DE3924341A1 - Luftfilter fuer gekaspelte elektronische geraete - Google Patents
Luftfilter fuer gekaspelte elektronische geraeteInfo
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Description
Die meisten elektronischen Hochleistungs- bzw. Präzisionsgeräte
sind eingekapselt, um sie gegen mechanische Beschädigungen sowie
Umwelteinflüsse zu schützen, aber auch um ungewollte Berührungen
von unter Spannung stehenden Komponenten zu vermeiden. Die Abfuhr
der entstehenden Wärme geschieht normalerweise über das Gehäuse,
und zwar entweder durch Konvektion, ein Gebläse oder ein Kühlmit
tel.
Zweck, Beschreibung und Funktion der vorliegenden Erfindung soll
mit Hilfe einer bevorzugten Anwendung, nämlich in "boxes" einge
kapselte elektronische Geräte für die Luftfahrt, erläutert
werden.
Die Wände des Gehäuses werden üblicherweise mit kühler
Luft angeblasen oder man hat ein doppelwandiges Gehäuse und zirku
liert die Kühlluft zwischen den Wänden, wobei die der Elektronik
zugekehrte Wand die erzeugte Wärme aufnimmt. Diese Gehäuse sind
auf erste Sicht zwar geschlossen, aber sie sind nicht hermetisch
dicht. Die in Flugzeugen unvermeidlich auftretenden Druck- und
Temperaturschwankungen bewirken, daß das Gehäuse atmet. Dabei ge
langen auch Feuchtigkeit und Schadstoffe, sowohl als feste Teil
chen wie auch als Dämpfe, ins Innere des Gehäuses. Temperatur
schwankungen führen öfters zu Kondensatbildung, und nicht selten
haben solche Gehäuse einen Abfluß für das Kondenswasser. Dieses
ist am leichtesten feststellbar und das übliche sichtbare Zeichen
für die Atmung, während andere Schadstoffe nicht ins Auge sprin
gen.
Die elektronischen Bausteine und Leiterplatten werden normalerwei
se mit wasserabweisenden bzw. wasserdichten Schichten versehen,
so daß das Wasser ohne Beeinträchtigung der Leistung der Elektro
nik abfließen kann. Andererseits verursachen Treibstoffdämpfe,
Öle, Staubteilchen, saure und alkalische Dämpfe usw. anscheinend
keine gravierenden Probleme. Neuere Untersuchungen haben jedoch
gezeigt, daß in elektronischen Geräten, welche in Reinsträumen be
trieben wurden, weniger Störungen auftraten als in den gleichen
Geräten, die jedoch in der üblichen Atmosphäre arbeiteten. Das
ist verständlich: Feuchtigkeit, Dämpfe und Staubteilchen bilden
mit der Zeit einen zuweilen schmierigen Schmutzfilm auf den Kompo
nenten und Leiterplatten, welcher die Zerstörung der schützenden
Beschichtung fördert und schlußendlich zum Versagen des Teils
führt. Vor dieser Studie wurden Pannen dieser Art als normale Ab
nutzungserscheinungen eingestuft. Der Vergleich der Störanfällig
keit in Reinstraumatmosphäre und in Normalatmosphäre zeigt jedoch
deutlich, daß durch Verbesserung der "Umwelt" die Betriebssicher
heit und die Lebensdauer elektronischer Geräte sehr erheblich ge
steigert werden kann.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, die "Umwelt" für elektro
nische Geräte zu verbessern, ohne größere Räume bzw. große Volumi
na Kühlluft konditionieren zu müssen. Die Erfindung ist weiter ge
dacht für elektronische Geräte in geschlossenen Standardgehäusen
mit äußerer Kühlung. Die erfindungsgemäße Anordnung ist der leich
teste und somit bevorzugte Weg für die zum Druckausgleich in das
Gehäuse eintretende bzw. austretende Luft und befreit diese von
jenen Schadstoffen, die zu den erwähnten Zerstörungen der Schutz
schicht - und in der Folge zu Pannen und verkürzter Lebensdauer -
führen können.
Die vorgeschlagene Anordnung ist ein Filter, bestehend aus einem
Körper bzw. Hülle, welche die Filterelemente und deren Befesti
gung beinhaltet und welche eine dichte Verbindung mit dem Gehäuse
des zu schützenden Gerätes ermöglicht, einem Teilchen(staub)fil
ter, einem Adsorbens, wie z. B. Aktivkohle, um gasförmige Schad
stoffe außer Wasserdampf zu adsorbieren, sowie einer Vorrichtung,
z. B. ein durchlöcherter Deckel, um den Teilchen- und Adsorptions
filter in seiner Position zu halten. Die Vorrichtung muß weiter
die Möglichkeit bieten, Kondenswasser abfließen zu lassen, wobei
der Luftaustausch zum Druckausgleich nur über den Filter ge
schieht. Deshalb soll die Filtervorrichtung an der Unterseite des
Gehäuses angebracht sein und kann trichterförmig ausgebildet
sein. Die Zeichnung 1 erläutert das Prinzip, jedoch ist auch jede
andere Form geeignet, welche die genannten Forderungen erfüllt.
