DE4005493A1 - Kautschukmasse fuer reifen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Kautschukmassen und Reifen, die
für gewöhnliche Pflasterstraßen, insbesondere aber für
vereiste und schneebedeckte Straßen geeignet sind.
Spikes-Reifen, die in die Lauffläche implantierte Spikes
aufweisen, werden vielfach zum Betrieb von Motorfahrzeugen
auf vereisten Straßen angewandt, haben jedoch den Nachteil
einer starken Lärmentwicklung, Schädigung der Straßenober
fläche und damit verbundener Staubentwicklung. Es werden
daher zunehmend Spike-lose Winterreifen angewandt, die
jedoch Probleme hinsichtlich der Abriebfestigkeit und
Wärmeentwicklung bereiten.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, dem Kautschuk kurze
Fasern zuzumischen, jedoch ist diese Mischung ungünstig
hinsichtlich der Abriebfestigkeit und Haltbarkeit. Dem
Profilgummi ist auch bereits Salz zugemischt worden, um
Zellen in der Lauffläche auszubilden. Die Anwesenheit
von Salz hat jedoch den Nachteil einer Korrosion des
Stahlcords. Schaumgummi läßt sich leicht unter Verwendung
von organischen oder anorganischen Treibmitteln herstellen,
jedoch hat es sich als äußerst schwierig erwiesen, den
Schäumvorgang im Zusammenhang mit der
Vulkanisiergeschwindigkeit, Temperatur und Viskosität des
Kautschuks und dem Vulkanisierdruck zu regeln.
Ziel der Erfindung ist es, eine Kautschukmasse für Reifen
und Sohlen bereitzustellen, die sich insbesondere für
vereiste und schneebedeckte Straßen eignet. Ziel der
Erfindung ist ferner die Bereitstellung von Reifen mit
guter Abriebbeständigkeit auf gewöhnlichen Straßen, die
verbesserte Rutschfestigkeit auf Schnee und Eis besitzen.
Gegenstand der Erfindung ist eine Kautschukmasse, die ein
von Leder abgeleitetes Material, vorzugsweise Lederpulver,
enthält.
Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Kautschukmasse,
die Gelatinepulver mit einem mittleren Teilchendurchmesser
von weniger als 500 µm enthält.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Reifen, der
gekennzeichnet ist durch eine Lauffläche aus vulkanisiertem
Kautschuk, der Zellen mit einem mittleren Achsen-Verhältnis
(engl.: aspect ratio) von bis zu 0,7 enthält und aus
einer Kautschukmasse hergestellt worden ist, welche
Gelatine enthält.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Spike-loser
Winterreifen, der gekennzeichnet ist durch eine
Lauffläche, die hergestellt worden ist aus einer
Kautschukmasse, welche ein Lederpulver enthält, das eine
Retikularschicht und/oder eine Papillarschicht mit einer
hierarchischen Struktur von Fasern aus Collagenprotein
aufweist.
Leder besteht hauptsächlich aus Collagenprotein, das
eine natürliche hochmolekulare Substanz darstellt.
Collagenprotein hat gute Tieftemperatureigenschaften und
seine Moleküle zeigen einzigartige, komplexe Mikro- und
Makrostrukturen. Diese Merkmale und die Ökologie von
Wirbeltieren in kalten Klimazonen scheinen darauf
hinzuweisen, daß Collagenprotein gute Rutschfestigkeit
auf Eis verleiht.
In umfangreichen Untersuchungen wurde daher versucht, aus
Leder und Kautschuk ein Kautschuk-ähnliches,
viskoelastisches Verbundmaterial mit ausgezeichneter
Rutschfestigkeit auf Eis herzustellen.
Gelatine hat aufgrund der günstigen Verteilung von
hydrophilen und hydrophoben Gruppen im Molekül die
Fähigkeit, Feuchtigkeit zu absorbieren und freizusetzen.
In umfangreichen Untersuchungen wurde daher versucht, aus
Gelatine und Kautschuk ein Kautschuk-ähnliches, elastisches
Verbundmaterial mit ausgezeichneter Rutschfestigkeit auf
Eis herzustellen.
Als Kautschukkomponente der erfindungsgemäßen
Kautschukmassen oder Reifenlaufflächen eignen sich zum
Beispiel Naturkautschuk (NR), Butadienkautschuk (BR),
Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR), Isoprenkautschuk (IR),
Butylkautschuk (IIR) und Mischungen dieser Kautschuke.
