DE3825899C2 - Vorrichtung zur Entnahme aus einem Magazin und Aufrichtung von flach zusammengelegten Schachtelzuschnitten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entnahme aus einem Magazin und Auf­ richtung von flach zusammengelegten Schachtelzuschnitten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Auf dem Verpackungssektor sind bereits Vorrichtungen bekannt, die intermittierend oder kontinuierlich arbeiten und dazu dienen, nacheinander einzelne Zuschnitte, auch flach zusammengelegte für Schachteln, einem Magazin zu entnehmen. In die­ sem Magazin sind die Zuschnitte übereinander oder nebeneinander gestapelt, wobei die flach zusammengelegten Schachtelzuschnitte wahrend ihrer Entnahme aus dem Magazin aufgerichtet werden, damit sie anschließend mit den zu verpackenden Pro­ dukten gefüllt werden können.

Vor allem bei Verpackungsmaschinen mit kontinuierlichem Antrieb besteht die Tendenz, die Geschwindigkeit und damit die Arbeitsleistung immer stärker zu er­ höhen, wozu die Strukturen, welche die erforderlichen Haltephasen für die Organe, insbesondere Ansaugorgane zum Entnehmen der Zuschnitte während der konti­ nuierlichen Drehbewegung verfeinert werden müssen.

Die Erfindung geht von der aus der DE-OS 29 23 909 bekannten Vorrichtung aus. Obwohl bei solchen Gelenkviereck-Systemen die Haltephasen der Ansaugorgane zur Entnahme der Zuschnitte mit einer hin- und hergehenden Bewegung rechtwink­ lig zur Ebene erfolgen, in der die Zuschnitte im Magazin liegen, wird die Arbeits­ geschwindigkeit dieser Vorrichtungen nicht unwesentlich eingeschränkt. Anderer­ seits hat das Bestreben, die Struktur der Gelenkvierecke zu vereinfachen, um die Arbeitsgeschwindigkeit der Vorrichtung zu erhöhen, wozu die Gelenkverbindung des Schwinghebels mit nur einem Nockenfolgeorgan unter Beibehaltung des Auf­ baus und der Gelenkverbindung des anderen Schwinghebels vorgesehen ist, in der Praxis nicht dazu geführt, die Haltephase mit der erforderlichen hin- und hergehen­ den Bewegung des Entnahmeorgans für die Zuschnitte zu ermöglichen (GB-PS 3 053 133).

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs geschil­ derten Art dahingehend zu verbessern, daß die Entnahme der Zuschnitte aus dem Magazin durch das Ansaugorgan des Schwinghebels sicherer erfolgen soll und das Förderrad auch mit höherer Drehzahl angetrieben werden kann.

Die genannte Aufgabe ist mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteil­ hafte Weiterbildungen sind Gegenstände der Unteransprüche.

Ein wesentlicher Vorteil liegt darin, daß bei der Entnahme aus dem Magazin der Schwinghebel nahezu radial zum Magazin hin ausfährt, da bei sich im Gegenuhr­ zeigersinn drehendem Förderrad der Schwinghebel eine Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn ausführt. Dies gilt für jede Förderraddrehzahl. Ferner ist erfindungs­ gemäß die Arbeitsgeschwindigkeit der Entnahme und Übergabe erhöht.

Erfindungsgemäß kann der Schwinghebel an bestimmten Stellen seines Umlaufs Bewegungen ausführen, bei denen er bezüglich der Umlaufrichtung im wesentlichen stillsteht (Verbesserung der Haltephase) und lediglich in radialer Richtung bewegt wird, und daß das Förderrad mit höherer Drehzahl antreibbar ist. Ferner ist das Ge­ lenksystem einfach aufgebaut und in der Lage, die Geschwindigkeit der Entnah­ meorgane im Verlauf eines Arbeitszyklus an die unterschiedlichen Anforderungen bei der Entnahme, dem Transport und der Aufrichtung der Zuschnitte anzupassen.

Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstände der Unteransprü­ che.

Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel er­ läutert, das in der Zeichnung dargestellt ist.

Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Verpackungsma­ schine für Blisterpackungen, bei der die Vorrichtung gemäß der Erfindung eingebaut ist,

Fig. 2 eine vergrößerte, teilweise geschnittene Ansicht eines Teils der Verpackungsmaschine zur Darstellung der Vor­ richtung gemäß der Erfindung,

Fig. 3 eine Vorderansicht der Vorrichtung der Fig. 2 in einer ersten Stellung,

Fig. 4 einen Ausschnitt aus der Fig. 3 in einer weiteren Stellung,

Fig. 5 eine der Fig. 4 entsprechenden Darstellung bei einem folgenden Arbeitsschritt und

Fig. 6 die Darstellung der Vorrichtung in einem folgenden Ar­ beitsschritt.

Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Herstellen und Verpacken von Blisterpackungen mit einer integrierten Bearbeitungsbahn, die die Vorrichtung gemäß der Erfindung enthält. In der gesamten Vorrichtung wird ein fortlaufendes Blisterband 1 hergestellt, von dem dann die einzelnen Blisterpackungen abgetrennt, gesta­ pelt und weitergeführt werden, um sie schließlich in Schachteln zu verpacken. Wie Fig. 1 zeigt, wird das fortlaufende Blister­ band 1 hergestellt während des Vorschubs eines Bandes 2 aus warmverformbarem Material entlang einer horizontalen Bearbei­ tungsbahn der Vorrichtung. Das Band 2 wird von einer Rolle 3 ab­ gewickelt und nacheinander einer Reihe von Bearbeitungen auf der Bearbeitungsbahn unterworfen, und zwar in einzelnen Bearbei­ tungsstationen der Vorrichtung. Zuerst wird das Band 2 in einer Formstation A von Formwerkzeugen 8 so bearbeitet, daß in das Band 2 Blisterzellen oder -taschen 4 in Querrichtung und in Längsrichtung hintereinander eingeprägt werden, von denen jede ein zu verpackendes Produkt aufnehmen soll. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind dabei zwei parallele. Reihen von Bli­ sterzellen oder Taschen 4 vorgesehen. Vorschubrollen 5 und 6 führen das Band 2 zu einer Füllstation B, in der die zu ver­ packenden Produkte in die Taschen 4 eingefüllt werden. Die Vor­ schubrollen 5, 6 ziehen das Band auch durch eine Schließstation C, in der die Taschen 4, von denen jede ein Produkt aufnimmt, hermetisch verschlossen werden, und zwar durch ein Deckband 7, das auf das Band 2 aus warmverformbarem Material aufgelegt wird. Das Deckband 7 besteht im allgemeinen aus Alumium und wird mit dem Band 2 aus warmverformbarem Material verschweißt, wodurch das kontinuierliche Blisterband 1 mit mehreren, paralle­ len Reihen geschlossen wird.

Dieses kontinuierliche Blisterband 1 gelangt schließlich in eine Trennstation D der Vorrichtung, in der die einzelnen Bli­ sterpackungen 1a und 1b vom Blisterband 1 abgeteilt werden. In einer Stapelstation E werden die Blisterpackungen in parallelen Reihen gestapelt, wobei anschließend die Stapel in parallelen Reihen zu einer Zusammenführstation F gelangen, wo sie zu einer einzigen Reihe vereinigt werden. Anschließend werden die Stapel in einer Verpackungsstation G in von einer Station I zugeführte Schachteln verpackt, wobei sie zuvor in einer Station H mit Bei­ packzetteln versehen werden.

Die Vorrichtung hat einen synchronisierten Mehrfachantrieb, so daß das Band 2 intermittierend oder in aufeinander folgenden Schritten durch die Formstation A geführt wird, in der die Form­ werkzeuge 8 die Taschen 4 einprägen. Anschließend gelangt das Band 2 durch die Füllstation 8, in der in jede Tasche 4 ein Pro­ dukt eingefüllt wird, und durch die Schließstation C, in der bei kontinuierlicher Bewegung die Taschen 4 hermetisch abge­ schlossen werden, wobei eine Puffer- oder Ausgleichsschleife 9 gebildet wird. Schließlich gelangt das Band zu der Trennstation D, in der von dem fortlaufenden Blisterband 1 die Blisterpackun­ gen 1a, 1b abgetrennt werden, die kontinuierlich als parallele Reihen zur Stapelstation E, zu der Zusammenführstation F zum Zu­ sammenführen der Reihen zu einer einzigen Reihe und schließlich zu den Verpackungsstationen H, I und G gelangen.

