DE3836370C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von Estern der Acryl- und/oder Methacrylsäure,
- I) durch Veresterung eines
- a) gesättigten, ggf. Ethergruppen enthaltenden Polyesters oder Polyethers, der jeweils mindestens 2 freie Hydroxylgruppen pro Molekül enthält und ein zahlenmittleres Molekulargewicht zwischen 400 und 4000 aufweist, mit
- b) Acrylsäure und/oder Methacrylsäure in Gegenwart eines sauren Veresterungskatalysators und mindestens eines Kohlenwasserstoffs, der mit Wasser ein Azeotrop bildet, unter azeotroper Entfernung des anfallenden Kondensationswassers bei Temperaturen zwischen 110 und 130°C, wobei die Menge an eingesetzter Acryl- und/oder Methacrylsäure so gewählt wird, daß das Äquivalentverhältnis OH-Gruppen zu COOH-Gruppen zwischen 1,0 : 1,0 und 1,0 : 1,5 liegt,
- II) Neutralisation des Veresterungskatalysators,
- III) Umsetzen der restlichen Acryl- und/oder Methacrylsäure
mit einer der Säurezahl des Reaktionsgemisches
aus (II) äquivalenten Menge
- c) einer Epoxidverbindung mit mindestens zwei Epoxidgruppen pro Molekül.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist außerdem
die Verwendung der nach diesem Verfahren hergestellten
Produkte als filmbildende Komponente
in strahlungshärtbaren Überzugsmassen sowie die
Verwendung dieser strahlungshärtbaren Überzugsmassen
für die Beschichtung von Holz, Holzwerkstoffen
und Papier.
Die Beschichtung von Holz, Holzwerkstoffen und
Papier mit strahlenhärtbaren Überzugsmassen auf
der Basis von Polyester(meth)acrylaten ist bereits
bekannt. Allerdings weisen herkömmliche
Lacksysteme auf der Basis von (Meth)Acrylsäureestern
hydroxyfunktioneller Polyester - wie sie
z. B. von C.B. Rybny et. al., Journal of Paint
Technology 46 (596), 60 (1974) beschrieben sind
- den entscheidenden Nachteil einer
nur unzureichenden Haftung des gehärteten Lackfilms auf dem
Holz, Holzwerkstoff bzw. Papier auf.
Weiterhin sind Holzlacke auf der Basis von Epoxiesteracryla
ten bekannt (vgl. z.B. W.J. Morris: Comparison of Acrylated
Oligomers in Wood Finishes, J. Coat. Techn. 56 (715), 49-56
(1984) und G.W. Gruber in: S.P. Pappas, UV Curing: Science
and Technology, Technology Marketing Corporation, Stamford,
USA, 1978, Seiten 172-184), die zwar gute Haftungseigen
schaften aufweisen, aber den Nachteil höherer Rohstoffkosten
und insbesondere den Nachteil einer hohen Sprödigkeit der
Lackfilme aufweisen.
Weitere Probleme bei der Beschichtung von Holz mit Überzugs
massen auf Basis von Polyester(meth)acrylaten treten bei der
Herstellung der (Meth)Acrylsäureester auf. Schwierigkeiten
bereitet die Entfernung nicht umgesetzter Acrylsäure aus dem
Reaktionsgemisch. Hierzu sind beispielsweise komplizierte
Waschvorgänge notwendig, wie sie z.B. in der DE-AS 20 03 579
beschrieben sind. Eine andere Möglichkeit besteht darin, wie
in der EP-B 2 866 beschrieben, (Meth)acrylsäurereste durch
eine Vakuumdestillation zu entfernen.
Daneben besteht gemäß der Lehre der EP-A 54 105 die Möglich
keit, nach dem Veresterungsschritt und Entfernen des
Schleppmittels die restliche Acrylsäure mit einer der Säure
menge äquivalenten Menge einer Mono- oder Diepoxidverbindung
unter Verwendung von Triphenylphosphin als Katalysator umzu
setzen. Da bei diesem Verfahren aber die Acrylsäure zum ei
nen im Unterschuß eingesetzt (maximal 90 Mol-%, bezogen auf
die Hydroxylgruppen des Polyesters) und zum anderen auch nur
teilweise in dieser ersten Stufe umgesetzt wird, müssen
Polyesterpolyole mit einer sehr hohen Zahl an Hydroxylgrup
pen eingesetzt werden, wodurch hohe Viskositäten sowohl des
Ausgangspolyesters als auch des daraus hergestellten Poly
esteracrylates resultieren. Ein weiterer Nachteil dieses
Verfahrens besteht darin, daß die erste Veresterungsstufe
zuerst nur unter Rückfluß durchgeführt wird, wodurch
lange Reaktionszeiten bei nur mäßigen Umsätzen (Rückreaktion)
bedingt werden.
Aus der DE-OS 33 16 593 ist weiterhin ein Verfahren
zur Herstellung von (Meth)acrylsäureestern bekannt,
bei dem zunächst hydroxylgruppenhaltige Polyester
oder Polyether mit einem 1,0 bis 1,5fachen Überschuß
an (Meth)acrylsäure bis zu hohen Umsätzen (<85%) unter
azeotroper Entfernung des Reaktionswassers und
Säurekatalyse bei erhöhter Temperatur verestert werden.
Anschließend wird das Schleppmittel destillativ
entfernt und nach Neutralisation des Veresterungs
katalysators die restliche (Meth)acrylsäure mit einer
äquivalenten Menge einer Epoxidverbindung in Gegenwart
eines Katalysators umgesetzt. Nachteilig bei diesem
Verfahren ist insbesondere der hohe (Meth)acrylsäureverlust
bei der Entfernung des Schleppmittels im
unmittelbaren Anschluß an die Veresterungsreaktion.
