DE3927835A1 - Gekapselte mittelspannungsschaltanlage - Google Patents
Gekapselte mittelspannungsschaltanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine gekapselte und geschottete
Mittelspannungsschaltanlage mit herausfahrbarem Schaltwagen
oder Schalteinschub zum wahlweisen Anschluß eines Ausgangs
an eine der zwei Sammelschienen einer Doppelsammelschienen
anlage mittels jeweils eines auf dem Schaltwagen oder
Schalteinschub angeordneten Schaltgerätes mit beim Ein- und
Ausfahren des Schaltwagens oder Schalteinschubs ein- und
ausfahrbaren Steckanschlüssen, sowie mit Niederspannungs
ausrüstungen zur Steuerung und Anzeige des Betriebs der
Schaltanlage, wobei die Schaltanlage voneinander ab
geschottete Räume für
- A1) die erste Sammelschiene der Doppelsammelschienenanlage,
- A2) die zweite Sammelschiene des Doppelsammelschienen anlage,
- B1) das mit der ersten Sammelschiene verknüpfte erste Schaltgeräts;
- B2) das mit der zweiten Sammelschiene verknüpfte zweite Schaltgerät;
- C) den mit den beiden Schaltgeräten verknüpften Ausgang sowie
- D) für die Niederspannungsausrüstung besitzt, sowie mit aus den die Mittelspannung führenden Räumen (A1 A2, B1, B2, C) herausgeführten Druckentlastungseinrichtungen, wie Druck entlastungsklappen.
Derartige gekapselte und geschottete Mittelschaltungs
anlagen sind bereits im wesentlichen bekannt. So zeigt das
Buch "Schaltanlagen" von Bernhard Boehle und anderen,
herausgegeben von der BBC Brown Boveri AG, Mannheim, 8.
Auflage (Oktober 1987) auf den Seiten 329 bis 336 kon
ventionelle Mittelspannungsanlagen verschiedener Aus
führungsform, auf Seite 334 insbesondere in Bild 8-25 auch
eine Anordnung, bei der von zwei Sammelschienen wahlweise
auf einen Stromabgang umgeschaltet werden kann und wobei
die Oberseite des diese Schaltanlage enthaltenen Gehäuses
mit Druckentlastungsklappen ausgestattet ist. An anderer
Stelle wird von der Schaltwagentechnik berichtet, bei der
im wesentlichen die Schaltgeräte auf einem herausfahrbaren
Schaltwagen angeordnet sind.
Konstruktionsdetails fehlen hier jedoch, und es wird auch
kein Beispiel dargestellt, bei dem für eine Doppelsammel
schienenanlage mit zwei Schaltwagen gearbeitet wird.
Genauere Einzelheiten in dieser Hinsicht zeigt ein Prospekt
der Fa. Ritter Starkstromtechnik GmbH & Co., D-4716 Olfen,
mit der Bezeichnung GT 3 und dem Druckdatum April 1989, in
welchem Prospekt eine Einschubanlage mit Schaltgeräten (z.
B. Vakuum-Leistungsschaltern) metallgekapselt, metall
geschottet und luftisoliert für Spannungen zwischen 7,2 und
24 kV und Nennströmen bis 3000 A und Nennkurzzeitströmen
bis 31,5 kA beschrieben werden. Auf Seite 16 finden sich
Schaltbeispiele für Schaltfelder mit Doppelsammelschiene,
wobei unter a) zwei Felder in Wand/Wand-Aufstellung
(Doppelfrontanordnung) vorgesehen ist, während unter b) ein
Beispiel für die Anordnung von zwei Feldern Rücken an
Rücken gegeben wird.
Die Felder sind dabei jeweils räumlich voneinander getrennt
aufgestellt, d. h., daß für jede der beiden Sammelschienen
je ein Feld erforderlich ist. Nachteilig ist der damit
erforderliche relativ große Platzbedarf.
