DE4001840C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Transformator, insbesondere zur Speisung
von Gasentladungslampen in Kraftfahrzeugen.
Zur Speisung derartiger Gasentladungslampen mit konstanter Leistung zum
Erzielen einer gleichmäßigen Helligkeit wird eine Versorgungsgleichspannung
einer Wechselrichterschaltung zugeführt, die einen derartigen
Transformator aufweist. Eine solche Schaltung ist beispielsweise
aus der DE-OS 37 15 162 bekannt. Dort erfolgt eine Umwandlung
in eine Wechselspannung geeigneter Höhe und Frequenz. Über einen
Leistungsregler kann die Gasentladungslampe auch bei sich ändernder
Gleichspannung mit konstanter Helligkeit betrieben werden, wobei
insbesondere für die Verwendung in Scheinwerfern ein höherer
Wirkungsgrad bei im wesentlichen punktförmiger Lichtquelle erzielbar
ist.
Bei derartigen Wechselrichtern ist sekundärseitig eine Drossel zur
Bildung eines Schwingkreises, insbesondere eines Reihenschwingkreises
erforderlich, die ein zusätzliches teures und platzbeanspruchendes
Bauteil darstellt. Um diese Drossel einzusparen, wird im angegebenen
Stand der Technik vorgeschlagen, einen Transformator mit gezielt
herausgebildeter Streuinduktivität vorzusehen. Hierzu werden die
Magnetwicklungen auf einen Schenkel eines ersten Magnetkerns
aufgebracht, während die Sekundärwicklung denselben Schenkel, jedoch
zusätzlich noch einen Schenkel eines zweiten, geschlossenen Magnetkerns
umfaßt. Beide Magnetkerne besitzen einen Luftspalt, wodurch die
erzielte Streuinduktivität der Anordnung ausreichend ist, um die erforderliche
Drossel zu ersetzen. Mit der bekannten Anordnung kann
zwar die Wicklung einer Drossel eingespart werden, dafür sind nach
wie vor zwei vollständige, geschlossene Kerne erforderlich, die
beabstandet voneinander angeordnet werden müssen. Darüberhinaus ist
die Anordnung der teilweise nur einen Schenkel und teilweise zwei
Schenkel umfassenden Wicklungen aufwendig in der Herstellung und
Montage. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß ein Großteil des
Streufeldes in der Umgebung des Transformators verläuft. Bringt man
elektrisch leitfähige Materialien in die Nähe des Transformators, wie
es zum Beispiel beim Einbau in ein Gehäuse bzw. in ein Kraftfahrzeug
vorkommt, so verliert der Transformator die Eigenschaft, eine verlustarme
Streuinduktivität zu besitzen, weil das externe Feld im
elektrisch leitenden Medium des umgebenden Gehäuses Wirbelstrom- bzw.
Ummagnetisierungsverluste verursacht. Eine Verlustarmut der Streuinduktivität
ist aber wesentlich für die vorgesehene Anwendung, da die
speziell herausgebildete Streuinduktivität Teil eines Resonanzkreises
hoher Güte ist.
Aus der DE-PS 29 31 870 ist ein Transformator mit einer gezielt
herausgebildeten Streuinduktivität bekannt, der in einem Wechselrichter
zum Betrieb von mindestens zwei Entladungslampen eingesetzt
wird. Die bekannte Anordnung führt zu einer Erhöhung der primären
Streuinduktivität, weil der von der Primärseite erzeugte Fluß nicht
voll auf die Sekundärseite eingekoppelt wird. Teile des primären
Flusses werden über einen Streuschenkel geführt, der im Außenbereich
des Transformators angeordnet ist. Damit treten die bereits beschriebenen
Nachteile durch das Heraustreten des Feldes in die Umgebung
auf.
Die CH-PS 5 33 893 beschreibt einen Transformator, der zum Einkoppeln
von Tonfrequenzsignalen auf Hochspannungs-Energieversorgungsleitungen
vorgesehen ist. Dieser bekannte Transformator weist unterschiedliche
Kopplungsgrade primär/sekundär und sekundär/primär auf, die mit
unterschiedlich ausgestalteten Luftspalten erzielt werden. Der
bekannte Transformator enthält einen mit einem Luftspalt versehenen
Mittelschenkel, der die Primärwicklung trägt. Der Mittelschenkel ist
mit zwei weiteren Schenkeln über Joche verbunden, die jeweils
wenigstens zwei Sekundärwicklungen tragen. In wenigstens zwei der
weiteren Schenkeln sind ebenfalls Luftspalte angeordnet.
