DE3942286A1 - Virtuelle felgenverbreiterung bei innen montierten reifensystemen - Google Patents
Virtuelle felgenverbreiterung bei innen montierten reifensystemenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung hat das Ziel, die Fahreigenschaften
von Reifensystemen zu verbessern, welche von innen in die Felge
montiert werden. Bei diesen neuen Systemen ist es möglich, die
Felge so zu gestalten, daß statt eines Tiefbettes ein Hochbett
(oder auch zwei) entsteht, welches hervorragende Notlauffähig
keiten besitzt. Auch hat ein solches Reifensystem noch einige
andere günstige Eigenschaften.
Leider besitzt das System aber auch einige Nachteile, die man
mit mangelnden sportlichen Fahreigenschaften umreißen kann. Kon
kreter handelt es sich um die Fahrstabilität, die Lenkpräzision
und angrenzende Eigenschaften. Auch sind diese beeinträchtigten
Eigenschaften im Notlauf wirksam, so daß die ausgezeichnete Not
lauffähigkeit von mehreren hundert Kilometern darunter leidet.
Bisher ist es nicht gelungen, diese Nachteile durch konstruktive
Maßnahmen beim Reifenbau selbst gleichwertig zum Stand der Tech
nik abzufangen, trotz langjähriger erheblicher Anstrengungen der
bisherigen Entwickler bzw. Hersteller.
Das zugrunde liegende Problem ist systembedingt und wurde als
Systemfehler in der Fachzeitschrift "Gummibereifung", Heft Fe
bruar 1986, Seite 68-72, beschrieben. Wegen der Innenmontage
des Reifens kann die Felge eine systemtypische maximale Felgen
breite nicht überschreiten. Sie gehorcht einer mathematischen
Funktion für die theoretisch maximale Breite. Gegenüber dem heu
tigen Stand der Breitreifen/Felgen-Kombinationen zu schmal. Da
bei müßte wegen des axialen Austritts der Seitenwand, Tangente
am Austrittspunkt ca. 0° zur Achse, sogar eine Überbreite ge
wählt werden.
Es ist bekannt, daß versucht wurde, diese Schwäche durch zahl
reiche Maßnahmen zu kompensieren: z. B. durch Luftdruckerhöhung
und extreme Niederquerschnittswahl. Aber beide Maßnahmen lösen
das Grundproblem nicht und schaffen zusätzliche Beeinträchtigun
gen, u. a. lehnen die Erstausrüster unterschiedliche Luftdrücke
bei wahlweiser Ausrüstung ab, Komforteinbuße bleibt nicht aus,
u. a. Auch hat man sich der theoretischen maximalen Felgenbreite
schrittweise genähert (78-95%), ohne daß die 100%ige Errei
chung das Problem lösen würde.
Die vorliegende Erfindung hat daher die Aufgabe, durch geeignete
Maßnahmen das Hauptproblem selbst zu beseitigen und eine virtu
elle Verbreiterung der Felge bis zu Überbreiten zu ermöglichen.
Ferner hat sie die Aufgabe, die aus den Maßnahmen sich ergeben
den Zielkonflikte zu berücksichtigen, ggfs. zu optimieren, wie
z. B. Gewichtsminimierung, Wirtschaftlichkeit, Mißbrauchsstabili
tät (Bordstein), Pannenlauf, Serienfertigung, Service-Freund
lichkeit u. a. Schließlich soll sie den Stand der Technik hin
sichtlich sportlicher Fahrweise mindestens erreichen und die ei
gentlichen Vorteile des Systems voll zur Entfaltung bringen:
Pannenlauf und Komfort.
Die Erfindung beruht im wesentlichen auf 8 Maßnahmen: Einmal
wird die Seitenwand des Reifens verlängert und zweitens erhält
sie im vorgegebenen Abstand eine Montagenut. Zum dritten wird
ein Stützring vorgesehen, welcher in die Nut eingreift und auch
den Teilabschnitt der Seitenwand vom Wulst bis zur Nut stützt.
Der Stützring hat eine mehrfache Funktion zu übernehmen. Er er
füllt zum Teil die Funktionen des nach außen verlegten Felgen
horns mit Ausnahme der primären Zugspannung über die Cordfäden.
