DE4028322A1 - Verfahren zur verbesserung einer kanalparameterschaetzung und anordnung zu dessen durchfuehrung - Google Patents
Verfahren zur verbesserung einer kanalparameterschaetzung und anordnung zu dessen durchfuehrungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung einer
Kanalparameterschätzung sowie eine Anordnung zu dessen Durch
führung.
In vielen Bereichen der Technik müssen, wie in Fig. 1 anhand
eines vereinfachten, schematischen Blockschaltbildes gezeigt
ist, die Parameter eines unbekannten oder teilbekannten Sy
stems 11 geschätzt werden, wobei nur die Eingangsgrößen Ik
sowie verrauschte Ausgangsdaten zk bekannt sind. Hierbei
wird im folgenden unter einem "teilbekannten System" ver
standen, daß der momentane Systemzustand unbekannt ist, aber
eine Kenntnis der Statistik des Systems vorliegt. Entspre
chend einem in Fig. 1 wiedergegebenen, bekannten Lösungsprin
zip wird von dem unbekannten oder teilbekannten System 11
eine adaptive Nachbildung 12 geschaffen.
Auf diese Weise werden als Ausgangsdaten der Nachbildung 12
Schätzwert k erhalten. Diese Schätzwerte k werden von beob
achteten Ausgangssignalen zk subtrahiert. Schließlich werden
die Koeffizienten der Nachbildung 12 solange verändert, bis
ein Fehlersignal ek, das in einem Addierglied 13 durch die
Differenz zwischen den Ausgangsdaten zk und den Schätzwerten
k gebildet wird, in einer vorherbestimmten Weise, bei
spielsweise als quadratischer Fehler u. ä. minimiert wird.
Die auf diese Weise berechneten Koeffizienten der Nachbil
dung sind die Schätzwerte des Originalsystems.
Beispiele für eine derartige Kanalparameterschätzung finden
sich in den Bereichen der Signalverarbeitung und Regelungs
technik, sowie in der System-Identifikation, der adaptiven
Entzerrung, der Echounterdrückung, der Synchronisation
(bezüglich der Trägerphase, der Taktphase, der Frequenz, . . .,)
der Sprachverarbeitung, der Spektralanalyse usw.
Im folgenden sollen die Koeffizienten eines zeitvarianten,
frequenzselektiven Mobilfunkkanals geschätzt werden (siehe
hierzu beispielsweise J. G. Proakis, Digital Communications,
Singapur: McGraw Hill, 2. Auflage, 1989).
Oftmals ist das System, im vorliegenden Fall also der Kanal
nicht vollständig unbekannt; vielmehr liegt eine Zusatzin
formation vor. Im konkreten Beispiel könnte dies beispiels
weise die Fahrzeuggeschwindigkeit v sein, so daß die maxi
male Dopplerverschiebung fDmax=v/λ bekannt ist, oder es
könnte die maximale, aus der Netzplanung bekannte Echoverzö
gerung sein, oder es könnten Kenntnisse aus einer Messung
über das Signal/Rauschleistungsverhältnis sein.
Verfahren, bei welchen Kenntnisse über die Statistik des Ka
nals berücksichtigt werden, werden als "parametrische Verfah
ren" bezeichnet. Parametrische Verfahren zeichnen sich auf
grund der a-priori Kenntnisse durch eine im allgemeinen hö
here Leistungsfähigkeit gegenüber nicht-parametrischen Ver
fahren aus, d. h. die Schätzfehlerstreuung ist geringer.
Nachstehend wird daher davon ausgegangen, daß einige der
vorstehend angeführten Zusatzinformationen vorliegen.