Man kann natürlich die Anordnungen der beiden nebeneinander
oder Rücken an Rücken stehenden Schaltfelder auch in einen
gemeinsamen Schaltschrank unterbringen und dabei bei
spielsweise Einschubtechnik über separate Felder anwenden,
jedoch ist auch dann der Platzbedarf relativ groß. Die
herkömmliche Technik mit den dabei notwendigen zusätzlichen
Verriegelungen zur Verhinderung von ungewünschten Schalt
zuständen führt zudem zu größerer Fehlerwahrscheinlichkeit
bei der Betriebsbedienung sowie beim Testen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Mittelspannungsschalt
anlage gemäß der eingangs genannten Art dahingehend auszu
gestalten, daß eine größere Kompaktheit erreicht wird, ohne
daß die Vorteile, die bei aus nebeneinander oder Rücken an
Rücken aufgestellten Schaltfeldern für eine Duplexanordnung
zu erreichen sind, verlorengehen.
Gelöst wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale
des Hauptanspruchs, also dadurch, daß die sechs Räume (A1,
A2, B1, B2, C, D) in einem gemeinsamen, ein Schaltfeld
bildendem Gehäuse untergebracht sind, wobei das Gehäuse
noch einen umkapselten Druckentlastungsraum umschließt und
die Mittelspannung führenden Räume (A1, A2, B1, B2, C) so
angeordnet sind, daß sie entweder an der Gehäuseoberseite
oder am Druckentlastungsraum angrenzen.
Durch diese Merkmale lassen sich Schaltanlagen aufbauen,
die wesentlich kompakter sind als es beim Stand der Technik
der Fall war, ohne daß an der Bedienungsfreundlichkeit
Abstriche gemacht werden müßten und ohne daß die Anlagen
sicherheit, selbst bei Lichtbogenbildung in einem oder
mehreren der gekapselten Räume, beeinträchtigt wird.
Die Vorteile, die die bisherige Technik hat, sind auch bei
der erfindungsgemäßen Ausführungsform vorhanden.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind die beiden
Sammelschienenräume durch den Ausgangsraum (C) voneinander
getrennt. Das erhöht die Sicherheit der Gesamtanordnung und
ermöglicht eine besonders einfache und kompakte Schalt
wagen- bzw. Schalteinschubkonstruktion für die Schalt
geräte.
Aus dem gleichen Grund ist es günstig, wenn die beiden
Schaltgeräte- oder Einschubräume sowohl mit dem Ausgangs
raum als auch mit dem jeweils zugehörigen Sammelschienen
raum einen gemeinsamen Wandbereich aufweisen, weil dann in
einer gemeinsamen Wandebene beide Einschub-Gegenkontakte
untergebracht werden können und diese Anschlüsse gleichwohl
jeweils in unterschiedlichen Räumen münden, was wiederum
der Sicherheit gegen ungewünschte Überschläge dient.
Die Anordnung wird besonders bedienungsfreundlich, weil von
einer Seite einseh- und bedienbar, wenn die Leistungs
schalterräume vertikal übereinander angeordnet sind.
Der Druckentlastungsraum wird zweckmäßigerweise unterhalb
der beiden Einschubräume angeordnet sein. Dies hat den
Vorteil, daß sich besonders kurze Wege für die bei Licht
bogenbildung entstehenden heißen Gase für die Räume
ergeben, die nicht an der Oberseite des Gehäuses angrenzen.
Außerdem hat sich diese Anordnung als besonders günstig
hinsichtlich der konstruktiven Verteilung der einzelnen
Räume erwiesen. Schließlich wird Kopf- und Körperbereich
des Bedienungspersonals besser geschützt, wenn der Druck
entlastungsraum möglichst weit unten liegt.
Konstruktiv besonders günstig, weil sich eine besonders
hohe mechanische Festigkeit erreichen läßt, ist eine
Anordnung, bei der die Einschubräume und der Druckent
lastungsraum zueinander ausgerichtete Vertikalbegrenzungs
wände besitzen und die zum Ausgangsraum weisende Wandebene
auch jeweils eine Wand der Sammelschienenräume bildet.
Der Kompaktheit dient es, wenn der Niederspannungsraum in
den Ausgangsraum hineinreicht. Damit läßt sich ansonsten
nicht genutzter Raum im Ausgangsraum günstig als "Nieder
spannungsnische" nutzen.
Für den Zweck des Vereinigens mehrerer Schaltfelder zu
einer großen Schaltanlage ist es günstig, wenn das Schalt
feld ein Blechgehäuse mit im wesentlichen jeweils ebenen
Deckel-, Boden-, Front-, Rück- und Seitenwänden ist und die
Rückseite (Schaltgeräteseite) zwei abschließbare und ver
riegelte Türen für die Einschubräume und die Frontseite
(Bedienungsseite) eine Tür für den Anschlußraum und eine
Tür für den Niederspannungsraum aufweisen. Bedienung und
Schaltgeräte auf unterschiedliche, hier sich gegenüber
liegende Seiten zu setzen, hat gewisse sicherheits
technische Vorteile.
