DE4003627C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft die Anwendung eines Sol-Gel-Verfahrens zum Glasieren von
Formteilen aus zumindest latent hydraulischen Bindemittel-
Systemen, insbesondere Beton.
Dabei umfaßt der Begriff "Formkörper" Formteile jeder
Art, wie Gebäude, Behälter, Rohre, Platten oder dergleichen.
Der Begriff "zumindest latent hydraulisches Bindemittel"
steht stellvertretend für bekannte Bindemittel und Binde
mittelsysteme, zum Beispiel aus oder auf Basis von Port
landzement, Tonerdezement oder dergleichen, mit oder ohne
Zusätzen (zum Beispiel Hüttensand, Traß, Flugasche) und/
oder Zuschlagstoffen sowie artverwandte autoklavgehärtete
Baustoffe wie Kalksandstein.
Die Glasierung eines konventionellen Betons unter Ein
satz üblicher Zemente, insbesondere Portlandzement, ist
zwar vor kurzem vorgeschlagen worden (Interbrick, Vol. 3,
No. 2, 1987, 30). Das dort beschriebene Verfahren erscheint
jedoch rein theoretisch. Es wird nämlich beschrieben,
daß durch den Brennvorgang beim Aufbringen der Glasur
Mikrorisse im Betonkörper entstehen beziehungsweise Hy
dratphasen zerstört werden. Um diese (erheblichen) Festig
keitsverluste wieder "auszugleichen" wird vorgeschlagen,
den Beton-Grundkörper anschließend in Wasser zu legen,
um eine Rehydratation zu erreichen. Praktisch erscheint
dieser Vorschlag nicht durchführbar, weil unter anderem
das bei der vorhergehenden Temperaturbehandung zu CaO
dehydratisierte Material nach Wasseraufnahme unter Bil
dung von Calciumhydroxid zu (bekannten) Treiberscheinungen
und damit zu einer mechanischen Zerstörung des Grundkör
pers führen muß.
Es besteht jedoch ein dringendes Bedürfnis, Formkörper
aus anorganischen und organischen Bindemitteln zu glasie
ren, insbesondere zur Erhöhung des Korrosionsschutzes,
zur Verbesserung der Abriebsbeständigkeit, aber auch aus
ästhetischen Gründen. Eine Glasierung kommt aber auch
für Reparaturzwecke derartiger Behälter, insbesondere
Betonbehälter, wie sie zum Beispiel in der Wasseraufbe
reitung Verwendung finden, in Frage. Diese Behälter werden
im Laufe der Zeit infolge der Einwirkung des gespeicherten
Wassers auf den Beton beschädigt und reparaturbedürftig.
Eine Glasierung könnte hier Abhilfe schaffen, zumal der
Einsatz zum Beispiel von Stahlbehältern oft sowohl aus
herstellungstechnischen wie finanziellen Gründen ausscheidet.
Der Erfindung liegt insoweit die Aufgabe zugrunde, eine
Möglichkeit aufzuzeigen, wie Formteile aus zumindest la
tent hydraulischen Bindemittel-Systemen unter weitest
gehender Erhaltung ihrer Festigkeit glasiert werden können.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß dies
ausschließlich durch entsprechende Auswahl eines Glasur-
Werkstoffes erreicht werden kann. Es wurde nämlich fest
gestellt, daß bisher zur Glasierung von Betonteilen aus
schließlich pulverförmige Glasur Werkstoffe eingesetzt
wurden. Derartige Pulver weisen in der Regel eine mittlere
Korngröße von etwa 50 µm auf. Es handelt sich dabei zwar
bereits um ein feinteiliges Material, dessen Reaktionszeit
jedoch immer noch so groß ist, daß zum Aufschmelzen der
Glasur erhebliche Brennzeiten notwendig sind. Reaktions
zeiten von mehreren Minuten oder gar Stunden können aber
zum Glasieren von Betonkörpern oder dergleichen nicht
akzeptiert werden, weil bereits ab etwa 300°C Festigkeits
verluste des Betonkörpers von 80% und mehr zu beobach
ten sind und bei längeren Glasierzeiten der Betonkörper
zwangsläufig auf die vorstehend genannten Temperaturen
erwärmt wird, auch wenn niedrigschmelzende Glasuren ver
wendet werden, die beispielsweise bei Temperaturen von
650°C oder zum Teil auch darunter, aufschmelzen. Das gröbste
Korn (zum Beispiel 100 µm) bestimmt außerdem die Dicke
einer daraus gebildeten Beschichtung. Je dicker die Be
schichtung ist, um so rißanfälliger wird sie jedoch.