So können bei einer Temperatur von 120°C bis zu
35 Gew.-% der eingesetzten Acrylsäure zusammen mit
dem Schleppmittel aus dem Reaktor gelangen und stehen
für die Umsetzung mit der Epoxidverbindung nicht mehr
zur Verfügung. Gleichzeitig beinhaltet der hohe Acrylsäureaustrag
aus dem Reaktor die erhöhte Gefahr einer
unerwünschten Polymerisation der Acrylsäure in der
Dampfphase bzw. im Brüdensystem und erfordert eine
aufwendige Entsorgung des mit (Meth-)Acrylsäure verunreinigten
Schleppmittels.
Der vorliegenden Erfindung lag somit die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Herstellung von Estern der
Acryl- und/oder Methacrylsäure zur Verfügung zu
stellen, bei dem die oben genannten technologischen
und wirtschaftlichen Nachteile vermieden werden. So
sollten insbesondere die Edukte besser ausgenutzt werden,
die Reaktionszeiten kurz sein und die Umweltbelastung
durch abdestillierte Acrylsäure im Vergleich
zu den herkömmlichen Herstellungsverfahren reduziert
sein.
Ferner sollten bei Verwendung der nach diesem Verfahren
hergestellten Produkte als filmbildende Komponente
in strahlungshärtbaren Überzugsmassen die gehärteten
Lackfilme insbesondere eine sehr gute Haftung
auf Holz bzw. Holzwerkstoff oder Papier aufweisen.
Weiterhin sollten die resultierenden Lackfilme eine
möglichst geringe Sprödigkeit aufweisen sowie ein gutes
Füllvermögen, gute Schleifbarkeit, geringe Polierempfindlichkeit
und geringe Porenvergrauung zeigen.
Überraschenderweise wird diese Aufgabe gelöst durch
ein Verfahren zur Herstellung von Estern der Acryl-
und/oder Methacrylsäure,
- I) durch Veresterung eines
- a) gesättigten, ggf. Ethergruppen enthaltenden Polyesters oder Polyethers, der jeweils mindestens 2 freie Hydroxylgruppen pro Molekül enthält und ein zahlenmittleres Molekulargewicht zwischen 400 und 4000 aufweist, mit
- b) Acrylsäure und/oder Methacrylsäure in Gegenwart eines sauren Veresterungskatalysators und mindestens eines Kohlenwasserstoffs, der mit Wasser ein Azeotrop bildet, unter azeotroper Entfernung des anfallenden Kondensationswassers bei Temperaturen zwischen 110 und 130°C, wobei die Menge an eingesetzter Acryl- und/oder Methacrylsäure so gewählt wird, daß das Äquivalentverhältnis OH-Gruppen zu COOH-Gruppen zwischen 1,0 : 1,0 und 1,0 : 1,5 liegt,
- II) Neutralisation des Veresterungskatalysators,
- III) Umsetzen der restlichen Acryl- und/oder Methacrylsäure
mit einer der Säurezahl des Reaktionsgemisches
aus (II) äquivalenten Menge
- c) einer Epoxidverbindung mit mindestens zwei Epoxidgruppen pro Molekül.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man
- A) mit der destillativen Entfernung des als Schleppmittel eingesetzten Kohlenwasserstoffs beginnt, sobald die Reaktionsmischung der Stufe III eine Säurezahl zwischen 15 und 5 mg KOH/g aufweist und
- B) die Umsetzung der restlichen Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit der Epoxidverbindung so lange fortführt, bis die Säurezahl der Reaktionsmischung <2 mg KOH/g ist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist außerdem
die Verwendung der nach diesem Verfahren hergestellten
Produkte als filmbildende Komponente in
strahlungshärtbaren Überzugsmassen sowie die Verwendung
dieser strahlungshärtbaren Überzugsmassen für
die Beschichtung von Holz, Holzwerkstoffen und Papier.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im
wesentlichen darin zu sehen, daß die unter Verwendung
der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen
Produkte als filmbildende Komponente in strahlenhärtbaren
Überzugsmassen zu Lackfilmen mit insbesondere
einer sehr guten Haftung auf dem Substrat (Holz, Holzwerkstoffe,
Papier) und einer guten Elastizität
führen. Es war bei der großen Zahl von bekannten Verfahren
für die Herstellung von Polyesteracrylaten
und -methacrylaten überraschend und in keinster Weise
vorhersehbar, daß gerade die nach diesem speziellen,
neuen Verfahren hergestellten Polyesteracrylate
und/oder Polyestermethacrylate beim Einsatz als filmbildende
Komponente in strahlenhärtbaren Überzugsmassen
für die Beschichtung von Holz, Holzwerkstoffen
und Papier zu Überzügen mit derartig hervorragenden
Eigenschaften führen.
Ein weiterer Vorteil bei der erfindungsgemäßen Herstellung
der Polyester(meth)acrylate besteht darin,
daß im Vergleich zu den Verfahren des Standes der
Technik deutlich weniger Acrylsäure zusammen mit dem
Schleppmittel abdestilliert und entsorgt werden muß.
Somit resultiert eine höhere Ausnutzung der eingesetzten
Acrylsäure und auch die Probleme aufgrund
einsetzender Polymerisation der Acrylsäure in der
Dampfphase bzw. im Brüdensystem wurden beseitigt.
Weiterhin gewährleistet das erfindungsgemäße
Verfahren einen hohen Umsatz der (Meth)acrylsäure mit
dem Polyester oder Polyether in kurzen Reaktionszeiten,
ohne daß Polyesterpolyole bzw. Polyetherpolyole
mit einer sehr hohen Zahl an Hydroxylgruppen
eingesetzt werden müssen. Schließlich zeichnen sich
die so hergestellten Polyesteracrylate durch eine
niedrige Viskosität aus.
