DE3819492A1 - Knueppel- bzw. vorblock-stranggiesskokille - Google Patents
Knueppel- bzw. vorblock-stranggiesskokilleInfo
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D11/00—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
- B22D11/10—Supplying or treating molten metal
- B22D11/11—Treating the molten metal
- B22D11/114—Treating the molten metal by using agitating or vibrating means
- B22D11/115—Treating the molten metal by using agitating or vibrating means by using magnetic fields
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- Mechanical Engineering (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft eine Knüppel- bzw. Vorblock-
Stranggießkokille, insbesondere Stahl-Stranggießkokille,
mit einer Rühreinrichtung zur Erzeugung eines rotierenden
elektromagnetischen Kraftfeldes.
Es ist bekannt (AT-B-3 59 225, US-A-40 26 346, US-A-
29 44 309), die Erstarrung beim Stranggießen
hochschmelzender Metalle, wie Stahl, durch Anlegen von
rotierenden elektromagnetischen Kraftfeldern zu
beeinflussen, wobei metallurgische und technische
Vorteile, insbesondere eine gleichmäßigere feinere
Gefügestruktur des gegossenen Stranges, eine gleichmäßige
Verteilung nichtmetallischer Einschlüsse, eine bessere
Wärmeabfuhr etc. erzielt werden. Das Anlegen des
Drehfeldes erfolgt gemäß dem Stand der Technik im
Kokillenbereich bzw. knapp darunter.
Das Gießen von Strängen mit Knüppel- oder
Vorblockquerschnitt erfolgt je nach Schmelzenqualität im
Freistrahl-Gießverfahren, bei dem ein frei aus einem
oberhalb der Stranggießkokille in Stellung gebrachten
Zwischengefäß austretender Gießstrahl in die
Stranggießkokille fließt und in die im Kokillenhohlraum
vorhandene Schmelze eindringt, oder im Tauchrohr-
Gießverfahren, wobei ein am Zwischengefäß angeordnetes
Gießrohr in die im Kokillenhohlraum befindliche Schmelze
eintaucht, so daß der Gießstrahl unter Vermeidung von
Luftkontakt in die im Kokillenhohlraum befindliche
Schmelze gelangt. Der Gießspiegel ist mit einem Gießpulver
bedeckt.
Im letzteren Fall ist die Schmelze durch das Tauchrohr und
durch das Gießpulver vor Reoxidation geschützt, wobei
jedoch beim elektromagnetischen Rühren darauf geachtet
werden muß, daß keine zu heftige Bewegung der Schmelze am
Gießspiegel auftritt, da sonst Gießpulver, das zur
Schmierung der Strangschale beim Gleiten an der Kokille
dient, in das Stranginnere gelangt und dort eingeschlossen
wird.
Beim Freistrahl-Gießen, bei dem an den Kokillenwänden
aufgebrachtes Öl zur Schmierung verwendet wird, ist man
hingegen bestrebt, am Gießspiegel eine möglichst starke
Schmelzenrotation hervorzurufen (2 bis 3 Hertz), um die
beim Eindringen des Gießstrahles in die in der
Stranggießkokille befindliche Schmelze mitgerissenen Gase
leichter zum Gießspiegel aufsteigen lassen zu können, also
einen sogenannten Auswascheffekt zu erzielen.
Bekannte Stranggießkokillen mit Rühreinrichtungen
unterscheiden sich je nach Tauchrohr- oder Freistrahl-Guß
in ihrer Bauart, wobei insbesondere die Gestaltung der
Rühreinrichtungen je nach gewähltem Gießverfahren
getroffen ist.
