DE3837852A1 - Kleinklaeranlage mit einer mehrkammergrube - Google Patents
Kleinklaeranlage mit einer mehrkammergrubeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kleinkläranlage mit einer Mehr
kammergrube, bei der die Größe der Kammern für einen anae
roben Abbau der im Abwasser enthaltenen organischen Schmutz
stoffe ausgelegt ist und die Einlaufkammer die Hälfte des
Gesamtvolumens aufweist.
Zur Reinigung von häuslichem Schmutzwasser, das in kleinen
Mengen in abgelegenen Gebieten, z. B. bei landwirtschaftli
chen Betrieben, Hotels, Campingplätzen oder in kleineren
Siedlungen anfällt und einer größeren Abwasserreinigungsan
lage nicht zugeführt werden kann, finden Kleinkläranlagen
Verwendung, die aus einer Mehrkammer-Ausfaulgrube bestehen,
in der sich Feststoffe absetzen und im Abwasser enthaltene
organische Schmutzstoffe teilweise anaerob abgebaut werden.
Das in der Mehrkammer-Ausfaulgrube vorbehandelte Abwasser
wird dann für eine biologische Nachbehandlung über ein Rie
selrohrnetz unter der Gebäudeoberfläche versickert oder durch
im Erdreich vorhandene Filterschichten geleitet. Diese be
sonders in ländlichen Gebieten noch in einer Vielzahl vor
handenen und benutzten Kläranlagen entsprechen jedoch nicht
mehr den derzeitigen Ansprüchen an die Abwasserreinigung.
Die Abbauleistung ist nicht ausreichend, und es besteht die
Gefahr, daß das nur mangelhaft gereinigte versickerte Wasser
Umweltschäden verursacht, oder in Trinkwassergebiete gelangt.
Zusätzliche, der Mehrkammer-Ausfaulgrube nachgeschaltete,
biologisch aerob arbeitende Kläreinrichtungen, z. B. Tropf
körpereinrichtungen scheiden in der Regel wegen der damit
verbundenen hohen Kosten für eine breite Anwendung aus.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Klein
kläranlagen der gattungsgemäßen Art derart auszubilden, daß
sie einen aeroben Abbau von organischen Schmutzteilchen ge
statten, wobei insbesondere auch derartige vorhandene Klär
anlagen auf einfache Weise entprechend umrüstbar sein sollen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in
den zwischen den Einlauf- und Ablaufkammern befindlichen
Zwischenkammern eine Belüftungseinrichtung angeordnet ist.
Überraschend hat sich gezeigt, daß die für einen anaeroben
Abbau der organischen Schmutzteilchen errichteten und be
nutzten Mehrkammergruben für den wesentlich günstigeren ae
roben Abbau verwendet werden können, wenn die Zwischenkam
mern belüftet werden. Das Kammervolumen, das für den länger
währenden anaeroben Abbau entsprechend großvolumig ausgelegt
ist, reicht für den schnelleren aeroben Abbau aus. Die aero
ben Lebensbedingungen für die den Abbau bewirkenden Mikroor
ganismen können mit allen Einrichtungen, die für große Klär
anlagen an sich bekannt sind, in den Zwischenkammern einge
stellt werden. Die Kleinkläranlage läßt sich daher auch gün
stig an die Art der Wasserverschmutzung anpassen, d. h. es
lassen sich z. B. neben Kohlenwasserstoffverbindungen auch
Stickstoffverbindungen abbauen. Die Variationsmöglichkeit
ist sehr groß.
Eine einfache Ausführung sieht vor, daß jede Zwischenkammer
mit einer Belüftungseinrichtung und einem Rührwerk versehen
ist, wobei der in den Zwischenkammern vorhandene Belebt
schlamm abwechselnd belüftet oder umgewälzt wird. Es besteht
auch die Möglichkeit, in ein oder mehreren Zwischenkammern
ein Festbett und eine Belüftungseinrichtung vorzusehen, wobei
sich auf dem Festbett ein sogenannter biologischer Rasen bil
det; auch bei dieser Ausführung trägt die Belüftungseinrich
tung für aerobe Verhältnisse Sorge. Weiterhin kann eine Kom
bination erfolgen, indem ein Teil der Zwischenkammern mit
einer Belüftungseinrichtung und einem Rührwerk und der andere
Teil der Zwischenkammern mit einem Festbett und einer Belüf
tungseinrichtung versehen ist.