Aus der US-PS 46 79 132 ist es bekannt, zwei auf einem Transformator
angeordnete Sekundärwicklungen in Reihe zu schalten. Die beiden in
Reihe geschalteten Wicklungen sind über eine Diode miteinander verbunden.
Die Realisierung der beiden Sekundärwicklungen ist durch eine
spezielle Wickeltechnik derart vorgenommen, daß die Streuinduktivität
des Transformators minimiert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Transformator anzugeben,
der eine gezielt herausgebildete Induktivität in Abhängigkeit
vom Lastzustand auf der Sekundärseite aufweist, wobei das Auftreten
eines magnetischen Streuflusses im Außenbereich zu vermeiden ist.
Die Aufgabe wird durch die im Hauptanspruch angegebenen Merkmale
gelöst.
Der erfindungsgemäße Transformator weist den Vorteil auf, daß lediglich
ein einziger, im wesentlichen geschlossener Magnetkern erforderlich
ist, um einen Transformator mit einer Induktivität zu
bilden, die wie eine externe Drossel wirkt in Abhängigkeit vom Lastzustand
auf der Sekundärseite. Der Transformator weist einen Mittelschenkel
mit einem definierten Luftspalt auf, der über Joche mit
wenigestens zwei jeweils Sekundärwicklungen tragenden, im wesentlichen
luftspaltfreien Seitenschenkeln verbunden ist. Die Sekundärwicklungen
sind in dem Sinne in Reihe geschaltet und die Sekundärwicklungen von
den Wicklungen auf dem Mittelschenkel durch den Luftspalt magnetisch
derart entkoppelt, daß sich die in ihnen induzierten Spannungen im
Leerlaufbetrieb addieren, bei sekundärer Last dagegen subtrahieren.
Durch den Luftspalt im Inneren des Transformators bildet sich kein
oder allenfalls ein sehr geringes äußeres Streufeld aus, wodurch der
Transformator durch umgebende Metallgegenstände, wie ein Gehäuse oder
dergleichen, nicht beeinflußt und seine Güte nicht verschlechtert
wird. Der Transformator kann daher an unterschiedlichen Einbauorten
eingesetzt werden. Der sehr einfache Aufbau des Transformators ermöglicht
einen kostengünstigen Einsatz bei Produkten, die in großen
Stückzahlen hergestellt werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des erfindungsgemäßen
Transformators ergeben sich aus Unteransprüchen.
In der Ausführung als Streufeldtransformator mit gezielt
ausgebildeter Streuinduktivität sind verschiedene
zweckmäßige Ausgestaltungen möglich: So können drei Sekundär
wicklungen vorgesehen sein, wobei jeder der drei Schenkel
eine derselben trägt und die Windungszahlen der beiden
Sekundärwicklungen auf den Seitenschenkeln unterschied
lich ausgebildet sind, oder es können in einer einfacheren
Version nur zwei Sekundärwicklungen vorgesehen sein,
wobei entweder eine auf dem Mittelschenkel und die andere
auf dem einen Seitenschenkel oder beide
auf den beiden Seitenschenkeln angeordnet sind. Im letzten
Fall müssen sie wiederum unterschiedliche Windungszahlen
aufweisen.
In der Ausbildung als Transformator mit arbeitspunkt
abhängigem Übersetzungsverhältnis sind drei Sekundär
wicklungen vorgesehen, wobei jeder der drei Schenkel
eine derselben trägt. Hierbei sind die Windungszahlen
der beiden Sekundärwicklungen auf den Seitenschenkeln
zur Spannungskompensation der induzierten Spannungen
im belasteten Zustand im wesentlichen identisch ausge
bildet.
Sollte die Versorgungsspannung schwanken bzw. ein schneller
Lampenanlauf erwünscht sein, so kann in vorteilhafter
Weise ein eingangsseitiger Leistungsregelkreis vorgesehen
sein, dessen zugeführte Leistung in Abhängigkeit des
sekundärseitigen Stroms und/oder der sekundärseitigen
Spannung regelbar ist. Hierbei ist eine Pulsbreitenmodu
lation möglich.
