DE3940438C1 - - Google Patents
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C38/00—Ferrous alloys, e.g. steel alloys
- C22C38/18—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium
- C22C38/38—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium with more than 1.5% by weight of manganese
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Erzeugnissen aus einem vollaustenitischen Chrom-Mangan-Stahl
und seine Verwendung für Verbindungselemente, insbesondere
Bolzen, Schrauben, Nägel, und für Drahtseile.
Die AT-PS 3 37 235 betrifft einen austenitischen rostfreien
Stahl, bestehend aus
10 bis 30% Chrom
15 bis 45% Mangan
0,85 bis 3% Stickstoff
0,015 bis 1% Kohlenstoff
0,19 bis 2% Silizium
15 bis 45% Mangan
0,85 bis 3% Stickstoff
0,015 bis 1% Kohlenstoff
0,19 bis 2% Silizium
Rest Eisen und herstellungsbedingte
Verunreinigungen.
Dieser Stahl eignet sich besonders vorteilhaft für
hochbeanspruchte Halterungen, im Motor-Generatorbau, für
Unterseekabel und zur Herstellung von Pumpengehäusen. Der
Stahl kann im vollaustenitischen Zustand Streckgrenzenwerte
bis 1600 N/mm² erreichen, wenn er bis 50% kaltreduziert
wird.
Voraussetzung für das Erreichen solch hoher
Streckgrenzwerte ist jedoch, daß der Stahl nach einer
in der AT-PS festgelegten Formel Chromgehalte von 15 bis
27% sowie Mangangehalte von 21 bis 30% aufweist. Da der
Stahl bei Atmosphärendruck erschmolzen wird, sind die hohen
Gehalte an Chrom und Mangan erforderlich, um die
Löslichkeitsgrenze des Stickstoffs im Stahl bei Zugabe von
Stickstoffträgern entsprechend zu erhöhen. Der nach der
AT-PS erschmolzene austenitische stickstoffhaltige Stahl
zeichnet sich zwar durch eine geringe Porosität aus. Es
hat sich jedoch gezeigt, daß ein solcher Stahl nicht durch
Kaltreduzieren mit Verformungsgraden oberhalb 50% auf
über 1600 N/mm² liegende Streckgrenzenwerte gebracht werden
kann. Versuche haben ergeben, daß bei höheren
Kaltreduktionsgraden, beispielsweise beim Ziehen von
Vormaterial zu dünnen Drahtquerschnitten, das Material
bricht. Außerdem wurde Porosität im Mikrobereich
beobachtet. Abgesehen von diesen metallurgischen
Schwierigkeiten ist ein solcher Stahl für den
großtechnischen Einsatz infolge seiner hohen Chrom- und
Mangangehalte sehr teuer.
Wie in der AT-PS weiterhin ausgeführt, ist es zwar möglich,
die nachteilige Porosität durch ein Erschmelzen der hier
in Rede stehenden Chrom-Mangan-Stickstoff-Stähle unter
erhöhtem Druck weitgehend zu verhindern. Bei diesen
bekannten Verfahren können jedoch nur
Maximalstickstoffgehalte von 0,8 Gew.-% erzielt werden.
Diese Stickstoffgehalte reichen jedoch nicht aus, um
Festigkeitswerte größer 1600 N/mm² zu erzielen.
Weiterhin ist es aus der AT-PS 2 66 900 bekannt,
austenitische Stähle mit 0,02 bis 0,55% C, bis 2% Si,
bis 20% Mn, 0 bis 30% Cr, 0 bis 25% Ni, 0 bis 5% Mo
und/oder V und mehr als 0,5%, vorzugsweise mindestens 1,4%
Stickstoff, die in Stickstoffatmosphäre unter Druck
erschmolzen wurden, zur Herstellung von bewegten,
insbesondere schwingend beanspruchten Maschinenteilen zu
verwenden.
Diese bekannten Stähle sollen im abgestreckten Zustand
Dauerfestigkeiten bis 1000 N/mm² erreichen.
