DE4034614C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verschatten von Fensterflächen, deren Ebene von der Vertikalen abweicht, bestehend aus einem vorzugsweise gefalteten Behang, der an zwei einander gegenüberliegenden Rändern mit jeweils einem Halteprofil verbunden ist, von denen eines an dem die Fensteröffnung umgebenden Gebäudeteil festgeleg ist und von denen eines eine federbelastete Wickelwelle für mindestens eine eine Gleitführung für den Behang bildende Zugschnur aufnimmt, während das andere mit dem freien Ende der Zugschnur verbunden ist, wobei das bewegbare Halteprofil zusammen mit dem damit verbundenen freien Rand des Behangs unter Auf- oder Abwickeln eines entsprechenden Teils der Zugschnur in der Offenstellung bzw. eine Verschattungsstellung bewegbar ist.

Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-OS 25 21 637 bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung sind die Zugschnüre auf eine Wickelwelle aufwickelbar, die nach Art von Rollos in bestimmten Verschattungsstellungen des Behangs einrastbar und dadurch gegen Drehung festlegbar ist. In den Verschattungsstellungen wirkt daher kein Federzug auf die Zugschnüre, so daß diese nicht geeignet sind, bei horizontalen oder schrägen Fensterflächen den Behang gespannt zu halten, damit er nicht durchhängt. Wo dies bisher notwendig erschien, verwendete man Spanschnüre, die sich unabhängig von der Verschattungsstellung des Behangs ständig in dessen Bewegungsrichtung über die Fensterfläche erstrecken und im gespannten Zustand an ihren beiden Enden befestigt sind, wie dies z. B. in der DE-OS 37 00 745 beschrieben ist. Solche Spannschnüre wirken jedoch störend, weil sie das Blickfeld teilen. Bei Schwenk- und Klappfenstern haben sie außerdem den Nachteil, daß diese dann nicht mehr vollständig geöffnet werden können. Bringt man die Jalousie am Fensterflügel an, dann behindern die Spannschnüre das Putzen des Fensters.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Verschattungsvorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß ein Durchhängen des Behangs auf möglichst einfache Weise vermieden und der Durchblick durch den vom Behang unbedeckten Teil der Fensteröffnung durch keine Spannvorrichtung für den Behang beeinträchtigt wird.

Vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das bewegbare Halteprofil in jeder Verschattungsstellung festlegbar ist, wobei die Zugschnur stets straff gespannt bleibt.

Die Erfindung bietet den Vorteil, daß der Behang, ebenso wie dies mit beidendig befestigten Spannschnüren der Fall wäre, in allen Verschattungsstellungen gegen ein Durchhängen gesichert gehalten ist, jedoch der jeweils unbedeckte Teil der Fensterfläche selbst bei breiten Behängen von Spannschnüren frei bleibt. Die Einfachheit des Vorschlags resultiert daraus, daß die Zugschnüre zusätzlich zu ihrer normalen Zugfunktion noch die Funktion von Spannschnüren übernehmen, indem sie durch die federbelastete Wickelwelle ständig unter einer Zugspannung gehalten werden, die in allen Verschattungsstellungen durch die Arretierung des bewegbaren Halteprofils aufgenommen wird.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist für das bewegbare Halteprofil eine Führung vorgesehen. Sie kann aus zwei seitlichen Führungsschienen bestehen, in die das bewegbare Halteprofil mit seinen Enden eingreift. Alternativ können zwei seitliche Spanndrähte vorhanden sein, die mit an den Enden des bewegbaren Halteprofils vorgesehenen Führungsnuten oder Führungsösen in Eingriff stehen.

Zur Einstellung jeder beliebigen Position des Behangs zwischen der maximalen Verschattungsstellung und der Offenstellung ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß das bewegbare Halteprofil in jeder Position längs der Führung festlegbar ist.

Eine genau gleiche freie Länge aller Zugschnüre wird zur Vermeidung eines Durchhängens einzelner Behangteile durch die Maßnahmen gemäß den Ansprüchen 6 und 7 erreicht.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Verschattungsvorrichtung für eine horizontale Fensterfläche in Seitenansicht und

Fig. 2 als Teil der Vorrichtung nach Fig. 1 eine axial verschiebliche Wickelwelle.