Handelt es sich um eine weitverbreitete, aus drei Kammern be
stehende Kleinkläranlage, so ist zweckmäßig die die Hälfte
des Gesamtvolumens einnehmende Einlaufkammer durch eine Zwi
schenwand in zwei etwa gleich große Kammern unterteilt und
der obere Rand der Zwischenwand verläuft in Höhe des Wasser
spiegels.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung anhand von
zwei Ausführungsbeispielen dargestellt; es zeigt
Fig. 1 eine Mehrkammergrube in einem vertikalen Schnitt
nach Linie I-I der Fig. 2,
Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 in Höhe des Einlauf- und
Auslaufrohres und
Fig. 3 eine zweite Ausführung einer Mehrkammergrube in
einem vertikalen Schnitt durch die Einlaufkammer
und eine Zwischenkammer entsprechend Linie II-II
der Fig. 2.
Kleinkläranlagen ohne Abwasserbelüftung dienen der Reinigung
von häuslichem Schmutzwasser. Diese sind in DIN 4261 Teil 1
beschrieben. Derartige Kleinkläranlagen bestehen vor allem
aus Mehrkammer-Ausfaulgruben, die die im Abwasser enthalte
nen organischen Schmutzstoffe anaerob abbauen. Eine solche
bekannte Dreikammer-Ausfaulgrube ist in der Zeichnung dar
gestellt. Sie ist allgemein mit 1 bezeichnet und durch drei
Innenwände 2 bis 4 in drei Kammern unterteilt. Die eine Kam
mer, in welche das Abwasser einläuft, nimmt die Hälfte des
Gesamtnutzvolumens ein. Die Innenwände 2 und 3 sind bei den
bekannten Mehrkammer-Ausfaulgruben 1 mit Öffnungen 5 versehen,
durch welche die einzelnen Kammern kommunizierend verbunden
sind. Der Wasserspiegel wird durch die Unterkante des Aus
laufrohres 7 bestimmt, und das Einlaufrohr 6 ist etwas hö
her angeordnet. Vor dem Auslaufrohr 7 ist noch eine Tauch
wand 8 vorhanden.
Die Erfindung bezweckt eine Umrüstung der vorstehend be
schriebenen Dreikammergrube derart, daß anstelle des anae
roben Abbaus organischer Schmutzstoffe ein aerober Abbau
möglich ist.
Für diesen Zweck ist zunächst die ursprünglich das halbe
Nutzvolumen einnehmende Einlaufkammer durch eine Zwischen
wand 9 in zwei etwa gleich große Kammern unterteilt. Wie
Fig. 2 zeigt, sind hierdurch vier Kammern gebildet, nämlich
eine Einlaufkammer 11, zwei Zwischenkammern 12, 13 und eine
Ablaufkammer 14. Der obere Rand 10 der Zwischenwand 9 liegt
in Höhe des oberen Flüssigkeitsniveaus (vgl. Fig. 3). Alter
nativ kann die Zwischenwand 9 auch eine gleiche Höhe wie die
Innenwand 2 und 3 erhalten und mit kommunizierenden Öffnun
gen 5 versehen sein.
Für den aeroben Abbau organischer Schmutzteilchen sind, wie
die Fig. 1 und 2 zeigen, in den Zwischenkammern 12, 13 Belüf
tungseinrichtungen 15 vorgesehen, die über Rohre 16 von ei
nem Gebläse 17 gespeist werden. Als Belüftungseinrichtung
sind insbesondere Membranlüfter geeignet, bei denen in der
Membran Schlitze o. dgl. angeordnet sind, die sich unter
Einwirkung des Luftdruckes öffnen und Luft gleichmägig ver
teilen. Außerdem ist bei der Ausführung nach den Fig. 1 und
2 in den Zwischenkammern 12, 13 oberhalb der Belüftungsein
richtungen 15 jeweils ein Festbett 18 angebracht, welches
der Bildung eines sogenannten Rasens dient.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Mehrkammergrube 1 arbei
tet nach folgendem Prinzip: das Schmutzwasser läuft zunächst
in die Einlaufkammer 11, welche der Vorklärung dient. Das
vorgeklärte Abwasser fließt über den oberen Rand 10 der Zwi
schenwand 9 in die erste Zwischenkammer 12, wo ein aerober
Abbau organischer Schmutzteilchen stattfindet. Diese Zwi
schenwand 12 wird mittels der Belüftungseinrichtung 15 in
einem aeroben Milieu gehalten. Durch den aeroben Abbau ent
steht durch Ausflocken ein Schlamm. Ein Teil des Abwasser-
Schlammgemisches gelangt durch die Öffnung 5 in der Innen
wand 2 in die nächste Zwischenkammer 13. In dieser setzt
sich der aerobe Abbau fort. Das Gemisch gelangt dann durch
die Öffnungen 5 in der Innenwand 3 in die Ablaufkammer 14,
die der Nachklärung dient. Von hier fließt das gereinigte
Abwasser durch das Auslaufrohr 7 ab.
