DE4016163C2 - Vorrichtung zur Einstellung der Winkellage einer Kraftfahrzeuglenksäule - Google Patents
Vorrichtung zur Einstellung der Winkellage einer KraftfahrzeuglenksäuleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäß den im Oberbegriff
des Anspruches 1 aufgeführten Merkmalen.
Es ist bereits eine Vorrichtung bekannt (DE 34 10 568 A1) an deren dem
Fahrgastraum zugewandten Ende eine über ein Kardangelenk kippbare
Lenkspindel-Baueinheit angeordnet ist, die über eine zusätzliche
Axialverstellung des Lenkrades verfügt, und die es ermöglicht, das Lenkrad
aus einer vorgewählten Winkellage heraus in eine das Ein- und Aussteigen
erleichternde Winkellage zu verschwenken und die ursprüngliche Position
allein durch das Niederdrücken des Lenkrades wieder zu erlangen.
Nachteilig an dieser vorbekannten Einrichtung ist zum einen der
beträchtliche Bauaufwand sowie die komplizierte Bedienung dreier Hebel
zur Neueinstellung einer Lenkradposition und zum anderen ist als sehr
viel schwerwiegenderer Nachteil anzusehen, daß eine Abstützung auf dem
Lenkrad während des Ein- und Aussteigens aus einem mit einer solchen
Einrichtung ausgerüsteten Kraftfahrzeug unter allen Umständen vermieden
werden muß, da es sonst nachgibt und in seine ursprüngliche Fahrposition
zurückschwenkt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine mechanisch einfache und
unanfällige Vorrichtung zu schaffen, die ein ungewolltes Zurückschwenken
einer Kraftfahrzeuglenksäule aus einer das Aus- und Einsteigen
begünstigenden Winkellage in eine Fahrposition verhindert.
Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teil des ersten Patentanspruchs gelöst. Die Vorrichtung
verfügt dabei über eine am Lagergehäuse festlegbare Schwinge, an der
ein Entriegelungshebel beweglich angelenkt ist, der einen ebenfalls
beweglichen Verriegelungsblock trägt, der in jeder Stellung der Lenksäule
an einem ortsfesten Lagerblock anliegt. Wobei beide aufeinanderliegenden
Flächen mit Zahnelementen ausgestattet sind, die so zusammenwirken, daß
ein Zurückschwenken der Kraftfahrzeuglenksäule in Richtung der
ursprünglich eingestellten Position unter allen Umständen ausgeschlossen
werden kann, wenn dies nicht durch die Betätigung des Entriegelungshebels
und damit durch Entriegelung der Zahnelemente gewünscht wird.
Als sehr vorteilhaft erweist sich hierbei der konstruktiv sehr viel
einfachere Aufbau der Vorrichtung sowie deren simple Bedienbarkeit, die
durch jeweils einen Hebel zur gemeinsamen Verstellung von Winkellage
und Länge einer Kraftfahrzeuglenksäule und einem einschaltbaren
Verstellmittel zur Entriegelung der das Ein- und Aussteigen erleichternden
Schwenkbewegung des Lenkrades gewährleistet ist.
Zur festen Verriegelung der Fahrzeuglenksäule in einer Betriebsposition
ist in einem ortsfesten Lagerbock ein durch eine Feder vorgespannter
zylindrischer Verriegelungsbolzen angeordnet, der in eine Bohrung des
Verriegelungsblockes eingreift und der sicherstellt, daß die Entriegelung
der Vorrichtung nur durch bewußtes Anheben des freien Hebelendes des
Entriegelungshebels stattfindet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Winkel-
und Längenverstellung der Lenksäule ergänzend mit einer mechanischen
Sicherungsvorrichtung bestehend aus einer im Klemmzustand durch
Federvorspannung spielfrei auf eine Zahnstange gedrückte Sperrklinke
versehen, die verhindert, daß in Fahrzeugen, die nicht mit einem Airbag
ausgestattet sind und bei denen das Lenkrad bei Frontalunfällen mechanisch
nach vorne gerissen wird, wobei die Trägheitskräfte des Lenkrades die
Reibungskräfte der Klemmverbindung der Lenkradverstellung übersteigen
können, das Lenkrad seine ursprüngliche Stellung im Fahrgastraum
beibehält. Ebenso verhindert diese Sperrklinke, daß bei betriebsüblicher
Verzögerung des Fahrzeuges durch einen sich am Lenkrad abstützenden Fahrer
die Lenksäule ungewollt zusammengeschoben werden kann.