Insoweit schlägt die Erfindung in Abkehr des Standes der
Technik die Anwendung eines Verfahrens vor, bei dem die Oberfläche des erhärteten Formteils mit
einem in gelöster oder kolloidaler Form vorliegenden,
SiO2-haltigen Glasurschlicker beschichtet wird. Anschließend
wird der Glasurschlicker getrocknet; danach wird eine
Wärmequelle so lange auf die Beschichtung gerichtet, bis
diese unter Bildung einer viskosen Glasphase aufschmilzt
und abschließend wird der so glasierte Körper auf Umgebungs
temperatur wieder abgekühlt. Der Glasurschlicker ist also
entweder flüssig oder enthält feste Partikel allenfalls
in kolloidaler Form (kleiner 0,5 µm mittlerer Durchmesser).
Die Verwendung eines entsprechenden Glasurschlickers (zum
Beispiel in Solform) hat den entscheidenden Vorteil, daß
wesentlich kürzere Zeitintervalle zum Aufschmelzen der
Glasur gegenüber Glasurschlickern mit pulverförmigen
Bestandteilen benötigt oder die Temperaturen gesenkt werden.
Hierdurch wird die Einwirkungszeit der Wärmequelle drastisch
reduziert und damit eine Temperaturdiffusion in den zu
glasierenden Körper weitestgehend ausgeschlossen. Die
Folge davon ist, daß der Betonkörper nicht oder zumindest
nicht in nennenswertem Maße erwärmt wird und dadurch seine
Hydratphasen nicht zerstört werden. Der Betonkörper behält
seine Festigkeit praktisch unverändert, weist aber an
schließend eine mehr oder weniger dichte Glasur auf, die
je nach Art und Dicke der Glasur sowie dem jeweiligen
Anwendungsbereich einen sicheren Korrosions- und Abriebs
schutz, zum Beispiel vor aggressiven Medien, bildet.
Sol-Gel-Umwandlungen zur Herstellung von Beschichtungen
sind als solche bekannt. So beschreibt die GB-Z: Metals
and Materials, Band 4 (1988), Heft 12, 748 Sol-Gel-Anwen
dungen zur Herstellung von transparenten Metalloxid-Be
schichtungen auf Gläsern, zur Herstellung nicht-reflek
tierender Beschichtungen auf Oberflächen von Solarzellen,
zur Herstellung von Beschichtungen für UV-Filter oder
dergleichen. Demgegenüber wird erfindungsgemäß ein Sol-
Gel-Verfahren im Zusammenhang mit dem Glasieren von Form
teilen aus zumindest latent hydraulischen Bindemittel-
Systemen vorgeschlagen, die den in der Beschreibungsein
leitung genannten besonderen Problemen unterliegen.
Die Erfindung schlägt in vorteilhafter Ausführungsform
zwei Typen derartiger Glasurschlicker vor. Danach kann
ein Glasurschlicker verwendet werden, der als SiO2-Träger
ein durch Fällung aus Lösungen oder thermische Dissoziation
gebildetes SiO2-Sol enthält. Ein derartiges Sol wird zum
Beispiel durch Flammoxidation von SiCl4 hergestellt. Wis
senschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, daß ein solches
Sol zwar immer noch teilchenförmige SiO2-Partikel enthält,
jedoch mit einem mittleren Teilchendurchmesser unterhalb
0,01 µm, das heißt, mit einem Teilchendurchmesser, der
um etwa 104 kleiner ist als bei üblichen feinteiligen
SiO2-Trägern in Glasur-Werkstoffen.