Von S. Haykin, Adaptive Filter Theory, Englewood Cliffs,
N. J. Prentice-Hall, 1986 sind drei gängige adaptive Schätz
verfahren beschrieben, nämlich das "Least Mean Squares"-
(LMS-)Verfahren (siehe Kapitel 5 in der vorstehend ange
führten Fundstelle oder Kapitel 6.7.2 in der eingangs an
geführten Veröffentlichung von J. G. Proakis), das "Least
Squares"-(LS-)Verfahren (siehe Kapitel 7ff bei S. Haykin)
und das sogenannte Kalman-Verfahren (siehe Kapitel 6 bei
S. Haykin oder B. D. O. Anderson, J. B. Moore, Optimal Fil
tering, Englewood Cliffs, N. J.: Prentice-Hall, 1979). Dar
über hinaus gibt es verschiedene Modifizierungen unf Kom
binationen dieser Verfahren sowie die Methode des sogenann
ten Korrelationsverfahrens (siehe hierzu beispielsweise
G. L. Turin, "Introduction to Spread-Spectrum Antimultipath
Techniques and their Application to Urban Digital Radio,"
Proc. of the IEEE, Band 68, Stn. 328-353 vom März 1980).
Das vorstehend angeführte konventionelle, nicht-parametri
sche LMS-Verfahren ist ein robustes und aufwandgünstiges
Verfahren und wird daher oft eingesetzt. Der Hauptnachteil
bei diesem LMS-Verfahren besteht jedoch in seiner langen
Einschwingdauer (=Akquisitionsdauer), welche außerdem
vom momentanen Zustand (der Eigenwert-Verteilung) des
Kanals abhängt. Außerdem ist die Schätzfehlerstreuung im
eingeschwungenen Zustand größer als beispielsweise bei den
sogenannten Kalman-Schätzern. Außerdem degradiert das LMS-
Verfahren bei nicht-weißen Eingangsdaten Ik deutlich. Die
Akquisitionsdauer kann jedoch etwa halbiert werden, wenn der
Rekursionsschritt mehrfach durchlaufen wird.
Das ebenfalls vorstehend angeführte LS-Verfahren besitzt in
der Regel eine wesentlich kürzere Akquisitionsdauer; jedoch
wird auch bei diesem Verfahren keine Kanalinformation ge
nutzt.
Der bei dem ebenfalls angeführten Kalman-Verfahren verwendete
(Minimum Varianz) Kalman-Schätzer basiert schließlich auf
einem von B. D. O. Anderson und J. B. Moore in der angeführten
Literaturstelle angegebenem Zustandsmodell und ist folglich
parametrisch. Allerdings führt die direkte Anwendung des Kal
man-Schätzers zu einem unpraktikablen Aufwand.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Verbes
serung der Kanalparameterschätzung bzw. einer Kanalidentifi
kation sowie eine Anordnung zu dessen Durchführung zu schaf
fen, bei welchen die Schätzfehlerstreuung sowie die Einschwing
dauer gleichermaßen besonders klein sind. Gemäß der Erfin
dung ist dies bei einem Verfahren zur Verbesserung der Kanal
parameterschätzung durch die Merkmale im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 sowie bei der Anordnung zu dessen
Durchführung durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 4 erreicht. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Ge
genstand der auf Anspruch 1 unmittelbar oder mittelbar rück
bezogenen Unteransprüche.
Durch die Erfindung ist somit ein parametrisches Verfahren
zur Verbesserung der Kanalparameterschätzung geschaffen, bei
welchem die Nachbildung vom teilbekannten Originalsystem
möglichst wenig abweicht, so daß dadurch die Schätzfehler
streuung gering ist. Ferner kann bei dem parametrischen Ver
fahren gemäß der Erfindung die Nachbildung in kurzer Zeit von
einem beliebigen Ausgangszustand nachgeführt werden. Dies be
deutet eine kleine Einschwingdauer des erfindungsgemäßen Ver
fahrens. Ferner ist sowohl bei dem erfindungsgemäßen Verfah
ren sowie bei der Anordnung zu dessen Durchführung die Güte
der Schätzung einstellbar; das bedeutet, ausgehend von einer
optimalen Lösung können gemäß der Erfindung aufwandgünstige
Verfahren abgeleitet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt damit eine deutlich
verbesserte Akquisitionsdauer und im eingeschwungenen Zu
stand eine äußerst niedrige Kanalfehlerstreuung. Obendrein
ist bei nicht-weißen Eingangsdaten eine deutlich verbesserte
Leistungsfähigkeit zu erwarten.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Aus
führungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnun
gen im einzelnen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 schematisch in Form eines Blockschaltbildes einer
herkömmlichen Anordnung zur Parameterschätzung;
Fig. 2 ebenfalls schematisch in Form eines Blockschalt
bildes eine bevorzugte Ausführungsform einer An
ordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
Fig. 3 eine Skizze eines zeitlichen Nachlaufs eines
Koeffizienten des Systems sowie dessen vorläufige
Nachbildung und
Fig. 4 in Form von Graphen eine Gegenüberstellung von
Schätzfehlerstreuungen nach dem bekannten LMS/
Kalman-Verfahren und dem erfindungsgemäßen
Verfahren.