In einer ersten Ausführungsform enthält die
erfindungsgemäße Kautschukmasse ein Lederpulver. Obwohl
verschiedene Lederpulver geeignet sind, werden vorzugsweise
Pulver von Rinds-, Pferde-, Schweine-, Ziegen- und
Schafsleder angewandt. Das Lederpulver hat einen
Wassergehalt von vorzugsweise weniger als 25 Gew.-%,
insbesondere etwa 3-20 Gew.-%. Die zugemischte Menge an
Lederpulver beträgt vorzugsweise etwa 3 bis 50,
insbesondere etwa 5 bis 30 Teile pro 100 Teile der
Kautschukkomponente. Hier und im folgenden beziehen sich
alle Teile auf das Gewicht.
Das Lederpulver hat vorzugsweise eine mittlere
Teilchengröße von bis zu 300 µm, insbesondere etwa 3 bis
100 µm. Bei einer mittleren Teilchengröße von mehr als
300 µm ist die Dispergierbarkeit des Lederpulvers in der
Kautschukmasse etwas beeinträchtigt und die
Teilchenoberfläche und Verstärkungswirkung sind etwas
ungünstiger.
In einer zweiten Ausführungsform enthält die
erfindungsgemäße Kautschukmasse Gelatine mit einer
mittleren Teilchengröße von vorzugsweise weniger als 500 µm,
insbesondere etwa 20 bis 450 µm. Wenn die Teilchengröße
nicht kleiner als 500 µm ist, zeigt der vulkanisierte
Kautschuk zwar leicht verbesserte Rutschfestigkeit auf
Eis, jedoch verschlechterte Abriebfestigkeit. Die
zugesetzte Gelatinemenge beträgt vorzugsweise etwa 3 bis
50 Teile, insbesondere etwa 5 bis 40 Teile pro 100 Teile
der Kautschukkomponente.
Mischt man dem Kautschuk Gelatine zu, um physikalisch und
chemisch ein Verbundmaterial herzustellen, so bewirken
die ausgezeichneten Niedertemperatureigenschaften der
Gelatine als natürlicher hochmolekularer Substanz eine
Verringerung der Härtezunahme der Kautschukmasse und
damit einen verbesserten Reibungskoeffizienten bei
niedrigen Temperaturen. Verwendet man eine derartige
Kautschukmasse für Reifenlaufflächen und Sohlen, so
verbessert sich deren Reibungskoeffizient insbesondere in
Anwesenheit eine quasi-flüssigen Schicht auf Eis um -5°C.
In einer dritten Ausführungsform betrifft die Erfindung
einen Schaumgummireifen, der hergestellt ist aus einem
Verbundmaterial aus Kautschuk und Gelatine als natürlicher
hochmolekularer Substanz und der mikroporöse offene
Zellen zusammen mit einer charakteristischen Struktur
aufweist, die durch Reaktion an der Kautschuk-Gelatine-
Grenzfläche entsteht. Unterwirft man die Mischung aus
Kautschuk und Gelatine einer Vulkanisation, so wird
offenbar die Gelatine teilweise bei hoher Temperatur
denaturiert und bildet mikroporöse offene Zellen. Außerdem
hat Gelatine die Fähigkeit, Feuchtigkeit zu absorbieren
und freizusetzen, da sie sowohl hydrophile als auch
hydrophobe Gruppen im Molekül aufweist. Aufgrund dieser
Eigenschaften wird der zwischen der Reifenlauffläche und
dem Eis vorhandene Wasserfilm durch die Zellen schnell
beseitigt und eine ionische Oberflächenaktivität bewirkt
eine höhere Friktion zwischen der Lauffläche und der
vereisten oder schneebedeckten Straßenoberfläche.
Bei diesem erfindungsgemäßen Reifen entsprechen die
mittlere Teilchengröße und die Menge der Gelatine den
jeweiligen Werten bei der zweiten erfindungsgemäßen
Ausführungsform. Die erhaltenen Zellen haben ein mittleres
Achsenverhältnis (kurze Achse/lange Achse) von bis zu
0,7. Das Achsenverhältnis wird dadurch bestimmt, daß man
einen Querschnitt des Profilgummis eines Testreifens unter
einem optischen Mikroskop mit einer Vergrößerung von etwa
300× photographiert, die Länge der kurzen bzw. langen
Achse von etwa 100 Zellen mißt und das arithmetische Mittel
der Achsenverhältnisse dieser Zellen berechnet. Bei einem
Achsenverhältnis über 0,7 besitzt der Reifen keine
zufriedenstellende Rutschfestigkeit auf Eis und Schnee.