Im folgenden wird nun das erfindungsgemäße Verfahren
näher erläutert.
Zur Herstellung dieser Polyester(meth)acrylate sowie
zu den hierbei eingesetzten Komponenten wird folgendes
ausgeführt:
Als hydroxylgruppenhaltige Komponente a werden in der 1.
Stufe gesättigte, ggf. Ethergruppen enthaltende Polyester
bzw. Polyether eingesetzt, die mindestens zwei freie
Hydroxylgruppen pro Molekül enthalten und zahlenmittlere Mo
lekulargewichte (Mn) zwischen 400 und 4000, bevorzugt zwi
schen 450 und 2000, aufweisen.
Derartige hydroxylgruppenhaltige Polyester können durch Ver
esterung von Dicarbonsäuren mit Diolen und Triolen nach gut
bekannten Methoden (vgl. z.B. P.J. Flory, J. Am. Chem. Soc.
58, 1877 (1936): und J. Am. Chem. Soc. 63, 3083 (1953)) her
gestellt werden. Die Umsetzung kann dabei in Substanz oder
in Gegenwart eines Schleppmittels durchgeführt werden. Neben
dieser einstufigen Standardpolyveresterung können die Poly
esterpolyole auch durch eine zweistufige Reaktionsführung
hergestellt werden, indem zunächst ein linearer Polyester
mit endständigen Carboxylgruppen hergestellt wird, der in
der zweiten Stufe mit einer solchen Menge eines Polyols, be
vorzugt Triol, umgesetzt wird, daß der Polyester die ge
wünschte Anzahl Hydroxylgruppen aufweist.
Die Ausgangsstoffe für solche hydroxylgruppenhaltigen Poly
ester (= Polyesterpolyole) sind dem Fachmann gut bekannt. So
sind für diese Umsetzung geeignete Dicarbonsäuren, bei
spielsweise Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure,
Hexahydrophthalsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipin
säure, Pimelinsäure, Korksäure, Azelainsäure und Sebazinsäu
re, deren Isomeren und deren veresterbaren Derivate, wie
z.B. die Anhydride oder Dialkylester der genannten Säuren.
Als Beispiele für geeignete Diole seien Alkylenglykole, wie
z.B. Ethylenglykol, Propylenglykol-1,2 und -1,3, Butan
diol-1,4, Pentandiol-1,2, Neopentylglykol, Hexandiol-1,6,
2-Methylpentandiol-1,5, 2-Ethylbutandiol-1,4 und Dimethylol
cyclohexan genannt. Geeignete Triole sind z.B. Glycerin,
Trimethylolethan, Trimethylolpropan und Trimethylolbutan.
Geeignete höherwertige Polyole sind z.B. Pentaerythrit,
Di-(trimethylolpropan), Di-(pentaerythrit) und Sorbitol. Wei
tere, für die Herstellung der Polyester geeignete Di- bzw.
Polyole sind die, durch Umsetzung der oben genannten Alkoho
le mit Ethylen- oder Propylenoxid erhältlichen alkoxilierten
Derivate.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbar sind außerdem
auch Polycaprolactondiole und -triole. Diese Produkte erhält
man beispielsweise durch Umsetzung eines ε -Caprolactons mit
einem Diol. Solche Produkte sind in der US-PS 31 69 945 be
schrieben.
Die Polylactonpolyole, die man durch diese Umsetzung erhält,
zeichnen sich durch die Gegenwart einer endständigen Hy
droxylgruppe und durch wiederkehrende Polyesteranteile, die
sich von dem Lacton ableiten, aus. Diese wiederkehrenden Mo
lekülanteile können der Formel
entsprechen, in der n bevorzugt 4 bis 6 ist und der Substi
tuent Wasserstoff, ein Alkylrest, ein Cycloalkylrest oder
ein Alkoxyrest ist, wobei kein Substituent mehr als 12 Koh
lenstoffatome enthält und die gesamte Anzahl der Kohlen
stoffatome in dem Substituenten in dem Lactonring 12 nicht
übersteigt.
Das als Ausgangsmaterial verwendete Lacton kann ein beliebi
ges Lacton oder eine beliebige Kombination von Lactonen
sein, wobei dieses Lacton mindestens 6 Kohlenstoffatome in
dem Ring enthalten sollte, zum Beispiel 6 bis 8 Kohlenstoff
atome und wobei mindestens 2 Wasserstoffsubstituenten an dem
Kohlenstoffatom vorhanden sein sollten, das an die Sauer
stoffgruppe des Rings gebunden ist. Das als Ausgangsmaterial
verwendete Lacton kann durch die folgende allgemeine Formel
dargestellt werden,
in der n und R die bereits angegebene Bedeutung haben. Die
bei der Erfindung für die Herstellung der Polyesterdiole be
vorzugten Lactone sind die Caprolactone, bei denen n den
Wert 4 hat. Das am meisten bevorzugte Lacton ist das unsub
stituierte ε-Caprolacton, bei dem n den Wert 4 hat und alle
R-Substituenten Wasserstoff sind. Dieses Lacton wird beson
ders bevorzugt, da es in großen Mengen zur Verfügung steht
und Überzüge mit ausgezeichneten Eigenschaften ergibt.
Außerdem können verschiedene andere Lactone einzeln oder in
Kombination benutzt werden.
Beispiele von für die Umsetzung mit dem Lacton geeigneten
aliphatischen Diolen sind die bereits oben für die Umsetzung
mit den Carbonsäuren aufgeführten Diole.
Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren hy
droxylgruppenhaltigen Polyether (= Polyetherpolyole) können
durch Umsetzung von zwei- und/oder mehrwertigen Alkoholen
mit verschiedenen Mengen an Ethylenoxid und/oder Propylen
oxid nach gut bekannten Methoden (vgl. z.B. Houben-Weyl,
Band XIV, 2, Makromolekulare Stoffe II, (1963)) erhalten
werden.
Einsetzbar sind auch die Polymerisationsprodukte des Tetra
hydrofurans oder Butylenoxids. Das zahlenmittlere Molekular
gewicht der als Komponente a eingesetzten Polyetherpolyole
liegt zwischen 400 und 4000, bevorzugt zwischen 450 und
2000. Bevorzugt werden als Komponente a Polyester oder Poly
ether eingesetzt, die eine OH-Funktionalität zwischen 2 und
3,5 aufweisen.
Die beschriebenen hydroxylgruppenhaltigen Polyester bzw. Po
lyether werden im ersten Schritt des Herstellungsverfahrens
mit Acrylsäure und/oder Methacrylsäure (Komponente b)
umgesetzt. Die Menge an eingesetzter (Meth)Acrylsäure wird
dabei so gewählt, daß das Äquivalentverhältnis der OH-Grup
pen der Komponente a zu den COOH-Gruppen der Komponente b
zwischen 1,0:1,0 und 1,0:1,5, bevorzugt 1,0:1,0 bis
1,0:1,1 und ganz besonders bevorzugt 1,0:1,0 beträgt.
Die eingesetzte Menge an (Meth)Acrylsäure wird von mehreren
Faktoren beeinflußt. So ist die Menge an Epoxidverbindungen,
die benötigt wird, um die nach der Veresterung noch nicht
umgesetzte (Meth)Acrylsäure zu binden, selbstverständlich um
so größer, je größer der Überschuß an (Meth)Acrylsäure in
bezug auf die OH-Gruppen der Komponente a ist. Je höher aber
der Anteil an eingesetzter Epoxidverbindung ist, desto höher
liegen einerseits die Rohstoffkosten und desto besser sind
aber andererseits die anwendungstechnischen Eigenschaften
der Polyesteracrylate in strahlenhärtbaren Überzugsmittel.
So ist beispielsweise die Haftung von nach dem erfindungsge
mäßen Verfahren hergestellten Beschichtungen auf dem Holz,
Holzwerkstoff oder Papier um so besser, je höher der Epoxid
addukt-Anteil ist.
Die Veresterung der (Meth)Acrylsäure mit den OH-Gruppen des
Polyesters bzw. Polyethers erfolgt in Gegenwart eines sauren
Veresterungskatalysators, z.B. Schwefelsäure und
p-Toluolsulfonsäure sowie in Gegenwart eines Schleppmittels
zur Auskreisung des anfallenden Reaktionswassers. Als
Schleppmittel geeignet sind Kohlenwasserstoffe, die zwar mit
dem Reaktionswasser, nicht aber mit den eingesetzten Roh
stoffen, ein Minimumazeotrop bilden. Beispiele für geeignete
Kohlenwasserstoffe sind Alkane, Cycloalkane, z. B. n-Hexan,
n-Heptan und Cyclohexan, Aromaten, z. B. Benzol, Toluol und
die Xylol-Isomeren, sog. Spezialbenzine, welche Siedegrenzen
zwischen 70 und 140°C aufweisen und handelsübliche Kohlen
wasserstoff-Mischungen, z. B. Petrolether, Petroleumben
zine oder Ligroin. Die Temperatur, bei der diese Vereste
rungsreaktion üblicherweise durchgeführt wird, liegt zwi
schen 60 und 140°C, bevorzugt zwischen 110 und 130°C. Bei
niedrigeren Temperaturen ist i.a. die Reaktionsgeschwindig
keit zu gering, bei höheren Temperaturen besteht die Gefahr
einer vorzeitigen Polymerisation der (Meth)Acrylsäure und
ggf. Gelierung des Reaktionsgemisches.
Zur Vermeidung einer vorzeitigen Polymerisation wird die
Veresterung der Hydroxylgruppen des Polyols mit der unge
sättigten Säure zweckmäßigerweise in Gegenwart geringer Men
gen von Inhibitoren durchgeführt. Dabei handelt es sich um
die üblichen, zur Verhinderung einer thermischen Polymerisa
tion verwendeten Verbindungen, z.B. vom Typ des Hydrochi
nons, der Hydrochinonmonoalkylether, des 2,6-Di-t-butyl
phenols, der N-Nitrosoamine der Phenothiazine oder der
Phosphorigsäureester. Sie werden im allgemeinen in Mengen
von 0,001 bis 2,0%, vorzugsweise in Mengen von 0,005 bis
0,5%, bezogen auf die Summe von Polyol und (Meth)acryl
säure, eingesetzt.
Die Veresterungsreaktion wird bis zu einem Umsatz von minde
stens 65 Mol-%, bevorzugt 65 bis 85 Mol-% der eingesetzten
Menge der OH-Gruppen der hydroxylgruppenhaltigen Komponente
a fortgeführt. Danach wird der Veresterungskatalysator in
geeigneter Weise neutralisiert, z.B. durch Zusatz von ter
tiären Aminen oder Alkalihydroxiden, bevorzugt Hydroxyalkyl
gruppen enthaltenden tertiären aliphatischen Aminen. An
schließend wird die Reaktionsmischung zum Entfernen der
restlichen, nicht umgesetzten (Meth)Acrylsäure mit einer
Epoxidverbindung umgesetzt. Die Menge an Epoxidverbindung
wird dabei so gewählt, daß das Äquivalentverhältnis von Car
boxylgruppen aus nicht umgesetzter (Meth)Acrylsäure zu den
Epoxidgruppen der Komponente c 1:1 beträgt. Ermittelt wird
die hierzu erforderliche Menge der Komponente c über eine
Bestimmung der Säurezahl der Reaktionsmischung der Stufe I
(Veresterung (Meth)Acrylsäure mit der Komponente a).
