DE4005622A1

DE4005622A1 - Vorrichtung zum elektrostatischen beschichten oder zum anodischen bzw. kathodischen elektrolackieren von gegenstaenden

Info

Publication number: DE4005622A1
Application number: DE19904005622
Authority: DE
Inventors: Klaus Joergens
Original assignee: PLM Berlin Dosenwerk GmbH
Current assignee: PLM Berlin Dosenwerk GmbH
Priority date: 1990-02-22
Filing date: 1990-02-22
Publication date: 1991-10-10

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum elektrostatischen beschichten oder zum anodischen bzw. kathodischen Elektrolackieren von Gegenständen, insbesondere des Innenraums von Hohlkörpern wie Getränkedosen.

Um Hohlkörper zu beschichten, bietet sich an sich das Elektro-Tauchlackieren an, da bei diesem Verfahren eine allseitige Benetzung des Hohlkörpers mit dem Beschichtungsmaterial leicht erreichbar ist. Allerdings weist dieses Verfahren den Nachteil auf, daß der Hohlkörper vor und nach dem Eintauchen gewendet werden muß, da die Öffnung des Hohlkörpers beim Tauchen zunächst nach oben, dann anschließend nach unten weisen muß, um den Hohlkörper zu leeren und um überschüssige Beschichtungsmaterialreste abtropfen zu lassen. Des weiteren ist dieses Tauchverfahren nur für eine allseitige Beschichtung geeignet.

Soll nur der Innenraum eines Hohlkörpers, insbesondere einer Getränkedose, beschichtet werden, wozu in der Regel ein dünner Klarlacküberzug eingesetzt wird, läßt sich das elektrostatische Beschichten anwenden, da mit diesem Verfahren ein quasi druckloses Zerstäuben des Klarlacks möglich ist, so daß die häufig aus Aluminium bestehenden Getränkedosen nicht durch den Sprühdruck des Lacks von ihrer Halterung gelöst werden können.

Des weiteren sind in der parallelen Patentanmeldung P 40 05 620.1-45 desselben Anmelders ein Verfahren und eine Vorrichtung zum anodischen oder kathodischen Elektrolackieren beschrieben, die ohne Eintauchen der zu beschichtenden Gegenstände in ein Elektrolytbad arbeiten, indem die zu beschichtenden Getränkedosen auf einem Rost oder Gitter entlang geführt werden. Problematisch ist bei beiden vorstehend genannten Verfahren, einen einwandfreien elektrischen Kontakt zwischen dem Hohlkörper, insbesondere einer Getränkedose, und der Halterung bzw. dem Rost oder Gitter herzustellen, da die Getränkedose gegenüber dem Lack und dem Lackauftragssystem bzw. der Elektrolytflüssigkeit eine entgegengesetzte elektrische Polarität aufweisen muß.

Üblicherweise werden die Getränkedosen auf Halterungen aufgesteckt, die die Außenoberfläche der Getränkedose umgreifen und dadurch einen elektrischen Kontakt herstellen. Dies erfordert jedoch ein zeitraubendes Aufstecken und Abnehmen der Getränkedosen auf die und von der Halterung, was bei hohem Getränkedosenbedarf sehr nachteilig ist.

Des weiteren werden diese Halterungen durch aus den Getränkedosen heraustropfende Lackreste und den unvermeidlichen Sprühnebel nach und nach mit einer Lackschicht versehen, die die Halterung isoliert und dadurch das elektrostatische Beschichten behindert. Desgleichen lagern sich auch auf dem Rost bzw. dem Gitter beim Elektrolackieren isolierende Feststoffreste ab.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum elektrostatischen Beschichten oder zum anodischen bzw. kathodischen Elektrolackieren zu schaffen, mit der sich die elektrischen Kontaktprobleme vermeiden lassen und die keinerlei Handhabung der Hohlkörper zur Vorbereitung der Beschichtung erfordert.

Ausgehend von dieser Aufgabenstellung wird bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Hohlkörper auf elektrisch leitenden Trag- und Führungselementen an elektrisch entgegengesetzt gepolten Düsen vorbeitransportiert werden. - Dieser Transport erfolgt gleitend auf den Trag- und Führungselementen, so daß durch dieses Gleiten eine Selbstreinigung der Gleit- und Führungselemente von sich darauf absetzenden Lackresten erfolgt und stets ein einwandfreier elektrischer Kontakt gewährleistet ist.

Vorzugsweise werden die Hohlkörper, insbesondere Getränkedosen mit ihrer Öffnung nach unten auf mehreren mit Abstand parallel zueinander angeordneten Trag- und Führungselementen an zwischen den Trag- und Führungselementen angeordneten Düsen vorbeitransportiert, wobei der relativ schmale und oft scharfe Rand der Getränkedosen die Oberkanten der Trag- und Führungselemente von Lackresten frei hält, indem er als Schaber wirkt.

Dieser Effekt ist besonders ausgeprägt, wenn die Trag- und Führungselemente bevorzugterweise in Form von Leisten hochkant nebeneinander angeordnet sind und die die Hohlkörper unterstützenden Schmalseiten messerartig zugeschärft sind.