Daher muß insbesondere der äußere Rand sehr biegesteif und wi
derstandsfähig sein. Die durch den Abrollprozeß in der Auf
standsfläche oszillierenden, umlaufenden Kräfte sollen ohne Ver
formung abgefangen werden. Die erheblich größeren Zugkräfte bei
extremer Seitenkraft, Schräglauf, sollen gleichermaßen nur mini
male Deformationen des Rings verursachen. Ferner müssen beide
Stützringe die erheblichen Antriebs- und Bremsmomente ohne Ver
drehung abfangen, wozu besondere Mittel und Maßnahmen vorge
schlagen werden. Diese betreffen zwei Kraftführungsübergänge des
Stützrings. Einmal die Befestigung und Kräfteübertragung vom
Stützring zur Felge, zum anderen vom Stützring zur Montage-Nut
und Seitenwand.
Die Montage-Nut in ihrer Schlüssel/Schloß- bzw. in ihrer Wider
haken-Funktion hat die Aufgabe, die Seitenwand im virtuellen äu
ßeren Hornbereich auch unter extremster, fast entgegengerichte
ter Zugwirkung durch die maximalen Seitenkräfte in ihrer Posi
tion zu fixieren und dies auch im luftleeren Zustand (Notlauf).
Dies kann nur gelingen, wenn diese Montage-Nut mit ihrem Um
schlingungsteil unter Zugbeanspruchung eine Art Selbstsperrung,
wie beispielhaft gezeigt wird, hervorruft, die ggfs. durch spe
zielle Demontagehebel überwunden werden kann.
Um den Mißbrauch durch z. B. Bordsteinberührungen abzufangen,
können erfindungsgemäß mindestens zwei Wege beschritten werden.
Bei der Verwendung von faserverstärktem Kunststoff kann eine Ge
staltung mit hoher Steifigkeit gewählt werden, die bei Überbean
spruchung etwas nachgibt und wieder in die alte Form zurück
schnellt. Der andere ist der im Felgenbau übliche, durch die Di
mensionierung gewisse Höchstbeanspruchungen zu erlauben und da
rüber das Material praktisch (über die Streckgrenze hinaus) zu
verformen, was beim heutigen Reifensysten den Austausch der Fel
ge, hier nur den Austausch des Stützringes zur Folge hätte.
Die Vorteile der Erfindung sind die Verbesserung der Fahreigen
schaften, insbesondere Lenkpräzision, Fahrstabilität und Komfort
sowie wesentlich angehobenes Fahrverhalten im Notlauf, insbeson
dere Notlauf-Fahrstabilität. Ein weiterer Vorteil ist der Weg
fall der Abdichtungsringe sowie die Bremswärmeabschirmung. Darü
ber hinaus kann das Styling und Design der Felge/Reifenoptik neu
und ggfs. attraktiver gestaltet werden. Mehrgewicht und Mehrauf
wand werden durch die überragenden Gesamteigenschaften mehr als
kompensiert. Ein wegen seiner Mängel ins Abseits gestelltes
System kann durch vorliegende Erfindung mit der Anhebung des Ge
samt-Niveaus einen Platz in der Spitzengruppe erobern.
Die Vorteile der einzelnen Varianten und Ausgestaltungen werden
dort beschrieben.
Anhand der Fig. 1-8 wird eine beispielhafte Ausführung mit
einigen Ausgestaltungen gezeigt:
Fig. 1 Perspektivische Gesamtansicht
Fig. 2 Schnitt durch einen Reifen mit 2 Variationen des
Stützringes
Fig. 3 Einseitiger Stützring (asymmetrisch)
Fig. 4 Vergrößerte Darstellung einer beispielhaften Ring
nut
Fig. 5 Ringnut mit Rückhalte-Variante
Fig. 6 Ringnut mit Fixierung durch druckstabile Zier
leisten
Fig. 7 Rändelungen der Ringnut
Fig. 8 Einvulkanisierte Zughaken
In Fig. 1 wird perspektivisch ein Schnitt mit einem Gesamtein
druck des Systems verbunden. Der Stützring im äußeren Teil kann
wie eine Zierblende z. B. verchromt oder eloxiert oder lackiert
sein. Ferner können im Bereich der Wulste, wie in Fig. 3 bei
spielhaft gezeigt, Halte- bzw. Klemm-Elemente so ausgebildet
werden, daß sie einen optischen Zusatz-Effekt, ähnlich den
Muttern von zusammengeschraubten Felgen, ergeben können. Im Be
reich der Seitenwand im Übergang zur Ziernut können im Gummi ge
eignete optische Mittel in großer Vielfalt gewählt werden, wie
z. B. Riefen, Leisten, Dekorbilder, etc. Auch kann die Seitenwand
bis zur Ringnut glatt durchgeführt werden.
