DE4142502A1 - Blasenfreier wasserstoffeintrag in waessrige fluessigkeiten - Google Patents
Blasenfreier wasserstoffeintrag in waessrige fluessigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum blasen
freien Eintrag von Wasserstoff in wäßrige Flüssigkeiten über
eine Membran.
In einer Reihe von chemischen, biologischen, biochemischen
und anderen technischen Verfahren ist es notwendig, Wasserstoff
in wäßrige Flüssigkeiten einzutragen, beispielsweise bei der
biologischen oder durch Katalysatoren geförderten Reduktion von
Substanzen mit Wasserstoff, z. B. der biologischen oder kataly
sierten Reduktion von Sauerstoff, Nitrit oder Nitrat in Wasser.
Allgemein kann der Wasserstoffeintrag blasenförmig oder
blasenfrei erfolgen. Die blasenförmige Begasung ist zwar sehr
einfach durchzuführen, aber ineffizient. Der blasenfreie Gas
eintrag gestattet demgegenüber eine bessere Ausnutzung des ein
zutragenden Gases. Der blasenfreie Eintrag von Wasserstoff über
eine Membran in Wässer, die Nitrit und/oder Nitrat enthalten,
mit dem Zweck, diese gesundheitsschädlichen Bestandteile unter
selektiver Stickstoffbildung katalytisch zu entfernen, ist aus
der EP-A 3 59 074 bekannt. Der als vorteilhaft erkannte blasen
freie Eintrag des Gases erfolgt über porenfreie, unverstärkte
oder gewebeverstärkte Silikonschläuche bzw. Silikonflachmembra
nen. Diese Silikonschläuche sind trotz großer Wanddicken mecha
nisch wenig belastbar.
Die deutsche Offenlegungsschrift DE-OS 35 44 382 be
schreibt ein Verfahren zur Sauerstoffversorgung von Bioreakto
ren und eine dafür verwendbare Vorrichtung. Der Sauerstoff wird
blasenfrei durch eine porenfreie Siliconmembran mit einer
Gewebeverstärkung in die Wasserphase eingetragen. Die dort als
"dünnwandig" bezeichneten Siliconschläuche weisen eine Wand
dicke von 0,2 bis 0,5 mm auf. Die Transportrate für Gase ist
gering. Bei Anwendung sehr hoher Drücke verbessert sich zwar
die Gaseintragsrate, es besteht jedoch eine erhöhte Gefahr der
Blasenbildung. Auch der Austrag von im Wasser gelösten Gasen
ist gering.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbesser
tes Verfahren zum blasenfreien Eintrag von Wasserstoff in wäß
rige Flüssigkeiten anzugeben. Diese Aufgabe wird durch das in
den Ansprüchen wiedergegebene erfindungsgemäße Verfahren ge
löst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum blasenfreien Eintrag
von Wasserstoff in wäßrige Flüssigkeiten, wobei man den Was
serstoff über eine Membran in die wäßrige Flüssigkeit ein
trägt, ist dadurch gekennzeichnet, daß man eine Membran ver
wendet, umfassend a) eine aus porösem Polymer gebildete Trä
gerstruktur, und b) mindestens eine Schicht aus porenfreiem
Polymer, wobei die wäßrige Flüssigkeit auf der Seite der
Schicht aus porenfreiem Polymer mit der Membran in Kontakt
steht.
Besonders gut geeignet sind Komposit-Membranen mit inte
gral-asymmetrischem Aufbau. Sie umfassen eine aus porösem Poly
mer gebildete Trägerstruktur mit mikroporöser Schicht und mit
einer porenfreien Beschichtung. Solche Membranen und ihre Her
stellung werden in der EP-A 2 91 679 (US-A 49 33 085) beschrie
ben.