Besonders vorteilhaft ist weiterhin eine Ausgestaltung des Gegenstandes
der Erfindung, daß die Kraft, die die beiden Zahnelemente
aufeinanderdrückt, nicht nur durch eine Rückstellfeder, sondern auch
über das über Hebelwirkung verstärkte Eigengewicht des
Entriegelungshebels, aber vor allen Dingen durch ein Moment erzeugt wird,
das entsteht, wenn die Lenksäule radial in Richtung der ursprünglich
eingestellten Fahrposition mit einer Kraft beaufschlagt wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Version der Schwenkvorrichtung mit mechanischem Entriege
lungsmechanismus,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die in Fig. 1 dargestellte Version der
Schwenkvorrichtung,
Fig. 3 eine Schnittdarstellung entlang der Linie A-A der in Fig. 1
dargestellten Schwenkvorrichtung in Seitenansicht von rechts,
Fig. 4 eine Schnittdarstellung entlang einer Linie B-B der in Fig.
1 dargestellten Schwenkvorrichtung in Seitenansicht von rechts,
Fig. 5 eine Version der Schwenkvorrichtung mit elektromagnetischem
Entriegelungsmechanismus und
Fig. 6 eine Draufsicht auf die in Fig. 5 dargestellte Version der
Schwenkvorrichtung.
Die Lenksäule 2 besteht aus einem teleskopierbaren zweiteiligen Rohr,
dessen unteres Ende über ein, deren Schwenkachse bildendes Gelenk an
einem Lenkgetriebe angeflanscht ist, und an deren oberem Ende sich die
Aufnahme für ein Lenkrad befindet. Ebenfalls am oberen längsverschiebbaren
Teil befindet sich das Lagergehäuse 1 der Lenksäule 2, das mit einem
zur Lenksäulenachse 23 parallelen Langloch 16 versehen ist an dem
Lagergehäuse 1 ist über eine Klemmverbindung 17 eine Schwinge 4 auf die
Art festgelegt, daß diese Schwinge 4 mit einem weiteren, sich in
vertikaler Richtung quer zum oben beschriebenen Langloch 17 erstreckenden
und vorgenanntes Langloch kreuzenden Langloch 15 versehen ist, und daß
durch den Kreuzungspunkt der beiden Langlöcher die Achse 20 der
Klemmverbindung 17 verläuft, die mittels eines vom Fahrzeugführer zwecks
Lenkradpositionierung zu bedienenden Handhebels 24 zu lösen und anzuziehen
ist.
Bei dieser Version der Schwenkvorrichtung, wie sie in den Fig. 1 bis
5 dargestellt wird, ist an einer am Lagergehäuse 1 festgelegten Schwinge
4 ein an seiner dem Gehäuse 1 zugewandten Seite winklig gebogener
Entriegelungshebel 38 angebracht, der an dem gebogenen Ende über eine
Schwenkachse 39 beweglich an der Schwinge 4 befestigt ist und der über
einen an der Abwinkelung um eine weitere Kippachse 42 gelenkig
angeordneten und mit Zahnelementen 27 versehenen Verriegelungsblock 40
verfügt, der in jeder Stellung der Lenksäule 2 auf einer ebenfalls mit
Zahnelementen 27 versehenen Auflagerfläche 41 des Lagerbockes 8 aufliegt,
die Lenksäule 2 in jeder möglichen, das Ein- und Aussteigen erleichternden
angehobenen Position arretiert.
Die Zahnelemente 27 weisen Zähne auf, die sägezahnförmig ausgebildet
sind, wobei die Zahnelemente vom Verriegelungsblock 40 und Auffangfläche
41 des Lagerbocks um 180° versetzt montiert sind, so daß ein
Aufwärtsschwingen der Lenksäule 2 möglich ist, eine Abwärtsbewegung der
Lenksäule 2 wird durch das Ineinandergreifen der Zahnelemente verhindert.
Ein durch eine Feder 43 vorzugsweise eine Schraubenfeder, vorgespannter
zylindrischer Verriegelungsbolzen 31 kann in eine Bohrung 44 des
Verriegelungsblockes eingreifen und so die Lenksäule 2 in ihrer
Betriebsstellung verriegeln.
Durch Anheben des freien Hebelendes 45 wird die Verriegelung des Bolzens
31 und der verzahnten Zahnelemente 27 aufgehoben und die Lenksäule 2
einer Feder 9 um die im Bereich des Lenkgetriebes angeordnete Drehachse
nach oben verschwenkt. Durch radialen Druck auf das Lenkrad in die
Richtung der ursprünglich eingestellten Position bei gleichzeitigem
Gedrückthalten des Entriegelungshebels 38 ist diese wieder herstellbar.
Der Verriegelungsblock 40 des Entriegelungshebels 38 wird über eine sich
in eine Bohrung 37 der Schwinge 4 abstützende und dort in einen
durchbohrten Stift 46 von einer Mutter 47 festgelegten Rückstellfeder
34 durch das über Hebelwirkung verstärkte Eingegewicht des
Entriegelungshebels 38 sowie durch ein beim Herabdrücken der Lenksäule
durch ein bedingt durch einen Achsversatz der Schenkelachse 39 und der
Kippachse 42 entstehendes Moment gegen die Auflagefläche 41 des
Lagerblocks 8 gedrückt.