In einer vierten Ausführungsform betrifft die Erfindung
einen Reifen, dessen Lauffläche aus einer Kautschukmasse
hergestellt ist, welche ein Lederpulver enthält, wobei
das Leder eine Retikularschicht und/oder eine
Papillarschicht mit einer hierarchischen Struktur von
Fasern aus Collagenprotein umfaßt. Obwohl verschiedene
Lederarten verwendbar sind, ist Leder von Rindern, Pferden,
Schweinen, Schafen und Ziegen bevorzugt. Das
erfindungsgemäß verwendete Leder stellt die
Retikularschicht und/oder Papillarschicht des Leders dar.
Das Leder kann auch die Epidermis aufweisen, die jedoch
vorzugsweise nicht vorhanden ist. Das Lederpulver wird
vorzugsweise in einer Menge von etwa 3 bis 50 Teilen,
insbesondere etwa 5 bis 30 Teilen, pro 100 Teile Kautschuk
verwendet.
Die Papillarschicht und die Retikularschicht, welche den
Hauptanteil des Leders ausmachen, bestehen hauptsächlich
aus Collagenprotein mit Aminosäuregruppen. Dieses Protein
besitzt eine hierarchische Struktur von hoher Komplexität.
Collagen hat ein Molekulargewicht von etwa 300 000 und
das Molekül ist stabförmig mit einer Länge von etwa 3000
Ångström und einem Durchmesser von etwa 15 Ångström.
Derartige Moleküle assoziieren sich regelmäßig zu
Mikrofibrillen, und die Mikrofibrillen ihrerseits
assoziieren sich über kovalente Bindungen innerhalb und
zwischen den Collagenmolekülen unter Bildung von
unlöslichen Fibrillen. Die Fibrillen assoziieren sich zu
einer Faser, die unter einem optischen Mikroskop beobachtet
werden kann. Die Fasern bilden Faserbündel aus, welche
Durchmesser von bis zu etwa 500 µm haben, während die
Fibrillen nur einen Durchmesser von 50 bis 200 nm besitzen.
Leder hat somit eine komplexe hierarchische Struktur.
Beim erfindungsgemäßen Reifen wird Collagen-Protein dem
Laufflächengummi zugesetzt, um in der Lauffläche winzige
Wellen zu erzeugen. Obwohl Collagenprotein hauptsächlich
aus superfeinen Fasern besteht, verringert seine
hierarchische Struktur die Orientierung der Faser während
dem Formen und Vulkanisieren des Kautschuks, so daß das
Protein seine Flexibilität behält und einen günstigen
Reibungskoeffizienten der Lauffläche gegenüber Eis und
Schnee bewirkt. Da Collagenprotein außerdem seine
Flexibilität selbst bei niedrigen Temperaturen bewahrt
und aufgrund der Aminosäuregruppen hydrophile Eigenschaften
besitzt, ermöglicht die Anwesenheit dieses Proteins eine
wirksamere Aufrechterhaltung der Reibungskraft des Reifens
auf gefrorenen Straßen als bei Zusatz herkömmlicher
synthetischer Fasern.
Erfindungsgemäß können den Kautschukmassen
selbstverständlich herkömmliche Additive zugesetzt werden,
z.B. Vulkanisiermittel, Vulkanisationsbeschleuniger,
Hilfsvulkanisationsbeschleuniger, Vulkanisationsverzögerer,
Verstärkungsmaterialien, Füllstoffe, Antioxidantien,
Klebrigmacher und Färbemittel. Beispiele für geeignete
Füllstoffe sind Ruß, Siliciumdioxid, Ton und
Calciumcarbonat. Diese Füllstoffe werden in Mengen von
gewöhnlich 20 bis 150 Teilen, vorzugsweise 30 bis 100
Teilen, pro 100 Teile Kautschuk, verwendet.
Die erfindungsgemäßen Kautschukmassen können durch
Compoundieren der genannten Komponenten in üblichen
Vorrichtungen, z.B. Walzenstühlen, Banbury-Mischern oder
Knetern, hergestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Reifen können nach üblichen Methoden
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Kautschukmassen
für den Laufflächen- bzw. Profilbereich hergestellt
werden.
