Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verformen von
stabförmigen Bauteilen in mehreren Bearbeitungsstationen,
wobei wenigstens eine verfahrbare Klemmvorrichtung
vorgesehen ist, welche die Bauteile jeweils den
vorgesehenen Bearbeitungsstationen zuführt, wobei die
Klemmvorrichtung entlang einer schienenartigen Aufnahme
hin- und herfährt, nach Patent (Patentanmeldung
P 39 15 117.4).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der genannten Art so auszugestalten, daß eine automatische
Herstellung der stabförmigen Bauteile auch bei komplexer
Formgebung erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Bauteile aus einem endlosen Materialband gefertigt werden,
welches als erste Station eine Präge- und/oder
Ablängstation durchläuft.
Ausgehend von einem endlosen Materialband läßt sich so ein
rationelles Herstellen der Bauteile verwirklichen.
Dabei ist es sehr vorteilhaft, wenn erfindungsgemäß in der
Prägestation eine Lochstanze vorgesehen ist.
Dadurch kann gleichzeitig mit dem Ablängen und eventuell
Prägen in der gleichen Bearbeitungsstation ein oder mehrere
Löcher eingebracht werden.
Als sehr vorteilhaft hat es sich auch erwiesen, wenn gemäß
der Erfindung in einer der Stationen eine Prägevorrichtung
vorgesehen ist, in welcher insbesondere bei Verwendung von
Rundmaterial ein Abschnitt mit geringerem Durchmesser in
das Material eingeprägt wird.
Sollten solche verjüngten Abschnitte vorgesehen werden, so
war es bisher notwendig, dies mit einem spangebenden
Verfahren durchzuführen, was fertigungstechnisch sehr
aufwendig war, da die spangebende Verformung
zeitaufwendiger ist als ein Umformschritt und daher die
Verformung nicht innerhalb des Umformtaktes durchgeführt
werden konnte.
Dabei ist es sehr günstig, wenn erfindungsgemäß der
Prägestation eine Station nachgeschaltet ist, in welcher
die beim Prägen entstandenen Butzen abgeschert oder
abgestreift werden.
Je nach dem wieviel Material beim Prägevorgang entfernt
werden mußte, kann ein einfacher Abstreifvorgang zum
Entfernen der Butzen genügen. Bei noch verhältnismäßig fest
haftenden Butzen kann dagegen ein Abscheren notwendig sein.
Erfindungsgemäß kann es auch vorteilhaft sein, wenn eine
weitere Prägestation vorgesehen ist, in welcher der
Abschnitt mit verringertem Durchmesser 90° verdreht zur
ersten Prägung nachgeprägt wird.
Dadurch ist es möglich, diesen verjüngten Abschnitt mit
exakt kreisrundem Querschnitt auszubilden.
Weiterhin sehr vorteilhaft ist es, wenn erfindungsgemäß
eine elektronische Steuerung vorgesehen ist, mit einer
Eingabeeinheit für unterschiedliche Fertigungs- und/oder
Materialparameter.
Damit ist eine sehr flexible Ausgestaltung der
Fertigungsabläufe ermöglicht.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt
darin, daß Biegewerkzeuge vorgesehen sind, in welchen
komplexe Biegemanipulationen oder solche mit engen Radien
durchgeführt werden können.
Mit derartigen Biegewerkzeugen können innerhalb der
Vorrichtung auch sehr schwierig herzustellende Verformungen
auf einfache Weise hergestellt werden.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand zweier
Ausführungsbeispiele veranschaulicht. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Vorrichtung zum
Verformen von Bauteilen, der eine
Zufuhreinrichtung für endloses Material
zugeordnet ist,
Fig. 2 den Ablauf der verschiedenen Umformschritte
anhand einer Kurbel und
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der
Verformung anhand der Herstellung eines
Scheibenwischerarmes.
Mit 1 ist in Fig. 1 eine im Schnitt dargestellte Vorrichtung
bezeichnet, die mit mehreren hintereinanderliegenden
Umform- bzw. Bearbeitungsstationen ausgerüstet ist, in
denen stabförmige Bauteile umgeformt werden. Als erste
Station ist eine in Fig. 1 sichtbare Stanze 31 vorgesehen,
in welcher endloses Material 32, welches von einer Haspel
33 abgewickelt wird abgelängt und eventuell geprägt
und/oder gelocht wird. Daraufhin wird das abgelängte
Material von einer Klemmvorrichtung 34 erfaßt und den
weiteren Stationen zugeführt, wobei die Klemmeinrichtung 34
in ihrer Längsrichtung und quer dazu verfahren sowie
Drehbewegungen ausführen kann.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist der Durchlauf durch
die einzelnen Stationen anhand der Herstellung einer Kurbel
40 dargestellt, wobei in der ersten Station vom endlosen
Material 32 ein Abschnitt 35 abgelängt und gleichzeitig
eine Nase 41 angeformt wird. Das abgelängte Bauteil wird
dann von der Klemmeinrichtung 34 erfaßt und der nächsten
Station zugeführt. In dieser zweiten Station wird ein
Abschnitt 42 mit verringertem Durchmesser angeprägt, wobei
seitlich abstehende Butzen 43 entstehen. Diese Butzen 43
werden in der nachfolgenden Station in nicht dargestellter
Weise abgestreift, worauf das Bauteil von der
Klemmeinrichtung einer weiteren Station zugeführt und dabei
um 90° gedreht wird. In dieser weiteren Station wird der
Abschnitt mit verjüngtem Durchmesser nachgeprägt, wodurch
ein exakt kreisförmiger Querschnitt entsteht. In weiteren
nachfolgenden Stationen werden dann Biegungen am Bauteil
vorgesehen, wodurch die Kurbel 40 gebildet wird. Dabei sind
entsprechend den Vorgaben die unterschiedlichsten
Formgebungen möglich.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 wird der Vorrichtung
von der Haspel 33 flachbandförmiges Material in endloser
Form zugeführt und in der ersten Station zu einem Bauteil
50 abgelängt. In der Ablängpresse dieser ersten Station ist
zusätzlich eine Lochstanze vorgesehen, welche gleichzeitig
zwei Löcher 51 und 52 in das Material stanzt. Das
abgelängte Bauteil 50 wird dann von der Klemmeinrichtung 34
erfaßt und Biegestationen zugeführt, die sowohl als Pressen
oder als Finger- oder Kulissenbiegestationen ausgebildet
sein können. In diesen Biegestationen werden nun die
unterschiedlichsten Biegungen angebracht, bis am Ende ein
Scheibenwischerarm mit der vorgesehenen Formgebung
entstanden ist.