Aufgabe der Erfindung ist die Erzeugung hochfester
korrosionsbeständiger Gegenstände. Dabei sollen sich die
Stähle der erfindungsgemäßen Art nahezu unbegrenzt
kaltverformen lassen. Sie sollen dazu von relativ hohen
Ausgangsquerschnitten bis zu dünnsten Abmessungen ohne
Bruchgefahr heruntergearbeitet werden können.
Es hat sich gezeigt, daß die Analyseneinstellung im
beanspruchten Bereich in Verbindung mit dem an sich
bekannten Druckelektroschlackeumschmelzverfahren und der
nach dem Kaltumformen erfolgenden Auslagerung zu höchsten
Streckgrenzenwerten über 1800 N/mm² führt. Dabei ist der
Stahl gleichzeitig auch porenfrei. Verformungsgrade
(=Ausgangsquerschnitt-Endquerschnitt : Ausgangsquerschnitt×100%)
bis 90% sind möglich, weil die hohen Streckgrenzenwerte
erst nach dem abschließenden Auslagern erzielt werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich die
geforderten Streckgrenzenwerte von größer 1800 N/mm² mit
Sicherheit erreichen, insbesondere durch das erfindungsgemäß
vorgesehene Auslagern des mit höchsten Querschnittsabnahmen
vorverformten Endprodukts bei Temperaturen von 300 bis 500°C
für eine dem Querschnitt angepaßte Zeit von 20 Minuten
bis 5 Stunden. Diese Auslagerungsbehandlung bedingt eine
Umordnung der bei den vorherigen Kaltverformungsvorgängen
gebildeten Versetzungen innerhalb des Stahls, und zwar ohne
Änderung der sog. Versetzungsdichte, die letztendlich für
die hohe Festigkeit dieser Stähle verantwortlich ist. Beim
späteren Einsatz
der erfindungsgemäß hergestellten Stähle als
Verbindungselemente, wie Bolzen, Schrauben, Nägel oder als
Drahtseile, bedingt die so geschaffene innere Struktur der
Stähle, daß zur weiteren Verformung sehr hohe innere
Spannungen aufgewendet werden müssen. Das bedeutet aber,
daß die Stähle bei ihrem späteren Einsatz höchsten
Belastungen gewachsen sind.
Eine eigenständige Variante zur Lösung des
erfindungsgemäßen Problems besteht in dem Einsatz von
Pulver anstelle eines Gußprodukts als Ausgangsmaterial
gemäß Anspruch 2. Das Metallpulver wird durch
heißisostatisches Verpressen zu einem Vorblock geformt,
der dann zu einem Vorprodukt von 5 bis 150 mm Durchmesser
umgeschmiedet und/oder ausgewalzt wird. Das Vorprodukt wird dann
mit einer Querschnittsabnahme von mindestens 60% zu einem
Endprodukt mit 0,5 bis 90 mm Durchmesser kaltverformt.
Anschließend wird das Endprodukt bei Temperaturen von 300
bis 500°C für eine Zeit von 20 Minuten bis 5 Stunden
ausgelagert.
Die Herstellung des Stahls auf pulvermetallurgischem Wege
bietet eine ausgezeichnete Garantie für einen
hervorragenden Reinheitsgrad und das Nichtvorliegen von
Porosität.
Bevorzugt werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
Verbindungselemente, insbesondere Bolzen, Schrauben, Nägel,
sowie Drahtseile, erzeugt.
Anhand der folgenden Beispiele wird die Erfindung
erläutert.
In einem Druckelektroschlackeumschmelzofen wurde eine
Elektrode der folgenden Zusammensetzung (in Masse-%)
Kohlenstoff|0,06% | |
Silizium | 0,41% |
Mangan | 19,43% |
Phosphor | 0,012% |
Schwefel | 0,008% |
Chrom | 18,25% |
Molybdän | 0,81% |
Nickel | 0,37% |
Rest Eisen, abgeschmolzen und gleichzeitig
durch Zugabe von stickstoffhaltigen Materialien auf einen
Stickstoffgehalt von 0,88% eingestellt.
