DE4032113A1

DE4032113A1 - Heiz- oder kuehlbare deckenelemente

Info

Publication number: DE4032113A1
Application number: DE4032113A
Authority: DE
Inventors: Helmut Dipl Ing Koester
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1990-10-10
Filing date: 1990-10-10
Publication date: 1992-04-16

Description

Gegenstand der Erfindung

Gegenstand sind von der Decke abgehängte Innenraumelemente zur Heizung oder Kühlung mittels flüssiger Wäremträgermedien, die durch ein Rohr-/Schlauchsystem gepumpt werden und mit den ab gehängten Deckenelementen in wärmeleitender Verbindung stehen.

Stand der Technik

Es ist bekannt, Kühldecken herzustellen, indem z. B. Rohre, die mit einem flüssigen Wärmeträger, z. B. Wasser, durchströmt werden, in wärmeleitende Verbindung mit Deckenpaneelen zu bringen. Es ist weiterhin bekannt, z. B. Kapillarrohrmatten in eine Decke einzuputzen, wobei die Decke mit einem Wärmeträger medium durchströmt und auf diese Weise die Decke gekühlt oder geheizt wird.

Nachteile

Der Nachteil dieser Konstruktionen ist, daß grundsätzlich die Gefahr einer Schwitzwasserbildung entsteht. Wenn das Wasser, das durch das Kühlsystem strömt, eine bestimmte Temperatur unter schreitet, kann es stellenweise oder über die ganze Decke zu einer Schwitzwasserbildung kommen. Um diese Schwitzwasserbildung zu vermeiden, muß das System einerseits auf relativ hohen Tempe raturen gefahren werden, d. h., die Temperaturdifferenz zwischen Innenraum und Decke muß gering gehalten werden. Weiterhin ist es erforderlich, die gesamte Decke möglichst flächig mit den Kühl elementen zu belegen, um einen großen Deckenquerschnitt zu haben, über den Wärme aus dem Raum abgeführt wird.

Aufgabe der Erfindung

Die Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gestellt, Decken so aus zubilden, daß eine Schwitzwasserbildung ohne Gefahr für die Innen raumfunktion bleibt, d. h., die Decken sollen so ausgebildet wer den, daß eine Schwitzwasserbildung durchaus toleriert werden kann.

Lösung

Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe erfolgt gemäß dem kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches.

Vorteile

Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß im Bereich des Kühlmittelrohres auftretendes Schwitzwasser ablaufen und in die Rinne abtropfen kann. Hierdurch kann nicht nur sensible Wärme aus einem Inneraum sondern auch latente Wärme abgeführt werden. Dies mach das System besonders geeignet für feuchtig keitsbelastete Räume sowie für tropische Länder.

Figurenbeschreibung

Die Fig. 1 zeigt ein Paneel 10 mit der Schwitzwasserrinne 11 unterhalb einer Decke 12. Das Paneel ist schwalbenförmig aus gebildet. Am tiefsten Punkt des Paneels ist ein Kühlrohr 13 eingelegt, das von einem Wärmeträger - vorzugsweise Wasser - durchströmt wird. Das Wasser heizt sich beim Durchströmen des Rohres auf. Durch diesen Vorgang wird das Paneel und damit der Innenraum gekühlt. Umgekehrt kann das Kühlrohr auch als Heizrohr verwendet werden, indem an Stelle des kalten Wassers warmes Wasser durch das Rohr geführt wird und damit Wärme an den Innenraum abgegeben wird.

Während im Fall der Innenraumkühlung an den Paneelwandungen 14, 15 Schwitzwasser 16 bis 18 auftritt, das infoge zunehmenden Neigung der Wandungen - dargestellt an der Tangentenneigung α₁ und α₂ im Bereich des Kühlrohres 13 beschleunigt abläuft und in die Schwitzwasserrinne 11 abtropft, kann die Schwitzwasserrinne bei Verwendung der Kühlmittelrohre 13 für die Heizung mit Wasser aufgefüllt werden, das durch die Wärme verdunstet und den Innen raum befeuchtet.

Das Paneel ist im untersten Bereich 18 dem Umfang des Kühlrohre 13 angeformt und weist eine Tallie 19, 20 auf, so daß das Rohr geklemmt wird. Hierdurch ist sichergestellt, daß das Rohr sehr gut an dem Paneel anliegt und ein guter Wärmeübergang zwischen Rohr und Paneel hergestellt ist.

Die Schwitzwasserrinne 11 wird entweder durch nicht dargestellte Stege mit dem Paneel verbunden, die in den Scheitelpunkten ange ordnet sind und aus einem schlechten Wärmeleiter, z. B. Kunst stoff hergestellt sind oder über Klammern oder Spangen, die in der Tallie 19, 20 des Paneels und in einer Abkantung 21, 22 der Schwitzwasserrinne festsitzen.

Das Paneel weist, vorzugsweise in den Randbereichen, wo eine Schwitz wasserbildung weniger zu erwarten ist, Lochungen 24 auf, die der Akustik dienen. Das Paneel wird im Deckenhohlraum 23 an nicht darge stellten Trägerschienen befestigt, wie sie aus der Fertigung von handelsüblichen Paneeldecken bekannt sind.