Die erfindungsgemäßen Schaltfelder erlauben die Anordnung
von mehreren derartigen Schaltfeldern zu einer Schalt
anlage, bei der die einzelnen Druckentlastungsräume
zueinander ausgerichtet sind und aneinander grenzen, so daß
sich ein verhältnismäßig großvolumiger Gesamtdruckent
lastungsraum ergibt, der die in einem Raum auftretenden
Gase aufzunehmen und dann durch die in den seitlichen
Anlagenabschlußwänden integrierten Entlastungskanälen nach
oben ableiten zu können. Bei höheren Abschaltleistungen
und/oder anderen baulichen Gegebenheiten im elektrischen
Betriebsraum können zusätzliche Entlastungskanäle zwischen
je zwei benachbarten Schaltfeldern angeordnet werden. Diese
Entlastungskanäle besitzen nach oben sich öffende Druck
entlastungseinrichtungen, wie Druckentlastungsklappen,
ähnlich wie es bei den Mittelspannung führenden Räumen der
Fall sein kann, die an der Deckelseite des Gehäuses
angrenzen.
Die erfindungsgemäße Anordnung des Druckentlastungsraumes
der einzelnen Schaltfelder, die zu einem gemeinsamen Druck
entlastungsraum sich vereinigen lassen, wenn mehrere
Schaltfelder nebeneinander gestellt werden, erlaubt
verhältnismäßig gute Zugänglichkeit von der Schaltgeräte
seite her, so daß ggf. durch einen Lichtbogen geöffnete
Klappen in einfacher Weise ersetzt werden können.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbei
spielen näher beschrieben, die in den Zeichnungen dar
gestellt sind.
Es zeigt:
Fig. 1 schematisch den Schnitt durch ein Schaltfeld für
eine Einfachsammelschiene, um die wesentlichen
Teile eines derartigen Schaltfeldes und die zuge
hörigen voneinander abgeschotteten Räume zu er
läutern;
Fig. 2 in einer ähnlichen Darstellung wie Fig. 1 ein
Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäß
aufgebautes Schaltfeld;
Fig. 3 eine Ansicht von links auf das Schaltfeld gemäß
Fig. 2 (Bedienungsseite) ;
Fig. 4 eine Ansicht von rechts auf das Schaltfeld gemäß
Fig. 2 (Schaltgeräteseite);
Fig. 5 die Schemadarstellung der Schottraumaufteilung
gemäß Fig. 2;
Fig. 6 eine aus mehreren Schaltfeldern bestehende
Schaltanlage unter Verwendung von Schaltfeldern
gemäß Fig. 5 und seitlich angeordneten Druck
entlastungsräumen; und
Fig. 7 in einer ähnlichen Ansicht wie Fig. 6 eine
Schaltanlage aus mehreren Schaltfeldern, wobei
Druckentlastungsräume auch zwischen einzelnen
Schaltfeldern benutzt werden.
In Fig. 1 ist eine gekapselte Mittelspannungsschaltanlage
20 mit herausfahrbarem Schaltwagen bzw. Schalteinschub 12
zu erkennen, mit dem ein an einen Ausgang angeschlossenes
Kabel 16 mit einer Phase einer z. B. dreiphasigen Sammel
schiene 3 verbunden werden kann. Die Darstellung der Fig. 1
zeigt die drei Phasen der Sammelschiene, da diese quer zur
Zeichenebene verlaufen, während die übrigen Teile nur
einfach dargestellt sind, obwohl sie ebenfalls dreifach
(aus der Zeichenebene herausversetzt) vorhanden sind. Der
Schaltwagen bzw. Einschub 12 ist über Räder 22 auf Füh
rungsschienen 24 verschieblich gelagert und kann mittels
einer Handkurbel 26 aus der mit durchgezogenen Linien
dargestellten Stellung in die mit gestrichelten Linien
dargestellte Stellung herausgefahren werden. Bei diesem
Herausfahren lösen sich sogenannte Einfahrkontaktan
ordnungen 9 mit ihren Stiften 28 bzw. 30 aus entsprechenden
Steckbuchsen 32, 34 und trennen dadurch das Schaltgerät
(hier ein Vakuum-Leistungsschalter) 10 mit seinen beiden
Kontaktanschlüssen einerseits von der Sammelschiene 3,
andererseits vom Ausgangskabel 16. Der Leistungsschalter 10
ist mit seinem Kontaktantrieb und mit den vakuumum
schlossenen Kontakten 36 in einem von anderen Räumen
innerhalb des Schaltfeldes abgeschotteten Leistungs
schalterraum B angeordnet. Die Abschottung erfolgt durch
Zwischenwände 40, die aus Stahlblech oder auch aus in
brandfester Sandwich-Bauweise hergestellten Kunststoff
platten bestehen können. Diese Wände sind nur durchbrochen,
um über tulpenartige Durchführungen Verbindungskabel
hindurchzuführen, siehe z. B. die beiden bereits genannten
Bauteile 32, 34. In Einschub- bzw. Schaltwagentrennstellung
werden die Kontakte in den Tulpen-Durchführungen auto
matisch mit Blechen 31 (Shutler) abgedeckt.