Der im Druckelektroschlackeumschmelzofen erstarrte
Stahlblock mit der obigen Gesamtanalyse wurde dann durch
Schmieden und Walzen auf einen Querschnitt von 7 mm
Durchmesser gebracht. In 8 Zügen wurde der Durchmesser von 7 mm
auf 3 mm kaltgezogen. Dies entspricht einer
Gesamtverformung von 82% (ca. 10% Kaltverformung pro
Zug).
Nach einer Zwischenglühung bei 1080°C wurde der Draht
weiter kaltgezogen vom Durchmesser 3 mm auf 1,8 mm. Die
Gesamtformung betrug dabei 64% in 6 Zügen (ca. 10%
Verformung pro Zug). Anschließend wurde der auf 1,8 mm
Durchmesser gezogene Draht bei einer Temperatur von 400°C
für 4 Stunden ausgelagert.
Danach wurde eine Streckgrenze von Rp=2400 N/mm², eine
Zugfestigkeit Rm von 2550 N/mm², eine Dehnung A=6,1%
und eine Brucheinschnürung Z von 48,3% im Rahmen des
üblichen Zugversuches ermittelt.
Die entsprechenden Werte vor der Auslagerungsbehandlung
betrugen für die Streckgrenze 2100 N/mm², für die
Zugfestigkeit 2220 N/mm², für die Dehnung 6% und für die
Brucheinschnürung 46%.
Dies zeigt, das in bezug auf die gewünschte Steigerung
der Festigkeitswerte der erfindungsgemäßen
Auslagerungsbehandlung ein hoher Stellenwert beizumessen
ist; gelingt es doch mit dieser Auslagerungsbehandlung,
Streckgrenzen- und Zugfestigkeitswerte einzustellen, wie sie
bisher noch nicht bekannt waren. Dabei ist insbesondere
überraschend, daß die Werte für die Zähigkeit, hier
ausgedrückt durch die Dehnung und die Brucheinschnürung,
konstant bleiben.
Es hat sich weiterhin bei den Versuchen gezeigt, daß auch
bei sehr hohen Kaltverformungsgraden das austenitische
Gefüge durch den hohen Stickstoffgehalt und den hohen
Reinheitsgrad so stabilisiert ist, daß ein Umklappen des
Austenits in Martensit nicht auftritt. Damit können die
bisher bei austenitischen Stählen beobachteten schädlichen
Wirkungen des sog. Verformungs-Martensits vermieden werden,
insbesondere ein Abfall der Zähigkeit, was ein Ende der
Kaltziehfähigkeit bedeutet.
Ferner bleiben die Stähle auch bei höchsten
Verformungsgraden unmagnetisch. Außerdem wird die
Anfälligkeit gegen Spannungsrißkorrosion in verdünnten
wäßrigen Lösungen bis 80°C verringert.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Erzeugnissen aus
einem vollaustenitischen Chrom-Mangan-Stahl mit
(in Masse-%):
max. 0,12% C
0,20 bis 1,00% Si
17,5 bis 20,0% Mn
max. 0,05% P
max. 0,015% S
17,5 bis 20,0% Cr
max. 5,0% Mo
max. 3,0% Ni
0,8 bis 1,2% NRest Eisen und übliche erschmelzungsbedingte Verunreinigungen, bei dem eine Elektrode für das Elektroschlacke umschmelzen erzeugt wird, der Stickstoffgehalt des Stahls in einem Druckelektroschlackeumschmelzverfahren beim Abschmelzen dieser Elektrode durch Zugabe von stickstoffhaltigen Materialien eingestellt wird, der unter Druck erstarrte Stahlblock dann zu einem Vorprodukt von 5 bis 150 mm Durchmesser ausgeschmiedet und/oder ausgewalzt wird, das Vorprodukt anschließend mit einer Gesamtquerschnittsabnahme von mindestens 60% zu einem Endprodukt mit 0,5 bis 90 mm Durchmesser kaltverformt wird, worauf das Endprodukt bei Temperaturen von 300 bis 500°C für 20 Minuten bis 5 Stunden ausgelagert wird.
