DE3822417A1 - Welle zur uebertragung von torsionskraeften - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Welle zur Übertragung
von Torsionskräften und ein Verfahren zur Herstellung einer
derartigen Welle, die einen vorbestimmten Verdrehwinkel zu
läßt und aus Wellenkomponenten gebildet ist, die aus einer
Kernwelle, einer hohlen Außenwelle und mindestes einer
hohlen Zwischenwelle besteht, die koaxial zueinander ange
ordnet und paarweise mit ihrem einen Ende miteinander ver
bunden sind, derart, daß die Verbindungsstellen abwechselnd
am einen oder am anderen Ende der Welle liegen, und wobei
die Außenwelle ein erstes Kupplungsteil und die Kernwelle
ein zweites Kupplungsteil trägt.
Wellen dieser Art werden beispielsweise zur Übertragung
des Drehmomentes eines Motors auf die Räder eines Fahrzeugs,
insbesondere eines Motorrads, verwendet. Eine derartige Welle
ist aus der DE-PS 1 57 486 bekannt. Die Welle ist mit
mehreren koaxial ineinanderliegenden Hohlwellen gebildet,
die so miteinander verbunden sind, daß sie im Längsschnitt
gesehen, zickzackartig verlaufen, so daß sie in der Gesamt
heit die Wirkung einer entsprechend vielfach längeren Welle
haben, indem sich die Verdrehwinkel der einzelnen Wellen
komponenten in der Gesamtwirkung der Welle addieren. Mit
einer derartigen torsionselastischen Welle lassen sich
harte Stöße bei Belastungswechsel, z. B. beim Anfahren oder
Bremsen des Motorrads, vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Welle der
eingangs genannten Art zu entwickeln, die fertigungstech
nisch einfach herzustellen ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im Anspruch 1
gekennzeichneten Merkmalen gelöst.
Dadurch ist eine gegenüber den bekannten Ausführungen aus
Metall gewichtsmäßig leichtere Welle geschaffen, bei der
einerseits eine ausreichende Festigung auch mit geringen
Wellendurchmessern erreichbar und andererseits die ge
wünschte Elastizität in Torsionsrichtung genau einstellbar
ist. Durch Wahl des Verbundmaterials, der Wandstärke der
Wellenkomponenten, der Komponentenzahl läßt sich die
Festigkeit der Welle und die Torsionssteifigkeit dem je
weiligen Anwendungsfall anpassen.
Die Wellenkomponenten bestehen vorzugsweise aus faserver
stärktem Verbundwerkstoff, womit durch die Möglichkeit der
Wahl der Faserorientierung und des Fasermaterials weitere
Parameter gegeben sind, mit denen eine genaue und reprodu
zierbare Auslegung der Welle möglich ist.
Als Fasern eignen sich Glasfasern aufgrund ihrer für diesen
Belastungsfall günstigen Werkstoffeigenschaften, insbe
sondere in den Fällen, in denen die Welle keinen zu hohen
Drehzahlen ausgesetzt wird. In diesem Fall ist die Anwendung
eines Materials mit höherer spezifischer Steifigkeit not
wendig, wie z. B. Kohlenstoffasern.
Zwischen den einzelnen Wellenkomponenten sind vorzugsweise
nur sehr schmale, zylindrische Zwischenräume vorgesehen, um
Durchbiegungen der Wellenkomponenten bzw. der Welle zu
vermeiden. Mit Graphit oder anderen Stoffen mit hohen
Gleiteigenschaften, die in die Zwischenräume gebracht
werden, wird eine ungehinderte Torsionsbeweglichkeit der
Einzelkomponenten sichergestellt. Zur Unterstützung bzw.
gezielter Beeinflussung der Torsionselastizität der Welle
kann in den Zwischenräumen elastisches Material, d. h. ein
Elastomer vorgesehen werden, das bei der Herstellung der
Welle gleichzeitig als Trennmittel zwischen den verschie
denen Wellenkomponenten dient. Diese Ausgestaltung hat den
weiteren Vorteil, daß das elastische Material eine
Schwingungsdämpfwirkung hat und außerdem eine Stütze gegen
Ausbeulen oder Verbiegen der Wellenkomponenten bietet.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird eine
faserverstärkte Welle in einem Arbeitsgang hergestellt,
indem nach Fertigstellung der inneren Kernwelle diese mit
einer leicht schmelzbaren Folie überzogen und darauf gleich
die nächste Zwischenwelle aufgewickelt wird, usw. Auf diese
Weise sind Torsionswellen fertigungstechnisch sehr einfach,
rasch und gewichtsmäßig leicht herstellbar.
