DE3910820A1 - Sterilisierbares deckelmaterial - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein sterilisierbares Deckelmaterial zur Versiegelung gegen insbesondere aus Polypropylen bestehende Füllgut-Behälter, mit einer metallenen Dicht­ schicht.

Für Füllgut-Behälter, die beispielsweise mit Fertiggerichten befüllt werden sollen, wird ein sterilisierbares Deckel­ material benötigt, welches eine peelfähige Versiegelung bildet, sich gleichzeitig aber auch durch eine hohe Dichtig­ keit im Siegelbereich auszeichnet. Zumeist weist ein solches Deckelmaterial eine zentrale Dichtschicht aus dünnem Alu­ minium auf.

Zur Versiegelung eines aus Polypropylen bestehenden Füllgut-Be­ hälters kennt man beispielsweise bereits ein Deckelmaterial, dessen zentrale Aluminiumschicht mit einer ungereckten Polypropylen-Folie von vorzugsweise 50 µm beschichtet ist. Dieses sterilisierbare Material ist zwar porenfrei, zeichnet sich durch eine hohe Material- und Durchstoßfestigkeit aus und vermag auch Füllgutreste im Siegelbereich des Deckel­ materials mit dem Behälter einzuschließen. Jedoch ist dieses vorbekannte Deckelmaterial nicht peelbar.

Auch kennt man bereits ein Deckelmaterial, bei der die Dichtschicht mit einer gereckten Polypropylen-Folienschicht versehen ist. Dieses Deckelmaterial dagegen bietet jedoch keinen Füllguteinschluß, neigt beim Siegeln unter Bildung von Haarrissen zum Schrumpfen und ist darüber hinaus auch nur bedingt peelbar.

Man hat daher bereits auch ein Deckelmaterial geschaffen, bei der die Aluminium-Dichtschicht mit einer Polypropylen­ dispersion beschichtet ist. Dieses vorbekannte Deckelmaterial ist zwar peel- und sterilisierbar, jedoch nicht porenfrei, hat nur eine geringe Material- und Durchstoßfestigkeit und vermag ebenfalls keine Füllgutreste einzuschließen. Füllgutreste im Siegelbereich mit dem Füllgut-Behälter können bei diesem vorbekannten Deckelmaterial daher zu Undichtigkeiten führen.

Ein Deckelmaterial, dessen Dichtschicht mit einem Einbrenn-Heiß­ kleber- oder Heißsiegel-Lack versehen ist, hat keine befriedigende Material- und Durchstoßfestigkeit, ist nicht porenfrei, bietet keinen Füllguteinschluß und ist darüber hinaus auch vergleichsweise aufwendig in der Herstellung.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Deckelmaterial der eingangs erwähnten Art zu schaffen, das eine sterilisierbare und peelfähige Versiegelung und gleichzeitig auch eine hohe Dichtigkeit im Siegelbereich ermöglicht.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht bei dem Deckelmaterial der eingangs erwähnten Art insbesondere darin, daß die metallene Dichtschicht des Deckelmaterials mit einer Polypropylen-Schicht verbunden und auf dieser, dem Füllgut-Behälter zugewandt, eine peelbar verbindbare Schicht eines Heißsiegelmediums vorgesehen ist. Überraschend hat sich gezeigt, daß zwei thermoplastische Grundmaterialien, nämlich die Polypropylenschicht sowie das Heißsiegelmedium, durch Aufsiegeln auf einen ebenfalls thermoplastischen, aus Polypropylen bestehenden Behälter eine peelfähige Versiegelung ermöglichen. Das erfindungs­ gemäße Deckelmaterial ist daher sterilisierbar und peelfähig. Aufgrund seiner Polypropylen-Schicht ist es auch porenfrei und bietet einen weiten Siegelbereich. Durch die Polypropy­ lenschicht ergibt sich eine hohe Material- und Durchstoß­ festigkeit. Gleichzeitig ist das erfindungsgemäße Deckel­ material in der Lage, Füllgutverunreinigungen auf dem Füllgutrand des Füllgut-Behälters einzubetten oder einzu­ schließen.

Um eine möglichst gute Peelfähigkeit des erfindungsge­ mäßen Deckelmaterials zu ermöglichen, dient zweckmäßiger­ weise als Heißsiegelmedium ein Polypropylen-Medium, vor­ zugsweise eine Polypropylen-Dispersion, der insbesondere die Peelfähigkeit beeinflussende Füllstoffe, Extender, Pigmente oder dgl. Zusätze beigemischt sind. Um eine leich­ tere Peelfähigkeit zu erreichen, können der Polypropylen-Disper­ sion beispielsweise Kreide, Talkum, Gips oder auch Glimmer, Alu-Bronzen sowie Perlglanzpigmente, darüber hinaus aber auch Copolymerisate aus Methacrylsäureestern und Olefinen beigemischt sein.