Die bevorzugte Ausführung ist ein Filterkörper aus dünnwandigem
Metall, z. B. Aluminium oder ein anderes geeignetes Metall, das
nicht korrodiert oder sonstige unerwünschte Eigenschaften auf
weist. Das Material muß leitfähig sein, wenn vom Gehäuse abschir
mende Effekte gefordert sind. Der Filterkörper kann leicht ko
nisch oder auch besonders gebogen sein bzw. einen Wulst aufwei
sen, um einen "Preß-Sitz" mit dem Loch im Gehäuse zu ermögli
chen. Es ist jedoch jede andere Möglichkeit, die einen guten Sitz
und dichten Verschluß mit dem Gehäuse garantiert, der durch Vibra
tionen nicht gelockert werden kann, denkbar. Des weiteren sind an
Ein- und Ausgang Befestigungen für die Anordnung zum Festhalten
der Filterschicht, z. B. feinmaschige Gitter, Lochplatten usw.,
vorzusehen. Die Filterschicht muß so beschaffen sein, daß sich
keine Kanäle bilden können, wo ungefilterte Luft durchtreten
kann. Die Adsorber sollen abriebfest (Staubbildung) und insbeson
dere hydrophob sein, damit Feuchtigkeit ihre Aktivität nur unbe
deutend beeinflußt. Zwecks ausreichender Kapazität sollte die
innere Oberfläche mindestens 600 m2/g, vorzugsweise 1000 m2/g, be
tragen. Für den gedachten Zweck hat sich sowohl eine kugelförmige
Aktivkohle auf Pechbasis mit Durchmessern von ca. 0,2 bis 1 mm
als auch kugelförmige Adsorber auf Styrol/Divinylbenzol, die car
bonisiert und aktiviert werden, bewährt. Diese beispielsweise ge
nannten Adsorber schließen die Verwendung anderer geeigneter Mate
rialien, z. B. spezielle, wasserunempfindliche Molekularsiebe
nicht aus.
Die Adsorber sollen von beiden Seiten her leicht angedrückt wer
den, um das sich Absetzen und die Bildung von Kanälen zu vermei
den. Zu diesem Zweck hat sich ein retikulierter Polyurethanschaum
(ca. 25 mesh) in einer Dicke von 2-5 mm bestens bewährt. Um das
Eindringen der Kohle in den Schaum zu verhindern, ist es vorteil
haft, eine Lage Vliesstoff zwischen Kohle und Schaum anzubringen.
Es ist auch möglich, hierfür den Partikelfilter zu verwenden. Die
äußere und innere Öffnung des Filterhalters wird mit einem fein
maschigen Gitter bzw. Lochplatte verschlossen, welche auf den
Schaumstoff den erforderlichen Druck ausübt und mit dem Filterhal
ter fest verbunden ist.
Claims (15)
1. Filtervorrichtung zur Reinigung der für den Druckausgleich
eingekapselter elektronischer Anordnungen benötigten Luft, da
durch gekennzeichnet, daß sie ein Teilchenfilter und ein Ad
sorptionsfilter beinhalten und in einer der Filtervorrichtung
entsprechenden Öffnung im Gehäuse befestigt werden, wobei
Druckausgleich nur über diesen Weg stattfindet.
2. Filtervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Filtergehäuse aus einem dünnwandigen, korrosionsfrei
em Metall gefertigt ist.
3. Filtervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie im Gehäuse derartig angebracht ist, daß eventuell ge
bildetes Kondensat durch die Filtervorrichtung hindurch ab
fließen kann.
4. Filtervorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Filtergehäuse leit
fähig ist.
5. Filtervorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Filtergehäuse zy
lindrisch oder konisch ist, einen Durchmesser von 0,5-2 cm
und eine Länge von 1-5 cm hat.
6. Filtervorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Filtergehäuse
zwecks besseren Abfließens von Kondensat an der inneren Seite
trichterförmig ausgebildet ist.
7. Filtervorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Filtergehäuse in
das Gerätegehäuse eingeschraubt oder eingepreßt wird und gege
benenfalls durch eine zusätzliche Halterung gegen das sich
Lösen durch Vibrationen gesichert ist.
8. Filtervorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorberteilchen
Aktivkohle sind und eine Teilchengröße von 0,1 bis 2 mm
haben.
9. Filtervorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorberteilchen
abriebfest und hydrophob sind.
10. Filtervorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorber ku
gelförmig sind, einen Durchmesser von 0,2 bis 1 mm haben und
zumindest teilweise aus Pech oder Vormaterialien für Ionen
austauscher, insbesondere Copolymere aus Styrol und Divinyl
benzol, hergestellt sind.
11. Filtervorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Adsorber
schicht Molekularsiebe eingesetzt werden.
12. Filtervorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorptions
schicht mehr als eine Adsorbertype enthält.
13. Filtervorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorber
schicht zusätzlich Metallverbindungen mit katalytischen Ei
genschaften enthält.
14. Filtervorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorber
chicht an beiden Enden durch einen porösen, elastischen
Schaumstoff leicht angedrückt wird, so daß keine Gassen ent
stehen können.
15. Filtervorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der elastische Schaumstoff mit dem Partikelfilter verbun
den ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893924341 DE3924341A1 (de) | 1989-07-22 | 1989-07-22 | Luftfilter fuer gekaspelte elektronische geraete |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3924341A1 true DE3924341A1 (de) | 1991-01-31 |
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ID=6385648
Family Applications (1)
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