DE398329C - Rotationsmaschine fuer Mehrfarbendruck - Google Patents

Description

Rotafjtonsmaschinen für Mehrfarbendruck auf Bogen, bei denen jede Farbe ihre besondere Zurichtfläche hat, sind bekannt. Bei der einen Gattung, den Maschinen für veränder-Hche Formate, wird der zu bedruckende Bogen unter Zuhilfenahme von Zwischenzylindern von einem Druckwerk zum andern geleitet. Je mehr Farbendrucke hergestellt werden sollen, desto öfter muß also der Bogen

ίο durch die erwähnten Zwischenzyliinder von einem Farbendruckwerk an ein anderes übergeben werden. Durch diese häufige Übergabe kommt der zu bedruckende Bogen leicht aus seiner ursprünglichen Lage und damit die

ig Mehrfarbendrucke außer Register.

Zur Behebung dieses Übelstandes werden bei der zweiten Maschinengattung die Zwischenübergaben dadurch ausgeschaltet, daß sämtliche Farbenplatten auf einem gemeinsamen Formzylinder und die entsprechenden Druckoder Zurichteflächen auf einem gemeinsamen Druckzylinder vereinigt sind. Es ist also nur eine Druckstelle vorhanden, an welcher der zu bedrückende Bogen soviel mal vorbeigehen muß, als Farben gedruckt werden sollen. Bei diesem Vorgang verändert der Bogen insofern seine Lage nicht, als er während des ganzen Druckprozesses von demselben Grejifersystem gehalten wird, welches in einer Greifertrommel eingebaut ist, die den Druckzylinder exzentrisch umkreist. Djie Zahl der in dieser Greifertrommel untergebrachten Greifersysteme muß um eins größer sein als die Anzahl der zu druckenden Farben.

Jede der erwähnten beiden Maschinengattungen hat ihre Mängel. Während bei der zuerst genannten Maschinenart eine hohe Stundenleistung auf Kosten der Registergenauigkeit erzielt wird, ist bei der anderen Art Maschinen bei gutem Register die Zahl der stündlich fertig werdenden Bogen erheblich herabgesetzt.

Durch die 'vorliegende Erfindung werden dlie Vorteile der beiden Maschinenarten vereinigt, indem für jede Farbe ein besonderes Druckwerk mit eigenem Formzylinder bzw. eine von den anderen getrennte Druckstelle vorgesehen ist. Diese Druckwerke sind kon-

Claims (2)