Das zu untersuchende unbekannte bzw. teilbekannte System
soll im vorliegenden Fall ein frequenzselektiver, zeit
varianter Kanal sein, welcher beispielsweise durch ein
Transversalfilter mit (L+1) Koeffizienten fk (l) mit
0lL darstellbar ist. Somit lautet dann das Ausgangs
signal des Systems:
wobei ηk eine weiße, mittelwertfreie, gaußsche Rauschstö
rung ist, und der Index k zeitliche Veränderungen beschreibt.
Wie bereits in Verbindung mit der Anordnung nach Fig. 1 aus
geführt ist, sind die Eingangsdaten Ik sowie die Ausgangsda
ten zk gegeben, während die Koeffizienten fk (l) (0lL)
gesucht sind. Hierbei sind alle Größen komplexwertig.
Gemäß der Erfindung weist eine Anordnung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Verbesserung der Ka
nalparameterschätzung, wie aus der schematischen Darstellung
der Fig. 2 zu ersehen ist, einen LS-Schätzer 2, sowie diesem
nachgeordneten Kalman-Filter 3-0 bis 3-L auf. Mittels des LS-
Schätzers 2 werden aus der Beobachtung der verrauschten Emp
fangsdaten zk vorläufige Schätzwerte k (l) mit 0lL
berechnet. Das Einstellkriterium ist (zeitlich gesehen) die
Minimierung der Summe der quadratischen Differenzen |ek|²
zwischen den Empfangsdaten zk und den Schätzwerten k.
Es kann nunmehr gezeigt werden, daß die Schätzwerte k (l)
unter den genannten Voraussetzungen erwartungsgetreu sind;
folglich gilt
k (l) = fk (l) + ηk (l); 0lL, (2)
mit mittelwertfreien Rauschwerten ηk (l). Die Varianz die
ser Rauschwerte hängt von der Schnelligkeit der Kanalän
derungen, dem Kanalrauschen, der Energieverteilung der Ka
nalechos und von der effektiven Länge des Beobachtungsinter
valls ab.
In Fig. 3 ist der zeitliche Verlauf eines Koeffizienten fk (o)
des Systems und dessen vorläufige Nachbildung k (o) skiz
ziert, wobei mit ⚫ Re {fk (o)} und mit o Re {k (o)} be
zeichnet sind.
Es sind verschiedene LS-Lösungsansätze bekannt, wie bei
spielsweise eine Lösung der deterministischen Normalgleichung,
ein rekursives LS-Verfahren (RLS), ein Lattice Verfahren,
usw. Die Lösungsansätze unterscheiden sich hinsichtlich
der Vorfilterung, der Stabilität und des Aufwandes. Zu be
achten ist jedoch, daß das Verfahren durch direktes Lösen
des Gleichungssystems bei kurzen bekannten Sequenzlängen
(kurzen Trainingsfolgen) mit Hilfe einer Tabelle sehr effi
zient gelöst werden kann. Die verschiedenen Lösungen sind
jedoch nicht Gegenstand der vorstehenden Untersuchungen.
Bei herkömmlichen LS-Realisierungen stellen die Koeffizien
ten k (l) das Endergebnis dar. Es ist jedoch schnell zu er
kennen, daß das Ergebnis nicht optimal sein kann, das bis
lang keine Information über den Kanal verwendet wurde. Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren werden daher die Koeffi
zienten k (l) nachgefiltert, wobei die vorstehend erwähnten
a-priori Kenntnisse einfließen. Im Hinblick auf Fig. 3 be
deutet dies, daß eine Ausgleichskurve durch die Koeffizienten
k (o) gelegt wird.