Als Epoxidverbindungen mit mindestens zwei, vorzugsweise
drei Epoxidgruppen pro Molekül kommen z.B. in Betracht epo
xidierte Olefine, Glycidylester von gesättigten oder unge
sättigten Carbonsäuren oder Glycidylether aliphatischer oder
aromatischer Polyole. Bevorzugt sind Epoxidverbindungen mit
durchschnittlich zwei Epoxidgruppen/Molekül. Derartige Pro
dukte werden im Handel in großer Zahl angeboten. Besonders
bevorzugt sind Polyglycidylverbindungen von Bisphenol A-Typ
und Glycidylether mehrfunktioneller Alkohole, z.B. des Bu
tandiols, des Glycerins und des Pentaerythrits. Beispiele
für derartige Polyepoxidverbindungen auf Basis Bisphenol A
sind ®Epikote 812 (Epoxidwert: ca. 0,67) und ®Epikote
828 (Epoxidwert: ca. 0,53) und ®Epikote 162 (Epoxidwert:
ca. 0,61) der Firma Shell.
Zur Katalyse der Carboxy/Epoxy-Reaktion werden Thioether,
wie z.B. Thiodiglykol, Dimethylsulfid und Diethylsulfid,
quaternäre Ammoniumsalze, tertiäre Amine und Triphenyl
phosphin eingesetzt. Im Hinblick auf eine gute Lager
stabilität der auf diese Weise erhaltenen Reaktionsprodukte
hat sich eine Katalysierung mit stickstoffhaltigen Verbin
dungen, z.B. tert. Aminen oder mit Lewis-Basen vom Typ
des Thiodiglykols als besonders vorteilhaft erwiesen.
Diese Umsetzung der restlichen (Meth)Acrylsäure mit
der Epoxidverbindung erfolgt im allgemeinen bei
90 bis 130°C, vorzugsweise bei 100 bis 110°C.
Sobald die Reaktionsmischung eine Säurezahl zwischen
15 und 5 mg KOH/g, bevorzugt 10 mg KOH/g aufweist,
wird der als Schleppmittel eingesetzte, noch in der
Reaktionsmischung befindliche Kohlenwasserstoff destillativ,
ggf. unter vermindertem Druck, aus dem Reaktionsgemisch
entfernt. Es ist zwar prinzipiell möglich,
mit der Entfernung des Kohlenwasserstoffes erst
bei noch niedrigeren Säurezahlen der Reaktions
mischung (z. B. <2 mg KOH/g) zu beginnen, jedoch bedeutet
dies verlängerte Reaktionszeiten und nur einen
unwesentlich geringeren (Meth)Acrylsäureaustrag aus
der Reaktionsmischung, so daß dies in der Praxis im
allgemeinen nicht durchgeführt wird.
Das Abdestillieren des Kohlenwasserstoffs und die dabei
weitergehende Umsetzung der Epoxidverbindung mit
der (Meth)-Acrylsäure wird so lange fortgeführt, bis
die Reaktionsmischung eine Säurezahl <2 mg KOH/g aufweist.
Bei dem Abdestillieren des Schleppmittels zu diesem
Zeitpunkt findet im Gegensatz zum Abdestillieren des
Schleppmittels direkt im Anschluß an die Veresterungsreaktion
der (Meth)Acrylsäure mit der Komponente a
keine störende Polymerisation der (Meth)Acrylsäure in
der Dampfphase und dem Rückflußkühlsystem statt. Weiterhin
ist der mit dem Abdestillieren des Schleppmittels
verbundene (Meth)Acrylsäureaustrag sehr gering.
Schließlich sind die erhaltenen Reaktionsprodukte
niedrigviskos und damit gut in Überzugszusammensetzungen
verarbeitbar.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen
Produkte werden als filmbildende Komponente in
strahlenhärtbaren Überzugsmassen verwendet. Diese
strahlenhärtbaren Überzugsmittel enthalten neben diesen
beschriebenen Polyester(meth)acrylaten im allgemeinen
weitere, für den Einsatz in strahlenhärtbaren
Überzugsmassen bekannte,
copolymerisierbare Verbindungen, z.B. (Meth)Acrylsäure
ester, insbesondere Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat,
Propyl(meth)acrylat, Butyl(meth)acrylat, Isopropyl(meth)
acrylat, Isobutyl(meth)acrylat, Pentyl(meth)acrylat, Iso
amyl(meth)acrylat, Hexyl(meth)acrylat, Cyclohexyl(meth)
acrylat, 2-Ethylhexyl(meth)acrylat, Octyl(meth)acrylat,
3,5,5-Trimethylhexyl(meth)acrylat, Decyl(meth)acrylat, Do
decyl(meth)acrylat, Hexadecyl(meth)acrylat, Octadecyl(meth)
acrylat, Octadecenyl(meth)acrylat sowie die entsprechenden
Ester der Malein-, Fumar-, Tetrahydrophthal-, Croton-, Iso
croton-, Vinylessig- und Itaconsäure. Bevorzugt eingesetzt
werden Monomere mit mehr als 1 Doppelbindung pro Molekül,
z.B. Ethylenglykoldiacrylat, Diethylenglykoldiacrylat,
Propylenglykoldiacrylat, Trimethylenglykoldiacrylat, Neopen
tylglykoldiacrylat, 1,3-Butylendiacrylat, 1,4-Butylendiacry
lat, 1,6-Hexamethylenglykoldiacrylat, 1,10-Decamethylengly
koldiacrylat, Trimethylolpropantriacrylat, Pentaerythritte
traacrylat und Pentaerythrittriacrylat sowie die ent
sprechenden Methacrylate. Ganz besonders bevorzugt einge
setzt werden Trimethylolpropantriacrylat, Acrylsäureester
von propoxiliertem Trimethylolpropan und N-Vinylpyrrolidon.
