DE40589C - Schiebersteuerung mit Sperrbolzen für Dampfmaschinen ohne Rotation - Google Patents

Description

Gegenüber den bekannten Steuerungen für Dampfmaschinen ohne Rotation, bei welchen die Bewegung der Steuerorgane mittelst durch die Kolbenbewegung gespannter und ausgelöster Federn ausgeführt wird, kennzeichnet sich die vorliegende Erfindung hauptsächlich dadurch, dafs an einer sogenannten Stofsstange ein Schubkörper mit zwei Schubkanten angebracht ist, welche abwechselnd, dem Druck einer Feder entgegen, einen Sperrbolzen verschieben und dadurch die Auslösung des Schiebers in der einen oder anderen Stellung bewirken. Sobald diese Auslösung gegen Ende eines Kolbenhubes eintritt, wird durch den Druck einer Feder, deren zwei, eine für den Hingang und eine für den Hergang des Schiebers, auf der Stofsstange angeordnet sind, der Schieber momentan in die andere Stellung verlegt und der Kolben durch Oeffnung des betreffenden Kanals zurückbewegt. Das Spannen. oder Zusammendrücken der beiden Federn erfolgt durch Ansätze auf der Stofsstange, welche die Federn gegen den durch den Sperrbolzen zeitweilig am Platz gehaltenen Schieber drücken. Der Sperrbolzen ersetzt also .hier vollständig die bei anderen Steuerungen dieser Gattung sich vorfindenden zwei drehbaren Klinken und ermöglicht dadurch eine erheblich einfachere Construction..

Beiliegende Zeichnung zeigt in Fig. 1 und 2 eine derartige Steuerung mit Schieberauslösung mittelst Sperrbolzens unter Anwendung einer in die hohle Kolbenstange eintretenden und durch diese hin-; und hergeschobenen Stofsstange und in Fig. 3 eine Modification, bei welcher die unter dem Cylinder liegende Stofsstange durch Doppelhebel mittelst des Kolbens hin- und hergeschoben wird.

Bei der ersten Anordnung, Fig. 1 und 2, ragt die axiale Stofsschieberstange 5¹ in die hohle Kolbenstange hinein. Sie wird kurz vor Beendigung des Kolbenhubes an ihrem Kopf erfafst und in der Richtung des Pfeiles nach links bewegt. Durch diese Bewegung wird der unten dachförmig abgeschrägte Sperrbolzen K, welcher unter dem Gegendruck einer Feder t am Schieberkasten senkrecht zum Schieberspiegel geführt ist, von einer Schubkante des mit 5 verbundenen Bügels oder Schubkörpers F emporgeschoben, während der Schieber mittelst des in der Zahnlücke L¹ des Sperrbolzens liegenden Zahnes Z durch den mittleren Zahn a² des Sperrbolzens einstweilen am Platz gehalten wird. Während also Dampf durch den linken Kanal rechts gegen den Kolben T strömt, wird die Feder F¹ zwischen dem Bügelansatz χ und dem, wie beschrieben, arretirten Schieber zusammengedrückt. Ist nun hierbei der Bund S ' der Stofsstange S an den Schieber gerückt, so ist auch der Schieberzahn Z durch allmäliges Aufsteigen des Sperrbolzens i? ausgelöst, und die Feder F¹ schnellt dann den Schieber nach links gegen den Zahn a\ der die zweite Zahnlücke L² des Sperrbolzens links begrenzt. Der Schieber wird in dieser neuen Stellung wiederum einstweilen am Platz gehalten, und Dampf strömt unterdessen links gegen den Kolben T. Dieser bewegt sich also dann von links nach rechts und trifft vor Beendigung seines Hubes auf die Verstärkung S³ der Stofsstange. Nun geht der Sperrbqlzen K zunächst auf der schrägen Schubkante des Bügeleinschnittes nach unten,

• infolge dessen die Lücke L² sich über den Schieberzahn schiebt und ihn gegen Rechtsverschiebung festhält, während die Feder F² zwischen dem derart festgehaltenen Schieber und dem anderen Ansatzj^ des Bügels F zusammengedrückt wird. Dadurch, dafs jetzt die linke Schubkante des Bügeleinschnittes auf den Spcrrbolzen ■ wirkt, wird dieser wiederum emporgeschoben, und wenn der Zahn Z aus der Lücke L² heraustritt und der Bund S² der Stofsstange am Schieber anliegt, schnellt die Feder F² den Schieber in die dargestellte Position nach rechts zurück, worauf sich bei Dampfeintritt rechts gegen den Kolben T hin das frühere Spiel wiederholt.

Die Anordnung Fig. 3 unterscheidet sich von der vorigen nur dadurch, dafs die Stofsschieberstange 5 nicht vom Kolben T direct bewegt wird, sondern mittelst Doppelhebels ν und w, die in Ausbauchungen der dem Cylinder unddem Schieberkasten gemeinsamen Deckel um Bolzen drehbar sind. Die oberen Arme dieser Hebel treten abwechselnd in das Innere d»s Cylinders vor, so dafs sie kurz vor Beendigung des Kolbenhubes abwechselnd ein- und auswärts bewegt werden, wodurch die Stofsstange hin - und herbewegt wird. Hier ist umgekehrt am Sperrbolzen K nur ein einzelner Zahn, und der Schieber trügt in diesem Falle die Zahnlücken L¹ und L². Am Wesen der Sache wird aber dadurch nichts geändert. Auch ist es unwesentlich, dafs hier der die Schubkanten tragende Körper F direct an der Stofsstange angebracht ist, statt an einem besonderen Bügel derselben.

Die Zeichnung stellt den Augenblick dar, in welchem die Feder F¹ durch einen Bund an der Stofsstange gegen den durch den Sperrbolzen festgehaltenen Schieber völlig zusammengedrückt ist und der Zahn des Sperrbolzens durch ■ Hebung des letzteren ausgerückt wird. Unter dem Druck der Feder F¹ wird dann der Schieber nach rechts verlegt, und bevor die andere Feder F² gespannt wird, tritt der Sperrbolzenzahn in die Zahnlücke L¹ des Schiebers ein. Dadurch wird dieser in der neuen Stellung arretirt, und Anspannung der Feder F², sowie Auslösung und Verlegung des Schiebers wieder nach links zurück erfolgt in der beschriebenen Weise. Die Bethätigung der Stofsstange, Fig. 3, könnte übrigens auch durch einen von derselben ausgehenden Arm erfolgen, der in geeigneter Weise in den Cylinder hineinragt und genau so wie die Hebel ν w von dem Kolben getroffen wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Steuerung für Dampfmaschinen ohne Rotation, gekennzeichnet durch einen senkrecht zur Stofsstange verschiebbaren Sperrbolzen K, welcher den Schieber in den beiden Endstellungen zeitweilig arretirt und (dem Druck einer Feder t entgegen) unter der abwechselnden Einwirkung zweier Schubkanten eines durch, die Kolbcnbcwegung mittelst Stofsstange S hin- und herbewegten Schubkörpers F, Fig, ι und 3) derart steht, dafs, nachdem das Spannen einer der beiden Federn F¹ F² mittelst der Stofsstange stattgefunden hat, der Schubkörper F den Sperrbolzen K vom Schieber auslöst, worauf dieser durch .den Federdruck aus der einen in die andere Endstellung verlegt wird.

   Hierzu ι Blatt .Zeichnungen.