Die Trägerstruktur mit mikroporöser Schicht wird üb
licherweise in einem Schritt hergestellt und vorzugsweise aus
hydrophoben wasserbeständigen Polymeren wie z. B. Polysulfonen,
z. B. Polyethersulfonen, Polyamiden, Polyimiden oder insbeson
dere Polyetherimid gebildet.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten integral
asymmetrischen Komposit-Membranen weisen folgenden Aufbau auf:
Eine Seite der Membran wird durch eine porenfreie Schicht aus hydrophobem Polymer gebildet. In Richtung auf die andere Seite der Membran folgt dann üblicherweise eine mikroporöse Haut. Es schließt sich dann entweder eine kavernenhaltige Struktur ("Fingerstruktur") oder eine kavernenfreie Schwammstruktur an. Kavernenhaltige Strukturen sind besser für niedrige Drücke ge eignet, Schwammstrukturen sind besser für höhere Drücke geeig net. Die Dicke der porösen kavernenhaltigen oder schwammartigen Struktur kann mehr oder weniger schwanken, je nach gewünschter Stabilität der Membran. Zweckmäßig liegt die Dicke im Bereich von 15 bis 200 Mikrometer.
Eine Seite der Membran wird durch eine porenfreie Schicht aus hydrophobem Polymer gebildet. In Richtung auf die andere Seite der Membran folgt dann üblicherweise eine mikroporöse Haut. Es schließt sich dann entweder eine kavernenhaltige Struktur ("Fingerstruktur") oder eine kavernenfreie Schwammstruktur an. Kavernenhaltige Strukturen sind besser für niedrige Drücke ge eignet, Schwammstrukturen sind besser für höhere Drücke geeig net. Die Dicke der porösen kavernenhaltigen oder schwammartigen Struktur kann mehr oder weniger schwanken, je nach gewünschter Stabilität der Membran. Zweckmäßig liegt die Dicke im Bereich von 15 bis 200 Mikrometer.
Üblicherweise stellt man zunächst die integral-asymme
trische Membran her, deren mikroporöse Schicht mit einer
Schicht aus hydrophobem, porenfreiem Polymer belegt wird. Gut
geeignet sind beispielsweise Schichten aus Polymethylpenten und
Siliconpolymer, insbesondere Schichten aus Polydialkylsiloxa
nen, z. B. aus Polydimethylsiloxan. Die Dicke dieser porenfreien
Schicht liegt zwischen 0,1 bis 100 Mikrometer, vorzugsweise
zwischen 0,5 und 10 Mikrometer.
Die Herstellung von integral-asymmetrischen Membranen und
Komposit-Membranen, sofern sie nicht käuflich erhältlich sind,
wird z. B. in der EP-A 2 91 679 beschrieben.
Die Membran kann als Flachmembran, Rohrmembran (Durchmes
ser 4 bis 15 mm oder mehr) oder vorzugsweise als Hohlfadenmem
bran ausgebildet sein.
Verwendet man eine Hohlfadenmembran im erfindungsgemäßen
Verfahren, so liegt der Innendurchmesser zweckmäßig im Bereich
von 0,2 bis 4 mm.
Die Dimension der integral-asymmetrischen Membranen, auch
in bezug auf die Länge, kann je nach Wunsch variieren. Man kann
eine Mehrzahl oder Vielzahl einzelner Membranen auch zu Modulen
bzw. Kassetten anordnen.
Es wurde bereits ausgeführt, daß die wäßrige Flüssigkeit
auf der Seite der porenfreien Schicht mit der Membran kontak
tiert wird. Dabei wird zweckmäßig die Flüssigkeit an der
Schicht vorbeigeführt. Besonders vorteilhaft geschieht dies in
turbulenter Strömung, da dann der Stoffaustausch noch verbes
sert wird.
