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Schießgewehr. Gegenstand der Erfindung isst ein Schießgewehr, bei
welchem die Zieleinrichtung besonders hoch über die Seelenachse verlegt ist und
welche sich gegenüber bekannten Ausführungsarten dadurch unterscheidet, daß durch
Anordnung einer geeigneten Schäftung die nach rückwärts verlängerte Seelenachse
durch das Schultergelenk führt, wodurch Kippbestrebungen beim Schuß nicht auftreten
können. Zu diesem Zwecke ist die Visiereinrichtung etwa Handbreit über der Seelenachse
hochverlegt, so daß der Kolbenhals, welcher die Abzugsvorrichtung in einen Ausschnitt
einbettet, ungefähr gleichlinig mit dem Gewehrlauf ausliegt. Hierdurch werden die
bei den bisherigen Ausführungen unvermeidlichen exzentrischen Kippbestrebungen vollkommen
ausgeschaltet und der Schwerpunkt des Gewehrs nach allen Richtungen hin unmittelbar
in die Seenlenachse verlegt, wodurch neben einer selbsttätigen Ausbalancierung des
Gewehrs der Vorteil erzielt ist, daß der beim Schuß entstehende Rückstoß durch dia
Mässen bis zur Unmerklichkeit aufgefangen und insbesondere das Hochschleudern der
Mündung nach dem Schuß aufgehoben Ist.
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Dem Gewehr ist der Gedanke zugrunde gelegt, 'den Schwerpunkt möglichst
weit von der Schulter wegzuverlegen, ihn dabei eine Handbreit tiefer zu setzen und
den Unterarm unter Aufstützen des Ellenbogengelenks auf die Hüfte als starres Unterstützungsmittel
verwenden zu können. Hierdurch .wird der freihändige Schuß schon infolge der Schäftung
der Treffsicherheit nahegebracht. Bei dem gewählten Beispiel wird das Gewehr von
unten her durch eine Art Strebe, die durch den Unterarmknochen ohne jegliche Muskelanspannung
gebildet ist, unterstützt und neben einem sicheren Zielen und Schießen etwaiger
Ermüdung vorgebeugt. Die erwähnte Schäftung bringt den wesentlichen Vorteil mit,
daß die Visiervorrichtungen (Kimme, Diopter und Korn) möglichst weit, etwa doppelt
so weit als bisher, voneinander entfernt sind und dadurch Zielfehler deutlicher
sichtbar werden, wobei das Korn unter Vermittlung eines besonderen Aufsatzes über
einer Skala ein- und feststellbar angeordnet ist. An der Mündung des Gewehrlaufs
erfolgt die Höherlegung der Zieleinrichtung mittels eines am Ende aufzusetzenden
und zugleich als Beschwerungskörper dienenden Kornträgers, wodurch rieben einer
leicht erkennbaren Verkantung des starr unterstützten
Gewehrs dessen
vollständiger Schwergewichtsausgleich nach allen Richtungen gewährleistet ist.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel in vier Abbildungen
dargestellt: es zeigt: Abb. i eine Seitenansicht (für einen Rechtsschützen), Abl).
2 den Grundriß des Gewehrs, Abb. 3 den Schnitt A-B nach Abh: i, Abb. d. eine Ansicht,
von links gesehen.
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Mit dein aus Metall gebildeten Kolbenhals a ist der Gewehrlauf
b vereinigt und an dessen vorderem Ende ein Kornträger c finit entlang einem
schwalbenschwanzförmigen Führungsschlitz e verschiebbarem und über einer Skala
f feststellbarem Korn d aufgesetzt. Die den Kolbenhals a aufnehmende
Schäftung g ist aus einem glatten, schmalen Holz gebildet, mit einem Griffdurchbruch
versehen und am hinteren, unteren Ende mit einem Unterstützungsbügel l:, welcher
auf-und niedergeklappt werden kann, ausgestattet. Der letztere liegt beim Zielen
und Schießen aufgeklappt unterhalb der Armhöhle (Abb. i) aus. Das Gewehr hat bei
richtiger Wahl der Gewichtsverhältnisse den Vorteil, daß, da sein Schwerpunkt in
der Seelenachse liegt, es beim Schußrückstoß nicht in eine bestimmte Neigung umkippt,
sondern stets seine Visierrichtung beibehält. Die Form des Gewehrschafts ist symmetrisch
gewählt, so daß das Gewehr ohne weiteres für Rechts- oder Linksschützen gleich gut
verwendbar ist. Auch kann die Visiervorrichtung k viel näher als bisher an (las
Auge hin verlegt werden, ohne dein Auge des Schützen beim Schußrückstoß gefährlich
werden zu. können, denn dieser wird durch die Massen unmerklich aufgefangen, auch
schützt die schräg ansteigende Backenauflage, welche bis zumDiopter reicht, unterVermittlungeine
Gutinnipuffers i, welcher als Anschlag für den Backenknochen dient, den Kopf des
Schützen vor einem Zusammenstoß mit den Metallteilen der Visiervorrichtung.
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Die ausgleichende Wirkung der Massen in der Zusammenwirkung mit der
selbsttätigen Schwerpunktseinstellu-ng des Gewehrs ermöglicht demnach, daß durch
Annäherung des Visiers an das Auge einwandfrei und ohne Ermüdung des Schützen gezielt
«-erden kann; ein Kippen des Gewehrlaufs ist aber wegen Nichtvorhandenseins eines
Kipphebelarms völlig ausgeschlossen. Hieraus ergeben sich von selbst bessere Treffwirkungen
und eine größere Sicherheit für den Schützen. Infolge. der größeren metallischen
Gewichtsmasse des 1_aufes hinsichtlich bekannter und üblicher leichter Rohre fällt
naturgemäß auch die Flughahn gestreckter und dadurch die Treffsicherheit und die
Geschoßwirkung besser aus. In der Abb. i ist der Abstand der Visierlinie von der
Seelenachse mit x bezeichnet. Der Erfolg dieser Anordnung zeigt sich insofern als
Vorteil, daß beispielsweise bei aufgesetztem Zielfernrohr die Schußwirkung nunmehr
durch dieses beobachtet werden kann. Die Wahl des Kolbenhalses a aus Metall schließt
den Vorteil in sich, daß die aus Holz gefertigte Schäftung lediglich durch ein schmales
Brettchen g ohne besondere Bearbeitung dargestellt sein kann, um, da seitlich exzentrisch
wirkende Verstärkungen (bisherige verstärkte Backenauflage) nicht mehr vorhanden
sind, auf diese `eise einem Verkanten des Laufes vorzubeugen. Sollte trotzdem -bei
gewohnheitsmäßig den Lauf verkantenden Schützen eine falsche Haltung eingenommen
werden, so ist dieser Fehler wegen der eigenartigen Form des Kornträgers, der dein
Auge als 2ritfernter, senkrecht stehender Balken erscheint, sofort erkennbar und
namentlich auch für den ungeübten Schützen auffällig. Der Abzugshügel. kann in Wegfall
kommen, da der Durchbruch P diesen ersetzt mit dein Vorteil, claß nach unten vorspringende
Metallteile vermieden sind und namentlich auch im Winter ;:in längeres Festhalten
des Gewehrs ohne Erfrieren der Fingerspitzen möglich ist.