anschließende symmetrisch ausgebildete Steuerkurven 16 auf
weist. In der Gebrauchsstellung greift die Steuerrolle 9 in die
Rastausnehmung 15 ein. Die an die Rastausnehmung 15 angrenzen
den Steuerkurven 16 bewirken zunächst aufgrund ihrer Form einen
Widerstand gegen eine Verdrehung des Auslöseteiles 2. Da die Steu
errolle 9 in der Rastausnehmung 15 in der Gebrauchsstellung liegt,
ist eine Verdrehung des Auslöseteiles 2 nur dann möglich, wenn die
Steuerrolle 9, die bei dieser Drehbewegung an einer der Steuerkur
ven 16 abrollt, in ihrem Langloch 8 gegen den Widerstand der Fe
dern 6 verschoben wird. Je nach Einstellung des einstellbaren An
schlages läßt sich somit die Auslösehärte festlegen.
Der auf dem Auslöseteil 2 vorgesehene Führungsbacken 3 ist im we
sentlichen U-förmig gestaltet und weist eine Basis 17 sowie zwei
senkrecht nach oben stehende Schenkel 18 und 19 auf, deren freie
Ränder 20 und 21 nach innen gebogen sind und einen Abstand zur
Basis 17 aufweisen, der im wesentlichen der Dicke der Stiefelsohle
entspricht, so daß diese nach ihrem Einsetzen in Richtung des Pfei
les 22 sowohl in seitlicher Richtung durch die Schenkel 18, 19 als
auch nach oben durch die Ränder 20, 21 gehalten ist. Damit der
Stiefel nicht nach hinten, also entgegen der Richtung des Pfeiles 22
herausrutschen kann, ist die Spannvorrichtung 4 vorgesehen, die als
abgewinkelter zweiarmiger Hebel 23, 24 ausgebildet und mittels ei
ner Steckachse 25 in den Schenkeln 18, 19 schwenkbar gelagert ist.
Beim Einsetzen des Stiefels in den Führungsbacken wird zunächst
die Spannvorrichtung 4 so verschwenkt, daß der Hebel 23 nach
vorne und unten weist, wodurch ein V-förmiger, nach hinten offener
Beschlag 26 auf der Oberseite der Stiefelsohle 27 unter den kurzen
Hebel 24 gleiten kann. Nach Verschwenken der Spannvorrichtung 4
nach oben hakt sich der Hebel 24 am Beschlag 26 fest.
In den Fig. 3 bis 6 ist eine gegenüber Fig. 1 abgeänderte Aus
führungsform einer Spannvorrichtung für die Befestigung des Stie
fels in der Sicherheitsbindung dargestellt, wobei diese Ausführungs
form als bevorzugte Ausführungsform angesehen wird.
Bei dieser Ausführungsform entspricht der Führungsbacken demjeni
gen nach Fig. 1 und ist deshalb mit den gleichen Bezugszeichen
versehen. Die Spannvorrichtung umfaßt eine Spannwelle 60, die
beidseitig in den Schenkeln 18 und 19 des Führungsbacken 3 drehbar
gelagert und mittels eines Hebels 61 drehbar ist, der an einem Ende
der Spannwelle 60 angeordnet ist. Die Spannwelle weist eine bis
mindestens zum Wellenzentrum reichende Aussparung auf, wodurch
ein segmentartiger abgeflachter Teil 62 verbleibt. Das vordere Ende
der Stiefelsohle weist eine hohlkehlenartige, über die ganze Sohlen
breite reichende Ausnehmung 63 auf, die in ihrer Form dem abge
rundeten Teil 64 der Spannwelle 60 angepaßt ist. Zum Festspannen
des Skistiefels ist der Hebel nach vorne verschwenkt, so daß der ab
geflachte Teil 62, wie aus Fig. 14 ersichtlich, nach unten weist.