Fig. 2 zeigt die ursprüngliche Felge (1) mit dem innen montier
ten Reifen (2) und der ursprünglich gestrichelten Kontur (3) in
je einer Ausführung beidseitig dann Verwendung finden könnten.
Die Seite A zeigt einen Stützring (4), der aus Blech geformt ist
und im Walzverfahren hergestellt werden kann. Entsprechend sind
die Nut (5) und das Blechende relativ scharfkantig. Die Ausfüh
rung I zeigt einen Stützring (6), wie er aus Leichtmetall in
einem hochwertigen Guß, Spritzgußverfahren, hergestellt werden
könnte. Ebenso könnte diese Art der Formgebung für faserver
stärkte Kunststoffe gelten, wie z. B. glasfaserverstärkten Kunst
stoff. In besonderen Fällen könnte auch ein kohlefaserverstärk
ter Kunststoff mit entsprechend dünneren Abmessungen gewählt
werden. Die ursprüngliche Felge hat eine Breite von etwa 6′′,
während die virtuelle Felgenverbreiterung 8 1/2-9′′ erreicht.
Die Gestaltung der ursprünglichen Felge kann der neuen Funk
tion in verschiedener Hinsicht angepaßt werden. Die Spitzenbe
lastung der Felgenhörner wird durch die virtuellen Hörner ent
lastet und kann daher berücksichtigt werden, d. h. die Material
dicke kann dort reduziert sein. Die Mittelpartie der Felge, wo
die Hochbetten zum Mittelsteg sich vereinigen, kann ebenfalls
neu gestaltet werden, um die Rastungen (7) für die Stützringe
(4, 6) einzubeziehen. Die Stützringe werden im Hauptteil leicht
konisch gewählt mit einem Winkel γ, z. B. 5°, um sie u. a. leicht
montieren zu können und im letzten Teil eine innige Verbindung
mit den Wulsten und dem anschließenden Seitenwandteil zu errei
chen. In dem Teil, in dem die konischen Ringe am Mittelsteg ein
rasten, sind sie dagegen parallel orientiert, um einen guten
Paßsitz zu gewährleisten. Die Stütznut und das virtuelle Felgen
horn, wie es z. B. auf der Seite I dargestellt ist, kann in gro
ßen Bereichen relativ frei gewählt werden und den tatsächlichen
Beanspruchungen durch entsprechende Formgebung und Widerstands
momente (8) angepaßt werden.
Der Austrittswinkel, mit dem die Seitenwand das Felgenhorn ver
läßt, entspricht etwa dem Winkel α auf der Seite A, und kann
ebenfalls in großen Bereichen durch entsprechende Maßnahmen, auf
die später eingegangen wird, variiert werden. Ebenso kann die
Ausbuchtung der Seitenwand in gewissen Grenzen frei gewählt wer
den und ergibt sich aus den Konstruktions-Zielen.
Fig. 3 zeigt eine einseitige oder asymmetrische Lösung mittels
nur eines Stützringes (9), der zweckmäßigerweise innen ange
bracht wird. Die ursprüngliche Felge (1) ist aus der Mittellage
bis zur neuen Mittellinie (10) außen verschoben worden, wodurch
der Stützring auf der Innenseite besonders breit geworden ist.
Diese Konstruktion hat ihren besonderen Vorteil darin, daß die
stets stärker beanspruchte Außenseite mit einem erstmals wesent
lich besser dem Kurvenverlauf angepaßten Außenhorn (11) versehen
werden kann und damit auch sehr stabil ist. Dieser Felgenhorn-
Bereich kann einer Ketten-Linie folgen und dann in eine optimale
Kurve für die extreme Seitenführungskraft übergehen. Das gesamte
Rad gewinnt optisch durch den weiter außerliegenden Mittelsteg
mit seinen Durchbrüchen.