Zur Istwert-Erfassung kann in einfacher Weise ein Strom-Shunt
in Reihe zu den Sekundärwicklungen, ein hochohmiger Span
nungsteiler parallel zu den drei Sekundärwicklungen ge
schaltet werden, und/oder wenigstens eine der Wicklungen
weist einen Meßabgriff auf.
Damit der Transformator bei möglichst hohem Übersetzungs
verhältnis möglichst kleinvolumig zu bauen ist, weist
die Primärwicklung vorzugsweise eine Windung auf, während
die Windungszahlen der beiden Sekundärwicklungen auf
den Seitenschenkeln typisch fünfzigmal größer als
die Windungszahl der Sekundärwicklung auf dem Mittelschenkel
sind, die ebenfalls vorzugsweise eine Windung aufweist.
Hierzu ist die Primärwicklung und zweckmäßigerweise auch
die Sekundärwicklung auf den Mittelschenkeln als Folien
wicklung ausgebildet, damit eine auf dem gesamten Mittel
schenkel gleichmäßig verteilte Stromdichte zu erzielen ist.
Die übrigen Sekundärwicklungen sind vorteilhaft als Kammer
wicklungen ausgeführt, damit eine geringe Wicklungskapazität
zu erreichen ist.
Damit auch bei sehr hohem Spannungsübersetzungsfaktor Ver
luste, Gewicht und Volumen der Anordnung niedrig zu halten sind,
wobei möglichst wenig Wicklungsmaterial (Kupfer
draht) verwendet werden sollte, ist der Primärwicklung
des Transformators wenigstens ein weiterer Transformator
vorgeschaltet, der eine Primärwicklung und eine Sekundär
wicklung mit wesentlich höherer Windungszahl aufweist.
Es können auch mehrere Transformatoren nach Art einer
Kaskade vorgeschaltet sein.
Von den drei Sekundärwicklungen können auch die beiden
auf den Seitenschenkeln angeordneten ungleich ausgebildet
sein, damit eine sekundärseitige Streuinduktivität aus
zubilden ist. In Verbindung mit einer zur Last in Reihe ge
schalteten Kapazität wird dadurch das Leistungsübertragungs
verhalten frequenzabhängig, was für Spezialanwendungen
erforderlich oder von besonderem Vorteil sein kann.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Transformators in einer Schnittdarstellung,
Fig. 2 ein elektrisches Ersatzschaltbild des in Fig.
1 dargestellten Transformators im Leerlauf
betrieb,
Fig. 3 ein entsprechendes Ersatzschaltbild im Last
betrieb,
Fig. 4 eine Anordnung mit einem vorgeschalteten weite
ren Transformator,
Fig. 5 eine Anordnung in einem Leistungsregelkreis
für W2 = W3 und konstante Frequenz,
Fig. 6 eine weitere sekundärseitige Beschaltung als
Alternative zu Fig. 5,
Fig. 7 eine weitere sekundärseitige Schaltung für
W2 ≈ W3 und konstante Frequenz,
Fig. 8 eine weitere sekundärseitige Beschaltung als
Alternative zu Fig. 7,
Fig. 9 eine sekundärseitige Beschaltung für W2 < W3
und variable Freqenz und
Fig. 10 eine sekundärseitige Beschaltung als Alternative
zu Fig. 9.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel weist
ein Transformator einen Trafokern 10 auf, der aus einem
Mittelschenkel 11 und zwei dazu parallelen Seitenschenkeln
12 und 13 besteht, die mit dem Mittelschenkel 11 über
Joche 14, 15 verbunden sind. Zur Realisierung einer der
artigen Anordnung können beispielsweise zwei E-Kerne
oder ein I-Kern in Verbindung mit zwei U-Kernen verwendet
werden. Der Trafokern 10 besteht aus hochpermeablem Mate
rial, z. B. aus Ferrit
für Hochfrequenzanwendungen.