Sofern man eine hohlfadenförmige Membran anwendet, kann
die porenfreie Schicht im Innern des Fadens (die wäßrige Flüs
sigkeit wird dann durch den Faden durchgeleitet) oder auf der
Außenseite des Fadens (die wäßrige Flüssigkeit umspült dann die
Faser) angeordnet sein. (Selbstverständlich könnte man auch
eine Membran verwenden, die beidseitig eine porenfreie Schicht
aufweist.) Bevorzugt verwendet man eine hohlfadenförmige Mem
bran, deren porenfreie Schicht auf der Innenseite angeordnet
ist und bei der die wäßrige Flüssigkeit durch das Lumen des Fa
dens durchgeleitet wird. Es lassen sich vorteilhaft turbulente
Bedingungen einstellen.
Die Gaseintragsrate ist von verschiedenen Faktoren abhän
gig. Die treibende Kraft für den Übertritt des Gases in die
wäßrige Phase ist das Partialdruckgefälle des einzutragenden
Gases zwischen Gasphase und wäßriger Phase. Je höher der Druck
unterschied auf der Gasseite, desto höher ist die Gaseintrags
rate. Bei zu hohem Druckunterschied kann allerdings die Membran
Schaden nehmen, außerdem könnte es zu unerwünschter Blasenbil
dung kommen. Zweckmäßig arbeitet man deshalb unterhalb des Dru
ckes, bei dem eine unerwünschte Blasenbildung einsetzt. Der
Wasserstoffdruck muß höher sein als der Partialdruck des Was
serstoffs im Wasser. Zweckmäßig liegt der Differenzdruck zwi
schen Wasserstoffgas und Wasser unterhalb von 10 Bar. Ge
wünschtenfalls kann man die wäßrige Flüssigkeit zunächst einem
Vordruck unterwerfen, bevor sie mit der Membran kontaktiert
wird. Die Löslichkeit des einzutragenden Gases wird dadurch
verbessert.
Da für die Entstehung unerwünschter Gasblasen beim Bega
sungsvorgang die Summe der Partialdrücke der im Wasser gelö
sten Gase von Bedeutung ist, kann es vorteilhaft sein, andere
im Wasser gelöste Gase zunächst zu entfernen, beispielsweise
durch Vakuumentgasung oder durch Adsorber. Der Austrag von im
Wasser gelösten Gasen erfolgt auch durch die verwendete Mem
bran hindurch. Der Austrag der Gase wird durch die Permeabi
lität der Membran kontrolliert, wobei das Partialdruckgefälle
für das betreffende Gas zwischen der wäßrigen und der gasför
migen Phase als treibende Kraft wirkt. Die sehr dünne poren
freie Schicht der verwendeten Komposit-Membran wirkt sich sehr
günstig aus. Durch das aus dem Wasser in den Gasraum eingetra
gene unerwünschte Gas wird natürlich die Konzentration bzw. der
Partialdruck des in das Wasser einzutragenden Wasserstoffs ver
ringert. Die geringen Mengen des aus dem Wasser ausgetragenen
Gases wirken sich aber kaum aus. In Fällen, in denen im Ver
hältnis zu dem Volumen des Gasraumes viel Gas aus dem wäßrigen
Medium in diesen Gasraum transportiert wird, kann sein Einfluß
dadurch begrenzt werden, daß das über die Membran in den Gas
raum eingetretene Gas durch kontinuierliches oder diskontinu
ierliches Spülen entfernt wird. Auch das Anordnen eines für die
jeweilige Gasart (überwiegend Sauerstoff, Stickstoff und Koh
lendioxid) geeigneten Absorbermaterials im Gasraum ist möglich.
Evtl. durch die Membran permeirender Wasserdampf kann ebenfalls
durch Spülen oder Absorption entfernt werden.
Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren zum Ein
tragen von Wasserstoff mit Verfahren kombiniert, in welchen der
Wasserstoff als Elektronendonor bzw. als Reduktionsmittel fun
giert. Dies können beispielsweise katalysierte oder nichtkata
lysierte chemische Verfahren oder auch biologische Verfahren
sein. Besonders bevorzugt ist eine Kombination des erfindungs
gemäßen Verfahrens zum Eintrag von Wasserstoff mit Verfahren,
in welchen der Sauerstoffgehalt, der Nitritgehalt und/oder der
Nitratgehalt mittels Wasserstoff biologisch, beispielsweise im
Rahmen der autotrophen Denitrifikation, oder katalytisch redu
ziert werden soll. Sauerstoffarmes Wasser wird beispielsweise
wegen der verringerten Korrosivität benötigt. Auch in anderen
Anwendungsbereichen wird sauerstoffarmes Wasser benötigt, z. B.
in der Getränkeindustrie. Die Verringerung des Nitrit- bzw.
Nitratgehaltes ist besonders in Wässern unerwünscht, die in
verschiedenen Formen (als Grundwasser, Trinkwasser, Wasser für
die Getränke- und Lebensmittelherstellung) für die menschliche
Ernährung benötigt werden. Es kann auch wünschenswert sein, den
Nitrit- bzw. Nitratgehalt in Brauchwässern oder Abwässern zu
reduzieren.
Ein katalytisch arbeitendes Verfahren zur Verringerung des
Nitrit- bzw. Nitratgehaltes wird in der schon erwähnten
EP-A 3 59 074 (= USA 49 90 266) beschrieben. Bei jenem Verfah
ren wird der Nitrit- und/oder Nitratgehalt aus belastetem Was
ser unter selektiver N2-Bildung entfernt. Hierzu wird Wasser
stoff in das Wasser eingetragen und das Wasser dann mit einem
Katalysator kontaktiert. Dieser Katalysator weist als aktive
Metalle Palladium und/oder Rhodium oder nur Palladium als Edel
metall und ein Metall der Kupfergruppe auf einem porösen Träger
auf. Der Wasserstoff wird dabei bevorzugt in einer solchen
Menge in das Wasser eingetragen, welche mindestens der zur
Reduktion des vorbestimmten Gehaltes an Sauerstoff und Nitrit
und/oder Nitrat stöchiometrisch notwendigen Menge und höchstens
einem 20%igen Überschuß entspricht. Der Sauerstoffgehalt, der
Nitrit- bzw. Nitratgehalt des Wassers kann in einem weiten Be
reich schwanken, beispielsweise zwischen 0 und 10 ppm (Sauer
stoff), 0 und 50 ppm (Nitrit) und 0 bis 500 ppm (Nitrat).
Das Verfahren wird vorzugsweise kontinuierlich durchge
führt. Hierzu wird das nitrit- und/oder nitratbelastete Wasser
mit einem vorbestimmten Gehalt an Sauerstoff, Nitrit und/oder
Nitrat kontinuierlich über eine die Durchflußgeschwindigkeit
regulierende Pumpe mit variabler Förderleistung durch eine oder
mehrere Reaktionseinheiten geführt, welche je einen Begasungs
behälter und einen Reaktor umfassen, wobei das Wasser zunächst
in den Begasungsbehälter geführt und darin nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren mit Wasserstoffgas gegebenenfalls unter Druck
begast und innig vermischt wird und anschließend durch den an
Katalysatorbett mit dem Katalysator enthaltenden Reaktor ge
führt. Gewünschtenfalls kann man das belastete Wasser zunächst
in einen Dosierbehälter einleiten, in welchem der pH-Wert kon
trolliert und nötigenfalls durch Zusatz von Säure auf einen
Wert von höchstens pH 8 eingestellt wird. Zur Keimtötung kann
man das Wasser vor der Begasung durch eine Entkeimungsvorrich
tung, beispielsweise eine UV-Durchflußlampe leiten. Man kann
Begasung und katalytische Umsetzung so oft wiederholen, wie zur
Reduktion des Sauerstoffgehaltes und des Nitrit- und/oder
Nitratgehaltes im Wasser notwendig ist. Das denitrifizierte
Wasser kann gewünschtenfalls mit Sauerstoff versetzt werden.