Eine einfache und vorteilhafte Ausführung gemäß der Erfindung sieht vor, daß die Polypropylen-Schicht aus einer unge­ reckten Folienschicht gebildet ist, und daß zwischen der vorzugsweise aus Aluminium bestehenden metallenen Dicht­ schicht und der Folienschicht eine insbesondere aus einer Polyurethan-Schicht gebildete Verbindungskaschierung vorge­ sehen ist.

Möglich ist aber auch, daß die Polypropylen-Schicht aus einer Coextrusions-Schicht gebildet ist, die vorzugsweise über einen Haftvermittler mit der metallenen Dichtschicht verbunden ist. Bei Verwendung einer solchen Coextrusions­ schicht wird diese praktisch aus der Schmelze heraus direkt auf das Aluminium aufgebracht. Dabei dient der dem Aluminium zugewandte Haftvermittler praktisch als Verbindungskaschie­ rung, während die andere Schicht dieser Coextrusionschicht aus Polypropylen besteht.

Eine Weiterbildung gemäß der Erfindung sieht vor, daß die metallene Dichtschicht auf ihrer dem Füllgut-Behälter abgewandten Seite vorzugsweise über eine Verbindungs­ kaschierung mit einer Kunststoff-Folie, insbesondere mit einer Polyester-Folie kaschiert ist. Eine solche Kunst­ stoff- oder Polyesterfolie dient als äußerer Schutz des Deckelmaterials und erhöht gleichzeitig auch die Reiß- und Durchstoßfestigkeit dieses Schichtenverbundes.

Weiterbildungen der Erfindung sind in weiteren Unteran­ sprüchen aufgeführt. Nachstehend wird diese anhand vor­ teilhafter Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den Figuren noch näher erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1 ein Deckelmaterial in einem Querschnitt,

Fig. 2 ein Deckelmaterial, ähnlich dem aus Fig. 1, jedoch mit einer außenseitig an der Dichtschicht zusätzlich vorgesehenen Kunststoff-Folie und

Fig. 3 das auf einen Füllgut-Behälter aufgesiegelte Deckelmaterial aus Fig. 2, ebenfalls in einer Querschnittsdarstellung.

Fig. 1 zeigt ein als Schichtenverbund ausgebildetes Deckelmaterial 1 mit einer zentralen Dichtschicht 2 aus Aluminium. Um auch nach dem Aufsiegeln des sterilisier­ baren Deckelmaterials auf einen beispielsweise aus Poly­ propylen bestehenden Füllgut-Behälter eine gute Peelbar­ keit und ein gutes Ablösen des Deckels vom Unterteil zu erreichen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die metallene Dichtschicht 2 des Deckelmaterials mit einer Polypropylen-Schicht 3 verbunden ist und diese wiederum, auf ihrer dem Füllgut-Behälter zugewandten Seite, mit einer peelbaren Schicht 4 eines Heißsiegelmediums versehen ist. Während die hier als ungereckte Folienschicht auf die Aluminium-Dichtschicht aufgebrachte Polypropylen-Schicht 3 die hohe Material- und Durchstoßfestigkeit des erfindungs­ gemäßen Deckelmaterials begünstigt, wird mit Hilfe der vorzugsweise aus einer Polypropylen-Dispersion bestehenden Heißsiegelschicht 4 die gute Peelfähigkeit des erfindungs­ gemäßen Deckelmaterials 1 erreicht. Durch die Polypropylen-Folien­ schicht vermag das erfindungsgemäße Deckelmaterial 1 auch Füllgutreste im Siegelbereich mit dem Füllgut-Behälter einzuschließen und Undichtigkeiten in diesem Bereich zu vermeiden. Da das Deckelmaterial 1 somit Füllgutreste im Randbereich überbrücken kann, wird mit Hilfe des erfindungsgemäßen Deckelmaterials 1 eine hohe Dichtigkeit im Siegelbereich möglich.

Um die Peelfähigkeit des Deckelmaterials 1 zu erhöhen, können der Polypropylen-Dispersion die Peelfähigkeit beeinflussende Füllstoffe, Extender, Pigmente oder dgl. Zusätze beigemischt sein.

Wie Fig. 1 zeigt, ist zwischen der Polypropylen-Schicht 3 und der Aluminium-Dichtschicht 2 eine Verbindungskaschie­ rung 7 aus Polyurethanharz vorgesehen, mit deren Hilfe die ungereckte Polypropylenfolie auf die Aluminium-Dichtschicht aufgebracht ist.

Die Polypropylen-Schicht 3 kann auch aus einer Coextrusions­ schicht gebildet sein, die - hier nicht dargestellt - über einen Haftvermittler mit der metallenen Dichtschicht verbunden ist. Dabei ersetzt der Haftvermittler die an­ sonsten bei Verwendung einer Folienschicht vorgesehene Verbindungskaschierung, während die andere Schicht dieser Coextrusionsschicht die Polypropylen-Schicht 3 bildet. Diese Coextrusionsschicht wird praktisch aus der Schmelze heraus direkt auf das Aluminium aufgebracht.