Der Mittelschenkel 11 weist einen Luftspalt 16 auf und
trägt eine Primärwicklung W1 sowie eine Sekundärwicklung
W4, die übereinandergewickelt sind. Selbstverständlich
kann auch die Primärwicklung W1 über die Sekundärwicklung
W4 gewickelt sein. Der rechte Seitenschenkel 12 trägt
eine weitere Sekundärwicklung W2 und der linke Seiten
schenkel 13 eine weitere Sekundärwicklung W3.
Die drei Sekundärwicklungen W2 bis W4 sind in Reihe
geschaltet und an zwei Sekundärklemmen 17, 18 angeschlossen,
während die Primärwicklung W1 an zwei Primärklemmen
19, 20 angeschlossen ist. Der Wickelsinn der Sekundär
wicklungen ist prinzipiell beliebig, wesentlich ist ledig
lich, daß die Reihenschaltung in der Weise erfolgt, daß
sich die induzierten Spannungen im Leerlaufbetrieb addie
ren.
Wird an die Primärwicklung eine Spannung U1 angelegt,
so erzeugt der durch die Wicklung W1 fließende Strom
I1 die Durchflutung R und somit den Fluß I1.
R = W1 · I1 Φ 1 = R/Rges (1)
wobei gilt:
R1 ist der magnetische Widerstand des Luftspalts zuzüg
lich des magnetischen Widerstands des verbleibenden Eisen
weges im Mittelschenkel, während R2 und R3 die magneti
schen Widerstände der Seitenschenkel sind. Auf Grund
der Kernsymmetrie sind die magnetischen Widerstände R2
und R3 gleich groß, wodurch sich der erzeugte Gesamtfluß
Φ1 zu gleichen Teilen auf die beiden Seitenschenkel ver
teilt. Die magnetischen Widerstände R2 und R3 sind
sehr klein gegenüber dem Widerstand R1, dessen Betrag
maßgeblich durch den Luftspalt 16 bestimmt ist. Folglich
ist der Gesamtwiderstand Rges ungefähr gleich dem Wider
stand R1. Die magnetischen Flüsse Φ1, Φ2 und Φ3 indu
zieren in den Wicklungen W2 bis W4 die folgenden Leerlauf
spannungen:
U2 = W2 · d Φ2/dt
U3 = W3 · d Φ3/dt (3)
U4 = W4 · d Φ1/dt
U3 = W3 · d Φ3/dt (3)
U4 = W4 · d Φ1/dt
Die Ausgangsspannung des Transformators im Leerlauf ergibt
sich dann zu:
Uges = U2 + U3 + U4 = (W2/2 + W3/2 + W4) d Φ1/dt (4)
Die Gleichung (4) sowie das in Fig. 2 dargestellte Ersatz
schaltbild gelten jedoch nur im Leerlaufbetrieb für Iges
= 0. Infolge des Luftspalts 16 sind die Sekundärwicklungen
W3 und W2 von den Wicklungen W1 und W4 auf dem Mittel
schenkel magnetisch entkoppelt. Durch die Kerngeometrie
und die Verdrahtung der Wicklungen gemäß Fig. 1 bzw.
Fig. 2 ergibt sich immer ein Koppelfaktor
K₂₃ = K₃₂ ≃ -1 (5)
Das bedeutet, daß ein Strom durch die Wicklung W3 zu
einer Induktion einer Spannung U2 an W2 führt, die
der treibenden Spannung U3 entgegenwirkt. Wegen (5)
ist das auch umkehrbar. Bei sekundärer Last (Iges ≠ 0)
subtrahieren sich daher die induzierten Spannungen U2
und U3, siehe Fig. 3.
Wird der in Fig. 1 dargestellte Transformator als Trans
formator mit Streuinduktivität eingesetzt, so müssen
die Sekundärwicklungen W2 und W3 ungleiche Windungs
zahlen aufweisen, z. B. W2 = 2 W3. Dann ergibt sich
als Leerlaufspannung aus (4)
Im belasteten Zustand kompensieren sich die induzierten
Spannungen in den Wicklungen W2 und W3 nicht zu Null,
und aus der Serienschaltung der Induktivitäten L2 und
L3 der Wicklungen W2 und W3 ergibt sich eine Ersatz
induktivität Lers, die wie eine sekundärseitige Streu
induktivität wirkt (M = Gegeninduktivität):
Lers L2 + L3 +2 M (7)
Bei einer Gegeninduktivität von
und W2 = 2W3 (entspricht L2 = 4L3) und einem Kopp
lungsfaktor von K = -1, führt dies zu M = 2KL3, wodurch
sich eine Ersatzinduktivität, also Streuinduktivität,
wie folgt ergibt:
Lers = 5 L3 - 4 L3 = L3 (9)
Da die Wicklung W3 kaum einen Einfluß bewirkt, kann
auf sie auch verzichtet werden. Eine mögliche Lösung
besteht auch darin, daß nur einer der beiden Seitenschenkel
eine Sekundärwicklung trägt.