Bin weiterer abgeschotteter Raum ist der Sammelschienenraum
A, durch den die drei Phasen der Mittelspannungssammel
schienen 3 hindurchgeführt sind. Der dritte abgeschottete
Raum wird durch den Raum C gebildet, in dem sich ein
Stromwandler 4, ein Spannungswandler 6 sowie ein Erdungs
schalter 5 befinden, außerdem der vom Leistungsschalter 10
über die Tulpe 34 Anschluß sowie auch das nach unten
weggeführte Anschlußkabel 41. Der Stromwandler 4 dient
dazu, den durch die Anordnung fließenden Strom in einen für
die Meßgeräte und/oder Schutzgeräte geeigneten Strom
umzuwandeln, in ähnlicher Weise erzeugt der Spannungs
wandler 6 eine Sekundärspannung. Beide Meßsignale werden
durch metallgekapselte Kanäle über geeignete Leitungen in
den Niederspannungsraum D geführt, in dem sich eine
Steuer-, Melde-, Schutz- und Meßausrüstung befindet. Dort
können Strom und Spannung angezeigt, außerdem ein Steuer
signal beispielsweise für das Betätigen des Vakuum
leistungsschalters 10 erzeugt werden.
Es sei noch ergänzt, daß über einen Schalthebel 42 bzw.
über einen geeigneten Kraftantrieb der Erdungsschalter 5
betätigt werden kann, außerdem gestattet es der Kabel
stecker 15, einen Spannungsprüfer 14 durch einen Durchbruch
in der Vorderwand einzuführen und so unabhängig von dem
Spannungswandler die Spannung zu überprüfen.
Von Bedeutung sind auch die an der Oberseite vorgesehenen
Druckentlastungsklappen 1, die bei eventuell auftretenden
Störlichtbögen in den Mittelspannung führenden Räumen A, B
und C die dabei frei werdenden explosionsartig auftretenden
heißen Gase nach oben hin ableiten. Die Druckentlastungs
klappen 1 bestehen beispielsweise aus Aluminiumblech,
während die übrigen Teile des Gehäuses aus Stahlblech
gefertigt sind. Die Druckentlastungsklappen stellen somit
von der Materialfestigkeit her "Schwachstellen" dar, die
sich zum Schutz der übrigen Gehäuseteile und des Be
dienungspersonals nach oben bzw. in den Kanal E einseitig
aufklappen, wenn explosionsartiger Überdruck innerhalb der
Kammern A, B oder C auftreten sollte.
Das in Fig. 1 dargestellte Schaltfeld ist für eine drei
phasige Sammelschiene vorgesehen, die entsprechend mit drei
Ableitkabeln verbunden werden können. Will man aus Be
triebssicherheitsgründen von einer Sammelschiene auf eine
andere Sammelschiene umschalten können, wie es bei vielen
Anlagen zweckmäßig oder sogar Vorschrift ist, läßt sich das
bei der dargestellten Konstruktion dadurch erreichen, daß
man zwei Schaltfelder gemäß Fig. 1 Rücken an Rücken stellt,
und die nach unten herauslaufenden Ausgangskabel parallel
schaltet. Man kann auch zwei derartige Schaltfelder neben
einander stellen und die Sammelschienen von jeweils einer
Seite zuführen, während die Ausgangskabel wiederum an ihrem
Austritt nach unten hin miteinander phasenweise verbunden
werden. Dabei verdoppelt sich allerdings der erforderliche
Raum. Außerdem wird es schwierig, mehrere derartige
Anordnungen nebeneinander anzuordnen, dies wegen der
unbefriedigenden Zuführung der Sammelschienen. Pro
blematisch ist auch, daß bestimmte Steuerungseinrichtungen
miteinander verknüpft sein müssen, damit keine uner
wünschten undefinierten Schaltzustände auftreten können.