Der innere, sehr breite Stützring (9) kann hier vorzugsweise aus
faserverstärktem Kunststoff gestaltet werden, der zur weiteren
Erleichterung konstruktiv eingebaute Hohlräume (12), die nach
oben offen sein können, vorsieht. Zur Fixierung dieses Stützrin
ges am Mittelsteg ist durch eine Mittellinie eine mögliche zu
sätzliche Fixierung (13), etwa durch Stifte, Schrauben, etc.,
möglich und in Höhe des Wulstes durch einen zusätzlichen Halte
körper bzw. Klemmkörper (14). Dieser Wulst hat im Bereich, wie
gezeichnet, d. h. nach innen, eine relativ unempfindliche Zone,
in welche Stifte oder Schrauben oder Klemmkörper eingebracht
werden können. Dargestellt ist hier eine Schraube, die im Stütz
ring eine enge Fassung hat, damit einen sehr festen Sitz, ggfs.
durch einen leichten Konus, und im Wulstteil ein Schraubengewin
de. Die Wulste können während der Vulkanisation in der Form
ggfs. bereits kleine Sacklöcher bekommen.
Die gestrichelte Linie deutet die Mittellage der ursprünglichen
Felgenkontur an.
Fig. 4 zeigt eine beispielhafte Gestaltung des Stützringes mit
Ringnut und Reifen im Bereich der Ringnut. Die gestrichelte Li
nie der Seitenwand deutet den Festigkeitsträger (15), also den
Cordfaden, an und seinen Verlauf über die Ringnut bis zu einer
Wende nach oben. Ein sehr hochwertiger, aber wesentlich dünner
gestalteter Festigkeitsträger (16) ist in diesem Bereich der
Seitenwand fest mit der Seitenwand verbunden, z. B. durch Vulka
nisation oder Klebung. Er übernimmt Zugkräfte aus der Seitenwand
und führt sie in den äußeren Teil der Ringnut nach innen. Dabei
entsteht zwischen Seitenwand und dem neuen Festigkeitsträger ein
Dreieck (17), welches mit hochelastischem hysteresefreiem Kaut
schuk gefüllt sein kann. In diesem Beispiel wurde der Austritt
der Seitenwand aus dem Bereich der Ringnut mit einem Winkel α
gekennzeichnet, der in diesem Falle negativ ist, weil er bezogen
auf die achsiale Richtung nach innen geneigt ist, während im
Beispiel Fig. 2 ein positiver Winkel entstanden ist. Die hier
beispielhaft skizzierte Ringnut (18) strebt einen Selbstsper
rungs-Effekt an und zwar dadurch, daß es eine schmalste Stelle
(19) gibt, gestrichelte Linie, und sich darüber der Hohlraum
leicht öffnet. Entsprechend ist auch das Gegenstück, das End
stück des Festigkeitsträgers, konisch gestaltet, ggfs. mit einer
Überbreite, so daß beim Zug des Festigkeitsträgers eine Klemm
wirkung entsteht. Der Hohlraum darüber dient der Montagemöglich
keit.
Fig. 5 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Ringnut, diesmal so
gestaltet, daß ein Widerhaken (20) entsteht. In allen gezeigten
Fällen wird das Prinzip der Umschlingungs-Reibung, d. h. der ex
ponentiellen Verringerung der Haltekräfte angewandt.
Fig. 6 zeigt einen zusätzlichen Haltemechanismus, der in Form
einer Ziernut (21) mit Zierleiste (22) besteht, die drucksteif
ist und nachträglich unter Druckspannung eingefügt wird.
Fig. 7 zeigt einige Möglichkeiten die beim Bremsen und Anfahren
auftretenden Drehmomente an der Ringnut aufzufangen, und zwar
durch eine zackige (23) oder wellige Rändelung (24) bzw. Ein
kerbungen (25).
Fig. 8 zeigt zu diesen Einkerbungen die entsprechenden Haken
(26), welche in diesem Falle z. B. aus Kunststoff sein können und
in einem Spritzprozeß gefertigt werden, vorzugsweise von einem
Material, welches ohne Vorbereitung mit dem Gummi und dem
Festigkeitsträger vulkanisiert werden kann, wie z. B. Vestoran,
auch könnten Metallhaken gewählt werden.
Weitere Ausgestaltungen könnten in Fig. 3 z. B. die Gestaltung
des Reifeninneren Hochbettes (27) sein, welches zweckmäßigerwei
se auch im abfallenden Bereich an der Außenseite gerade geführt
würde, um eine möglichst breite Notlauffläche zu erzielen. Eben
so könnte über der Ringnut zum besseren Bewegungsablauf beim
Seitenwandaustritt ein Festigkeitsträger (28), der etwas
elastisch ist, gewählt werden und dort mit 2 kleinen Kreisen für
einen Kunststoff-Faden gekennzeichnet, z. B. Nylon, angebracht
werden.
