DE3914072A1 - Hinterschnitt-verankerung - Google Patents
Hinterschnitt-verankerungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Ankerbolzen zur Verankerung in
einer sich zum Bohrlochtiefsten hin erweiternden Aufnahme
bohrung mittels Abriebkörner enthaltendem Mörtel, wobei der
Ankerbolzen ein Lastangriffsteil und einen demgegenüber
mittels einem als Mörtelrückhaltesperre ausgebildeten Bund
abgegrenzten Verankerungsbereich aufweist.
Verankerungen in sich zum Bohrlochtiefsten hin erweiternden
Aufnahmebohrungen werden auch aIs sogenannte Hinter
schnitt-Verankerungen bezeichnet. Die Herstellung der sich
zum Bohrlochtiefsten hin erweiternden Aufnahmebohrung kann
mittels spezieller Werkzeuge oder Ankerbolzen erfolgen.
Aus der DE-PS 29 41 769 ist ein Ankerbolzen bekannt, der im
Verankerungsbereich eine Profilierung aufweist. Durch diese
Profilierung werden im Mörtel enthaltene Abriebkörner er
faßt und unter Abrieb zwischen der Wandung der Vorbohrung
und dem profilierten Verankerungsbereich hindurch gezwängt.
Der sich zum vorderen Ende hin vergrößernde Querschnitt des
Ankerbolzens soll zu einer Erweiterung der Aufnahmebohrung
zum Bohrlochtiefsten hin - hervorgerufen durch den Abrieb -
führen. Diese erzielbare Erweiterung ist allerdings so
gering, daß sie für ausreichende Hinterschnitt-Verankerun
gen ungeeignet ist.
Aus der DE-OS 31 24 244 ist es bekannt, einen Ankerbolzen an
seinem vorderen Ende mit einem Längsschlitz zu versehen und
in den Längsschlitz einen am Bohrlochgrund auflaufenden Keil
anzuordnen. Der Ankerbolzen wird unter Drehung über den Keil
getrieben und schafft sich dabei unter radialer Aufweitung
eine Hinterschneidung in der Aufnahmebohrung. Die dabei auf
tretende mechanische Beanspruchung des Ankerbolzens ist sehr
hoch. Da der Keil den Ankerbolzen nur nach zwei Seiten zu
spreizen vermag, entsteht zudem eine ungleichmäßige Hinter
schneidung der Aufnahmebohrung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ankerbolzen
zur Verankerung in einer sich zum Bohrlochtiefsten hin er
weiternden Aufnahmebohrung mittels Abriebkörner enthaltendem
Mörtel zu schaffen, der eine sichere, sich insbesondere für
die gerissene Zugzone von Bauwerken eignende Hinterschnitt-
Verankerung gewährleistet.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß der
Verankerungsbereich wenigstens einen zum freien Ende hin
auslaufenden Längsschlitz und eine vom Längsschlitz durch
querte, zum freien Ende hin offene Zentralbohrung aufweist
und in der Zentralbohrung ein das freie Ende überragender,
unter radialer Aufweitung des Verankerungsbereiches
wenigstens teilweise in die Zentralbohrung eintreibbarer
Spreizkegel angeordnet ist.
Die Anordnung einer Zentralbohrung und darin einmündender
Längsschlitze führt zusammen mit dem in die Zentralbohrung
eintreibbaren Spreizkegel zu einer gleichmäßigen Aufweitung
des Ankerbolzens im Verankerungsbereich. Aufgrund dieser
gleichmäßigen Aufweitung des Ankerbolzens wird in Verbin
dung mit den Abriebkörnern im Mörtel ein hinterschnittenes
Bohrloch geschaffen, dessen Geometrie im wesentlichen der
jenigen des durch Eintreiben des Spreizkegels aufgeweiteten
Ankerbolzens entspricht.
Die Länge der Zentralbohrung entspricht zweckmäßigerweise
wenigstens der Länge des Längsschlitzes. Somit ist gewähr
leistet, daß der Ankerbolzen innerhalb des geschlitzten
Bereiches radial aufweitbar ist.
Die Zentralbohrung durchsetzt vorteilhafterweise in ihrer
Länge den ganzen Ankerbolzen. Mittels einer derartigen
Zentralbohrung kann bei geeigneter Ausbildung des Spreiz
kegels von außen festgestellt werden, ob beim Setzvorgang
eine ausreichende Spreizung erfolgt ist. Das heißt, es
kann kontrolliert werden, ob der Ankerbolzen im Veranke
rungsbereich durch den Spreizkegel aufgeweitet worden ist.