Die in Fig. 1 dargestellte Verschattungsvorrichtung 10 weist ein erstes, festes Halteprofil 12 und ein in Richtung zum ersten Halteprofil 12 hin und von diesem fort bewegbares zweites Halteprofil 14 auf. Zwischen beiden Halteprofilen 12, 14 befindet sich ein Behang 16. Das erste Halteprofil 12 ist kastenförmig ausgebildet und weist dementsprechend neben nicht dargestellten Endwänden eine obere und eine untere Wandung 18 bzw. 20 sowie eine vordere und eine hintere Wandung 22 bzw. 24 auf. Bei horizontaler oder schräger Anordnung der Verschattungsvorrichtung 10 werden je nach den örtlichen Gegebenheiten die Endwände und/oder die obere oder die hintere Wandung 18 bzw. 24 mit einem Rahmenteil der Fensterfläche, mit der Decke oder mit einem anderen Gebäudeteil ortsfest verbunden. Im ersten Halteprofil 12 ist eine Wickelwelle 26 drehbar gelagert und, beispielsweise über eine nicht dargestellte Drehfeder, vorgespannt. Die Feder kann z. B. eine in der Wickelwelle 26 montierte Schraubenfeder oder wenigstens eine in einer auf oder neben der Wickelwelle 26 gelagerten Dose sitzende Spiralfeder sein. Von der vorgespannten Wickelwelle 26 ist eine Zugschnur 28 auf- und abwickelbar. Während das eine Ende der Zugschnur 28 an der Wickelwelle 26 befestigt ist, ist das andere Ende mit dem bewegbaren Halteprofil 14 verbunden. Zwischen den Halteprofilen 12, 14 ist die Zugschnur 28 durch entsprechende Öffnungen 30 im Behang 16 geführt. Die Öffnungen 30 liegen etwa in einer Linie und gewährleisten einen geraden Verlauf der Zugschnur 28 und eine gerade Führung des Behangs 16.

Der Behang 16 ist mit seinem freien Rand 32 an dem bewegbaren Halteprofil 14 und mit seinem anderen Rand 34 an der Außenseite der vorderen Wandung 22 des festen Halteprofils 12 befestigt. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Behang 16 um einen Falt- oder Plissierbehang. Die Zugschnur 28 ist durch die Öse 36 eines Führungsniets 38 in das feste Halteprofil 12 hineingeführt. Für den Führungsniet 38 ist eine entsprechende Bohrung 40 in der vorderen Wandung 22 des Halteprofils 12 vorgesehen. Der Führungsniet 38 ist auf seiner der Wickelwelle 26 zugewandten Seite konisch oder trichterförmig ausgebildet und mit einer umlaufenden Rundung 42 versehen. Er besteht vorzugsweise aus keramischem Material.

Bei dem bewegbaren Halteprofil 14 handelt es sich um eine einfache Profilschiene, in welche ein Befestigungelement 44 zur Befestigung der Zugschnur 28 eingesetzt ist.

Die in Fig. 2 dargestellte Wickelwelle 26 weist ein Außengewinde 46 auf, das in eine Verzahnung 48 eingreift, die an der Innenseite der vorderen Wandung 22 des festen Halteprofils 12 befestigt ist. Die Gewindesteigung des Außengewindes 46 ist auf die Dicke der Zugschnur 28 so abgestimmt, daß die einzelnen Schnurwindungen unmittelbar benachbart und einlagig angeordnet sind. Im Bereich der Enden der Wickelwelle 26 befindet sich im festen Halteprofil 12 je ein Loslager, in welchem die Wickelwelle 26 gelagert ist. Die Loslager ermöglichen die axiale Verschiebarkeit der Wickelwelle 26, wobei zugleich eine radiale Bewegung der Wickelwelle 26 durch eine im wesentlichen spielfreie Anordnung verhindert wird. Obwohl im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 nur eine Zugschnur 28 dargestellt ist, sind meistens zwei oder mehr Zugschnüre vorhanden. Die Anzahl der Zugschnüre einer Verschattungsvorrichtung ist nicht begrenzt und lediglich von der Art und Breite des Behangs abhängig.

Zum Öffnen eines sich in Verschattungsstellung befindenden Behangs 16 wird zunächst die Arretierung des beweglichen Halteprofils 14 gelöst. Da nunmehr der von der Wickelwelle 26 ausgeübten Zugkraft keine entsprechende Haltekraft mehr entgegensteht, wird das bewegbare Halteprofil 14 zusammen mit dem Behang 16 an die vordere Wandung 22 des ersten Halteprofils 12 herangezogen. Beim Aufwickeln der Zugschnur 28 auf die Wickelwelle 26 verschiebt sich die Wickelwelle 26 in Pfeilrichtung B, so daß die einzelnen Wicklungen der Zugschnur 28 nebeneinander zu liegen kommen. In der Öffnungsstellung liegt der Behang 16 zusammengefaltet zwischen den Halteprofilen 12, 14. Die Zugschnur 28 ist im wesentlichen vollständig auf die Wickelwelle 26 aufgewickelt. Zum Abwickeln der Zugschnur 28 bzw. zum Verschatten wird an dem zweiten Halteprofil 14 eine Zugkraft C aufgebracht, die größer ist als die Federkraft der Wickelwelle 26. In Verschattungsstellung wird das bewegbare Halteprofil 14 dann wieder arretiert, wobei die Federkraft die Zugschnur 28 immer straff gespannt hält, so daß der Behang 16 nicht durchhängt. Beim Abwickeln bewegt sich die Wickelwelle 26 in Pfeilrichtung A.