Eine Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens zur Entfer
nung des Nitrit- und/oder Nitratgehaltes aus Wasser umfaßt eine
oder mehrere Reaktionseinheiten, welche gebildet sind aus je
einem Begasungsbehälter, welcher mit einem Flüssigkeitseinlaß
für das Wasser und an dem gegenüberliegenden Ende mit einem
Flüssigkeitsauslaß für das Wasser versehen ist und eine Mem
bran, vorzugsweise in Modulform, umfaßt, welche a) eine aus
porösem Polymer gebildete Trägerstruktur und b) eine Schicht
aus hydrophobem, porenfreiem Polymer umfaßt, und einen über
diese Membran führenden Einlaß für Wasserstoffgas besitzt, und
damit verbunden je einem ein Katalysatorbett mit einem den vor
beschriebenen Katalysator enthaltenden Reaktor, welcher einen
Flüssigkeitseinlaß für das Wasser und einen Flüssigkeitsauslaß
für das Wasser besitzt und gegebenenfalls mit einer pH-Meß- und
Regeleinrichtung versehen ist. Die Anlage kann weiterhin einen
Dosierbehälter umfassen, welcher einen Flüssigkeitseinlaß zum
Einführen des Wassers und einen Flüssigkeitsauslaß zum Abführen
des Wassers besitzt und gegebenenfalls mit einer pH-Meß- und -
Regelkette versehen ist. Weiterhin kann gewünschtenfalls eine
Entkeimungsvorrichtung, vorzugsweise eine UV-Durchflußlampe
vorgesehen sein. Weiterhin sind Rohrleitungen zum Transport des
Wassers in die verschiedenen Vorrichtungsteile vorhanden. Die
Begasungsbehälter sind zweckmäßig dicht am Reaktor angeordnet.
Alternativ kann das Begasungsmodul auch direkt im Reaktor ange
ordnet sein.
Die Erfindung weist den großen Vorteil auf, daß die Bega
sung mit Wasserstoff mit den erfindungsgemäß zu verwendenden
Komposit-Membranen um den Faktor 100 größer ist als beispiels
weise bei den im Verfahren der EP-A 3 59 074 verwendeten Sili
konschläuchen. Ein weiterer Vorteil ist, daß im Wasser gelöste
Gase durch die Komposit-Membran leicht permeieren können. Da
durch wird ein noch höherer Eintrag von Wasserstoff möglich. In
einer bevorzugten Ausführungsform, in welcher man hohlfaden
förmige Membranen verwendet und das zu begasende Wasser durch
die Membran hindurchleitet, bietet sich weiterhin die Möglich
keit, turbulente Bedingungen einzustellen. Dies führt zu einer
besonders hohen Wasserstoffeintragsrate. Die Membranen sind
vorteilhafterweise auch sehr druckbeständig, der apparative
Aufwand ist gering, der Raumbedarf sehr klein. Dadurch ist eine
sehr einfache Betriebsführung möglich.
Das folgende Beispiel soll das erfindungsgemäße Verfahren
weiter erläutern, ohne es in seinem Umfang einzuschränken.
Eintrag von Wasserstoff im Rahmen der katalytischen
Denitrifikation
Verwendet wurden Komposit-Membranen in Hohlfaden-Form. Die
Membranen wurden wie in der EP-A 2 91 679 (USA 49 33 085) be
schrieben aus Polyetherimid (Ulem 100®, Hersteller: General
Electric) hergestellt und zusätzlich auf der Innenseite mit
einer porenfreien Schicht aus Polydimethylsiloxan (VP 7660,
Hersteller: Wacker Chemie, München) versehen. Die Hohlfäden
wurden auf eine Länge von 33 cm geschnitten. Ihr Außendurch
messer betrug 1,2 mm, der Innendurchmesser 1,0 mm. Der Berst
druck bei Druckbeaufschlagung im Innern der Fäden betrug
20 bar, der Berstdruck bei Druckbeaufschlagung von außen be
trug 7 bar.