Die erfindungsgemäßen Kautschukmassen besitzen
ausgezeichnete Niedertemperatureigenschaften und eignen
sich insbesondere für vereiste und schneebedeckte Straßen.
Gleiches gilt für die erfindungsgemäßen Reifen, die hohe
Abriebfestigkeit und ausgezeichnete
Niedertemperatureigenschaften besitzen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Alle
Teile beziehen sich auf das Gewicht.
100 Teile der in Tabelle 1 genannten Kautschuke, die
angegebenen Mengen an Ruß (N 339) und Lederpulver, 30
Teile Naphtenöl, 3 Teile Zinkoxid, 2 Teile Stearinsäure,
1 Teil Antioxidans (N-(1,3-Dimethylbutyl)-N′-phenyl-p-
phenylendiamin), 1 Teil Paraffinwachs, 1,4 Teile
Vulkanisationsbeschleuniger (N-Cyclohexyl-2
benzothiazylsulfenamid) und 2 Teile Schwefel werden 4
Minuten in einem Banbury-Mischer zu einer Kautschukmasse
vermischt, die anschließend 20 Minuten in einer Form bei
160°C vulkanisiert wird. Die Härte der Masse wird nach
ASTM D 2225 bei -15°C und 23°C gemessen. Der Unterschied
zwischen den beiden Werten wird als Δ Härte ausgedrückt.
Je kleiner der Wert, desto besser sind die
Niedertemperatureigenschaften. Die Rutschfestigkeit auf
Eis wird bei -5°C und -15°C unter Verwendung eines
tragbaren Rutschfestigkeit-Prüfgeräts von Stanley London
gemessen. Die Eigenschaft wird als Index, bezogen auf die
Rutschfestigkeit der Kautschukmasse Nr. 14 ausgedrückt,
welche zu 100 angenommen wird. Je höher der Wert, desto
besser ist die Rutschfestigkeit auf Eis. Der verwendete
BR-Kautschuk hat einen hohen cis-Gehalt und der SBR-
Kautschuk ist lösungspolymerisiertes SBR mit einem
Styrolgehalt von 10%. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1
genannt. Die Massen Nr. 1 bis 11 sind erfindungsgemäß,
die übrigen Vergleichsbeispiele.
Das Verfahren von Beispiel A wird wiederholt, jedoch
verwendet man 100 Teile der in Tabelle 2 genannten
Kautschuke, 70 Teile Ruß (N 339), die angegebene Menge
Gelatinepulver, 50 Teile Naphthenöl, 3 Teile Zinkoxid, 2
Teile Stearinsäure, 1 Teil Antioxidens, 1 Teil
Paraffinwachs, 1,4 Teile Vulkanisationsbeschleuniger und
2 Teile Schwefel. Die Rutschfestigkeit wird ausgedrückt
als Index, bezogen auf die Masse Nr. 24, welche zu 100
angenommen wird. Der verwendete BR-Kautschuk hat einen
hohen cis-Gehalt und der SBR-Kautschuk ist
lösungspolymerisiertes SBR mit einem Styrolgehalt von
10%. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 genannt. Die Massen
Nr. 16 bis 22 sind erfindungsgemäß, die übrigen
Vergleichsbeispiele.
Eine Kautschukmasse wird hergestellt aus 100 Teilen der
in Tabelle 3 genannten Kautschuke, den angegebenen Mengen
Ruß (N 339), Gelatine und Naphthenöl, 3 Teilen Zinkoxid, 2
Teilen Stearinsäure, 2 Teilen Antioxidans, 1 Teil
Paraffinwachs, 1,7 Teilen vulkanisationsbeschleuniger und
1,7 Teilen Schwefel, indem man die Bestandteile 4 Minuten
in einem Banbury-Mischer mischt. Reifen der Größe 165/80
R13 werden nach dem üblichen verfahren unter Verwendung
der erhaltenen Masse für die Lauffläche hergestellt. Die
Masse Nr. 33 enthält keine Gelatine. Für die Masse Nr. 34
wird ein Treibmittel (Dinitrosopentamethylentetramin)
anstelle von Gelatine verwendet.