0,20 bis 1,00% Si
17,5 bis 20,0% Mn
max. 0,05% P
max. 0,015% S
17,5 bis 20,0% Cr
max. 5,0% Mo
max. 3,0% Ni
0,8 bis 1,2% NRest Eisen und übliche erschmelzungsbedingte Verunreinigungen, bei dem eine Elektrode für das Elektroschlacke umschmelzen erzeugt wird, der Stickstoffgehalt des Stahls in einem Druckelektroschlackeumschmelzverfahren beim Abschmelzen dieser Elektrode durch Zugabe von stickstoffhaltigen Materialien eingestellt wird, der unter Druck erstarrte Stahlblock dann zu einem Vorprodukt von 5 bis 150 mm Durchmesser ausgeschmiedet und/oder ausgewalzt wird, das Vorprodukt anschließend mit einer Gesamtquerschnittsabnahme von mindestens 60% zu einem Endprodukt mit 0,5 bis 90 mm Durchmesser kaltverformt wird, worauf das Endprodukt bei Temperaturen von 300 bis 500°C für 20 Minuten bis 5 Stunden ausgelagert wird.
2. Verfahren zur Herstellung von Erzeugnissen aus einem
vollaustenitischen Stahl mit (in Masse-%):
max. 0,12% C
0,2 bis 1,0% Si
17,5 bis 20,0% Mn
max. 0,05% P
max. 0,015% S
17,5 bis 20,0% Cr
max. 5,0% Mo
max. 3,0% Ni
0,8 bis 1,2% NRest Eisen und übliche erschmelzungsbedingte Verunreinigungen, bei dem ein Metallpulver erzeugt wird, der Stickstoffgehalt durch Aufsticken des Metallpulvers in fester Phase eingestellt wird, das Metallpulver durch heißisostatisches Pressen zu einem Vorblock geformt wird, dieser Vorblock dann zu einem Vorprodukt von 5 bis 150 mm Durchmesser ausgeschmiedet und/oder ausgewalzt wird, das Vorprodukt dann mit einer Gesamtquerschnittsabnahme von mindestens 60% zu einem Endprodukt mit 0,5 bis 90 mm Durchmesser kaltverformt wird, und anschließend das Endprodukt bei Temperaturen von 300 bis 500°C für eine Zeit von 20 Minuten bis 5 Stunden ausgelagert wird.
0,2 bis 1,0% Si
17,5 bis 20,0% Mn
max. 0,05% P
max. 0,015% S
17,5 bis 20,0% Cr
max. 5,0% Mo
max. 3,0% Ni
0,8 bis 1,2% NRest Eisen und übliche erschmelzungsbedingte Verunreinigungen, bei dem ein Metallpulver erzeugt wird, der Stickstoffgehalt durch Aufsticken des Metallpulvers in fester Phase eingestellt wird, das Metallpulver durch heißisostatisches Pressen zu einem Vorblock geformt wird, dieser Vorblock dann zu einem Vorprodukt von 5 bis 150 mm Durchmesser ausgeschmiedet und/oder ausgewalzt wird, das Vorprodukt dann mit einer Gesamtquerschnittsabnahme von mindestens 60% zu einem Endprodukt mit 0,5 bis 90 mm Durchmesser kaltverformt wird, und anschließend das Endprodukt bei Temperaturen von 300 bis 500°C für eine Zeit von 20 Minuten bis 5 Stunden ausgelagert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Vorprodukt durch Recken kalt verformt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Vorprodukt durch Ziehen kalt verformt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Ziehen in mehreren Teilschritten erfolgt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
ersten Ziehschritt ein Zwischenglühen bei Temperaturen von
1000 bis 1150°C vorgenommen wird.
7. Verwendung eines nach einem der Ansprüche 1 bis 6
hergestellten Stahls als Werkstoff zur Herstellung von
Verbindungselementen, insbesondere Bolzen, Schrauben,
Nägel, mit einer Mindeststreckgrenze von 1800 N/mm²
8. Verwendung eines nach einem der Ansprüche 1 bis 6
hergestellten Stahls als Werkstoff zur Herstellung von
Drahtseilen mit einer Mindeststreckgrenze von 1800 N/mm².
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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