Der Zusatz dieser monomeren, copolymerisierbaren Verbindun
gen (oft auch Reaktivverdünner genannt) ist aber nicht unbe
dingt erforderlich, da auch ohne Zusatz dieser Verbindungen
das Eigenschaftsprofil der gehärteten Lackfilme nicht signi
fikant beeinträchtigt wird.
Die strahlenhärtbaren Überzugsmittel enthalten außerdem üb
licherweise in strahlenhärtbaren Überzugsmitteln eingesetzte
Photoinitiatoren, beispielsweise Benzophenone, Benzoine oder
Benzoinether, ggf. zusammen mit einem Synergisten, z.B.
Amine, Thioverbindungen mit α-ständigen C-H-Gruppen sowie
Ether. Darüber hinaus können nicht mitvernetzende Lösungs
mittel, z.B. aromatische Kohlenwasserstoffe, insbesondere
Xylol oder Ester, z.B. Butylacetat, ggf. Extender,
z. B. Talkum, Schwerspat, verschiedene Silikate, z. B.
Aluminiumsilikate und Dolomit sowie ggf. Additive,
z. B. Entschäumer, Verlaufsmittel und filmbildende
Hilfsmittel, z. B. Cellulose-Derivate in üblichen
Mengen enthalten sein.
Die Überzugsmittel können durch Spritzen, Walzen, Fluten,
Tauchen, Rakeln oder Streichen auf das Holz, den
Holzwerkstoff oder das Papier aufgebracht werden. Die
Härtung der Lackfilme erfolgt direkt nach dem Auftragen
oder nach dem Verdunsten anwesender Lösungsmittel
mittels UV- oder Elektronenstrahlen. Die Anlagen und
Bedingungen für diese Härtungsmethoden sind aus der
Literatur bekannt (vgl. z. B. R. Holmes, U.V. und E.B.
Curing Formulations for Printing Inks, Coatings and
Paints, SITA-Technology, Academic Press, London,
United Kingdom 1984, Seiten 79-111) und bedürfen keiner
weiteren Beschreibung.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher erläu
tert. Alle Angaben über Teile und Prozentsätze sind Ge
wichtsangaben, falls nicht ausdrücklich etwas anderes fest
gestellt wird.
685 Teile Ethylenglykol, 1660 Teile Triethylenglykol,
1270 Teile Trimethylolpropan, 1840 Teile Adipinsäure, 1860
Teile Phthalsäureanhydrid und 5 Teile Dibutylzinnoxid werden
in einem temperierbaren, mit Rührer, Thermometer und Füll
körperkolonne ausgestatteten Reaktor eingewogen und langsam
auf 160°C aufgeheizt. Das anfallende Reaktionswasser wird
ausgekreist. Die Temperatur wird innerhalb von 4 h auf 220°C
gesteigert und die Kondensationsreaktion bei dieser Tempera
tur fortgeführt, bis eine Säurezahl < 5 mg KOH/g erreicht
ist. Das so hergestellte Polyesterpolyol weist eine Säure
zahl von 4 mg KOH/g, eine OH-Zahl von 193 mg KOH/g und ein
zahlenmittleres Molekulargewicht (Mn) von 965 auf. Die
Viskosität einer 70%igen Lösung dieses Polyesterpolyols in
Toluol beträgt bei 23°C 4 bis 5 dPas.
709 Teile einer 70%igen Lösung des oben hergestellten Poly
esterpolyols in Toluol und 123 Teile Acrylsäure werden zu
sammen mit 1,7 Teilen p-Toluolsulfonsäure und 1,7 Teilen
Hydrochinon in einem heizbaren, mit Rührer, Thermometer und
Brüdenrohr versehenen und mit einem Stickstoff/Luft-Gemisch
durchspülten Reaktor unter azeotroper Entfernung des an
fallenden Reaktionswassers so lange auf 120°C erhitzt, bis
die Säurezahl des Reaktionsgemisches 35 mg KOH/g beträgt
(ca. 8 h). Dann wird auf 110°C abgekühlt, der Veresterungska
talysator durch Zugabe von 0,8 Teilen Dimethylethanolamin
neutralisiert und 94 Teile eines Epoxidharzes auf Basis Bis
phenol A mit einem Epoxidäquivalentgewicht von 180-190
(z.B. Epikote 828® der Firma Shell Chemie) zugegeben. Die
Reaktionsmischung wird nun unter Rückfluß so lange bei 110°C
gehalten (ca. 13 h), bis die Säurezahl des Reaktionsge
misches 10 mg KOH/g beträgt. Nun wird bei 110°C das Toluol
unter Vakuum abdestilliert und das Reaktionsgemisch an
schließend noch so lange bei 110°C gehalten, bis die Säure
zahl des Reaktionsgemisches < 2 mg KOH/g beträgt (ca. 10 h).
Das so erhaltene Reaktionsprodukt weist eine Säurezahl von
1,4 mg KOH/g, einen Festkörpergehalt von 97,6% (1 h bei
130°C), eine Viskosität (70%ig in Butylacetat) von 4,0 dPas
bei 23°C auf. Bezogen auf die Summe an eingesetztem Epoxid
harz liegen 10 Mol-% in Form eines Epoxid-Acrylsäure-Mono
adduktes, < 1 Mol-% nicht umgesetztes Epoxid und die rest
liche Menge als Epoxid-Acrylsäure-Diaddukt vor.