Hierdurch kann die Stiefelspitze unter die Spannwelle geschoben
werden. Danach wird der Hebel 61 verschwenkt und damit die
Spannwelle 60 verdreht und greift dabei in die Nut 63 ein, wie dies
aus Fig. 5 hervorgeht. Der Endzustand ist in Fig. 6 dargestellt,
wobei der Hebel 61 vollkommen nach hinten geschwenkt ist und der
abgerundete Teil 64 der Spannwelle 60 formschlüssig in die Nut 63
eingreift.
Im nachfolgenden werden nun verschiedene Ausführungsformen einer
Fersenhaltevorrichtung beschrieben, die in Verbindung mit einer
vorderen Sohlenhaltevorrichtung gemäß den Fig. 1 bis 6 zur
Anwendung kommen können.
Die in den Fig. 7 und 8 dargestellte Fersenhaltevorrichtung um
faßt ein undehnbares, allseitig bewegliches Zugglied 27 in Form
eines Bandes, das mit seinem einen Ende an einer Zugfeder 28 befe
stigt ist, welche in einem auf der Skioberfläche festgelegten Rohr 29
geführt ist. Dieses Rohr befindet sich hinter dem Stiefelabsatz auf
der Skioberfläche und weist an seinem dem Stiefel zugewandten En
de einen Führungskörper 30 in Form eines im Rohr 29 befestigten
Stopfens auf. Dieser Führungskörper 30 weist einen querliegenden
Schlitz 31 für den Durchtritt des Zuggliedes 27 auf. Das dem Zug
glied 27 abgewandte Ende der Feder 28 ist an einem einstellbaren
Anschlag 32, der im Rohr 29 verschiebbar geführt ist und ein Ge
windeteil 33 zum Einschrauben in die Feder 28 aufweist, befestigt.
Zur Einstellung des Anschlages 32 wird ein Schraubbolzen 34 mit
Kopf 35, der am Ende des Rohres 29 anliegt, in ein Innengewinde 36
des Anschlages 32 eingeschraubt. Um die Stellung des Anschlages 32
sichtbar zu machen, weist dieser einen Stift 37 auf, der durch ein
Langloch 38 im Rohr 39 hindurchgreift. Der Dehnungsweg der Feder
28 und damit der Ausziehweg des Zuggliedes 27 ist durch das Anlie
gen des vorderen Endes 39 der Zugfeder 28 am Führungskörper 30
begrenzt, wodurch die Forderung nach einem festen Anschlag für die
Schwenkbewegung des Stiefelabsatzes erfüllt ist. Der Dehnungsweg
der Feder 28 läßt sich durch Verschieben des Anschlages 32 verän
dern. Somit kann der Widerstand während des Ausziehens eingestellt
werden. Das andere Ende des Zuggliedes 27 ist an einer Klammer 40
befestigt, die nach Art einer Beißzange ausgeführt ist und einen
Kopf 41 aufweist, der zwei Greifer 42 umfaßt. Einstückig mit dem
Kopf 41 sind zwei Schenkel 43 ausgeführt, durch die ein Stift 44
hindurchgesteckt ist, welcher den Zwischenraum zwischen den bei
den Schenkeln 43 überbrückt und zur Festlegung des Zuggliedes 27
dient, dessen Ende um diesen Stift herumgeschlungen und mittels
einer Schnalle 45 zur Einstellung des Ausziehweges einstellbar fest
legbar ist. Die Klammer 40 ist in Richtung des Pfeiles 46 auf einen
Zapfen 47 aufsteckbar, der im wesentlichen senkrecht zur Stiefelsoh
lenfläche am Absatz befestigt ist und einen zylindrischen Mittelteil