Ferner kann ebenfalls in Fig. 3 die innere Wulstpartie (29)
leichter, dünner und kleiner gestaltet werden, da die äußere
Ringnut einen Teil der Funktionen übernimmt und damit die Kern
partie entlastet. Unter diesem Aspekt kann die gesamte Konstruk
tion zu Gunsten eines größeren Bremsraumes optimiert werden.
Um die Kraftübertragung von der Montagenut zur Felge zu unter
stützen, kann die Aufgabe dadurch erleichtert werden, daß eine
Klebung zwischen Reifenwand und Stützring vorgesehen wird. Es
kann sich dabei um eine reversible Klebung handeln in Form der
auf dem Markt üblichen Haft-Stick-Klebung mit Permanent-Haftung.
Selbst eine Permanent-Klebung kann ihre Berechtigung aus der ho
hen Wahrscheinlichkeit ziehen, daß der im Notlauf gefahrene Rei
fen nicht wiederverwendungsfähig ist und andererseits die Ent
deckung eines Reparaturfalles bei ausreichendem Luftdruck sehr
geringe Häufigkeit zeigt.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, die reifenseitige
Ausführung der Montagenut, d. h. die Ausbildung des Gummiwulstes
mit seiner Verstärkung, entweder, wie naheliegend, bei der Vul
kanisation in der Form zu fertigen, oder aber diesen gesamten
Bereich als einen Ring vorzufertigen und dann in die Form ein
zulegen, oder aber ihn in einem nachträglichen Arbeitsgang ggfs.
in einem Kaltvulkanisationsverfahren mit der Seitenwand zu ver
binden.
Dies gilt auch für den Fall, daß die oben beschriebenen Haken-
Elemente vorgesehen werden. Wenn sie aus Kunststoff gefertigt
sind, können sie in einem Spritzguß über dünne elastische ver
formbare Stege gefertigt und als Ring eingelegt werden, der in
einem geringen Maße elastisch verformbar ist. Ganz besonders
eignet sich ein Spritzgußverfahren im 2-Stufenprozeß, bei dem
die komplette Ringnut vorgefertigt werden kann. Man kann dann
diese vorgefertigte Ringnut dem Fertigungsprozeß, wie oben ange
gedeutet, zuführen.
Eine besonders interessante Ausgestaltung der Erfindung bietet
die Möglichkeit, die TU-Qualität (Tire-Uniformity) des Rad-Rei
fensystems zu verbessern.
Es ist eine Verbesserung geometrischer Art durch Höhenschlag-
Korrektur - im normalen Montagebetrieb möglich.
Eine verbesserte Form zielt auf RKS-Korrektur nach umfang- oder
winkelbezogener Erfassung des RKS-Verlaufes ab und eignet sich
für die hochwertige komplette Rad-Reifenmontage durch den Her
steller oder Erstausrüster.
In beiden Fällen kann im Bereich der Ringnut des neuen virtu
ellen Hornes ein HS- oder RKS-Wert negativen Vorzeichens durch
Unterlegung schmaler Streifen exakt in diesem Bereich ausgegli
chen werden, so daß sowohl die Spitze/Spitze-Werte als auch die
1. Harmonische erheblich eingeengt werden.
Diese Streifen können aus Gummi oder Kunststoff bestehen und dem
Ort ihrer Anbringung bereits angepaßt sein (vorgeformt). Ferner
können sie in Umfangsrichtung eine entsprechend abgestufte Länge
haben und sie können in der Dicke variieren. Die Übergänge soll
ten über einen nicht zu kurzen Bereich allmählich auslaufen.
Beispiel: Wird ein negativer Höhenschlag im Bereich von 90-
150° mit einem Absolutwert 1,2 mm festgestellt, kann ein Strei
fen von (Standardlänge z. B. 45, 30, 15) 45° und einer Höhe von
z. B. 1,2 mm an der gemessenen Seite des Reifens untergelegt wer
den, ggfs. auch auf der anderen Seite.
Sinngemäß kann bei RKS verfahren werden, wobei hier eine Weiter
entwicklung der TU-Maschinen zur beidseitigen Messung und Kor
rektur einen noch besseren Ausgleich gestattet.