Unter den verschiedenen möglichen Ausführungsformen werden
nachstehend mehrere Ausführungsmöglichkeiten angegeben.
Die optimal lineare Nachfilterung erfolgt über (L+1)
(Minimum Varianz-) Kalmanfilter, wenn die Zusatzinformation
bekannt ist. Auf diese Weise kann die Dopplerverschiebung,
die Echoverteilung und das Signal/Rauschleistungsverhältnis
berücksichtigt werden.
Das sogenannte erweiterte Kalmanfilter bietet die Möglich
keit, die benötigte Zusatzinformation zu schätzen (siehe
neben B. D. O. Anderson und J. B. Moore an der vorstehend an
geführten Stelle auch noch A. Aghamohammadi, H. Meyr, G.
Ascheid, "Adaptive Synchronisation and Channel Parameter
Estimation using an Extended Kalman Filter", IEEE Trans. on
Comm., Band COM-37, Nr. 11, Stn. 1212 bis 1219, November
1989).
Denkbar ist aber auch, beispielsweise nur die Dopplerfrequenz
zu berücksichtigen. Dies kann dann über ein festes Tiefpaß
filter mit einer Grenzfrequenz erfolgen, welche der maximalen
Dopplerfrequenz fDmax entspricht oder kann über ein variab
les Tiefpaßfilter entsprechend der momentanen Dopplerfre
quenz durchgeführt werden.
Die in Fig. 2 wiedergegebene sogenannte LS/Kalman-Struktur
entspricht also einer "open-loop"-Struktur, wobei der LS-
Schätzer 2 als Zusatzeinrichtung fungiert, um die Koeffi
zienten zu trennen und einzeln dem jeweiligen Kalman-Nach
filter 3-0 bis 3-L zuzuführen. Hierbei können die (L+1)
Kalman-Nachfilter 3-0 bis 3-L unabhängig oder abhängig von
einander eingestellt werden; hierbei ist im ersten Fall der
Aufwand geringer, während im zweiten Fall etwaige Korrela
tionen zwischen den Koeffizienten fk (l) berücksichtigt wer
den. Ferner hat sich die Verwendung von Filter 2. Ordnung
für die wenigen (im Mittel) energiereichen Koeffizienten
als vorteilhaft herausgestellt, während für die restlichen
Koeffizienten Filter 1. Ordnung ausreichen. Vorteilhaft hier
bei ist, daß aufgrund der "open-loop"-Struktur bei der
Nachfilterung keine Prädikation ("time-update") durchgeführt
werden muß, sondern eine Filterung ("measurement-update")
oder gar eine Glättung ("smoothing") durchgefhrt werden
kann.
Die Vorteile gegenüber den bisher bekannten Lösungen sind
folgende:
Die Akquisitionsdauer wird maßgeblich von dem LS-Schätzer 2 bestimmt und ist deshalb sehr gering und unabhängig vom Ka nalzustand. Dadurch kann beispielsweise die Länge der benö tigten Trainingsfolge verkürzt werden, wodurch die Redun danz verkleinert wird.
Die Akquisitionsdauer wird maßgeblich von dem LS-Schätzer 2 bestimmt und ist deshalb sehr gering und unabhängig vom Ka nalzustand. Dadurch kann beispielsweise die Länge der benö tigten Trainingsfolge verkürzt werden, wodurch die Redun danz verkleinert wird.
Die stationäre Schätzfehlerstreuung ist sehr gering, weil
a-priori Kenntnisse mit verarbeitet werden. Auch entfällt
bei der Erfindung die gegenseitige Beeinflussung der ein
zelnen Koeffizienten; folglich kann eine bessere Schätzfeh
lerstreuung im eingeschwungenen Zustand erreicht werden. Die
Folge hiervon ist, daß ein höhere Fahrzeuggeschwindigkeit
und/Trägerfrequenz zur gleichen Schätzfehlerstreuung führt.
Ferner ist zu erwarten, daß nicht-weiße Eingangsdaten zu
weniger starken Degradationen führen.