48 sowie zwei Begrenzungsflansche 49 aufweist. Der Abstand zwi
schen den Flanschen 49 entspricht der Dicke des Kopfes 41 der
Klammer 40, die aus einem elastischen Kunststoff hergestellt ist und
mit ihren Greiferarmen 42 auf den zylindrischen Teil 48 des Zapfens
47 aufgeklipst werden können, so daß diese Klammer gegen einen
gewissen Widerstand wieder vom Zapfen gelöst werden kann. Da die
Klammer genau zwischen die beiden Flansche 49 hineinpaßt, ist ein
Verkanten dieser Klammer nicht möglich. Sie kann also nur senk
recht zur Zapfenachse auf diesen aufgeschoben und von diesem ab
gezogen werden. Hierdurch kann die Klammer bei einem Anheben
des Stiefelabsatzes nicht vom Zapfen 47 gelöst werden, wodurch bei
einem Anheben des Stiefelabsatzes das Zugglied 27 gegen die Wir
kung der Feder 28 aus dem Rohr 29 herausgezogen wird. Kommt der
Stiefel durch Einwirkung eines Drehmomentes aus der vorderen Si
cherheitsbindung frei und bleibt dabei der Ski im Schnee hängen, so
tritt im Gegensatz zu der Schwenkbewegung, bei der das Zugglied 27
in Richtung des Pfeiles 50 gezogen wird, der etwa unter einem Win
kel von 90° zur Skioberfläche steht, eine Zugwirkung im wesentli
chen parallel zur Stiefelsohle auf, wodurch die Klammer entgegen
der Richtung des Pfeiles 46 einer Zugbelastung ausgesetzt wird und
somit vom Zapfen 47 freikommen kann. Da die Greiferarme 42 der
Form des zylindrischen Teiles 48 des Zapfens 47 angepaßt ist, ist
ein Verdrehen der Klammer 40 um die Zapfenachse möglich, wie
dies aus Fig. 15 hervorgeht. Die seitliche Ausschwenkbewegung
des Stiefels bei einem Auslösevorgang der vorderen Sicherheitsbin
dung ist damit nicht beeinträchtigt. Die Ausgestaltung, die in den
Fig. 13 bis 15 gezeigt ist, weicht nur insoweit von derjenigen
nach Fig. 7 ab, als der Zapfen 47 nicht auf der Oberseite des über
stehenden Randes des Absatzes, sondern in einer Aussparung 51 im
Stiefelabsatz angeordnet ist, wodurch eine gefälligere Anbringung
des Zapfens 47 erreicht ist. Dabei ist der Zapfen 47 in der oberen
und unteren Begrenzungswand 51.1 und 51.2 gehalten und weist
einen gewissen Abstand zur senkrechten Begrenzungswand 51.3 auf.
Der Abstand der parallel zur Sohlenoberfläche verlaufenden Begren
zungswände 51.1 und 51.2 entspricht der Dicke des Kopfes 41 der
Klammer 40, wodurch diese Begrenzungswände die Aufgabe der
Flansche 49 bei der Ausführungsform nach Fig. 7 übernehmen und
ein Kippen der Klammer 40 gegenüber dem Zapfen 47 verhindern.
Fig. 14 zeigt die Verwendung eines allseits beweglichen, jedoch
undehnbaren Zuggliedes 27, das am Ski mittels einer Schraube 27.1
festgelegt ist und nur zur Hubbegrenzung des Stiefelabsatzes dient,
wobei die Größe des Schwenkwinkels der Stiefelsohle gegenüber dem
Ski durch Längenveränderung des Zuggliedes 27 mittels der Schnalle
45 einstellbar ist.