Alternativ hat sich als besonders vorteilhaft auch die
Verwendung eines Glasurschlickers herausgestellt, der
als SiO2-Träger eine organische Si-Verbindung enthält.
Vorzugsweise ist der SiO2-Träger dabei eine Komponente
des Typs (RO)nSi(OR′)4 - n wobei R, R′ Alkyl- oder Aryl-Reste
sind. Als bevorzugte typische Vertreter können Tetraethylortho
silikat und Tetramethylorthosilikat genannt werden. Ein
Vorteil liegt darin, daß die organischen Si-Verbindungen
in zahlreichen organischen Lösungsmitteln gut löslich
und in dieser Form langfristig stabil sind.
Die organischen Radikale können eine große Variations
breite besitzen, indem sie noch funktionelle Gruppen ent
halten, zum Beispiel - OH, - COOH oder - NH2.
Eine dichte, gleichmäßige Glasur entsteht nur aus einer
homogenen Ausgangslösung. Der Schlicker wird vorzugsweise
aus den Komponenten A (organische Si-Verbindung in einem
Lösungsmittel, zum Beispiel Alkohol, gelöst) und B (anor
ganische, zum Beispiel in Wasser gelöste Salze) zu einem
Sol aufbereitet. Durch eine Zersetzung der Si-Verbindung
bei Kontakt mit Wasser kommt es allmählich zu einer Sol-
Gel-Umwandlung, woraus sich die Forderung nach einem recht
zeitigen Glasurauftrag vor der Zersetzung der Silikate
ableitet. Allgemein kann gesagt werden: Wird als SiO2-
Komponente kolloidiales SiO2 gewählt, kann der Schlicker
als wäßrige, teilweise kolloidale Lösung hergestellt
werden. Wird dagegen eine organische Si-Verbindung einge
setzt, soll aus dieser zunächst eine Lösung mit einem
organischen Lösungsmittel hergestellt werden. Die weiteren
Bestandteile werden in Wasser gelöst. Der Schlicker läßt
sich dann durch Vermischen beider Lösungen herstellen.
Die danach einsetzende Sol-Gel-Umwandlung ist bei der
Verarbeitung zu berücksichtigen.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
werden die in einer Glasur vorhandenen Metalloxide in
Nitratform eingebracht. Nitrate wie Aluminiumnitrat, Cal
ciumnitrat, Natriumnitrat, Bleinitrat und/oder Zinknitrat
sind gut wasserlöslich. Bei Verwendung eines Bor enthalten
den Glasurschlickers wird Bor vorzugsweise in Form von
Borsäure oder Natriumtetraborat eingebracht, das ebenfalls
gut in Lösung zu bringen ist; bei Verwendung von Natrium
tetraborat kann gleichzeitig Natrium eingebracht werden.
Im Rahmen der Zielsetzung, eine besonders günstige Haftung
des Glasurschlickers auf dem Betonkörper zu erhalten,
hat die Erfindung erkannt, daß hierzu eine möglichst hohe
Viskosität des Glasurschlickers vorteilhaft ist, zumal
dann auch weniger Material in die Poren des Formkörpers
eindringen kann. Insbesondere zur Viskositätserhöhung
sowie zur Einstellung einer gewissen Thixotropie des Glasur
schlickers wird der Zusatz von 0,1 bis 1 Gew.-%, bezogen
auf die Gesamtmasse des Glasurschlickers, eines entsprechen
den Zusatzmittels wie Hydroxyethylcellulose und/oder
Methylcellulose vorgeschlagen.
Die Zusammensetzung des Glasurschlickers im übrigen richtet
sich nach der konkreten Anwendung. Die SiO2-Komponente
wird jedoch in der Regel zwischen 15 und 55 Gew.-% vor
liegen, bezogen auf die Gesamtmasse des Glasurschlickers.