Die Erfindung erstreckt sich auf ein Verfahren zur Her
stellung von vorstehend beschriebenen Wellen, die durch die
in den Ansprüchen 8 und 13 angegebenen Maßnahmen gekenn
zeichnet sind.
Besonders vorteilhaft ist das Wickelverfahren, bei dem
die gesamten Wellenkomponenten mit ihren Verbindungs
stellen, d. h. die gesamte Welle in einem einzigen Wickel
prozeß herstellbar ist.
Die Wellenkomponenten werden nacheinander ohne Trennung
der Faser gewickelt, wobei individuelle Auslegungen, wie
Faserorientierung, Lagenzahl für jede Wellenkomponente
möglich ist. Die Faserorientierung wird sich im Bereich um
45° bewegen, je nach erwünschter Torsionssteifigkeit.
Der Winkel nimmt mit zunehmendem erwünschten Verdrehwinkel
ab. Im Wickelprozeß wird die Anhäufung von Fasern am Ende
einer Wellenkomponente durch den Umkehrvorgang der Faser
zur Bildung des Distanzringes zwischen zwei benachbarten
Wellenkomponenten genützt. Wenn eine größere Distanz
zwischen Wellenkomponenten gewünscht wird, können zusätz
liche Umfangslagen an diesen Stellen vorgesehen werden.
Auch hierbei ist keine Trennung der Faser erforderlich.
Eine andere Möglichkeit zur Herstellung der Welle ist die
Verwendung von imprägnierten Fasermatten, sogenannten
Prepregs. Dabei wird zur Bildung einer Wellenkomponente eine
entsprechend dimensionierte Fasermatte spiralförmig aufge
rollt. Nach Aufwickeln eines Verstärkungsstreifens aus Pre
preg an einem Ende der aufgerollten Fasermatte und einer
Trennschicht über den übrigen Teil der aufgerollten Faser
matte wird die nächste Matte darübergewickelt. Über den
Verstärkungsstreifen und dem Matrixmaterial sind benachbarte
Wellenkomponenten miteinander verbunden. Der Verstärkungs
streifen bildet gleichzeitig den Distanzring zwischen zwei
benachbarten Wellenkomponenten.
Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestel
ten Ausführungsbeispiele näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Mehrfachwelle,
Fig. 2 eine im Wickelverfahren hergestellte Welle nach
Fig. 1 und
Fig. 3 die Herstellung einer Welle nach Fig. 1 mit
Prepregs.
In Fig. 1 ist eine Welle 10 teilweise im Längsschnitt dar
gestellt. Die Welle 10 besteht aus drei koaxial ineinander
liegenden Wellenkomponenten 11 bis 13, wobei die Außen
welle 11 an einem Ende mit einem Kupplungsteil 14 verbunden
ist, während die innenliegende Kernwelle 13 mit einem
zweiten Kupplungsteil 15 in Verbindung steht. Die Zwischen
welle 12 ist mit dem einen Ende mit der Außenwelle 11 und
mit dem anderen Ende mit der Kernwelle 13 verbunden. Die
Verbindungsstellen, die mit Ziffern 16 und 17 gekennzeichnet
sind, sind relativ schmale Ringe, die gleichzeitig Distanz
stücke zwischen benachbarten Wellenkomponenten 11 dar
stellen.
Die Herstellung einer Welle 10 aus faserverstärktem Kunst
stoff im Wickelverfahren wird im folgenden anhand der Fig. 2
beschrieben. Zunächst wird die Kernwelle 131 auf einem
nicht dargestellten Dorn gewickelt, wobei das Kupplungs
teil 15 (in Fig. 2 nicht dargestellt) im gleichen Wicklungs
vorgang mit umwickelt werden kann. Dargestellt ist eine
Kreuzwicklung von 45°. Bei der Umkehrung des Wickelpro
zesses muß die Faser 251 am Ende 30 der Welle 131 in die
90°-Richtung gebracht werden. Dabei häuft sich der Faden
am Ende 30 der Welle an und bildet dort eine Verdickung,
die direkt als Distanzring 171 zwischen Wellenkomponenten
genutzt werden kann. Nach Erreichen der gewünschten Wand
stärke 20 (Fig. 1) wird über die gewickelte Wellenkompo
nente 131 unter Ausschluß des verdickten Ringes 171 eine
Trennschicht 31 aufgebracht und der Wickelprozeß, ohne die
Faser 251 zu trennen, fortgesetzt, bis in ähnlicher Weise
die nächste Wellenkomponente hergestellt ist. In Fig. 2
sind von dieser Wellenkomponente nur die ersten Wick
lungen 33 gezeigt.