Das bewegbare Halteprofil 14 ist vorzugsweise entlang einer Führung zwischen der Verschattungsstellung und der Öffnungsstellung verschiebbar. Die Führung ist hierbei benachbart und parallel zu den seitlichen Rändern des Behangs 16 angeordnet. Bei der Führung kann es sich um zwei seitliche Führungsschienen 25 handeln, in welche das zweite Halteprofil 14 mit seinen Enden eingreift, oder auch z. B. um zwei seitliche Spanndrähte, die sich durch Führungsnuten oder -ösen an den Enden des bewegbaren Halteprofils 14 erstrecken. Gelegentlich wird man nur eine einzige Führungsschiene 25 vorsehen und andererseits bei sehr breiten Anlagen mit eventuell einer einzigen Wickelwelle auch mehr als zwei Führungsschienen.

Die Wickelwelle 26 kann sowohl im oder am festen Halteprofil 12 als auch im oder am bewegbaren Halteprofil 14 gelagert sein. Die letztgenannte Anordnung bietet sich insbesondere bei einem trapezförmigen Behang an.

Der Antrieb und die Arretierung des bewegbaren Halteprofils 14 können über einen nicht dargestellten Motor erfolgen, der z. B. in oder an einem Halteprofil oder am Ende der Führung des bewegbaren Halteprofils 14 gelagert sein kann. Der Motor wirkt beispielsweise über Antriebsschnüre oder flache Antriebsriemen auf das bewegbare Halteprofil 14. Die Antriebsschnüre oder Antriebsriemen lassen sich im Innern der Führung unterbringen und sind dann von außen nicht sichtbar. Mittels verhältnismäßig steifer Antriebsriemen in Führungsschienen gemäß der DE-OS 37 00 745 kann man sowohl Zug- als auch Druckkräfte übertragen und auf diese Weise, z. B. mit einem einzigen Motor und einem einzigen geraden Riemenstück, zwei in Bewegungsrichtung hintereinander angeordnete Behänge gleichzeitig öffnen und schließen, selbst wenn dabei das bewegbare Halteprofil 14 des einen Behangs durch den Antriebsriemen gegen die Kraft der Wickelwelle geschoben werden muß. Auch wenn der Motor im gleichen Halteprofil 12, 14 wie die Wickelwelle 26 angeordnet ist, übt er zum Schließen des Behangs eine Druckkraft auf den Riemen entgegen der Federkraft der Wickelwelle 26 aus. Statt eines Druck- oder Zugkräfte aufnehmenden Riemenstücks kann auch ein umlaufender Antriebsriemen oder eine Schraubenspindel vorgesehen sein. Zum Arretieren genügt es normalerweise, den Motor anzuhalten.

Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt einen Faltstore. Es versteht sich, daß dieselbe Art der Schnurführung und -spannung auch bei einem Raffstore bzw. einer Lamellenjalousie Anwendung finden kann.

Claims (7)

1. Vorrichtung zum Verschatten von Fensterflächen, deren Ebene von der Vertikalen abweicht, bestehend aus einem vorzugsweise gefalteten Behang, der an zwei einander gegenüberliegenden Rändern mit jeweils einem Halteprofil verbunden ist, von denen eines an dem die Fensteröffnung umgebenden Gebäudeteil festgelegt ist und von denen eines federbelastete Wickelwelle für mindestens eine eine Gleitführung für den Behang bildende Zugschnur aufnimmt, während das andere mit dem freien Ende der Zugschnur verbunden ist, wobei das bewegbare Halteprofil (14) zusammen mit dem damit verbundenen freien Rand des Behangs unter Auf- oder Abwickeln eines entsprechenden Teils der Zugschnur in die Offenstellung bzw. eine Verschattungsstellung bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegbare Halteprofil (14) in jeder Verschattungsstellung festlegbar ist, wobei die Zugschnur (28) stets straff gespannt bleibt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für das bewegbare Halteprofil (14) eine Führung vorgesehen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Führung zwei seitliche Führungsschienen (25) vorgesehen sind, in die das bewegbare Halteprofil (14) mit seinen Enden eingreift.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Führung zwei seitliche Spanndrähte vorgesehen sind, die mit an den Enden des bewegbaren Halteprofils (14) vorgesehenen Führungsnuten oder Führungsösen in Eingriff stehen.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegbare Halteprofil (14) in jeder Position längs der Führung festlegbar ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelwelle (26) in Loslagern gelagert und bei einer Drehbewegung axial verschiebbar ist, wobei die axiale Verschiebung der Wickelwelle (26) pro Umdrehung mindestens etwa der Dicke der Zugschnur entspricht.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelwelle (26) ein Außengewinde (46) aufweist, welches in eine entsprechende Verzahnung (48) an dem sie aufnehmenden Halteprofil (12) eingreift.