400 der unter Beispiel 1.1. beschriebenen Hohlfäden mit einer
Schicht aus Polydimethylsiloxan auf der Innenseite wurden zu
einem Modul zusammengefaßt. Die Membranfläche betrug 0,415 m2.
Die Apparatur wird in Fig. 1 wiedergeben (Einrichtungen zur
Druck- und Konzentrationsmessung sowie Pumpen sind der Über
sichtlichkeit halber weggelassen).
Das in 1.2.1. beschriebene Modul 1 mit den Hohlfäden 2 weist
eine Zuleitung 3 auf, welche mit einer Wasserpumpe verbunden
ist. Über diese Wasserpumpe kann Brunnenwasser in die Apparatur
gepumpt werden.
Eine Wasserstoff-Druckflasche 4 ist über ein Ventil und die
Leitung 5 mit dem die Hohlfäden 2 des Moduls l umgebenden Raum
verbunden. Eine Leitung 6 ist über einen (nicht eingezeichne
ten) Sammler mit den Hohlfäden 2 verbunden. Die Leitung 6 führt
in einen Reaktor 7, der eine Katalysatorschüttung 8 aufweist.
Das katalytisch behandelte Wasser kann aus dem Reaktor 7 über
eine Auslaßleitung 9 abgeleitet werden. Als Katalysator diente
eine Trägerkatalysatorschüttung, gebildet aus Partikeln auf
Basis von Aluminiumoxid, imprägniert mit Palladium und Kupfer
entsprechend der Lehre der EP-A-03 59 074.
Das Verfahren wurde in einem Wasserwerk zur Trinkwasserge
winnung durchgeführt. Das einem Grundwasserbrunnen entnommene
Brunnenwasser enthält Nitrat und wies folgende Analysendaten
auf:
pH-Wert: 7,1
Temperatur: 10°C
Gehalt an Sauerstoff: 3,9 mg
Nitrat: 52,0 mg/l
Nitrit: < 0,01 mg/l
Chlorid: 67,0 mg/l
Sulfat: 144,0 mg/l
Hydrogencarbonat: 262,0 mg/l
Gesamthärte: 26 dH (deutsche Härte)
Salzgehalt: 790 mg/l.
pH-Wert: 7,1
Temperatur: 10°C
Gehalt an Sauerstoff: 3,9 mg
Nitrat: 52,0 mg/l
Nitrit: < 0,01 mg/l
Chlorid: 67,0 mg/l
Sulfat: 144,0 mg/l
Hydrogencarbonat: 262,0 mg/l
Gesamthärte: 26 dH (deutsche Härte)
Salzgehalt: 790 mg/l.
Zur Verbesserung der Wasserstoff-Löslichkeit wurde das
Brunnenwasser auf einen Druck von 4 bis 6 bar gebracht. Das
Wasser wurde dann bei unterschiedlichen Betriebsbedingungen
durch die Hohlfäden des Membranmoduls hindurchgeführt und mit
Wasserstoff aus der Druckflasche blasenfrei begast. Die Menge
des eingetragenen Wasserstoffs wurde mit einem Meßsystem der
Firma Orbisphere ständig gemessen. Die Betriebsbedingungen wie
Wasserdurchsatz, Wasserdruck, Druckverlust im Modul, Strömungs
geschwindigkeit im Modul, Volumenstrom des Wasserstoffs, Was
serstoffdruck und die Menge des gelösten Wasserstoffs im Brun
nenwasser wurden bestimmt und in Tabelle 1 zusammengestellt.
Das wasserstoffhaltige Wasser wurde dann in den Reaktor
durch die Katalysatorschüttung geleitet und katalytisch
behandelt. Dabei wurde der Nitrat-Gehalt um 60 bis 90%
reduziert. Das Beispiel beweist, daß sich das erfindungs
gemäße Verfahren sehr gut über längere Zeiträume betreiben
läßt.