In dieser Hinsicht günstiger ist eine Ausführungsform, wie
sie in Fig. 2 in einer ähnlichen Ansicht wie in Fig. 1
dargestellt ist, also in einer seitlich geschnittenen Dar
stellung durch das Schaltfeld. Auch hier ist eine ge
kapselte Mittelspannungsschaltanlage 20 vorgesehen,
wiederum mit herausfahrbaren Schaltwagen oder Einschüben
12, die über Rollen 22 auf Schienen 24 oder (nicht dar
gestellt) auf der Bodenfläche, auf der das Feld aufgestellt
ist, laufen und mittels einer Kurbeleinrichtung 26 oder
auch motorisch aus der dargestellten Stellung, in der die
Steckkontaktstifte 28, 30 in den entsprechenden Steck
kontaktbuchsen 32, 34 eingesteckt sind und damit der
Vakuumleistungsschalter 10 sich im Einsatz befindet,
herausgefahren werden können in eine Stellung, bei der (von
außen über ein Fenster 35 optisch kontrollierbar) der
Vakuumleistungsschalter 10 spannungsfrei wird. Die Kon
struktion ist derart aufgeführt, daß die Trenn-Stellung
erreicht wird, siehe die gestrichelte Linie 43, ohne daß
dazu bereits die Zugangstür 37 zu dem Raum B1 geöffnet
werden kann. Wie zu erkennen ist, ist der Leistungsschalter
10 des Leistungsschalterraums B1 (es sind in dem Raum B1
drei derartige Schalter nebeneinander angeordnet, einer ist
nur dargestellt) über die Durchführungstulpen 32 mit
entsprechenden drei Phasen L1, L2 und L3 einer ersten
Sammelsschiene SS 1 verbunden, die quer durch das Feld 20
geführt ist und sich in einem ersten Sammelschienenraum A1
befindet. Ein zweiter Sammelschienenraum A2 mit ähnlichen
Abmessungen ist am unteren Ende der Darstellung zu er
kennen, angrenzend zu einem zweiten Leistungsschalterraum
B2, wo sich entsprechend weitere drei Leistungsschalter für
die drei Phasen der zweiten Sammelschiene SS 2 befinden.
Ansonsten ist der Aufbau ganz analog zu den bereits
geschilderten Aufbauten hinsichtlich der erste Sammel
schiene SS 1. Wie beim Stand der Technik sind also die
Räume für den Leistungschalter (B1, B2) wie auch die Räume
für die Sammelschienen (A1, A2) jeweils doppelt vorhanden.
Die Raumeinsparungen ergeben sich dadurch, daß der Raum für
den Ausgang (C) sowie auch für die Niederspannungsaus
rüstung (D) erfindungsgemäß nur einfach benötigt wird. Die
beiden Ausgangsanschlüsse der Vakuumleistungsschalter 10
münden jeweils im Ausgangsraum C, siehe Tulpendurchführung
34. Die aus den Tulpen 34 austretenden Anschlüsse sind mit
einem Rechteckkupferleiter 44 parallel geschaltet und
gemeinsam über einen weiteren rechteckigen Kupferleiter 46
zum Stromwandler 4 geführt, von dort führt ein weiterer
Kupferleiter 48 zu einem Spannungswandler 6, der auch einen
Erdungsschalter 5 umfassen kann. Von dort wird eine Ver
bindung zu dem Anschlußkabel 41 (ebenfalls dreifach vor
handen) hergestellt, das aus dem Schaltfeld 20 nach unten
herausgeführt ist und z. B. als Erdkabel weiterläuft. Auch
hier sind die Mittelspannung führenden Räume (A1, A2, B1,
B2, C) jeweils mit Druckentlastungseinrichtungen versehen,
es sind bei der dargestellten Ausführungsform die nach
außen führenden Druckentlastungsklappen 50, 52 bezüglich
der Räume B1 und A1 sowie weitere Druckentlastungsklappen
54, 56 bezüglich der Räume B2 und A2 und Druckentlastungs
klappe 58 bezüglich des Ausgangsraumes C. Die letzt
genannten drei Druckentlastungsklappen 54, 56, 58 münden in
einen Druckentlastungsraum E, der als quer zur Zeichenebene
verlaufender Kanal 60 ausgebildet ist und von der Antriebs
seite (Fig. 4) durch Abschrauben einer entsprechenden
Platte 62 zugänglich ist, beispielsweise zu dem Zweck,
durch eine Lichtbogenwirkung verformte Druckentlastungs
klappen 54, 56 oder 58 wieder einzusetzen oder zu erneuern.
