DE4018342C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Zweimassenschwungrad zum Einbau zwi
schen einen Verbrennungsmotor und ein Getriebe, vorzugsweise in
einem Kraftfahrzeug, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Ein Zweimassenschwungrad dieser Gattung ist aus der nicht vor
veröffentlichten DE 39 30 715 A1 bekannt. Es umfaßt eine
elastische Kupplung, die zwischen einer ersten und einer zwei
ten Masse angeordnet und mit einer schlupffähigen Reibkupplung
in Reihe geschaltet ist. Dabei steht ein Reibelement der Reib
kupplung unter Fliehkraftwirkung und ist dadurch imstande, un
terhalb einer definierten Drehzahl das durchgeleitete Drehmo
ment zu begrenzen. Dadurch werden Spitzendrehmomente im Reso
nanzbereich abgebaut.
Ein Nachteil dieses vorbekannten Zweimassenschwungrades besteht
darin, daß die Federn zum Übertragen von Drehmoment von einer
Schwungmasse auf die andere radial verhältnismäßig weit innen
liegen, und daß sie aufgrund des kleinen Wirkungsradius ent
sprechend stark dimensioniert sein müssen, was in axialer Rich
tung entsprechenden Raum beansprucht. Dem Konstrukteur steht
aber gerade in axialer Richtung wenig Raum zur Verfügung.
DE 38 15 505 A1 beschreibt ein Zweimassenschwungrad, bei dem
die genannten Federn zwar im Bereich des Außenumfanges angeord
net sind, so daß sie geringer dimensioniert werden könnten. Je
doch erstrecken sich die Federn hierbei auf dem Umfang jeweils
über längere Umfangsabschnitte hinweg. Es verbleibt somit kein
Raum für eine Gliedverbindung der beiden Seitenscheiben bzw.
für die Anordnung einer Drehmomentbegrenzung, was Vorteile in
Bezug auf Festigkeit und Standzeit des Zweimassenschwungrades
hätte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zweimassen
schwungrad gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 derart zu
gestalten, daß einerseits der Großteil des Umfanges für Federn
zur Verfügung steht, die in Schub- und in Zugrichtung wirken,
und daß andererseits die Möglichkeit besteht, diesen Umfang zu
unterbrechen, ohne daß der Verdrehwinkel in Schub und Zug er
heblich reduziert wird. Außerdem sollen die Herstellungskosten
möglichst gering und der Aufbau des Zweimassenschwungrades mög
lichst einfach sein. Schließlich soll der gesamte Bauraum des
Zweimassenschwungrades möglichst klein sein.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale von Pa
tentanspruch 1 gelöst. Der Kerngedanke der Erfindung besteht
darin, die Mittelscheibe in eine innere Teilscheibe sowie zwei
äußere Teilscheiben zu unterteilen.
Die innere Teilscheibe ist im allgemeinen drehfest mit dem ge
triebeseitigen Schenkel der zweiten Schwungmasse über den Steg
des genannten U verbunden. Es wäre aber auch eine drehschlüssi
ge Verbindung möglich, beispielsweise über Federn.
Die beiden äußeren Teilscheiben sind je nach Verdrehrichtung
(Zug- bzw. Schubbetrieb) der ersten bzw. der zweiten Schwung
masse zugeordnet.
Diese Anordnung arbeitet beispielsweise wie folgt:
Im Zugbetrieb verdreht sich die innere Teilscheibe zusammen mit
der ersten äußeren Teilscheibe gegen die Seitenscheiben, die
die erste Schwungmasse bilden, sowie gegen die zweite äußere
Teilscheibe. Analog verdrehen sich im Schubbetrieb die innere
Teilscheibe und die zweite äußere Teilscheibe gegen die erste
außere Teilscheibe sowie gegen die Seitenscheiben.
Die Teilscheiben können derart ausgebildet sein, daß sie ge
meinsam einen mechanischen Anschlag bilden. Sie können außerdem
die Verdrängungskammern einschließen, falls das Zweimassen
schwungrad mit solchen ausgestattet ist.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei
ist im einzelnen folgendes dargestellt:
Die Fig. 2 bis 4 zeigen jeweils Draufsichten auf das Zwei
massenschwungrad gemäß Fig. 1, und zwar von der Motorseite her
(in Fig. 1 von links her), wobei die motorseitige Seitenscheibe
der ersten Schwungmasse abgenommen ist. Dabei zeigen diese Fig.
2 bis 4 verschiedene Verdrehungszustände, wobei Fig. 2
den "neutralen" Zustand, d. h. ohne Verdrehung darstellt, wäh
rend die Fig. 3 und 4 jeweils die maximalen Verdrehungszu
stände in der einen und in der anderen Richtung zeigen.
Fig. 5 zeigt das Zweimassenschwungrad in einem Zylinder
schnitt, gelegt durch den Außenbereich von Fig. 1.