Die Vorrichtung gemäß der Erfindung dient zur Entnahme und Aufrich­ tung von flach zusammengelegten Schachtelzuschnitten 12 und bildet die Station I der gesamten Vorrichtung der Fig. 1. Wie Fig. 2 zeigt, hat diese Vorrichtung ein fest angebrachtes Magazin 11 für die Aufnahme und Stapelung der Schachtelzuschnitte 12 sowie ein kon­ tinuierlich angetriebenes Förderrad 13, das gleichmäßig auf dem Um­ fang verteilte Gelenksysteme 14 aufweist.

Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 hat das Förderrad 13 zwei derartige Gelenksysteme 14 und 14a, die spiegelverkehrt am För­ derrad 13 angeordnet sind und ein identische Struktur haben.

Jedes Gelenksystem 14, 14a besitzt einen Schwinghebel 15 bzw. 15a. Der Schwinghebel 15, 15a ist in Längsrichtung abgeknickt ausgeführt und ist auf dem nach außen bzw. innen abgeknickten Teil, der über den Umfang des Förderrades 13 vorsteht, mittels eines Gelenkes 16 bzw. 16a mit einer Koppelstange 17 bzw. 17a verbunden, an der ein Arm 18 bzw. 18a angelenkt ist, der dem Schwinghebel 15, 15a gegen­ überliegt.

Gelenkverbindungen 19, 20 bzw. 19a, 20a der beiden Arme 18 bzw. 18a und 27 bzw. 27a mit dem Förderrad 13 sind mit Nockenfolgerollen 21, 22 bzw. 21a, 22a verbunden, von denen die Nockenfolgerollen 21 und 21a in eine Steuernut 23 und die Nockenfolgerollen 22 und 22a in eine Steuernut 24 eingreifen. Die Gelenke 19, 19a sind als Bolzen 25, 25a ausgebildet, die drehbar im Gehäuse des Förderrades 13 gela­ gert sind und von denen ein Ende fest mit dem zugehörigen Arm 15 bzw. 18a des Gelenksystems 14 bzw. 14a verbunden ist, während am gegenüber­ liegenden Ende ein Arm 26 bzw. 26a befestigt ist, der die zu­ gehörige Nockenfolgerolle 22 bzw. 22a trägt, welche beide in dieselbe Steuernut 24 eingreifen. Mit dem Gelenk 20 bzw. 20a ist das Ende eines Armes 27 bzw. 27a verbunden, dessen anderes Ende fest mit einem Ende eines Bolzens 28 bzw. 28a verbunden ist, der drehbar im Gehäuse des Förderrades 13 gelagert ist und dessen anderes Ende an einem Arm 29 bzw. 29a befestigt ist, der die zugehörige Nockenfolgerolle 21 bzw. 21a trägt. Auch diese beiden Nockenfolgerollen 21 und 21a greifen in dieselbe Steuer­ nut 23 ein.

Am freien Ende des nach außen bzw. innen abgewinkelten Teils des Schwinghe­ bels 15 bzw. 15a, der über den Umfang des Förderrades 13 vor­ steht, ist ein Ansaugorgan 30 bzw. 30a angeordnet, das zur Ein­ zelentnahme der Zuschnitte 12 aus dem Magazin 11 dient. Die Be­ wegungssteuerung erfolgt da bei über die Nockensteuerung 19, 25, 26, 22 bzw. 19a, 25a, 26a und 22a.