Wie zu erkennen ist ist der Raum C nicht durch eine zur
Bedienungsseite (Fig. 3) hin sich öffnende Druckent
lastungsklappe gesichert, sondern durch die in den Raum E
mündende Klappe 58, dies aus Gründen der Sicherheit von
Personen, die sich auf der Bedienungsseite befinden
könnten. Aus dem gleichen Grunde ist auch keine Ent
lüftungsklappe zur Schaltgeräteseite (Fig. 4) hin vor
gesehen, weil auch dort Bedienungspersonal sich aufhalten
könnte, während ein Störlichtbogen auftritt.
Zur Volumenvergrößerung und zur Entlastung nach oben dieses
Druckentlastungsraumes E, was eine größere Sicherheit gegen
Beschädigungen bedeutet, wird gemäß Fig. 6 neben einem
Schaltfeld 20 gemäß der Konstruktion von Fig. 2 ein
zusätzlicher Druckentlastungsraum 64 vorgesehen, siehe auch
Fig. 4, der mit dem Druckentlastungsraum E bzw. dem
Druckentlsatungskanal 60 direkt in Verbindung steht. Der
Druckentlastungsraum 64 ist schornsteinartig nach oben
geführt und besitzt oben wiederum eine Druckentlastungs
klappe 66. Werden mehrere Schaltfelder 20 nebeneinander
gestellt, wie es in Fig. 6 oder 7 der Fall ist, bilden
diese mehreren Schaltfelder gemeinsam den Druckentlastungs
kanal 60. An beiden Endflächen der Gruppe von Schaltfeldern
ist dann gemäß Fig. 6 und 7 ein entsprechender zusätzlicher
Druckentlastungsraum 64 vorgesehen, in Fig. 7 ist ergänzend
zwischen zwei Feldern noch ein weiterer Raum 64 zu er
kennen. Eine explosionsartige Entladung 66 beispielsweise
im unteren Bereich des Schaltfeldes führt daher zu einem
Gasstrom entlang diesem Kanal 60, siehe die Pfeile 68 in
Richtung auf die beiden oder drei zusätzlichen Entlüftungs
räume 64 an den Enden bzw. im Mittelbereich. Fig. 6 zeigt,
daß dort am oberen Ende des Gehäuses entstehende ex
plosionsartige Gasentwicklungen 72 über die Klappen 50, 52
entweichen können, dies bei dem Aufbau gemäß Fig. 2 oder
auch, schematisiert, gemäß Fig. 5. Gemäß Fig. 5 sind die
sechs Räume (A1, A2, B1, B2, C, D) in einem gemeinsamen,
ein Schaltfeld bildenden Gehäuse untergebracht, wobei das
Gehäuse noch den abgekapselten Druckentlastungsraum E
umschließt und hier die Mittelspannungseinrichtungen
enthaltenen Räume (A1, A2, B, C) so angeordnet sind, daß
sie entweder an der Gehäuseoberseite (Klappen 50, 52) oder
am Druckentlastungsraum (E) (Klappen 54, 56, 58) angrenzen.