Wie man am besten aus Fig. 1 erkennt, weist das Zweimassen
schwungrad eine erste Schwungmasse 1 auf, die dem hier nicht
dargestellten Motor zugeordnet ist. Diese Schwungmasse 1 weist
in diesem Längsschnitt gesehen die Gestalt eines radial innen
offenen U auf. Die beiden Schenkel des U bilden zwei Seiten
scheiben 2 und 3.
Das Zweimassenschwungrad weist eine zweite Schwungmasse 4 auf.
Diese ist dem nicht dargestellten Getriebe zugeordnet. Sie hat
ebenfalls die Gestalt eines U, das jedoch gegen den Umfang hin
offen ist. Der eine Schenkel 5 dieser zweiten Schwungmasse 4
greift in den zwischen den beiden Seitenscheiben 2 und 3 gebil
deten Innenraum 6.
Die beiden Schwungmassen 1 und 4 sind zueinander begrenzt ver
drehbar. Zu diesem Zweck sind Federn zwischengeschaltet, die
nur schematisch angedeutet sind. Diese Federn übertragen Dreh
moment von der ersten Schwungmasse 1 auf die zweite Schwungmas
se 4, und zwar über die Mittelscheibe 5.
Außerdem ist zwischen den beiden Schwungmassen 1 und 4 eine
Dämpfungseinrichtung geschaltet. Im vorliegenden Falle sind
dies im Volumen veränderliche Verdrängungskammern, auf die spä
ter noch eingegangen werden soll.
Gemäß der Erfindung ist die Mittelscheibe 5 aus drei zueinander
konzentrischen Teilscheiben aufgebaut. Diese umfassen eine in
nere Teilscheibe 10 sowie zwei äußere Teilscheiben 11, 12. Be
züglich der Gestalt dieser Teilscheiben wird auch auf die Fig.
2 bis 4 verwiesen. Wie man daraus erkennt, weisen die
Teilscheiben 10, 11, 12 jeweils Nocken auf. So ist die innere
Teilscheibe 10 mit radial nach außen weisenden Nocken 20 ausge
stattet, die im vorliegenden Falle der übrigen inneren Teil
scheibe 10 unmittelbar angeformt sind. Die beiden äußeren Teil
scheiben weisen jeweils Nocken auf, die sowohl nach innen als
auch nach außen ragen. Dabei ist die erste äußere Teilscheibe
11 mit radial innenliegenden Nocken 21a sowie mit radial außen
liegenden Nocken 21b versehen. Die zweite äußere Teilscheibe 12
ist ebenfalls mit radial innenliegenden Nocken 22a und radial
außenliegenden Nocken 22b versehen.
Wie man aus den Fig. 2 bis 4 erkennt, weisen die Nocken An
lageflächen auf, die im vorliegenden Falle radial verlaufen.
Dabei arbeiten jeweils zwei Anlageflächen miteinander zusammen,
nämlich die Anlageflächen der Nocken 20 der inneren Teilscheibe
10 mit den Anlageflächen der Nocken 21a und 22a beider äußerer
Teilscheiben 11, 12.
Die bereits erwähnten Verdrängungskammern 30 sind begrenzt
durch einen Teil der äußeren Mantelfläche der inneren Teil
scheibe 10, ferner durch einen Teil der inneren Mantelfläche
der ersten äußeren Teilscheibe 11 sowie durch Anlage- oder
Stirnflächen der Nocken 21a und 22a.
Federn 40 sind auf dem alleräußersten Umfang angeordnet. Sie
entfalten somit eine besonders hohe Wirksamkeit und können da
her schwach bemessen sein, so daß sie wenig Raum beanspruchen.
Außerdem kann der Verdrehwinkel so groß sein, wie dies über
haupt möglich ist. Im vorliegenden Falle stützen sich die Fe
dern 40 auf Stirnflächen der Nocken 21b und 22b der beiden
äußeren Teilscheiben 11 und 12 ab.
Der Kraftfluß gestaltet sich wie folgt: Zunächst wird die Kraft
vom nicht dargestellten Motor (in Fig. 1 auf der linken Seite
des Zweimassenschwungrades) in die erste Schwungmasse 1 einge
leitet. Von den beiden Seitenscheiben 2, 3 dieser ersten
Schwungmasse 1 wird nunmehr das Drehmoment über ein spezielles
Übertragungsglied 50 weitergeleitet, und zwar auf die Nocken
21b und 22b, die einander benachbart sind und die das Übertra
gungsglied 50 zwischen sich einschließen (siehe Fig. 5). Das
Übertragungsglied ist mit in axialer Richtung wirkenden Federn
51 versehen, die über Reibelemente 52 gegen die beiden Seiten
scheiben 2 und 3 drücken, und die einen Drehschlupf zulassen.