Die Länge des Spreizkegels entspricht zweckmäßig etwa der
Länge der Zentralbohrung. Der Spreizkegel kann somit voll
ständig in den Ankerbolzen eindringen. Im Zusammenhang mit
einer durchgehenden Zentralbohrung kann das vollständige
Eindringen des Spreizkegels von außen dadurch festgestellt
werden, daß bei der fertigen Verankerung der in die Zen
tralbohrung ragende rückwärtige Teil des Spreizkegels bündig
mit dem rückwärtigen Ende des Ankerbolzens ist.
Vorzugsweise beträgt der Kegelwinkel des Spreizkegels etwa
5° bis 15°. Bei einem in diesem Bereich liegenden Kegelwinkel
wird eine ausreichende formschlüssige Verankerung erreicht.
Die Erfindung soll nachstehend anhand der sie beispielsweise
wiedergebenden Zeichnungen näher erläutert werden. Es zei
gen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Ankerbolzen in
ungespreiztem Zustand, vor dem Verankern;
Fig. 2 den Ankerbolzen gemäß Fig. 1 in fertig ver
ankertem Zustand;
Fig. 3 einen weiteren erfindungsgemäßen Ankerbolzen
in ungespreiztem Zustand;
Fig. 4 eine Ansicht des in Fig. 3 dargestellten An
kerbolzens, in Richtung des Pfeiles A;
Fig. 5 den Ankerbolzen gemäß Fig. 3 in fertig ver
ankertem Zustand.
Der aus Fig. 1 und 2 ersichtliche Ankerbolzen 1 weist an
seinem rückwärtigen Ende ein als Gewinde ausgebildetes
Lastangriffsteil 2 auf. Anschließend an das Lastangriffs
teil 2 weist der Ankerbolzen 1 einen im Durchmesser etwas
vergrößerten Bund 3 auf. Ein nach vorne an den Bund 3
anschließender Verankerungsbereich 4 weist eine Zentral
bohrung 5 sowie in die Zentralbohrung 5 mündende Längs
schlitze 6 auf. In die Zentralbohrung 5 ist ein sich zu
seinem vorderen Ende hin erweiternder Spreizkegel 8 einge
setzt.
In Fig. 1 ist das vordere Ende des Verankerungsbereiches 4
in eine Aufnahmebohrung 9 a eines Aufnahmematerials 9 ein
geführt. In der Aufnahmebohrung 9 a befindet sich außerdem
eine Mörtelpatrone 10. Die Mörtelpatrone 10 enthält eine
Innenpatrone 10 a, in der Härter angeordnet ist. Der
restliche Bereich der Mörtelpatrone 10 enthält Harz 10 b so
wie Füllstoffe. Diese Füllstoffe sind im rückwärtigen Be
reich der Mörtelpatrone 10 als relativ weicher Quarzsand 10 c
und im vorderen Bereich als harte Abriebkörner 10 d ausge
bildet. Die beiden Füllstoffarten sind durch eine Trenn
schicht 10 e voneinander getrennt.
Beim Setzvorgang wird die Mörtelpatrone 10 mittels des Anker
bolzens 1 zerstört. Dabei werden Harz und Härter miteinander
vermischt und bilden eine aushärtende Masse. Die Abriebkörner
10 d werden beim drehenden Eintreiben des Ankerbolzens 1 von
diesem mitgenommen und bearbeiten die Wandung der Aufnahmeboh
rung 9 a. Beim weiteren Vortreiben des Ankerbolzens 1 stützt
sich der Spreizkegel 8 am Grund der Aufnahmebohrung 9 a ab.
Der Ankerbolzen 1 wird nun über den Spreizkegel 8 getrieben
und durch diesen radial aufgeweitet. Durch den beim Vortrei
ben radial aufweitbaren Ankerbolzen 1 wird zusammen mit den
Abriebkörnern 10 d der Mörtelpatrone 10 im Aufnahmematerial 9
ein Hinterschnitt erzeugt.
Die Erzeugung des Hinterschnitts ist dann beendigt, wenn der
Spreizkegel 8 vollständig in die Zentralbohrung 5 des Anker
bolzens 1 eingedrungen ist. Die Längsschlitze 6 werden dabei
aufgeweitet. Zusätzlich zur formschlüssigen Verankerung des
Ankerbolzens wird dieser durch die aushärtende Masse in der
Aufnahmebohrung 9 a des Aufnahmematerials 9 verankert. Der
Kegelwinkel Z des Spreizkegels 8 beträgt etwa 5° bis 15°.