Für die in der Tabelle 1 beschriebenen Versuche lag der Was
serstoffstrom im Bereich von 30 bis 100 l/h, gemessen mit
einem Schwebekörper-Durchflußmesser, Firma ROTA.
Der Nitratgehalt wurde wie in Tab. 1 angegeben verringert.
Es ist zu ersehen, daß das gelöste H2 vollständig zum Abbau
von Nitrat und Sauerstoff verwendet wurde.
Das denitrifizierte, sauerstofffreie Wasser wurde zur Sauer
stoffanreicherung im Kreislauf aus einem Behälter über eine
Pumpe durch ein Modul aus 8 der gemäß Beispiel 1 herge
stellten Hohlfäden durchgeleitet. Die Membranfläche betrug
0,0083 m2. Dabei wurde das Wasser durch den Innenraum der
Hohlfäden geleitet. Auf der Außenseite wurden die Hohlfäden
mit reinem Sauerstoff beaufschlagt. Die Reynoldzahl des
Wassers betrug 3150. Der Druck vor dem Modul betrug 1,42
bar, nach dem Modul 0,29 bar. Die Temperatur des Wassers war
20°C. Der sauerstoffeintrag bei unterschiedlichen Partial
drücken im Gasraum sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Sauerstoffeintrag in Abhängigkeit vom Partialdruck | |
P₀₂ bar | |
J₀₂ (g/m²h) | |
0,42 | |
24 | |
0,58 | 28 |
0,72 | 32 |
0,87 | 38 |
1,01 | 48 |
Claims (8)
1. Verfahren zum blasenfreien Eintrag von Wasserstoff in
wäßrige Flüssigkeiten, wobei man den Wasserstoff über eine Mem
bran in die wäßrige Flüssigkeit einträgt, dadurch gekennzeich
net, daß man eine Membran verwendet, umfassend a) eine aus
porösem Polymer gebildete Trägerstruktur, und b) mindestens
eine Schicht aus porenfreiem Polymer, wobei die wäßrige Flüs
sigkeit auf der Seite der Schicht aus porenfreiem Polymer mit
der Membran in Kontakt steht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trägerstruktur der Membran eine integralasymmetrische
Struktur aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Trägerstruktur der Membran aus Polyetherimid ge
bildet ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die porenfreie Schicht aus hydropho
bem, porenfreiem Polymer, vorzugsweise Silikonpolymer, besteht.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die porenfreie Schicht eine Dicke von 0,1 bis 100 Mikrometer
aufweist.
6. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Membran als Flachmembran, Rohrmembran
oder vorzugsweise als Hohlfaden ausgebildet ist.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Membran als Hohlfaden- oder Rohrmembran ausgebildet ist und
die zusätzliche Schicht auf der Innenseite der Membran ange
ordnet ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die wäßrige Flüssigkeit ein Sauerstoff, Nitrit und/oder Nitrat
enthaltendes Wasser ist, in welchem der Gehalt an Sauerstoff,
Nitrit bzw. Nitrat durch den eingetragenen Wasserstoff kataly
tisch reduziert werden soll.
Priority Applications (8)
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---|---|---|---|
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AT93900099T ATE128440T1 (de) | 1991-12-21 | 1992-12-16 | Blasenfreier wasserstoffeintrag in wässrige flüssigkeiten. |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4142502A DE4142502A1 (de) | 1991-12-21 | 1991-12-21 | Blasenfreier wasserstoffeintrag in waessrige fluessigkeiten |
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---|---|
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Family
ID=6447833
Family Applications (2)
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DE4142502A Withdrawn DE4142502A1 (de) | 1991-12-21 | 1991-12-21 | Blasenfreier wasserstoffeintrag in waessrige fluessigkeiten |
DE59203863T Expired - Fee Related DE59203863D1 (de) | 1991-12-21 | 1992-12-16 | Blasenfreier wasserstoffeintrag in wässrige flüssigkeiten. |
Family Applications After (1)
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