Das Paneel selbst wird vorzugsweise aus gerollformtem Stahl- oder Aluminiumblech hergestellt.

Während bei einem Paneel gemäß Fig. 1 zunächst unterhalb der Trägerschienen die Rohre 13 verlegt werden und im Anschluß die Decke von unten durch Einhängen der Paneele geschlossen wird, wird in Fig. 2 ein Paneel 30 dargestellt, bei dem nach dem Einhängen der Paneel von unten die Kühlrohre 31 eingeklemmt werden. Dieses Paneel ist besonders vorteilhaft, da die Kühldecke von unten ge wartet werden kann, ohne daß die Decke geöffnet werden muß. Dies ist besonders aus Gewährleistungsgründen von Vorteil. Außerdem kommt die Innenraumluft direkt mit dem Kühlrohr in Berührung. Um eine Kühlung des Deckenhohlraumes 32 zu vermeiden, kann das Paneel auf der Oberseite zum Deckenhohlraum mit einer Isolierung 33 versehen werden. Die Isolierung dient gleichzeitig der Ver besserung der Stabilität des Paneels. Dieses Paneel kann vorzugsweise als Aluminiumpressprofil hergestellt werden.

Die Kühlrohre 13, 31 können aus einem metallischen Werkstoff oder aus Kunststoff bestehen. Kunststoff hat den Vorteil, sich leichter in die Peneelrinne klemmen zu lassen.

Die Paneele weisen Löcher 34, 35 auf, die dem Ablaufen von Schwitz wasser dienen, das sich auf der Paneeloberseite im Deckenhohl raum bildet.

Die Schwitzwasserrinne 11, 36 ist entweder stirnseitig verschlossen, um ein Auslaufen von Schwitzwasser zu vermeiden, oder an eine Drai nage angeschlossen.

In Fig. 2 sind die typischen Temperaturen eingezeichnet, die sich an dem Profil ausbilden. Bei einer Vorlauftemperatur von 17°C im Rohr 31 nimmt die Temperatur im Paneel mit der Entfernung vom Rohr ab. Eine Schwitzwasserbildung ist in mitteleuropäischen Klimaver hältnissen lediglich bis zu einer Temperatur von 19°C zu erwarten.

Claims

1. Von der Decke abgehängte Innenraumelemente zur Heizung oder Kühlung mittels flüssiger Wärmeträgermedien, die durch ein Rohr-/ Schlauchsystem gepumpt werden und mit den abgehängten Deckenele menten in wärmeleitender Verbindung stehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckenelemente Paneele (10, 30) sind, deren Paneelunterseite dreidimensional in den Innenraum ragend ausgebildet sind, wobei sich mindestens ein tiefster Bereich (18) ausbildet, und daß unterhalb dieses tiefsten Bereiches eine Schwitzwasserrinne (11, 36) ange ordnet ist, und daß diese Rinne nach oben offen und so angeordnet ist, daß von Paneel abtropfendes Schwitzwasser in der Schwitzwas serrinne (11, 36) aufgefangen wird.

2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Paneel (10) symetrisch ausgebildet ist und daß in Paneelmitte eine rinnen förmige Mulde ausgebildet wird, in die ein Kühlrohr (13, 31) einge baut ist.

3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühl rohr (13) im Deckenhohlraum verlegt ist und daß nach dem Verle gen des Kühlrohres die Decke von Unten durch die Paneele geschlos sen wird (Fig. 1).

4. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühl rohr (31) von unten in die fertig verlegte Paneeldecke vom Innenraum her in eine zum Innenraum offene, rinnenförmige Mulde eingebaut wird (Fig. 2).

5. Anlage nach mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß die Rinne im Querschnitt kreisförmig ausgebildet ist und daß das Kühlrohr mit über der Hälfte des Umfanges durch die Rinne um schlossen wird und daß das Kühlrohr in die Rinne eingeklemmt ist.

6. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Paneel wandungen (14, 15) gewölbt ausgebildet sind, wobei in der Nähe des Kühlrohres eine an die Paneelwandung angelegte Tangente t₁ einen größeren Winkel ₁ und eine in größerer Entfernung angelegte Tan gente t₂ einen kleineren Winkel ₂bildet.

7. Analge nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Paneelwandungen (14, 15) mindestens im Bereich größerer Entfernung vom Kühlrohr (13) mit Lochungen (24, 25) versehen sind.

8. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühl mittelrohr (13, 31) als Heizrohr verwendet und von einem geheizten Wärmeträgermedium durchströmbar ist.

9. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichet, daß die Schwitz wasserrinne (11, 36) mit Wasser gefüllt ist.

10. Anlage nach Anspruch 1 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwitzwasserrinne (11, 36) an eine Drainage angeschlossen ist, durch die Schwitzwasser abgeführt wird oder daß durch ein ange schlossenes Wasserzulaufsystem die Schwitzwasserrinne mit Wasser gefüllt wird.