Wird der in Fig. 1 dargestellte Transformator als Trans
formator mit arbeispunktabhängigem Übersetzungsverhältnis
eingesetzt, so wählt man für die Sekundärwicklungen W2
und W 3 dieselben Windungszahlen (W2 = W3 = W). In
diesem Falle kann gegenüber dem eingangs angegebenen
Stand der Technik nicht nur eine zusätzliche Drossel,
sondern auch der sekundärseitige Kondensator eingespart
werden. Aus (4) ergibt sich die folgende Beziehung:
Uges/U1 = (W + W4))/W1 (10)
Diese Beziehung gilt für den Leerlauffall. Bei einer
sekundären Last ergibt sich aus den Gleichungen (7) und
(8) für L2 = L3 = L, daß die Ersatzinduktivität bzw.
Streuinduktivität zu Null wird. Gemäß Fig. 3 führt dies
zu Lges = L4. Folglich ergibt sich bei einer sekundären
Last die folgende Beziehung:
Uges/U1 = W4/W1 (11)
Da eine Entladungslampe, insbesondere eine Gasdruckent
ladungslampe, direkt an den Ausgang des Transformators
angeschlossen wird, ergibt sich die Dimensionierung der
Sekundärwicklung W4 bei freier Wahl von W1 aus dem
Verhältnis der erforderlichen Brennspannung und der zur
Verfügung stehenden Versorgungsspannung U1. Mit Hilfe
der Gleichung (10) werden die Wicklungen W2 und W3
unter Berücksichtigung der Lampenzündspannung dimensio
niert. Dabei sind die Wicklungen W2 und W3 als Kammer
wicklungen mit geringer Wicklungskapazität ausgeführt.
Da die Übersetzungsverhältnisse sehr groß sein müssen,
wird die Windungszahl der Primärwicklung W1 möglichst
niedrig gehalten, um einen geringen Wicklungswiderstand
auf der Sekundärseite zu erhalten. Um bei einer Windungs
zahl der Primärwicklung von einer Windung ein homogenes
Feld im Luftspalt 16 zu erreichen, wird die Primärwicklung
W1 als Folienwicklung ausgeführt, wodurch die Stromdichte
über den gesamten Mittelschenkel gleichmäßig verteilt
wird.
Bei der Realisierung von extrem großen Windungszahlver
hältnissen wie dies bei der Anwendung im Kraftfahrzeug
erforderlich sein kann, ist die Dimensionierung der Sekun
därseite, insbesondere der Wicklungen W2 und W3, proble
matisch. Entweder man nimmt bei kleiner Bauweise einen
großen Wicklungswiderstand und damit eine hohe Verlust
leistung in Kauf, wobei eine ausreichende Leistungsüber
tragung auf die Last dann ebenfalls problematisch sein
wird, oder man stellt ausreichend Wickelraum für viele
Wicklungen mit großem Durchmesser zur Verfügung, was
zu einem extrem voluminösen, schweren und teuren Trans
formator führen würde. Damit dennoch ein kleiner und leichter
Transformator mit wenig Wicklungsmaterial (Kupferdraht)
zu verwenden ist, wird gemäß Fig. 4 ein weiterer Trans
formator 21 üblicher Bauweise dem in Fig. 1 dargestellten
Transformator vorgeschaltet, also an die Klemmen 19, 20
angeschlossen. Im Ausführungsbeispiel weist dieser weitere
Transformator 21 eine Primärwicklung 22 mit einer Windung
und eine Sekundärwicklung 23 mit 24 Windungen auf. Durch
die Verwendung zweier derart galvanisch gekoppelter Eisen
kreise läßt sich die erforderliche Spannungserhöhung
mit ungefähr einer um den Spannungsübersetzungsfaktor
der ersten Stufe erniedrigten Kupfermenge erzielen. Die
zweite Stufe, also der Transformator gemäß Fig. 1, kann
dann beispielsweise eine Sekundärwicklung W4 mit einer
Windung und zwei Sekundärwicklungen W2 und W3 mit jeweils
97 Windungen aufweisen, um einen Spannungsübersetzungs
faktor von insgesamt 1 : 2328 zu erzielen. Ohne den zusätz
lichen Transformator 21 müßte die Sekundärwicklung W4
24 Windungen und müßten die Sekundärwicklungen W2
und W3 jeweils 2304 Windungen aufweisen, um dasselbe
Ergebnis zu erreichen. Die Folge wäre ein großer und
schwerer Transformator. Bei einer Anordnung gemäß Fig.