Der aus Fig. 3 bis 5 ersichtliche Ankerbolzen 11 weist an
seinem rückwärtigen Ende ebenfalls ein Lastangriffsteil 12
sowie daran anschließend einen im Durchmesser etwas ver
größerten Bund 13 auf. An den Bund 13 schließt sich ein
Verankerungsbereich 14 an. Im Unterschied zu der in Fig. 1
und 2 dargestellten Ausführung wird der Ankerbolzen 11 auf
seiner ganzen Länge von einer Zentralbohrung 15 durchsetzt.
Der vordere Teil des Verankerungsbereiches 14 ist mit Längs
schlitzen 16 versehen. Wie Fig. 4 zeigt, sind insgesamt vier
Längsschlitze 16 vorgesehen. In die Zentralbohrung 15 ist
ein sich zu seinem vorderen Ende im Durchmesser erweiternder
Spreizkonus 18 mit einem Schaft 18 a eingeführt. Die gesamte
Länge des Spreizkegels 18 entspricht derjenigen des Anker
bolzens 11. Das rückwärtige Ende des Schaftes 18 a ist daher
gegenüber dem rückwärtigen Ende des Ankerbolzens 11 um den
Betrag zurückversetzt, um den der Spreizkegel 18 das vordere
Ende des Ankerbolzens 11 überragt.
Fig. 5 zeigt den verankerten Zustand des Ankerbolzens 11 in
einem Aufnahmematerial 19. Der Spreizkegel 18 stützt sich
dabei am Bohrlochtiefsten der Aufnahmebohrung 19 a ab. Der
Ankerbolzen 11 ist gegenüber dem Spreizkegel 18 vorgetrieben
worden. Dabei weitet sich der Ankerbolzen 11 im Bereich der
Längsschlitze 16 radial auf und schafft zusammen mit Ab
riebkörnern 20 d im Aufnahmematerial 19 einen Hinterschnitt.
Von außen ist die fertige Verankerung daran zu erkennen,
daß das rückwärtige Ende des Schaftes 18 a bündig ist mit
dem rückwärtigen Ende des Ankerbolzens 11. Der Veranke
rungsbereich 14 ist dabei maximal aufgeweitet worden. Die
Verankerung des Ankerbolzens 11 erfolgt einerseits durch
Formschluß im Aufnahmematerial 19 und andererseits durch
aushärtende Mörtelmasse.
Claims (5)
1. Ankerbolzen (1, 11) zur Verankerung in einer sich zum
Bohrlochtiefsten hin erweiternden Aufnahmebohrung (9 a,
19 a) mittels Abriebkörner (10 d, 20 d) enthaltendem Mör
tel, wobei der Ankerbolzen (1, 11) ein Lastangriffsteil
(2, 12) und einen demgegenüber mittels einem als Mör
telrückhaltesperre ausgebildeten Bund (3, 13) abge
grenzten Verankerungsbereich (4, 14) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Verankerungsbereich (4, 14) wenigstens einen zum freien
Ende hin auslaufenden Längsschlitz (6, 16) und eine vom
Längsschlitz (6, 16) durchquerte, zum freien Ende hin
offene Zentralbohrung (5, 15) aufweist und in der Zen
tralbohrung (5, 15) ein das freie Ende überragender,
unter radialer Aufweitung des Verankerungsbereiches
wenigstens teilweise in die Zentralbohrung (5, 15) ein
treibbarer Spreizkegel (8, 18) angeordnet ist.
2. Ankerbolzen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge (6) der Zentralbohrung (5) wenigstens
der Länge des Längsschlitzes (6) entspricht.
3. Ankerbolzen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zentralbohrung (15) in ihrer Länge
den ganzen Ankerbolzen (11) durchsetzt.
4. Ankerbolzen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Länge des Spreizkegels (8, 18)
etwa der Länge der Zentralbohrung (5, 15) entspricht.
5. Ankerbolzen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kegelwinkel (Z) des Spreizke
gels (8, 18) etwa 5° bis 15° beträgt.
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DE3914072A1 true DE3914072A1 (de) | 1990-10-31 |
DE3914072C2 DE3914072C2 (de) | 2001-10-18 |
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DE19893914072 Expired - Fee Related DE3914072C2 (de) | 1989-04-28 | 1989-04-28 | Hinterschnitt-Verankerung |
Country Status (1)
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DE (1) | DE3914072C2 (de) |
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- 1989-04-28 DE DE19893914072 patent/DE3914072C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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---|---|
DE3914072C2 (de) | 2001-10-18 |
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