Die Trennschicht 31 kann eine niedrigschmelzende Folie,
z. B. eine Wachsfolie, sein, deren Wandstärke dem Ring
spalt 23 zwischen zwei Wellenkomponenten 13, 12 bzw. 12, 11
entspricht. Wenn bei einem gewünschten breiteren Spalt 23
die Verdickung 171 am Ende 30 der Wellenkomponente nicht
ausreicht, um die Breite des Spaltes zu überbrücken, können
vor Beginn des Wickelns der nächsten Komponente zusätzliche
Wickellagen zur Bildung eines dickeren Distanzringes 171,
ebenfalls ohne die Faser 251 trennen zu müssen, aufgebracht
werden. Der Wickelwinkel wird sich nach der gewünschten
Torsionssteifigkeit richten, und der kann innerhalb einer
Wellenkomponente wie auch von Wellenkomponente zu Wellen
komponente geändert werden, wenn das zur genauen Bestim
mung der Torsionselastizität zweckmäßig ist. Die Kernwelle
kann sowohl hohl als auch voll ausgebildet werden.
Fig. 3 zeigt ein Stadium einer Welle, die aus mit einem
Matrixmaterial imprägnierten Fasermatten oder Prepregs 35, 36
hergestellt wird. Eine erste Fasermatte 35 wird zur Bildung
der Kernwelle 132 spiralförmig aufgewickelt, wobei die bei
den Enden 37 bzw. 38 an derselben Mantellinie enden, um eine
möglichst gleiche Wandstärke zu erhalten. Als Distanzstück
wird ein schmales Prepregband an einem Ende der Wellen
komponente 132 umwickelt. Mit diesem Distanzring 172 ver
bindet sich die die nächste Wellenkomponente bildende
Fasermatte 36. Der übrige Bereich an der Oberfläche der
vorhergehenden Komponente 132 wird mit einer Trennschicht
bzw. einem Trennschlauch 311 zur Bildung des Ringspaltes
überzogen.
Für die Trennmittel 31 bzw. 311 kann ein niedrigschmelzendes
Material verwendet werden, wie z. B. ein Wachs, das im
Härtungsprozeß der fertiggestellten Welle herausgeschmolzen
wird. Dieses Trennmittel kann bei sehr schmalen Spalten
aufgetragen werden, aber im allgemeinen wird es zweckmäßiger
sein, diese in Form von Folien auf die jeweilige Wellen
komponente zu wickeln. Die Erzeugung eines Spaltes 23 mit
konstanter Breite wird durch einen Trennmittelschlauch er
reicht, der direkt aufgezogen oder durch Vakuum erweitert,
über die Wellenkomponente aufgelegt wird. Das verwendete
Material für das Trennmittel 31 bzw. 311 richtet sich da
nach, ob dieses Trennmittel nach Fertigstellung der Welle
entfernt werden oder als Gleitmittel oder elastisches
Material innerhalb der Spalte 23 verbleiben soll. Bei der
Wahl von sehr schmalen Spalten 23 empfiehlt sich die Ver
wendung eines Gleitmittels, wie z. B. Graphit. Das Ausfüllen
der Spalte 23 mit einem elastischen Material, wie z. B.
Silicon, das als schlauchförmiges Trennmittel bei der
Herstellung der Welle aufgebracht wird, hat den Vorteil,
daß dadurch eine zusätzliche Stütze gegen Durchbiegungen
bzw. Verbeulen der einzelnen Wellenkomponenten 11 bis 13
dient. Außerdem können damit etwaige Schwingungen der
Wellenkomponenten 11 bis 13 gedämpft werden.