4 können dagegen handelsübliche Kerne, z. B. 100-W-Kerne,
verwendet werden.
Anstelle eines einzigen vorgeschalteten Transformators
21 können auch mehrere kaskadierte, übliche Transformatoren
vorgeschaltet werden.
Bei schwankender Versorgungsspannung oder zur Erzielung
eines schnellen Lampenanlaufs wird der in Fig. 1 näher
dargestellte Transformator durch einen Leistungsregelkreis
26 geregelt, der von einer Versorgungsspannung Uv beauf
schlagt wird. Dieser Leistungsregelkreis ist an die Primär
klemmen 19, 20 des in Fig. 1 dargestellten Transformators
oder - bei Vorhandensein eines vorgeschalteten Transforma
tors 21 - an dessen Primärklemmen 24, 25 angeschlossen,
wie dies in Fig. 5 durch gestrichelte Linien angedeutet
ist. An die Sekundärklemmen 17, 18 ist die Reihenschaltung
eines Shunt-Widerstandes 27 und einer Gasentladungslampe
28 angeschlossen. Ein Abgriff an der Wicklung W4 ist
mit einer Spannungsklemme 29 und der Verknüpfungspunkt
zwischen dem Shunt-Widerstand 27 und der Gasentladungs
lampe 28 mit einer Stromklemme 30 verbunden. Der Ver
knüpfungspunkt zwischen den Wicklungen W2 und W4 liegt
an Masse. Das der Lampenspannung Ul proportionale Signal
an der Spannungsquelle 29 und das dem Lampenstrom Il
proportionale Stromsignal an der Stromklemme 30 sind
einer elektronischen Istwertstufe 31 zur Erzeugung eines
von der Lampenleistung abhängigen Istwert-Signals zuge
führt. Dieses Istwert-Signal P ist einem Istwert-Eingang
des Leistungsregelkreises 26 zugeführt. Bei dem in Fig.
5 dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die Wicklungen
W2 und W3 gleiche Windungszahlen auf, und die Frequenz
ist konstant (ω = const.).
Anstelle der dargestellten Leistungserfassung der Lampen
leistung durch Erfassung des Stroms und der Spannung
in der dargestellten Weise können auch andere Vorrich
tungen zur Leistungserfassung verwendet werden. Beispiels
weise wird bei der Ausführung gemäß Fig. 6 die Lampen
spannung über den Abgriff eines Spannungsteilers 32 er
faßt, der parallel zur Gasentladungslampe 28 geschaltet
ist. Der Abgriff an der Wicklung W4 kann dadurch ent
fallen. Zur Vereinfachung der Darstellung wurden in Fig.
6 Teile des Leistungsregelkreises weggelassen, diese
sind jedoch selbstverständlich gemäß Fig. 5 ausgebildet.
Bei den in Fig. 7 und Fig. 8 dargestellten Ausführungs
beispielen differiert die Windungszahl der Wicklung
W2 geringfügig bezüglich der der Wicklung W3. Hierdurch
kann der Shunt-Widerstand 27 entfallen, und die Strom
erfassung erfolgt über einen weiteren Abgriff an der
Wicklung W2. Die Spannungserfassung erfolgt im Ausführungs
beispiel gemäß Fig. 7 wie beim Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 5 und beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 wie
im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6.