Unter Verwendung der Rohstoffe Aluminiumnitrat, Borsäure,
Bleinitrat, Zinknitrat und eines der vorstehend genannten
SiO2-Träger kann danach ein Glasurschlicker folgender
Zusammensetzung hergestellt werden:
- Al2O3 0,2 bis 1,0 Gew.-%
- B2O3 5,0 bis 11,0 Gew.-%
- PbO 50,0 bis 60,0 Gew.-%
- ZnO 5,0 bis 20,0 Gew.-%
- SiO2 15,0 bis 39,8 Gew.-%
- B2O3 5,0 bis 11,0 Gew.-%
- PbO 50,0 bis 60,0 Gew.-%
- ZnO 5,0 bis 20,0 Gew.-%
- SiO2 15,0 bis 39,8 Gew.-%
Ein anderer Glasurversatz unter Verwendung von Aluminium
nitrat, Borsäure, Natriumnitrat, Bleinitrat, Zinknitrat
und einem der vorstehend genannten SiO2-Träger sieht wie
folgt aus:
- Al2O3 4,0 bis 10,0 Gew.-%
- B2O3 3,0 bis 10,0 Gew.-%
- Na2O 1,0 bis 8,0 Gew.-%
- PbO 35,0 bis 50,0 Gew.-%
- ZnO 3,0 bis 10,0 Gew.-%
- SiO2 15,0 bis 45,0 Gew.-%
- B2O3 3,0 bis 10,0 Gew.-%
- Na2O 1,0 bis 8,0 Gew.-%
- PbO 35,0 bis 50,0 Gew.-%
- ZnO 3,0 bis 10,0 Gew.-%
- SiO2 15,0 bis 45,0 Gew.-%
In jedem Fall soll die Summe der Komponenten stets 100
betragen. Zu dieser Grundlösung wird dann in der Regel
ein Lösungsmittel sowie gegebenenfalls ein viskositäts
erhöhender Zusatz beigemischt.
Der so hergestellte Glasurschlicker kann auf verschiedene
Art und Weise auf den zu beschichtenden Formkörper aufge
bracht werden, zum Beispiel durch Übergießen oder Über
pinseln, Tauchen des ganzen Körpers in der Glasur, Auf
spritzen oder Aufschleudern.
Das anschließende Trocknen erfolgt bei Temperaturen von
maximal 200°C, beispielsweise in einem üblichen Trockner.
Das Aufschmelzen der Glasur erfolgt vorzugsweise durch
direkte Flammbestrahlung, beispielsweise mittels einer
Acetylenflamme. Ebenso ist aber auch eine Infrarotbehei
zung möglich.
Die Schmelztemperatur der jeweils gewählten Glasur sollte
selbstverständlich möglichst niedrig liegen. Die vorstehend
genannten Glasuren weisen Schmelztemperaturen von
600 bis 750°C auf, je nach individueller Zusammensetzung.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
daß bereits eine kurze Temperatureinwirkung ausreicht,
um die Glasur aufzuschmelzen, wobei die Wärmebehandlungs
dauer so kurz ist, daß der zu beschichtende Betonkörper
praktisch keiner nennenswerten Wärmebelastung unterworfen
wird und auf jeden Fall seine Festigkeit uneingeschränkt
beibehält. Dies ist eine Folge der - oben bereits beschrie
benen - deutlich erhöhten Reaktionszeit der Glasurkom
ponenten zur Bildung eines Glases, ausgehend von einem
solförmigen Schlicker. Die Glasur ist gleichzeitig homogener
und neigt weniger zur Rißbildung. Sie ist optisch ansprechend
und kann in sehr dünnen Schichten (<10 µm) aufgetragen
werden. Auch hierdurch läßt sich die Temperatur bei der
Glasierung verringern, was für die zu glasierenden Teile
von großem Vorteil ist.
Die Glasur kann in einer oder mehreren Schichten aufge
bracht werden. Überraschenderweise hat sich herausgestellt,
daß mehrere dünne Glasurschichten nacheinander aufgebracht
eine höhere Dichtigkeit ergeben, als eine, in einem Arbeits
gang aufgebrachte Glasurschicht höherer Dicke.