Für die Auslegung der Wellenkomponenten 11 bis 13 gibt es
eine Vielzahl von Parametern, die unter Beachtung der ge
wünschten Randbedingungen optimiert werden können. Darin
gehen die Wandstärken 20 bis 22 der Wellenkomponenten 11
bis 13, das Faser- und Harzmaterial sowie die Faserorien
tierung ein. Die Wandstärken 20 bis 22 sollten umgekehrt
proportional zum Wellendurchmesser ansteigen, um die
bei Übertragung von Drehmomenten auf die einzelnen Wellen
komponenten 11 bis 13 auferlegten Spannungen gleichzu
halten, so daß Schwachstellen oder Überdimensionierungen
vermieden werden können. Der gewünschte Verdrehwinkel der
Welle 10 wird bei vorgegebenem Fasermaterial durch die
Zahl der Wellenkomponenten, die drei oder mehr betragen
kann, der Wandstärken der Wellenkomponenten sowie der
Faserorientierungen bestimmt.
Claims (13)
1. Welle zur Übertragung von Torsionskräften, die einen
vorbestimmten Verdrehwinkel zuläßt und aus Wellen
komponenten gebildet ist, die aus einer Kernwelle,
einer hohlen Außenwelle und mindestens einer Zwischen
welle bestehen, die koaxial zueinander angeordnet und
paarweise mit ihrem einen Ende miteinander verbunden
sind, derart, daß die Verbindungsstellen abwechselnd
an einem und am anderen Ende der Welle liegen, wobei
die Außenwelle ein erstes Kupplungsteil und die Kern
welle ein zweites Kupplungsteil trägt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wellenkomponenten (11 bis 13) aus Verbund
werkstoff bestehen.
2. Welle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wellenkomponenten (11 bis 13) aus faserverstärktem
Verbundwerkstoff bestehen.
3. Welle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wellen (10) im Wickelverfahren in einem Arbeitsgang
hergestellt sind.
4. Welle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen benachbarten
Wellenkomponenten (11 bis 13) jeweils ein sehr
schmaler, zylindrischer Zwischenraum (23) vorzugs
weise im Millimeterbereich vorgesehen ist.
5. Welle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die zylindrischen Zwischenräume (23) zwischen zwei
benachbarten Wellenkomponenten mit einem Gleitmittel,
z. B. Graphit, gefüllt sind.
6. Welle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die zylindrischen Zwischenräume (23) zwischen zwei
benachbarten Wellenkomponenten mit einem elastischen
Material, z. B. einem Elastomer, gefüllt sind.
7. Welle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gezeichnet, daß die Welle (10) aus in einem Thermo
plast eingebetteten Glasfasern (251) besteht.
8. Verfahren zur Herstellung einer Welle nach Anspruch 1
aus faserverstärktem Verbundmaterial unter Anwendung
der Wickeltechnik, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst
die Kernwelle (131) mit einer Ringverdickung (171) an
dem einen Ende (30) gewickelt wird, mit dem die benach
barte Zwischenwelle verbunden wird, daß diese Zwischen
welle sowie die weiteren und schließlich die Außen
welle im selben Wickelprozeß nacheinander auf die
jeweils bereits bestehende Wellenkomponente gewickelt
wird, wobei jeweils zuvor ein Trennmittel (31) auf die
gerade hergestellte Komponente aufgebracht wurde.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ringverdickungen (171) an dem Ende (30) der Wellen
komponenten bei der Richtungsänderung der Faser (251)
erzeugt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Trennmittel (31) ein Wachs aufge
tragen bzw. überzogen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Trennmittel (31) ein elastischer
Schlauch, z. B. Siliconschlauch, verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Siliconschlauch (31) mittels Vakuum erweitert
und auf die Wellenkomponente (131) aufgebracht wird.
13. Verfahren zur Herstellung einer Welle nach Anspruch 1
aus faserverstärktem Verbundmaterial unter Verwendung
von Fasermatten, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wellenkomponenten jeweils durch Aufwickeln von Faser
matten (35, 36) hergestellt werden, wobei nach Her
stellung der Kernwelle (132) am einen Ende zusätzlich
ein Streifen (172) und auf dem übrigen Bereich ein
Trennmittel (311) aufgebracht und daß darauf die
Fasermatten in gleicher Weise nacheinander für die
übrigen Komponenten mit den zugehörigen Streifen und
Trennmitteln aufgewickelt werden.
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Family
ID=25857586
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