In der Praxis hat sich erwiesen, daß das kontinuierlich ange­ triebene Förderrad 13 mit den beiden Gelenksystemen 14 und 14a, die erfindungsgemäß sehr einfach ausgebildet sind, in der Lage ist, sehr hohe Arbeitsgeschwindigkeiten zu erzielen, um die in Fig. 2 angedeuteten Blisterpackungen in die gemäß den Fig. 3 bis 6 aufgefalteten Schachteln einzuführen. Wie ersichtlich ist, führen dabei die beiden Ansaugorgane 30 und 30a rechtwink­ lig zur Ebene der Zuschnitte 12 eine hin- und hergehende Bewe­ gung aus, um jeweils einen Zuschnitt 12 abzunehmen, wobei eine kurze Haltephase zwischengeschaltet ist. Über die Gelenksysteme 14 und 14a wird die Transportgeschwindigkeit für die aufeinan­ derfolgenden entnommenen Zuschnitte 12 an die Erfordernisse zum Aufrichten der flach zusammengelegten Zuschnitte 12 ange­ paßt, wozu diese, wie die Fig. 2 bis 6 zeigen, an einem An­ schlag 31 anstoßen, wo sie so entgegengesetzt zu ihrer flach zusammengelegten Form geknickt werden, daß sie bei der Übergabe in den Förderer 33 ihre vollständig geöffnete Rechteckform bei­ behalten. Während dieser Übergangsphase ist die genannte Transportgeschwindigkeit an die Geschwindigkeit des Förderers 32 angepaßt, so daß die aufgerichteten Zuschnitte 12 störungsfrei in die Aufnahmefächer des Förderers 32 übergeben werden. Dort werden dann die zu verpackenden Produkte - hier jeweils ein Stapel von Blisterpackungen - von einem zum Förde­ rer 32 parallel laufenden Förderer 33 in die geöffneten Schach­ teln geschoben.

Claims (5)

1. Vorrichtung zur Entnahme aus einem Magazin und Aufrichtung von flach zusammengelegten Schachtelzuschnitten, insbesondere in Verpackungsmaschinen für Blisterpackungen, mit einem kontinuierlich drehbar angetriebenen Förderrad und mindestens einem Gelenksystem, das aus einem mindestens ein Ansaugorgan tragenden, mit dem Förderrad umlaufenden Schwinghebel und je einem an dem Schwinghebel angelenkten Arm besteht, der ein mit je einer Nockenbahn zusam­ menwirkendes Nockenfolgeorgan trägt, dadurch gekennzeichnet, daß der das An­ saugorgan (30, 30a) tragende Schwinghebel (15, 15a) seitlich neben dem Förderrad (13) und im wesentlichen radial zu diesem Förderrad (13) angeordnet ist, daß das radial innere Ende des Schwinghebels (15, 15a) im Bereich der Drehachse des Förderrads (13) an einem ein mit einer Nockenbahn (23) zusammenwirkenden Nockenfolgeorgan (21, 21a) tragenden Arm (27, 27a) so angelenkt ist, daß es sich in diesem Bereich be­ wegt, und daß ein nahe dem radial äußeren Ende liegender Punkt des Schwinghe­ bels (15, 15a) über eine Koppelstange (17, 17a) an einem ein mit einer Nockenbahn (24) zusammenwirkenden Nockenfolgeorgan (22, 22a) tragenden Arm (18, 18a) angelenkt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Gelenk­ systeme (14, 14a) achsparallel und einander diametral entgegengesetzt am Förderrad (13) angeordnet sind, und daß die Schwinghebel (15, 15a) im Bereich der Arme (27, 27a) in axialer Richtung jeweils entgegengesetzt abgewinkelt sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Arm (18, 18a; 27, 27a) mit einem weiteren Arm (26, 26a; 29, 29a) verbunden und als doppelarmiger am Förderrad (13) schwenkbar gelagerter Schwenkhebel ausge­ bildet ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenbahn (23, 24) jeweils als Steuernut ausgebildet ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Transportbahn des aus dem Magazin entnommenen und vom Saugorgan (30, 30a) geförderten Schachtelzuschnitts (12) ein gehäusefester An­ schlag (31) zum Aufrichten des Schachtelzuschnitts vorgesehen ist.