Es wurde der Acrylsäureverlust über eine Bestimmung der Säu
rezahl des ausgekreisten Reaktionswassers und des Schlepp
mittels in den einzelnen Verfahrensstufen untersucht. Bezo
gen auf die eingesetzte Acrylsäuremenge ergab sich ein
Acrylsäureverlust von 7,4 Gew.-% während der azeotropen Ver
esterung und von 0,9 Gew.-% während der Destillation.
Analog Beispiel 1 werden 709 Teile einer 70%igen Lösung des
oben beschriebenen Polyesterpolyols in Toluol und 123 Teile
Acrylsäure zusammen mit 1,7 Teilen p-Toluolsulfonsäure und
1,7 Teilen Hydrochinon unter azeotroper Entfernung des an
fallenden Reaktionswassers so lange bei 120°C verestert, bis
die Säurezahl des Reaktionsgemisches 35 mg KOH/g beträgt.
Dann wird auf 110°C abgekühlt, der Veresterungskatalysator
durch Zugabe von 0,8 Teilen Dimethylethanolamin neutrali
siert und 94 Teilen des in Beispiel 1 eingesetzten Epoxid
harzes (EEW = 180-190) zugesetzt.
Im Gegensatz zu Beispiel 1 wird aber nun unmittelbar nach
Zugabe des Epoxidharzes das Schleppmittel im Vakuum bei
110°C innerhalb von 5,5 h abdestilliert. Danach wurde dann
das Reaktionsgemisch weitere 10 h bei 110°C gehalten, bis
die Säurezahl des Reaktionsgemisches < 2 mg KOH/g beträgt.
Das so erhaltene Reaktionsprodukt weist eine Säurezahl von
2 mg KOH/g, einen Festkörpergehalt von 98% (1 h, 130°C) und
eine Viskosität (70%ig Butylacetat) von 4,2 dPas bei 23°C
auf.
Der Acrylsäureverlust, bezogen auf eingesetzte Acrylsäure
menge, beträgt 7,3 Gew.-% während der azeotropen Veresterung
und 4,2 Gew.-% während der Destillation.
Analog Beispiel 1 werden 709 Teile einer 70%igen Lösung des
oben beschriebenen Polyesterpolyols in Toluol und 123 Teile
Acrylsäure zusammen mit 1,7 Teilen p-Toluolsulfonsäure und
1,7 Teilen Hydrochinon unter azeotroper Entfernung des
anfallenden Reaktionswassers so lange bei 120°C verestert,
bis die Säurezahl des Reaktionsgemisches 35 mg KOH/g be
trägt. Anschließend wird bei 120°C das Schleppmittel ab
destilliert, bis die Säurezahl < 10 mg KOH/g und die Rein
heit < 95% beträgt.
Das so erhaltene Reaktionsprodukt weist eine Säurezahl von
8,1 mg KOH/g, einen Festkörpergehalt von 95,7% (1 h, 130°C)
und eine Viskosität (70%ig in Butylacetat) von 4,9 dPas bei
23°C auf.
Der auf die eingesetzte Acrylsäuremenge bezogene Acrylsäure
verlust beträgt 7,2 Gew.-% während der azeotropen Ver
esterung und 14,9 Gew.-% während der Destillation.
1075 Teile des Epoxidharzes aus Beispiel 1 (EEW zwischen 180
und 190) und 376 Teile Acrylsäure werden zusammen mit 0,7
Teilen Chromoctoat AMC-II®, einem handelsüblichen Kataly
sator auf Basis Chrom (III)octoat der Firma Cordova Chemi
cals und 0,3 Teilen Hydrochinon in einem heizbaren, mit Rüh
rer, Thermometer und Brüdenrohr versehenen Reaktor so lange
auf 115°C erhitzt, bis die SZ < 2 mg KOH/g ist (ca. 6 h).
Das so erhaltene Produkt wird in Butylacetat angelöst.
Das so erhaltene Produkt weist eine Säurezahl von
1,8 mg KOH/g, einen Festkörper von 80,0% (1 h, 130°C) und
eine Viskosität (70%ig in Butylacetat) von 2,3 dPas bei
23°C auf.
Die Beispiele A, B, C und D werden auf mit Polyvinylalko
hol- und Polyacrylat-Dispersionen grundierten und gebeizten
Mahagonibrettern aufgewalzt (ca. 30 g/m2). Die beschichte
ten Bretter werden nach 1 min Abdunstzeit in einem Abstand
von 20 cm an einer Quecksilbermitteldrucklampe mit einer
Leistung von 80 W/cm mit einer Geschwindigkeit von 5 m/s un
ter Luftzutritt bestrahlt.
Alle Beispiele ergaben Beschichtungen mit gutem Füllvermö
gen, guter Schleifbarkeit, geringer Polierempfindlichkeit
und Porenvergrauung.
Die Haftung auf dem Holz wurde geprüft, indem ein Tesa
film-Streifen auf den Lackfilm gepreßt und nach 4 Tagen ab
gerissen wurde. Die Fläche des dabei vom Träger entfernten
Lackfilms wurde ermittelt und das Ergebnis benotet
(0: 100%, 1:90%, . . . 5:< 20% unbeschädigte Lackober
fläche). Die angegebenen Werte sind Mittelwerte aus jeweils
4 Prüfungen mit 3 Brettern.
Die Beispiele E, F und G wurden auf Glasplatten aufgezogen
(Naßfilmstärke 40 µm) und analog zu den Beispielen A bis
D unter den dort angegebenen Bedingungen mittels UV-Strah
lung gehärtet. Nach 20stündiger Lagerung bei Raumtemperatur
wurden die Pendelhärte nach König (DIN-Norm 53 157) und die
Bleistifthärte der erhaltenen Lackfilme bestimmt.