Die Schwinge 4 ist über zwei auf einer zur Längsachse 23 der Lenksäule
2 rechtwinklig und horizontal liegenden Achse 36 angeordnete Nadellager
25, deren Achsen mit der Schwinge 4 über eine Verstemmung 49 festgelegt
sind, schwenkbar ausgeführt. In Fig. 5 und 6 ist als Ausführungsbeispiel
eine Entriegelung des Verriegelungsblocks 40 dargestellt, bei der statt
des Entriegelungshebels 38 ein elektrischer Zugmagnet 32 Verwendung
findet. Die Steuerung des Zugmagnetes 32 erfolgt über einen Schalter,
der beispielsweise anderweitig an eine Kraftfahrzeugelektronik
angeschlossen ist.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Einstellung der Winkellage einer sich durch ein
Lagergehäuse erstreckenden längenverstellbaren Kraftfahrzeuglenksäule,
die an der dem Lenkrad abgewandten Seite über ein Gelenk mit einem
Lenkgetriebe gekoppelt und um eine im Gelenkbereich angeordnete Achse
schwenkbar ist und die dem Lagergehäuse zugeordnete einschaltbare
Verstellmittel besitzt, durch die nach deren kurzzeitiger Einschaltung
das Lagergehäuse entriegelt und mit der Lenksäule durch eine Feder
unterstützt in eine den Ein- und Ausstieg begünstigende Winkellage
verschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung eine einerseits am Lagergehäuse (1) festlegbare und
andererseits an einem ortsfesten Lagerbock (8) schwenkbar gelagerte
Schwinge (4) besitzt und diese an der dem Gehäuse (1) zugewandten Seite
einen Entriegelungshebel (38) aufweist, an dem ein mit Zahnelementen
(27) versehener kippbarer Verriegelungsblock (40) angelenkt ist, der
in jeder Stellung der Lenksäule (2) auf einer ebenfalls mit Zahnelementen
(27) versehenen Auflagerfläche (41) des ortsfesten Lagerbockes (8)
aufliegt und die Zahnelemente (27) so ineinander greifen, daß das
Zurückschwenken der Kraftfahrzeuglenksäule durch radialen Druck auf das
Lenkrad in Richtung der ursprünglich eingestellten Position unter
gleichzeitigem Entriegeln der Zahnelemente durch Betätigung des
Entriegelungshebels (38) erreichbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein im
Lagerbock (8) angeordneter, durch eine Feder (43) vorgespannter
zylindrischer Verriegelungsbolzen (31) in einer Bohrung (44) des
Verriegelungsblockes (40) eingreifend, die Lenksäule (2) in einer
eingestellten Betriebsstellung fest verriegelt und die Verriegelung durch
Anheben des freien Hebelendes (45) des Entriegelungshebels (39) aufhebbar
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die den Verriegelungsbolzen (31) vorspannende
Feder (43) als Schraubenfeder ausgeführt ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Entriegelungshebel (38) an seinem Ende
über eine Schwenkachse (39) beweglich an der Schwinge (4) befestigt ist
und im Endbereich über eine Abwinkelung verfügt, an der über eine
Kippachse (42) der Verriegelungsblock (40) angelenkt ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnelemente (27) des Verriegelungsblockes
(40) und die der Auflagefläche (41) des Lagerblockes (8) sägezahnförmig
ausgeführt und um 180° versetzt montiert sind.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verriegelungsblock (40) des
Entriegelungshebels (38) über eine sich in eine Bohrung (37) der Schwinge
(4) abstützende und dort in einem durchbohrten Stift (46) von einer Mutter
(47) festgelegte Rückstellfeder (34), durch das über Hebelwirkung
verstärkte Eigengewicht des Entriegelungshebels (38) sowie durch ein
bei Herabdrücken der Lenksäule durch einen Achsversatz der Schwenkachse
(39) und der Kippachse (42) entstehendes Moment gegen die Auflagerfläche
(41) des Lagerblockes (8) gedrückt wird.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schwinge (4) über zwei, auf einer zur
Längsachse (23) der Lenksäule (2) rechtwinklig und horizontal liegenden
Achse (36) angeordnete Nadellager (25), deren Achsen (50) mit der Schwinge
(4) über eine Verstemmung (49) festgelegt sind, schwenkbar zum Lagerbock (8)
ausgeführt ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Entriegelung des Verriegelungsblockes
(40) ein elektrischer Zugmagnet (32) vorgesehen ist, dessen Steuerung
mit einem Schalter verbunden ist.
Priority Applications (1)
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Publications (2)
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