In der Praxis wird man eine größere Auswahl vorgefertigter Aus
gleichsstreifen, ähnlich wie bei den Gewichten, zur Verfügung
haben und Annäherungen an den Ideal-Wert anstreben.
Claims (11)
1. Rad-Reifen-System mit innen montierten Reifen und ein oder
zwei Hochbetten als Notlaufflächen dienend, dadurch gekenn
zeichnet, daß die an die Wulste anschließende Seitenwand in
etwa achsialer Richtung nach außen verlängert ist, sich auf
einem Stützring bis zu einem virtuellen Felgenhorn auflegt
und gegen abhebende Kräfte der Seitenwand durch Rückhalte
vorrichtungen gesichert wird.
2. Rad-Reifen-System nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß die virtuelle Felgenhornverbreiterung nur einseitig,
vorzugsweise innen vorgenommen wird.
3. Stützringe nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der
Querschnitt besonders im Bereich des virtuellen Hornes und
der Ringnut hohe Biegesteifigkeit besitzt.
4. Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß eine Ringnut mit Widerhaken und/oder Selbsthemmungspro
fil vorgesehen wird und eine Umlenkung des Festigkeitsträ
gers vorgesehen wird.
5. Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 1 und 4 dadurch gekenn
zeichnet, daß eine drucksteife Zierleiste die Klemmwirkung
in der Ringnut unterstützt (Fig. 6).
6. Stützringe mit Ringnut nach Anspruch 1-5 dadurch gekenn
zeichnet, daß Rändelungen vorgesehen werden (Fig. 7), die
ein Verdrehen des Reifens verhindern.
7. Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 4, 5 und 6 dadurch ge
kennzeichnet, daß Widerhaken vorgesehen sind, vorzugsweise
aus Kunststoff, z. B. Vestoran, welche durch elastische Zwi
schenstege in einem Spritzvorgang gefertigt werden.
8. Äußeres Felgenhorn nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlage bzw. Abhebekontur der Seitenwand einer Ideal-
Linie folgt und bis in den Bereich der Notlaufebene reicht,
z. B. Ketten-Linie oder kombinierter Linie, welche den extre
men Seitenführungsfall miteinschließt.
9. Stützring nach Anspruch 1-6 dadurch gekennzeichnet, daß
faserverstärkte Kunststoffe zum Einsatz kommen, z. B. GFK
oder Kohlenstoff-faserverstärkte Kunststoffe, und zur weite
ren Gewichtseinsparung Hohlräume vorgesehen sind (Fig. 3).
10. Seitenwand nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß
zur Unterstützung der Rückhaltevorrichtung/en eine Null-Ab
deckung, d. h. eine bis mehrere hochbeanspruchbarbare Mono
file oder auch Corde in Höhe des virtuellen Felgenhorns im
inneren des Reifens über den Festigkeitsträgern der Karkasse
in Rotationsrichtung eingebettet werden (Fig. 3).
11. Rundlaufverbesserungs-Elemente, Tire-Uniformity-Maßnahmen
nach Anspruch 1-10 dadurch gekennzeichnet, daß zum Aus
gleich von Höhenschlägen und Radialkraftschwankungen vorge
fertigte Unterlegstreifen im Bereich des virtuellen Hornes
zwischen Horn und Karkasse eingelegt werden.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893942286 DE3942286A1 (de) | 1989-12-21 | 1989-12-21 | Virtuelle felgenverbreiterung bei innen montierten reifensystemen |
DE19904003017 DE4003017A1 (de) | 1989-12-21 | 1990-02-02 | Hornringe zu "virtuelle felgenverbreiterung bei innen montierten reifensystemen" |
DE19904029003 DE4029003A1 (de) | 1989-12-21 | 1990-09-13 | Spezielle hornringe fuer die virtuelle felgenverbreiterung von innen montierten reifensystemen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893942286 DE3942286A1 (de) | 1989-12-21 | 1989-12-21 | Virtuelle felgenverbreiterung bei innen montierten reifensystemen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3942286A1 true DE3942286A1 (de) | 1991-06-27 |
Family
ID=6396013
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893942286 Withdrawn DE3942286A1 (de) | 1989-12-21 | 1989-12-21 | Virtuelle felgenverbreiterung bei innen montierten reifensystemen |
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