Ferner arbeitet das Verfahren rückkopplungsfrei; damit ent
fällt das Risiko gegenüber Fehleinstellungen der Kalman-
Nachfilter. Auch arbeitet das Verfahren zeitstabil.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden (L+1) Kalman-
Filter 3-0 bis 3-L niedriger Dimension verwendet, beispiels
weise der Ordnung von 1 oder 2. Diese Filter sind jedoch
sehr viel einfacher zu handhaben, als ein Filter der Ordnung
(L+1) oder 2 (L+1).
Obendrein arbeitet das Verfahren bei einer beliebigen
Koeffizientenzahl zufriedenstellend.
Gegenüber dem herkömmlichen LS-Verfahren (siehe beispiels
weise J. Haykin, an der eingangs angeführten Stelle) kann
aufgrund der Nachfilterung die effektive Beobachtungsdauer
mittels des LS-Schätzers verkleinert werden. Deshalb werden
auch Kanaländerungen schneller verarbeitet.
In Fig. 4 sind Simulationsergebnisse für verschiedene bekann
te Verfahren im Vergleich zu dem erfindungsgemäßen Verfah
ren dargestellt. Hierbei ist jeweils eine Lernkurve, welche
einer schargemittelten Schätzfehlerstreuung entspricht, über
der diskreten Zeit k aufgetragen. Simuliert wurde ein fre
quenzselektiver Mobilfunkkanal mit Echoverzögerungen bis zu
85 µs. Ein solcher Kanal wurde im Rahmen des DAB EUREKA-Pro
jekts EU 147 spezifiziert und gilt für ungünstige Ausbrei
tungsbedingungen im Bergland bei konventioneller Netzplanung
mit dem derzeitigen Rundfunksendernetz. Das gewählte Modu
lationsverfahren war eine Offset-Vierphasenmodulation (Qua
drature Phase Shift Keying (QPSK)) mit Nyquistfilterung (mit
cosinusförmigem Rolloff, r=0,4). Das mittlere Signal/Rausch
leistungsverhältnis betrug s/NO=10 dB; die maximale Dop
plerfrequenz betrug fDmax=200 Hz, was bei einer Trägerfre
quenz von 900 Mhz einer Fahrgeschwindigkeit von 240 km/h
entspricht. Die Symboldauer (Bitdauer) betrug 30 µs (15 µs),
d. h. es verschmieren etwa 8 Bits (L=7), wenn auch die
Pulsformung berücksichtigt wird.
Wenn das Rauschen null wäre, könnte der Kanal in (2L +1)
=15 Bittakten exakt ausgemessen werden; zunächst werden
L=7 Bits benötigt, um die Speicherbelegung in einem de
finierten Anfangszustand zu bringen; nach zusätzlichen
(L+1)=8 Bittakten liegt ein Gleichungssystem mit
(L+1) Gleichungen für die (L+1) Unbekannten vor. Diese
theoretische Grenze ist in Fig. 4 als vertikale Linie ein
gezeichnet.
Die oberste Kurve gilt für den Fall eines kombinierten LMS/
Kalman-Schätzers mit (L+1)=8 Teilfiltern erster Ordnung,
wobei nur eine einfache Rekursion ausgeführt wird. Zu be
achten ist, daß dieser Fall bereits eine kleiner Schätzfeh
lerstreuung als das konventionelle eingangs anhand von Fig. 1
behandelte nichtparametrische LMS-Verfahren aufweist.
Die weiteren Kurven gelten für die Fälle, daß die LMS-Re
kursion hin- und rückwärts zweimal hin- und rückwärts, sowie
beliebig oft hin- und rückwärts durchgeführt wird. Die Ein
schwingdauer reduziert sich dann von ca. 40 Bittakten auf
ca. 20 Takte. Hinzu kommt jedoch die Zeitdauer von L=7
Takten, bis die Speicherbelegung eingeschwungen ist; dies
ist dadurch berücksichtigt, daß die Abszisse um diesen Wert
verschoben ist.