Zum Schutz der Aluminium-Dichtschicht kann auf deren dem Füllgut-Behälter abgewandten Seite eine Schutzlackierung aufgebracht sein. Bevorzugt wird jedoch eine Ausführungs­ form, bei der die metallene Dichtschicht 2 auf ihrer dem Füllgut-Behälter abgewandten Seite mit einer Kunststoff-Folie, insbesondere mit einer Polyester-Folie 5 aus Polyethylenterephthalat, beschichtet ist. Eine solche in der Querschnittsdarstellung in Fig. 2 gezeigte Polyester-Folie 5 dient nicht nur dem Schutz der Aluminium-Dicht­ schicht 2, sondern erhöht auch die Reißfestigkeit des erfindungsgemäßen Schichtenverbundes. Wie Fig. 2 zeigt, ist auch die Polyester-Folie über eine Verbindungs­ kaschierung 6 aus Polyurethan mit der Aluminium-Dichtschicht 2 verbunden.

Zweckmäßigerweise weist die Aluminium-Dichtschicht 2 eine Dicke von 7 bis 200 µm, vorzugsweise von 30 µm auf, während die Polypropylen-Schicht 3 eine Dicke von 20 bis 200 µm, insbesondere von 50 µm hat. Beim Heißsiegelmedium ist eine Dicke von 2 bis 10 g/qm, insbesondere von 6 g/qm, vorteilhaft. Die Polyester-Folie 5 des Deckelmaterials 1′ aus Fig. 2 hat dabei zweckmäßigerweise eine Dicke von 12 bis 40 µm.

In Fig. 3 ist das Deckelmaterial 1′ aus Fig. 2 auf einen Füllgut-Behälter 8 aus Polypropylen aufgesiegelt.

Das erfindungsgemäße Deckelmaterial ist sterilisierbar und zeichnet sich durch eine hohe Dichtigkeit im Siegelbereich aus. Es vermag auch Füllgutreste im Randbereich, die an­ sonsten zu Undichtigkeiten führen könnten, einzuschließen und zu überbrücken. Durch das zusätzlich auf die Poly­ propylen-Schicht 3 aufgebrachte Heißsiegelmedium 4 aus Polypropylen-Dispersion wird darüber hinaus über­ raschenderweise aber auch eine gute Peelfähigkeit des erfindungsgemäßen Deckelmaterials erreicht.

Alle vorbeschriebenen oder in den Ansprüchen aufgeführten Einzelmerkmale können einzeln oder in beliebiger Kombi­ nation miteinander erfindungswesentlich sein.

Claims (8)

1. Sterilisierbares Deckelmaterial zur Versiegelung gegen insbesondere aus Polypropylen bestehende Füllgut-Behäl­ ter, mit einer metallenen Dichtschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die metallene Dichtschicht (2) des Deckelmaterials (1, 1′) mit einer Polypropylen-Schicht (3) verbunden und auf dieser, dem Füllgut- Behälter (8) zugewandt, eine peelbar verbindbare Schicht (4) eines Heißsiegelmediums vorgesehen ist.

2. Deckelmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Heißsiegelmedium (4) ein Polypropylen-Medium, vorzugsweise eine Polypropylen-Dispersion dient, der insbesondere die Peelfähigkeit beeinflussende Füll­ stoffe, Extender, Pigmente oder dgl. Zusätze beige­ mischt sind.

3. Deckelmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Polypropylen-Schicht (3) aus einer ungereckten Folienschicht gebildet ist, und daß zwischen der vorzugsweise aus Aluminium bestehenden metallenen Dichtschicht (2) und der Folienschicht (3) eine ins­ besondere aus einer Polyurethan-Schicht gebildete Verbindungskaschierung (7) vorgesehen ist.

4. Deckelmaterial nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Polypropylen- Schicht (3) aus einer Coextrusionschicht gebildet ist, die vorzugsweise über einen Haftvermittler mit der metallenen Dichtschicht (2) verbunden ist.

5. Deckelmaterial nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die metallene Dicht­ schicht (2) auf ihrer dem Füllgut-Behälter (8) abge­ wandten Seite vorzugsweise über eine Verbindungs­ kaschierung (6) mit einer Kunststoff-Folie, insbe­ sondere mit einer Polyester-Folie (5), kaschiert ist.

6. Deckelmaterial nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die metallene Dicht­ schicht (2) eine Dicke von 7 bis 200 µm, vorzugsweise von 30 µm und die Polylpropylen-Schicht (3) zweckmäßiger­ weise eine Dicke von 20 bis 200 µm, insbesondere von 50 µm hat.

7. Deckelmaterial nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (4) des Heißsiegelmediums eine Dicke von 2 bis 10 g/qm, vorzugs­ weise von 6 g/qm hat.

8. Deckelmaterial nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyester-Folie (5) eine Dicke von 12 bis 40 µm hat.