zentrisch um einen Punkt angeordnet, der den Mittelpunkt einer Fördertrommel bildet, welche den zu bedruckenden Bogen ohne Wechsel der Mitnahmeglieder durch die verschiedenen Farbendruckwerke bzw. Druckstellen zu führen hat. Hierdurch ist sowohl die Registergenauigkeit als auch eine hohe Leistungsfähigkeit der Maschine hinsichtlich der in der Zeiteinheit herzustellenden, mehr-"farbig bedruckten Bogen gewährleistet. Es sind ferner auch Rotationsdruckmaschinen für Mehrfarbendruck bekannt, bei denen der zu bedruckende Bogen auf einem Mitnehmerband oder mittels Mitnehmerketten naclieinander durch eine Anzahl von Druckwerken geführt wird, sei es in einer wagerechten, se)i es in einer polygonalen Bahn. Diese !Maschinen haben Druckwerke, bei denen der Druckzylinder jedes Druckwerkes nur den halben i so Durchmesser des zugehörigen Formzylinders hat, also der Formfläche des Plattenzylinders stets nur eine halb so große Druck- bzw. Zurichtfläche gegenübersteht. Maschinen dieser Art liefern, abgesehen von ihrer erheblichen Raumbeanspruchung und der Schwierigkeit der Zurichtung auf den kleinen Druckzylindern, keinen sauberen und registerhaltigen Druck, ein Mangel, der durch die Anordnung der konzentrischen Fördertrommeln um eine Gruppe im Durchmesser dem Plattenzylinder gleichender Druckzylinder vermieden ist. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht ■ daran, daß nach ihr nicht nur Maschinen zum Drucken von Stereotypieplatten (Hochdruck) gebaut werden können, sondern daß dieses System auch für Flachdruck- bzw. Gummidruck- (Offset-) und Tiefdruckmaschinen angewandt werden kann und sogar die Möglichkeit besteht, in einer Maschine die verschiedenen Druckarten zu vereinigen. Auch Schön- und Wiederdruckmaschinen können ohne weiteres hergestellt werden. Die Zeichnung zeigt verschiedene beispielsweise Ausführungsformen, und zwar in den Abb. ι und 2 einer Rotationsmaschine für Yierfarbenhochdruck. Abb. ι zeigt die Zylinderanordnung im Querschnitt und Abb. 2 im Längsschnitt. Der zu bedruckende Bogen wird durch bekannte Einrichtungen an einen Zylinder Z1 herangeführt und von diesem an die Fördertrommel abgegeben. Die Fördertrommel selbst besteht aus zwei Stirnrädern R und einer x\nzahl Mitnehmereinrichtungen (im Beispielsfalle vier Greifersystemen), wobei aber d'ie Zahl der Mitnehmereinrichtungen an sich vollständig unabhängig ist von der Anzahl der zu druckenden Farben. Die Stirnräder R sünd einerseits auf den hierfür besonders ausgebildeten Naben der Druckzylinder D1, D2, D3, D± und anderseits in an den Maschinenwändeii M, z. B. mittels Schrauben S befestigten Segmentbahnen B gelagert und auch seitlich geführt. Der Antrieb der Stirnräder R und somit der ganzen Fördertrommel erfolgt durch Zahnräder St1, St4, welche an den entsprechenden Formzylindern P1, P4 sitzen. Nachdem der zu bedruckende Bogen vom Eingangszylinder Z1 durch entsprechende Mitnehmerglieder an die Fördertrommel abgegeben äst, wird er durch die verschiedenen Druckstellen geleitet und erhält die gewünschten Farbendrucke. Nach \~erlassen der letzten Druckstelle wird der Bogen an einen Ausgangszylinder Z2 abgegeben, der ihn einer Auslegevorrichtung beliebiger Art, gegebenenfalls auch einem Falzwerk, zuführt. In Abb. 3 ist das Schema einer Gummidruckmaschine (Offsetmaschine) gemäß der Erfindung dargestellt. Zwischen die Druck- und Formzylinder treten hier die Gummizylinder G1, G2, G3, G1. In Abb. 4 ist schematise!! die Verwendungsmöglichkeit der Erfindung für Tiefdruck dadurch angedeutet, daß die Zylinder P1, P2... mit Farbwanne und Abstreichmesser versehen siind. Abb. 5 zeigt das Schema einer Schön- und Wiederdruckmaschine gemäß der Erfindung, go Es ist aus dieser Anordnung auch ersichtlich, wie aufeinanderfolgend an derselben Maschine die verschiedenen Druckarten: Umdruck, Hochdruck und Tiefdruck in Anwendung kommen können. Paten τ-Ansprüche:

1. Rotationsmaschine für Mehrfarbendruck, gekennzeichnet durch die Anordnung einer umlaufenden, zwangläufig geführten starren Greifertrommel konzentrisch zu einer Anzahl selbständiger Farbendruckwerke, von denen jedes außer dem Formzylinder und dem Farbwerk seinen eigenen Druckzylinder und damit jede Farbe ihre eigene Zurichtefläche hat.

2. Rotationsmaschine für Mehrfarbendruck nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der gemeinsamen Fördertrommel Druckwerke für verschiedene Druckarten (Gummidruck, Hochdruck, Tiefdruck) aufeinanderfolgend angeordnet sind.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.