Bei den Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 9 und 10
wird durch gezieltes Herausbilden einer sekundärseitigen
Streuinduktivität (W2 ≠ W3 bzw. W2 < W3) in Verbindung
mit einer zur Last, also zur Gasentladungslampe 28, in
Reihe geschalteten Kapazität das Leistungsübertragungs
verhalten der Anordnung frequenzabhängig. Die Kapazität
wird jeweils durch einen Kondensator 33 realisiert. Hier
durch wird ein Serienschwingkreis gebildet. Die Spannungs
erfassung erfolgt in beiden Ausführungsbeispielen gemäß
Fig. 6 oder Fig. 8, während die Stromerfassung beim Aus
führungsbeispiel gemäß Fig. 9 wie bei den Ausführungsbei
spielen gemäß Fig. 5 und Fig. 6 und beim Ausführungsbei
spiel gemäß Fig. 10 wie bei den Ausführungsbeispielen
gemäß Fig. 7 und Fig. 8 erfolgt.
Claims (10)
1. Transformator, insbesondere zur Speisung von Entladungslampen im
Kraftfahrzeug, mit einem einzigen, im wesentlichen geschlossenen
Trafokern, der einen eine Primärwicklung (W1) tragenden Mittelschenkel
(11) mit einem definierten Luftspalt (16) enthält, der über
Joche (14, 15) mit wenigstens zwei jeweils Sekundärwicklungen
tragenden, im wesentlichen luftspaltfreien Seitenschenkeln (12, 13)
verbunden ist, wobei die Sekundärwicklungen (W2, W3, W4) in dem Sinne
in Reihe geschaltet und die Sekundärwicklungen (W2, W3) von den
Wicklungen (W1, W4) auf dem Mittelschenkel (11) durch den Luftspalt
(16) magnetisch derartig entkoppelt sind, daß sich die in ihnen induzierten
Spannungen (U2, U3, U4) im Leerlaufbetrieb addieren, bei
sekundärer Last (Iges ≠ 0) dagegen subtrahieren.
2. Transformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine weitere Sekundärwicklung (W4) vorgesehen ist, die auf
dem Mittelschenkel (11) angeordnet ist.
3. Transformator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Windungszahlen der beiden Sekundärwicklungen (W2, W3) auf den
Seitenschenkeln (11-13) unterschiedlich ausgebildet sind.
4. Transformator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Windungszahlen der beiden Sekundärwicklungen (W2, W3) auf den
Seitenschenkeln (12, 13) zur Spannungskompensation der induzierten
Spannungen im belasteten Zustand gleich ausgebildet sind.
5. Transformator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zu den
beiden Sekundärwicklungen (W2, W3) ein Kondensator (33) in Reihe
geschaltet ist.
6. Transformator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigestens eine der Wicklungen (W2, W4) eine
Anzapfung aufweist.
7. Transformator nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Windungszahlen der beiden Sekundärwicklungen (W2,
W3) auf den Seitenschenkeln (12, 13) wenigstens 50mal größer als die
Windungszahl der Sekundärwicklung (W4) auf dem Mittelschenkel (11)
sind.
8. Transformator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Windungszahl der Primärwicklung (W1) weniger
als 10 beträgt.
9. Transformator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Primärwicklung (W1) als Folienwicklung ausgebildet
ist.
10. Transformator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sekundärwicklungen (W2-W4) wenigstens teilweise
als Kammerwicklungen ausgebildet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904001840 DE4001840A1 (de) | 1990-01-23 | 1990-01-23 | Transformator, insbesondere zur speisung von entladungslampen in kraftfahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904001840 DE4001840A1 (de) | 1990-01-23 | 1990-01-23 | Transformator, insbesondere zur speisung von entladungslampen in kraftfahrzeugen |
Publications (2)
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DE4001840A1 DE4001840A1 (de) | 1991-08-08 |
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ID=6398579
Family Applications (1)
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DE19904001840 Granted DE4001840A1 (de) | 1990-01-23 | 1990-01-23 | Transformator, insbesondere zur speisung von entladungslampen in kraftfahrzeugen |
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Cited By (1)
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DE102018219870A1 (de) | 2018-11-20 | 2020-05-20 | Robert Bosch Gmbh | Transformator |
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1990
- 1990-01-23 DE DE19904001840 patent/DE4001840A1/de active Granted
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DE102018219870A1 (de) | 2018-11-20 | 2020-05-20 | Robert Bosch Gmbh | Transformator |
Also Published As
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