Fig. 5 läßt auch erkennen, daß die beiden Sammelschienen
räume (A1, A2) jeweils durch den Ausgangsraum C voneinander
getrennt sind. Die beiden Leistungsschalträume B1, B2
grenzen sowohl an dem Ausgangsraum D als auch an den
zugehörigen Sammelschienenräumen A1 bzw. A2 an, haben hier
also jeweils einen gemeinsamen Wandbereich, so daß in ein
facher Weise die Steckkontakte 28, 30 zu im passenden Raum
sich befindenden Steckbuchsen 32, 34 ausgerichtet werden
können. Der Druckentlastungsraum E ist gemäß Fig. 5 am
unteren Ende der beiden vertikal übereinander angeordneten
Leistungsschalterräume B1, B2 angeordnet, so daß die Räume
A1 und B1 über Druckentlastungsklappen 50, 52 nach oben hin
sich öffnen, während die Druckentlastungsgase aus den
anderen Räumen in einen gemeinsamen Sammelraum E bzw. Kanal
60 gelangen, der in geeigneter Weise zu einem Druckabbau
beiträgt oder in einen sonst vorhandenen Außenraum 65 z. B.
oberhalb der Anlage (siehe Fig. 7) geführt ist. Diese
Ausführungsform ist von Vorteil, wenn bei den Schaltvor
gängen Gase entstehen, die schädlich sein könnten und daher
einer besonderen Auffangvorrichtung 67 zugeführt werden
sollen.
Fig. 7 zeigt außerdem, daß alle Entladungsvorgänge zu Gasen
führen, die in den Druckentlastungsraum E bzw. den Kanal 60
münden, von wo sie beispielsweise in eine oder zwei
seitlich oder weitere im Mittelbereich angeordnete zu
sätzliche Druckentlastungsräume 64 ausweichen. Von dort
können sie dann über Druckentlastungsklappen 66 ins Freie
gelangen oder sie sind in geeigneter Weise zu einem
Auffangraum 67 geführt, wo sie abgesogen und unschädlich
gemacht werden können, falls es sich um schädliche Gase
handeln sollte.
Es sei noch ergänzt, daß von der Bedienungsseite her nicht
nur die Niederspannungsausrüstung im Raum D zugänglich ist,
beispielsweise über die Tür 76, sondern auch der Ausgangs
anschlußraum C über die weitere mit wiederum Sichtfenster
78 versehene Tür 80. Das Sichtfenster dient dazu, die
mechanische Stellung des Erdungskontaktes 5 zu überprüfen,
der mit einer Spindel in hier nicht näher dargestellter
Weise von Hand oder motorisch bei noch geschlossener Tür 80
betätigt werden kann.
Bezugszeichenliste für Fig. 1
(Schnitt durch ein Schaltfeld 12 kV, 31,5 kA mit vier Schotträumen, A, B, C, D)
(Schnitt durch ein Schaltfeld 12 kV, 31,5 kA mit vier Schotträumen, A, B, C, D)
A Sammelschienenraum
B Leistungsschalterraum
C Kabelanschlußraum
D Niederspannraum
B Leistungsschalterraum
C Kabelanschlußraum
D Niederspannraum
1 Druckentlastungsklappen
2 Schaltfeld
3 Sammelschiene
4 Stromwandler
5 Erdungsschalter
6 Spannungswandler
7 Niederspannungs-Relaisnische
8 Steuer- und Meldekontakte
9 Einfahr-Kontakt-Anordnung
10 Vakuum-Leistungsschalter
11 Shutter
12 Einschub mit Einschubvorrichtung
13 Erdungsschalterantrieb
14 Spannungsprüfer
15 Kabelstecker
16 Kabelendverschluß
2 Schaltfeld
3 Sammelschiene
4 Stromwandler
5 Erdungsschalter
6 Spannungswandler
7 Niederspannungs-Relaisnische
8 Steuer- und Meldekontakte
9 Einfahr-Kontakt-Anordnung
10 Vakuum-Leistungsschalter
11 Shutter
12 Einschub mit Einschubvorrichtung
13 Erdungsschalterantrieb
14 Spannungsprüfer
15 Kabelstecker
16 Kabelendverschluß
Claims (10)
1. Gekapselte und geschottete Mittelspannungsschaltanlage
(20) mit herausfahrbarem Schaltwagen oder Schalteinschub
(12) zum wahlweisen Anschluß eines Ausgangs an
eine der zwei Sammelschienen (3) einer Doppelsammelschienenanlage
mittels eines auf dem Schaltwagen oder
Schalteinschub (12) angeordneten Schaltgerätes (10)
mit beim Ein- und Ausfahren des Schaltwagens oder
Schalteinschubs (12) ein- und ausfahrbaren Steckanschlüssen
(28, 30; 32, 34), sowie mit Niederspannungsausrüstungen
zur Steuerung und Anzeige des Betriebs
der Schaltanlage (20), wobei die Schaltanlage (20)
voneinander abgeschottete Räume (A1, A2; B1, B2; C, D)
für
- A1) eine erste Sammelschiene (SS1);
- A2) eine zweite Sammelschiene (SS2);
- B1) ein erstes Schaltgerät (10);
- B2) ein zweites Schaltgerät (10);
- C) einen Ausgang (41);
- D) eine Niederspannungsausrüstung besitzt, sowie mit aus den die Mittelspannung führenden Räumen (A1, A2; B1, B2; C) herausgeführte Druckentlastungs einrichtungen, wie Klappen (z. B. 50, 52), dadurch gekennzeichnet, daß die Räume (A1, A2, B1, B2, C, D) in einem gemeinsamen ein Schaltfeld (2) bildendem Gehäuse (74) untergebracht sind wobei das Gehäuse (74) noch einen umkapselten Druckentlastungsraum (E) umschließt und die Mittelspannung führenden Räume (A1, A2; B1, B2; C) so angeordnet sind, daß sie entweder an der Gehäuseoberseite oder am Druckentlastungsraum (E) angrenzen.