In den Fig. 9 bis 12 sind zwei weitere Ausführungsformen für
die Ausbildung der Fersenhaltevorrichtung dargestellt, soweit es die
Ausbildung desjenigen Teils betrifft, an dem das skifeste Ende des
Zuggliedes 27 befestigt ist und welches zur Erzeugung eines Wider
standes beim Ausziehen des Zuggliedes 27 dient.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 9 und 10 ist in einem
skifesten Gehäuse 52 eine Druckfeder 53 angeordnet, die mit ihrem
einen Ende auf einen Zapfen 54 im Gehäuse 52 aufgesteckt ist und
die an ihrem anderen Ende einen T-förmigen Umlenkkörper 55 auf
weist, dessen Längsriegel 56 in die Feder 53 eingesteckt ist und des
sen Querriegel 57 in seitlichen Längsschlitzen 58 des Gehäuses 52
geführt ist. Das Zugglied 27 ist mit seinem skifesten Ende mittels
einer Schraube am Gehäuse 52 bzw. am Ski festgelegt und S-förmig
einerseits über den Umlenkkörper 57 und andererseits über einen
weiteren Umlenkkörper 59 geführt, der durch die Begrenzung eines
Schlitzes 59.2 im Gehäuse 52 gebildet ist. Die Befestigung des frei
en Endes des Zuggliedes 27 am Skistiefel erfolgt in der gleichen
Weise wie in den Fig. 7 bzw. 13 bis 15 gezeigt und ist deshalb in
diesen Figuren nicht mehr näher dargestellt. Erfolgt nun eine Zug
wirkung auf das Zugglied 27, so wird dieses aus dem Gehäuse 52
herausgezogen, wobei das Zugglied während dieser Bewegung gegen
den Umlenkkörper 57 drückt und ihn gegen die Wirkung der Feder
53 verschiebt. Durch die Schlitze 58 läßt sich der Verschiebeweg
begrenzen, so daß das Anheben des Stiefelabsatzes unter zunehmen
dem Widerstand bis zu einem festen Anschlag erfolgt.
Die Fig. 11 und 12 zeigen eine weitere Ausführungsform der
Fersenhaltevorrichtung. Diese umfaßt einen in einem Gehäuse 65
angeordneten, durch eine Feder 66 belastete Aufrollspule 67, die das
Zugglied 27 stets durch einen Schlitz 68 in das Gehäuse 65 zu ziehen
sucht, wobei das Zugglied 27 auf die Aufrollspule 67 aufgerollt
wird, von der es bei einem Anheben des Stiefelabsatzes gegen die
Wirkung der Feder 66 abgespult wird.
Die Fig. 16 zeigt eine gegenüber den Fig. 9 und 10 abgeänderte
Ausgestaltung der Fersenhaltevorrichtung. Danach ist in einem ski
festen Gehäuse 52.1 das Zugglied 27 mit seinem einen Ende am Ge
häuse befestigt und S-förmig über zwei Umlenkkörper 55.1 und 59.1
geführt, wobei der Umlenkkörper 58.1 die obere Begrenzung eines
Schlitzes 59.3 ist, aus dem das Zugglied 27 aus dem Gehäuse her
ausgeführt ist. Der Umlenkkörper 55.1 ist als drehbar gelagerte
Rolle ausgebildet, die in einem Gabelkopf 57.1 drehbar gelagert ist,
welcher in dem Gehäuse in Skilängsrichtung gleitend geführt ist. Der
Gabelkopf 57.1 weist einen in Längsrichtung des Gehäuses und somit
in Längsrichtung des Skis verlaufenden zylindrischen Ansatz 56.1
auf, auf den eine Druckfeder 53 aufgesteckt ist. Das andere Ende der
Druckfeder stützt sich an einem Innenflansch 68 einer mit Außen
flansch 69 ausgebildeten Hohlschraube 70 ab, die in eine Gewinde
bohrung 71 des Gehäuses 52.1 einschraubbar ist. Diese Hohl
schraube 70 bildet mit ihrem Innenflansch 68 einen verstellbaren
Anschlag für die Feder 53. Die Hohlschraube 70 weist einen vom
Außenflansch 69 nach außen vorstehenden hohlzylinderförmigen An
satz 72 auf, der mit Innengewinde 73 versehen ist, in welches ein
Schraubbolzen 74 einschraubbar ist und der in das Innere der Feder
53 eingreift. An seinem äußeren Ende ist der Schraubbolzen 74 mit
einem Drehknopf 75 versehen, der hohl ausgeführt ist und über den
Ansatz 72 greift. Der Drehknopf 75 dient zur Verstellung des
Schraubbolzens 74, dessen innerhalb des Gehäuses 52.1 gelegenes
Ende als Anschlag für den Ansatz 56.1 dient, womit je nach Ein
schraubtiefe des Schraubbolzens 74 ein veränderbarer Anschlag für
die Begrenzung des Ausziehweges des Zuggliedes 27 geschaffen ist.