Die erhaltenen Kautschukmasse wird 20 Minuten in einer
Form bei 160°C vulkanisiert. Die Härte wird bei -5°C nach
ASTM D 2228 gemessen. Um die Bremswirkung auf Eis zu
bestimmen, wird der Reifen (Größe 165/80 R13) auf einer
vereisten Straße mit einer Geschwindigkeit von 40 km/h
angetrieben und dann blockiert. Die Rutschstrecke nach
dem Blockieren bis zum Stillstand wird gemessen. Diese
Eigenschaft wird ausgedrückt als reziproker Wert der
gemessenen Distanz, bezogen auf den entsprechenden
reziproken Wert der Masse Nr. 33, die mit 100 angenommen
wird. Je höher der Wert, desto besser sind die
Bremseigenschaften auf Eis. Die Bremseigenschaften auf
Schnee werden auf dieselbe Weise getestet. Um den Abrieb
zu bestimmen, wird die abgeriebene Menge nach einer
Laufstrecke von 10 000 km gemessen. Der Wert wird als
Index ausgedrückt, bezogen auf den entsprechenden Wert
mit einem Reifen aus der Masse Nr. 33, die mit 100
angenommen wird. Je größer der Index, desto besser ist
die Abriebbeständigkeit. Der verwendete BR-Kautschuk hat
einen hohen cis-Gehalt und der SBR-Kautschuk ist
lösungspolymerisiertes SBR mit einem Styrolgehalt von 18%.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 angegeben. Die Massen
Nr. 26 bis 32 sind erfindungsgemäß, die übrigen sind
Vergleichsbeispiele.
Eine Kautschukmasse wird hergestellt aus 100 Teilen der
in Tabelle 4 genannten Kautschuke, der angegebenen Mengen
an Ruß (N 339) und Fasern oder Pulpe aus Lederretikulat
bzw. Nylonfasern, 50 Teilen Naphthenöl, 3 Teilen Zinkoxid,
2 Teilen Stearinsäure, 1 Teil Antioxidans, 1 Teil
Paraffinwachs, 1,4 Teilen Vulkanisationsbeschleuniger und
2 Teilen Schwefel, indem man diese Bestandteile 4 Minuten
in einem Banbury-Mischer mischt. Spike-lose Reifen der
Größe 165 SR13 werden auf übliche Weise unter Verwendung
der erhaltenen Masse für die Lauffläche hergestellt.
Die erhaltenen Kautschukmasse wird 20 Minuten in einer
Form bei 160°C vulkanisiert. Die Härte der Masse wird
nach ASTM D 2228 bei -15°C und 23°C gemessen und die
Differenz zwischen den beiden Werten wird als Δ Härte
angegeben. Je kleiner der Wert, desto besser sind die
Niedertemperatureigenschaften. Um die Bremseigenschaften
auf Eis zu bestimmen, wird der Reifen (Größe 165 SR13)
auf einer vereisten Straße mit einer Geschwindigkeit von
40 km/h angetrieben und dann blockiert. Die Rutschstrecke
des Reifens nach dem Blockieren bis zum Stillstand wird
gemessen. Diese Eigenschaft wird als reziproker Wert der
gemessenen Distanz, bezogen auf den entsprechenden
reziproken Wert der Masse Nr. 41, die mit 100 angenommen
wird, angegeben. Je größer der Wert, desto besser sind
die Bremseigenschaften auf Eis. Der verwendete BR-Kautschuk
hat einen hohen cis-Gehalt und der SBR-Kautschuk ist
lösungspolymerisiertes SBR mit einem Styrolgehalt von
10%. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 genannt. Die Massen
Nr. 35 bis 40 sind erfindungsgemäß, die übrigen sind
Vergleichsbeispiele.
Claims (4)
1. Kautschukmasse, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein
Lederpulver enthält.
2. Kautschukmasse, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein
Gelatinepulver mit einer mittleren Teilchengröße von
weniger als 500 µm enthält.
3. Reifen, gekennzeichnet durch eine Lauffläche aus
einem vulkanisierten Kautschuk, der Zellen mit einem
mittleren Achsenverhältnis von bis zu 0,7 aufweist
und aus einer Kautschukmasse hergestellt worden ist,
die Gelatine enthält.
4. Spike-loser Winterreifen, gekennzeichnet durch eine
Lauffläche, die aus einer Kautschukmasse hergestellt
worden ist, welche ein Lederpulver enthält, wobei
das Lederpulver eine Retikularschicht und/oder eine
Papillarschicht mit einer hierarchischen Struktur
von Fasern aus Collagenprotein aufweist.
Applications Claiming Priority (4)
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