2. Gekapselte Mittelspannungsschalteranlage (20) nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Sammelschienenräume (A1 bzw. A2) durch den Ausgangs
raum (C) voneinander getrennt sind.
3. Gekapselte Mittelspannungsschaltanlage (20) nach An
spruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Schaltgeräteräume (Einschubräume) (B1, B2)
sowohl mit dem Ausgangsraum (C) als auch mit den
jeweils zugehörigen Sammelschienenraum (A1 bzw. A2)
einen gemeinsamen Wandbereich aufweisen.
4. Gekapselte Mittelspannungsschaltanlage (20) nach An
spruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltgeräteräume (Einschubräume) (B1 bzw. B2)
vertikal übereinander angeordnet sind.
5. Gekapselte Mittelspannungsschaltanlage nach Anspruch
1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckent
lastungsraum unterhalb der beiden vertikal über
einander angeordneten Schaltgeräteräume (Einschub
räume) (B1, B2) angeordnet ist (Fig. 5).
6. Gekapselte Mittelspannungsschaltanlage nach Anspruch
5 dadurch gekennzeichnet daß die Schaltgeräteräume
(Einschubräume) (B1, B2) und der Druckentlastungsraum
(E) zueinander ausgerichtete vertikale Begrenzungs
wände besitzen und die zum Ausgangsraum (C) weisende
Wandebene auch jeweils eine Wand der Sammelschienen
räume (A1; A2) bildet.
7. Gekapselte Mittelspannungsschaltanlage nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Niederspannungsraum (D) in den Ausgangsraum (C)
hineinreicht.
8. Gekapselte Mittelspannungsschaltanlage nach einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schaltfeld (2) ein Blechgehäuse (74) mit im wesent
lichen jeweils ebenen Deckel-, Boden-, Front-, Rück
und Seitenwänden ist, daß die Rückseite (Schaltge
räteseite) zwei abschließbare und verriegelte Türen
(37) für die Schaltgeräteräume (Einschubräume) (B1,
B2) und die Frontwand (Frontseite) (Bedienungsseite)
eine Tür für den Anschlußraum (80) und eine Tür für
den Niederspannungsraum (76) aufweisen.
9. Gekapselte Mittelspannungsschaltanlage, bestehend aus
mehreren Schaltfeldern (2) gemäß Anspruch 8, wobei
deren Druckentlastungsräume (E) zueinander ausge
richtet aneinandergrenzen, dadurch gekennzeichnet, daß
an einer oder beiden freibleibenden Seitenwände ein
weiterer Druckentlastungsraum (64) vorgesehen ist, der
mit dem Druckentlastungsräumen (E) der Schaltfelder
(C2) in Verbindung steht und im Störungsfall die
heißen Gase nach oben ableitet.
10. Gekapselte Mittelspannungsschaltanlage nach Anspruch
9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei Schalt
feldern (2) oder zwischen jeweils zwei Gruppen von
jeweils zwei oder mehr als zwei Schaltfeldern (2) ein
nach oben mündender weiterer Druckentlastungsraum (64)
vorgesehen ist.
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