Die Beispiele zeigen, daß die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Beschichtungen eine sehr gute Haf
tung auf dem Untergrund (Holz) aufweisen und daß sich die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen gehärteten
Lackfilme gleichzeitig durch eine hohe Elastizität auszeich
nen.
So führen zwar strahlenhärtbare Holzlacke auf Basis von
Epoxiacrylaten (Vergleichsbeispiel 3) zu Filmen mit eben
falls guter Haftung, jedoch sind die erhaltenen Filme sehr
spröde, so daß sie praktisch nur in einem sehr stark be
grenzten Umfang einsetzbar sind.
Andererseits führen strahlenhärtbare Holzlacke auf Basis von
Polyesteracrylaten, die keine Epoxiacrylate enthalten (Ver
gleichsbeispiel 2) zu Filmen mit außerordentlich schlechter
Haftung auf dem Holzuntergrund. Es ist daher überraschend,
daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen ge
härteten Lackfilme gleichzeitig sowohl eine sehr gute Haf
tung als auch eine hohe Elastizität aufzeigen.
Weiterhin zeigen die Beispiele, daß durch das erfindungsge
mäße Verfahren zur Herstellung der Polyester(meth)acrylate
der Acrylsäureverlust während des Abdestillierens des
Schleppmittels deutlich verringert ist im Vergleich mit Ver
fahren, bei denen das Schleppmittel direkt nach Zugabe des
Epoxidharzes (Vergleichsbeispiel 1) oder direkt im Anschluß
an die Veresterungsreaktion (Polyester plus Acrylsäure) er
folgt (Vergleichsbeispiel 2).
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Estern der
Acryl- und/oder Methacrylsäure,
- I) durch Veresterung eines
- a) gesättigten, ggf. Ethergruppen enthaltenden Polyesters oder Polyethers, der jeweils mindestens 2 freie Hydroxylgruppen pro Molekül enthält und ein zahlenmittleres Molekulargewicht zwischen 400 und 4000 aufweist, mit
- b) Acrylsäure und/oder Methacrylsäure in Gegenwart eines sauren Veresterungskatalysators und mindestens eines Kohlenwasserstoffs, der mit Wasser ein Azeotrop bildet, unter azeotroper Entfernung des anfallenden Kondensationswassers bei Temperaturen zwischen 110 und 130°C, wobei die Menge an eingesetzter Acryl- und/oder Methacrylsäure so gewählt wird, daß das Äquivalentverhältnis OH-Gruppen zu COOH-Gruppen zwischen 1,0 : 1,0 und 1,0 : 1,5 liegt,
- II) Neutralisation des Veresterungskatalysators,
- III) Umsetzen der restlichen Acryl- und/oder
Methacrylsäure mit einer der Säurezahl des
Reaktionsgemisches aus (II) äquivalenten
Menge
- c) einer Epoxidverbindung mit mindestens zwei Epoxidgruppen pro Molekül.
dadurch gekennzeichnet, daß man
- A) mit der destillativen Entfernung des als Schleppmittel eingesetzten Kohlenwasserstoffs beginnt, sobald die Reaktionsmischung der Stufe III eine Säurezahl zwischen 15 und 5 mg KOH/g aufweist und
- B) die Umsetzung der restlichen Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit der Epoxidverbindung so lange fortführt, bis die Säurezahl der Reaktionsmischung <2 mg KOH/g ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die destillierte Entfernung des als
Schleppmittel eingesetzten Kohlenwasserstoffs
nach A) beginnt, sobald die Reaktionsmischung der
Stufe III eine Säurezahl von 10 mg KOH/g aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man in der Stufe I als gesättigte,
gegebenenfalls Ethergruppen enthaltende Polyester
oder Polyether solche verwendet, die eine
OH-Funktionalität zwischen 2 und 3,5 aufweisen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Menge an eingesetzter
Acrylsäure und/oder Methacrylsäure so
wählt, daß das Äquivalentverhältnis OH-Gruppen zu
COOH-Gruppen 1,0 : 1,0 und 1,0 : 1,1 liegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Veresterungsreaktion
I bis zu einem Umsatz von 65 bis 85
Mol-% der eingesetzten Menge der OH-Gruppen der
hydroxylgruppenhaltigen Komponente a fortführt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man zur Neutralisation
des Veresterungskatalysators Hydroxyalkylgruppen
enthaltende tertiäre aliphatische Amine einsetzt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Komponente c
Epoxidverbindungen auf Basis Bisphenol A einsetzt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Komponente c Diglycidylether
mehrfunktioneller Alkohole einsetzt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Umsetzungsprodukt
der restlichen Acrylsäure oder Methacrylsäure
mit der Epoxidverbindung in einer Menge von 10
bis 20 Gew.-% der Gesamtmenge des Veresterungsproduktgemisches
erhält.
10. Verwendung der nach einem der Verfahren gemäß Anspruch
1 bis 9 hergestellten Produkte als filmbildende
Komponente in strahlungshärtbaren Überzugsmassen,
ggf. zusammen mit copolymerisierbaren Verbindungen,
Photoinitiatoren, einem Synergisten,
Lösemitteln sowie Hilfs- und Zusatzstoffen.
11. Verwendung der strahlungshärtbaren Überzugsmassen
nach Anspruch 10 für die Beschichtung von Holz,
Holzwerkstoffen und Papier.
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