Claims (17)
1. Anwendung eines Verfahrens, bei dem die Oberfläche
eines erhärteten Formteils mit einem, in gelöster oder kolloidaler
Form vorliegenden SiO2-haltigen Glasurschlicker be
schichtet, anschließend der Glasurschlicker getrocknet,
danach eine Wärmequelle so lange auf die Beschichtung
gerichtet wird, bis diese unter Bildung einer viskosen
Glasphase aufschmilzt, und abschließend der so glasierte
Körper auf Umgebungstemperatur abgekühlt wird, zum
Glasieren von Formteilen aus zumindest latent hydrau
lischen Bindemittel-Systemen, insbesondere Beton.
2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit der Maßgabe,
daß ein Glasurschlicker, der als SiO2-
Träger ein durch Fällung aus Lösungen oder thermische
Dissoziation gebildetes kolloidales SiO2 enthält, eingesetzt wird.
3. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 2 mit der Maßgabe,
daß ein Glasurschlicker, der als SiO2-
Träger ein durch Flammoxidation von zum Beispiel SiCl4
erhaltenes hochdispergiertes SiO2 enthält, eingesetzt wird.
4. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit der Maßgabe,
daß ein Glasurschlicker, der als SiO2-
Träger eine organische Si-Verbindung enthält, eingesetzt wird.
5. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 4 mit der Maß
gabe, daß ein Glasurschlicker, der
als SiO2-Träger eine Komponente des Typs (RO)nSi(OR′)4 - n
enthält, wobei R und R′ Alkyl- oder Aryl-Reste sind, eingesetzt wird.
6. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 4 oder 5 mit
der Maßgabe, daß ein Glasurschlicker,
der als SiO2-Träger Tetraethylorthosilikat, Tetramethyl
orthosilikat oder Dimethyldiethylorthosilikat enthält, eingesetzt wird.
7. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 6 mit der Maßgabe, daß ein Glasurschlicker,
dessen Metalloxid-Komponenten in Nitrat
form vorliegen, eingesetzt wird.
8. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 7 mit der Maß
gabe, daß die Nitrate als Aluminiumnitrat, Calcium
nitrat, Natriumnitrat, Bleinitrat und/oder Zinknitrat
eingesetzt werden.
9. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 8 mit der Maßgabe, daß bei Verwendung eines,
Bor enthaltenden Glasurschlickers dieses in Form von
Borsäure oder Natriumtetraborat eingesetzt wird.
10. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 9 mit der Maßgabe, daß ein Glasurschlicker,
dessen SiO2-Komponente 15 bis 55 Gew.-%,
bezogen auf die Gesamtmasse des Glasurschlickers,
beträgt, verwendet wird.
11. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 10 mit der Maßgabe, daß ein Glasurschlicker,
der einen Anteil eines viskositäts
erhöhenden Zusatzmittels enthält, eingesetzt wird.
12. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 11 mit der
Maßgabe, daß das viskositätserhöhende Zusatzmittel
in einer Menge von 0,1 bis 1,0 Gew.-% bezogen auf
die Gesamtmasse des Gießschlickers, zugesetzt wird.
13. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 11 oder 12
mit der Maßgabe, daß als viskositätserhöhendes Zusatz
mittel Hydroxyethylcellulose und/oder Methylcellulose
eingesetzt werden.
14. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 13 mit der Maßgabe, daß der Glasurschlicker
auf den zu beschichtenden Formkörper aufgespritzt
oder aufgepinselt wird.
15. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 14 mit der Maßgabe, daß
die Glasur durch direkte Flammbestrahlung bei Temperaturen
unterhalb 800°C aufgeschmolzen wird.
16. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 15 mit der
Maßgabe, daß die Flammbestrahlung über eine Acetylen
flamme erfolgt.
17. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 14 mit der Maßgabe, daß
die Glasur über Infrarotbeheizung aufgeschmolzen wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904003627 DE4003627C1 (de) | 1990-02-07 | 1990-02-07 | |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904003627 DE4003627C1 (de) | 1990-02-07 | 1990-02-07 |
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Family Applications (1)
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