Damit die Hohlkörper auf den Leisten, ohne zu kippen, gleiten können, ist vorgesehen, daß der Abstand zweier Leisten höchstens gleich dem halben Durchmesser bzw. der halben Breite des Hohlkörpers ist.

Mehrere Düsen können parallel zueinander auf einem Gehäuse angeordnet sein und in die Zwischenräume zwischen den Leisten bis etwa in Höhe der messerartig zugeschärften Schmalseiten ragen. Auf diese Weise liegen die Mündungen der Düsen auf Höhe der Öffnungen der auf den Leisten gleitenden Getränkedosen, so daß der aus den Düsen austretende Lack auf kürzestem Wege zur Innenoberfläche der Getränkedose gelangt und nicht vorher mit den Leisten, die die gleiche Polarität aufweisen wie die Getränkedosen, in Berührung kommt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend in der Zeichnung anhand einer schematischen perspektivischen Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung des näheren erläutert.

Ein metallischer Hohlkörper, insbesondere eine Getränkedose 1 ist mit seinem Boden 2 nach oben und der offenen Oberseite 3 nach unten auf Trag- und Führungselementen in Form von Leisten 4 aufgesetzt. Diese Leisten 4 sind hochkant nebeneinander und mit Abstand parallel zueinander angeordnet und werden mittels Abstandshaltern 6, nicht dargestellten Gewindestiften und Muttern 7 gehalten. Die die Getränkedosen 1 unterstützenden Schmalseiten 5 der Leisten 4 sind messerartig zugeschärft, so daß zwischen dem Dosenrand im Bereich der offenen Oberseite 3 und den Leisten 4 eine prakisch punktförmige Berührung stattfindet, die einen sehr guten elektrischen Kontakt zwischen den Leisten 4 und der Getränkedose 1 gewährleistet. Die Getränkedosen 1, von denen nur eine dargestellt ist, werden in Richtung der Leisten 4 auf den messerartig zugeschärften Schmalseiten 5 entlanggeschoben, wodurch sich anlagernde Lackreste ständig abgeschabt werden und stets eine metallische Berührung zwischen den messerartig zugeschärften Schmalseiten 5 der Leisten 4 und dem Dosenrand gewährleistet ist.

In den Zwischenräumen zwischen den Leisten 4 sind Sprühdüsen 8 angeordnet, die mit einem unterhalb der Leisten 4 angeordneten Gehäuse 9 in Verbindung stehen. Das Gehäuse 9 und die Sprühdüsen 8 können aus Isoliermaterial bestehen. - Das Gehäuse 9 besteht aus einem einen umlaufenden Flansch 13 aufweisenden Oberteil und einem einen umlaufenden Flansch 14 aufweisenden Unterteil, die miteinander mittels in Bohrungen 15 der Flansch 13, 14 gesteckter, nicht dargestellter Schrauben miteinander verschraubt sind.

Der Lack oder die Elektrolytflüssigkeit wird dem Gehäuse 9 über die Leitung 16 zugeführt; unterhalb der Leisten 4 ist eine Auffangwanne 13 angeordnet.

In der Zeichnung ist nur ein Ausschnitt einer Gesamtlage dargestellt, die eine große Zahl nebeneinander stehend angeordneter Hohlkörper trägt, die aneinander anliegen sowie gegenseitig und gemeinsam in Richtung des Pfeiles K, d. h. in Längsrichtung der messerartig zugeschärften Schmalseiten 5 auf diesen bewegt werden.

Statt der Leisten 4 können auch entsprechend angeordnete parallel gespannte Drähte Anwendung finden, falls das kathodische Elektrolackierverfahren angewendet wird.

Bezugszeichenliste

"Vorrichtung zum elektrostatischen Beschichten oder zum anodischen bzw. kathodischen Elektrolackieren von Gegenständen"

1 Hohlkörper = Getränkedosen
2 Dosenboden
3 offene Oberseite
4 Trag- und Führungsschienen
5 messerartig zugeschärfte Schmalseiten
6 Abstandshalter
7 Mutter
8 Sprühdüsen
9 Verteiler
10 Auffangwanne
16 Zuleitung für Elektrolack
K Pfeil

Claims

1. Vorrichtung zum elektrostatischen Beschichten oder zum anodischen bzw. kathodischen Elektrolackieren von metallischen Hohlkörpern, insbesondere Getränkedosen, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörper (1) auf elektrisch leitenden Trag- und Führungselementen (4) an elektrisch entgegengesetzt gepolten Düsen (8) vorbeitransportiert werden.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Trag- und Führungselemente (4) mit Abstand parallel zueinander angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trag- und Führungselemente (4) in Form von Leisten hochkant nebeneinander angeordnet und die die Hohlkörper (1) unterstützenden Schmalseiten (5) messerartig zugeschärft sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zweier Leisten (4) höchstens gleich dem halben Durchmesser bzw. der halben Breite des Hohlkörpers (1) ist.

5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet, durch zwischen den Trag- und Führungselementen (4) angeordnete Sprühdüsen (8).

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Düsen (8) parallel zueinander auf einem Gehäuse (9) angeordnet sind und in die Zwischenräume zwischen den Trag- und Führungselementen (4) bis etwa in Höhe der messerartig zugeschärften Schmalseiten (5) ragen.