Wie man aus Fig. 1 erkennt, sind die für die Funktion entschei
denden Teile der Mittelscheibe bzw. deren einzelne Teilscheiben
in radialer Richtung in Reihe hintereinander angeordnet, d.h.
ohne einen axialen Versatz. Dabei übernehmen die Seitenscheiben
die axiale Führung dieser Einzelkomponenten der Mittelscheibe.
Wie man aus Fig. 1 weiterhin erkennt, befindet sich die äußere
Teilscheibe 12 radial zwischen Bauteilen von äußerer Teilschei
be 11, nämlich zwischen deren Nocken 21a und 21b. Die äußere
Teilscheibe 11 weist zwischen diesen beiden Nocken einen Ver
bindungssteg der sich axial neben den beiden Nocken
befindet. Dieser Verbindungssteg hat an sich für die Funktion
nur die Bedeutung, das Drehmoment von den Nocken aufzunehmen
und weiterzuleiten, und zwar in Umfangsrichtung sowie von ra
dial innen nach radial außen. Seine axiale Erstreckung, d. h.
seine Dicke, kann so gering bemessen werden, wie dies zur Aus
führung der Funktion gerade notwenig ist.
Claims (7)
1. Zweimassenschwungrad zum Einbau zwischen einen Verbren
nungsmotor und ein Getriebe, mit den folgenden Merkmalen:
- a) eine erste, der Kurbelwelle des Motors zugeordnete Mas se, die in einem Längsschnitt gesehen die Gestalt eines radial innen offenen U aufweist, dessen Schenkel je eine Seitenscheibe bilden;
- b) eine zweite, dem Getriebe zugeordnete Masse, die in einem Längsschnitt gesehen die Gestalt eines zum Umfang hin offenen U aufweist, wovon ein Schenkel als Mittel scheibe zwischen die beiden Seitenscheiben greift,
- c) beide Massen sind zueinander begrenzt verdrehbar unter Zwischenschaltung von elastischen Gliedern, die sich zumindest mittelbar einerseits an der ersten Masse und andererseits an der Mittelscheibe abstützen;
- d) zwischen den beiden Massen und parallel zu den elasti schen Gliedern ist eine Dämpfungseinrichtung geschaltet;
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- e) die Mittelscheibe (5) ist aus drei zueinander konzentri schen Teilscheiben (10, 11, 12) aufgebaut, nämlich aus einer inneren Teilscheibe (10) und zwei äußeren Teilscheiben (11, 12);
- f) die drei Teilscheiben (10, 11, 12) weisen Nocken (20; 21a, 21b; 22a, 22b) auf, die Anlage flächen bilden, wobei Nocken (20) der inneren Teilscheibe (10) mit Nocken (21a, 21b, 22a, 22b) beider äußerer Teilscheiben (11, 12) zusammenwirken;
- g) die elastischen Glieder (40) stützen sich an beiden Enden jeweils an einem der äußeren Teilscheiben (11, 12) ab.
2. Zweimassenschwungrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Dämpfungseinrichtung Verdrängungskammern (30) auf
weist, die im Volumen veränderlich sind, und daß die ein
zelne Verdrängungskammer (30) durch einen Teil der äußeren Man
telfläche der inneren Teilscheibe (10) begrenzt ist, ferner
durch einen Teil der inneren Mantelfläche eines der beiden
äußeren Teilscheiben (11, 12) sowie durch Stirnflächen von Nocken,
die diesen beiden Teilscheiben zugeordnet sind.
3. Zweimassenschwungrad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die innere Teilscheibe (10) der zweiten
Schwungmasse (4) zugeordnet ist und - je nach Verdrehrichtung -
die beiden äußeren Teilscheiben (11, 12) der ersten (1) bzw. zweiten (4)
Schwungmasse und umgekehrt zugeordnet sind.
4. Zweimassenschwungrad nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die beiden äußeren Teilscheiben (11, 12)
nach außen weisende Nocken (21b, 22b) besitzen, und daß sich die
elastischen Glieder (40) mit einem ihrer Enden jeweils am Nocken (21b)
der äußeren Teilscheibe und mit dem anderen Ende am Nocken (22b)
der anderen äußeren Teilscheibe abstützen.
5. Zweimassenschwungrad nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß zur Drehmomentübertragung zwi
schen der ersten Schwungmasse (1) und der Mittelscheibe (5) ein
Übertragungsglied (50) geschaltet ist, das einerseits zwischen
den beiden Seitenscheien (2, 3) der ersten Schwungmasse (1) und ande
rerseits zwischen zwei einander benachbarten Nocken der
beiden äußeren Teilscheiben (11, 12) angeordnet ist, und zwar auf
den den Federn (40) abgewandten Stirnseiten der Nocken.
6. Zweimassenschwungrad nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß das Übertragungsglied (50) zwischen den beiden Seiten
scheiben der ersten Schwungmasse federnd eingespannt und in
Umfangsrichtung schlupffähig ist.
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