Die unterste Kurve zeigt schließlich die Simulationsergeb
nisse für das erfindungsgemäße Verfahren bei gleichen Para
metern, wobei das Verfahren mit der in Fig. 2 dargestell
ten Anordnung aus einem LS-Schätzer 2 und nachgeordneten
Kalman-Filtern 3-l bis 3-L durchgeführt ist. In dieser Aus
führungsform wird der LS-Schätzer 2 in der direkten Aus
führungsform ausgeführt (siehe S. Haykin in der eingangs an
geführten Stelle). Die (L+1)=8 Nachfilter waren Filter
1. Ordnung; dies entspricht dem Fall von Teilfiltern 1.
Ordnung beim oben angeführten LMS/Kalman-Verfahren. Wie zu
erkennen ist, ist die Akquisitionsdauer nochmals reduziert,
und zwar auf etwa 5 Bittakte (plus die (2L+1)=15 Takte,
bis genügend Gleichungen vorliegen).
Übertragen auf das zukünftige pan-europäische Mobilfunk
system GSM (Group Sp´ciale Mobile) mit einer maximalen
Echoverzögerung von 20 µs in einer Bitdauer von 3,7 µs be
deutet dieses Ergebnis, daß der GSM-Kanal in etwa 13 Takten
ausgemessen werden kann. Bislang wird ein Korrelationsver
fahren (siehe G. L. Turin an der eingangs angeführten Stelle)
benutzt und dazu werden 26 Bittakte benötigt. Ferner ist
eine kleinere Fehlerschätzstreuung im eingeschwungenen Zu
stand zu erkennen, weil die Beeinflussung der Koeffizienten
entfällt.
Durch die Wahl von nachgeschalteten Filtern höherer Ordnung
kann die eingeschwungene Schätzfehlerstreuung noch weiter
reduziert werden. Ferner kann die Akquisitionsdauer noch
dadurch weiter verringert werden, wenn die Eingangsdaten
gefenstert und gewichtet werden.
Ferner kann das erfindungsgemäße Verfahren auch auf den
eingangs bereits angeführten Gebiet, nämlich bei der
System-Identifikation, beispielsweise einer Kanalparameter
schätzung, der adaptiven Entzerrung, der Echounterdrückung,
der Synchronisation (hinsichtlich der Trägerphase, Frequenz,
der Taktphase . . .), der Sprachverarbeitung, der Spektralana
lyse usw. Anwendung finden. Ein weiterer sehr wichtiger An
wendungsfall ist die Kanalvermessung während der Trainings
phase im sogenannten GSM-Empfänger.
Claims (4)
1. Verfahren zur Verbesserung einer Kanalparameter-Schät
zung, dadurch gekennzeichnet, daß das ver
rauschte Eingangssignal (zk) mittels einer Zusatzeinrichtung
(2) in die Zielgröße (fk (l), 0lL) getrennt wird, und
diese anschließend in einer Filteranordnung (3-0 bis 3-L)
einer Nachfilterung unterzogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Zusatzeinrichtung (2) über einen
hinreichend langen Zeitraum das verrauschte Eingangssignal
(zk) beobachtet wird und anschließend vorläufige Schätzwerte
(fk (l)) der gesuchten Größe bereitgestellt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der zur Nachfilterung vorge
sehenen Anordnung (3-0 bis 3-L), in welche Zusatzinformation
über den Kanal eingebracht wird, die von der Zusatzeinrich
tung (2) erzeugten, vorläufigen Schätzwerte (k (l)) interpo
liert werden.
4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den An
sprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zusatzeinrichtung ein hinsichtlich der minimalen, qua
dratischen Fehlersumme optimaler, an sich bekannter LS-
(Least Squares-)Schätzer (2) ist, welchem zu einer hin
sichtlich einer Varianz-Minimierung optimalen, linearen
zeitvarianten Nachfilterung eine Anordnung aus parallel
gespeisten Kalman-Filtern (3-0 bis 3-l) nachgeordnet ist.
Priority Applications (1)
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DE19904028322 DE4028322A1 (de) | 1990-09-06 | 1990-09-06 | Verfahren zur verbesserung einer kanalparameterschaetzung und anordnung zu dessen durchfuehrung |
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