Bei der vorstehend beschriebenen Ausführung sind die vier
Kammmern 11 bis 14 derart ausgebildet, daß eine der Vorklä
rung, eine der Nachklärung dient und die beiden anderen Zwi
schenkammern 12, 13 in Verbindung mit den Belüftungseinrich
tungen 15 und dem Festbett 18 für den aeroben Abbau organi
scher Schmutzteilchen bestimmt sind. Die Aufteilungen und
Einrichtungen können jedoch variiert werden. Beispielsweise
besteht die Möglichkeit, anstelle des Festbettes 18 in den
Zwischenkammern 12, 13 ein Rührwerk 19 anzuordnen (vgl. Fig.
3). Dieses ist mit einem Motor 20 ausgerüstet. Es besteht
auch die Möglichkeit, in der Zwischenkammer 12 oder 13 ein
Rührwerk 19 oder ein Festbett 18 anzubringen, so daß z. B.
in der Zwischenkammer 12 eine Belüftungseinrichtung 15 und
ein Rührwerk 19 und in der folgenden Zwischenkammer 13 eine
Belüftungseinrichtung 15 und ein Festbett 18 vorgesehen ist.
Besteht die vorhandene Kleinkläranlage aus einer Vielzahl von
Kammern, so läßt sich eine noch vielfachere Kombination her
beiführen. In allen Fällen wird in den Zwischenkammern eine
Umrüstung vorgenommen, welche einen aeroben Abbau organischer
Schmutzteilchen ermöglicht. Zweckmäßig sollte aber auch je
weils eine der vorhandenen Kammern als Vorklärkammer bzw. als
Nachklärkammer Verwendung finden.
Während die Mehrkammer-Ausfaulgruben nach der herkömmlichen
Ausfaulmethode keine Energiezufuhr benötigen, ist bei der
Erfindung ein motorischer Antrieb des Gebläses für die Belüf
tungseinrichtungen 15 und für ein eventuell vorgesehenes
Rührwerk 19 erforderlich. Durch den aeroben Abbau werden die
Abbauzeiten erheblich verkürzt. Auch wird ein wesentlich in
tensiverer Abbau sichergestellt. Während bei einer einfach
sten Ausführung die Anordnung von Belüftungseinrichtungen 15
ausreicht, sind je nach der anfallenden Abwassermenge und der
Art der Verschmutzung mit organischen Feststoffteilchen be
vorzugt Rührwerke 19 oder Festbetten 18 vorgesehen, welche
den Abbau günstiger gestalten.
Claims (5)
1. Kleinkläranlage mit einer Mehrkammergrube (1), bei der
die Größe der Kammern für einen anaeroben Abbau der im
Abwasser enthaltenen organischen Schmutzstoffe ausgelegt
ist und die Einlaufkammer (11) die Hälfte des Gesamtvolu
mens aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in den zwischen
den Einlauf- und Ablaufkammern (11, 14) befindlichen Zwi
schenkammern (12, 13) eine Belüftungseinrichtung (15) an
geordnet ist.
2. Kleinkläranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Zwischenkammer (12, 13) mit einer Belüftungsein
richtung (15) und einem Rührwerk (19) versehen ist.
3. Kleinkläranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Zwischenkammern (12, 13) ein Festbett (18) und
eine Belüftungseinrichtung (15) vorgesehen ist.
4. Kleinkläranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil der Zwischenkammern (12 oder 13) mit einer
Belüftungseinrichtung (15) und einem Rührwerk (19) und
der andere Teil der Zwischenkammern (12 oder 13) mit ei
nem Festbett (18) und einer Belüftungseinrichtung (15)
versehen ist.
5. Kleinkläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß von einer aus drei Kammern bestehen
den Mehrkammergrube (1) die die Hälfte des Gesamtvolumens
einnehmende Einlaufkammer durch eine Zwischenwand (9) in
zwei etwa gleich große Kammern (11, 12) unterteilt ist und
der obere Rand (10) der Zwischenwand (9) in Höhe des Was
serspiegels verläuft.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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Ipc: C02F 3/06 |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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Owner name: ENVICON KLAERTECHNIK GMBH, 4220 DINSLAKEN, DE |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: ENVICON KLAERTECHNIK VERWALTUNGSGESELLSCHAFT MBH, |
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Owner name: ENVICON KLAERTECHNIK GMBH & CO. KG, 46537 DINSLAKE |
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8310 | Action for declaration of annulment | ||
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Owner name: UPONOR KLAERTECHNIK GMBH, 45768 MARL, DE |
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8311 | Complete invalidation |