Für Stahlwerke stellt sich oft das Problem, daß eine
breite Palette von unterschiedlichen Stahlqualitäten
strangzugießen ist, wobei für einige Stahlqualitäten - vor
allem aluminiumberuhigte Stahlqualitäten - das Tauchrohr-
Gießverfahren und für andere Stahlqualitäten - wie
siliciumberuhigte Stähle - das Freistrahl-Gießverfahren
aus metallurgischen Gründen vorzuziehen ist. Da ein
Austausch der Stranggießkokillen bei einem Wechsel vom
Freistrahl-Gießverfahren zum Tauchrohr-Gießverfahren bzw.
umgekehrt zu viel Zeit benötigt, insbesondere beim Gießen
kleinerer Mengen hat man, um auf ein- und derselben
Stranggießkokille beide Verfahren durchführen zu können,
bezüglich der Bauart der Rühreinrichtung einen Kompromiß
treffen müssen, der beiden Gießverfahren mehr oder weniger
gerecht wurde, wobei jedoch für keines der Gießverfahren
optimale Ergebnisse erzielt werden konnten.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser
Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, eine
Stranggießkokille der eingangs beschriebenen Art zu
schaffen, die sowohl für das Tauchrohr-Gießverfahren als
auch für das Freistrahl-Gießverfahren einsetzbar ist, so
daß bei beiden Gießverfahren eine optimale Gefügestruktur
und geringstmögliche Einschlüsse sichergestellt sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Stranggießkokille mindestens zwei höhenmäßig übereinander
angeordnete Rühreinrichtungen aufweist, von denen
mindestens eine an der oberen Hälfte der Stranggießkokille
und mindestens eine an der unteren Hälfte der
Stranggießkokille angeordnet ist, wobei die mindestens
zwei Rühreinrichtungen unabhängig voneinander elektrisch
angeschlossen und betreibbar sind.
Die erfindungsgemäße Stranggießkokille erlaubt die
Anwendung sowohl des Freistrahl-Gießverfahrens als auch
des Tauchrohr-Gießverfahrens, ohne Umrüstarbeiten
durchführen zu müssen, wobei in beiden Fällen durch
Inbetriebsetzen jeweils einer der beiden Rühreinrichtungen
ein optimaler Rühreffekt erzielt werden kann. So wird beim
Freistrahl-Gießverfahren zumindest die obere der beiden
Rühreinrichtungen in Betrieb genommen, wodurch in die
Schmelze eingedrungene Gase wirkungsvoll ausgewaschen
werden, wogegen beim Tauchrohr-Gießverfahren zur
Vermeidung einer Badbewegung am Gießspiegel die untere
Rühreinrichtung in Betrieb gesetzt wird. Dadurch, daß für
jedes der beiden Gießverfahren stets eine optimal
angeordnete Rühreinrichtung zur Verfügung steht, ist es
möglich, bei beiden Gießverfahren mit einer geringeren
Leistung beim Rühren auszukommen, d.h. weniger Energie zu
verbrauchen, als bei Stranggießkokillen, bei denen dies
nicht verwirklicht ist.
Vorteilhaft ist eine Rühreinrichtung nahe dem oberen Ende,
d.h. einlaufseitig des Kokillenhohlraumes und eine
Rühreinrichtung nahe dem unteren Ende, d.h. auslaufseitig
des Kokillenhohlraumes angeordnet.
Um eine zu große Abschirmung des elektromagnetischen
Kraftfeldes durch die Stranggießkokille zu vermeiden, sind
zweckmäßig die Rühreinrichtungen in einem
kühlmitteldurchflossenen, sich etwa über die ganze Länge
der Stranggießkokille erstreckenden Kokilleninnenraum
angeordnet, wobei vorteilhaft die Rühreinrichtungen in
einem geschlossenen Gehäuse, das in dem vom Kühlmittel
durchflossenen rohrförmigen Kokilleninnenraum eingesetzt
ist, angeordnet sind und das geschlossene Gehäuse von
einem Rühreinrichtungs-Kühlmedium durchströmt ist. Die
Anordnung der Rühreinrichtungen in einem eigenen
geschlossenen Gehäuse innerhalb des Kokillenhohlraumes
bringt den Vorteil mit sich, daß der Kühlmittelkreislauf
für die Rühreinrichtungen an deren Kühlmittelbedarf
unabhängig von der Innenkühlung der Stranggießkokille
angepaßt werden kann.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind zwei
Rühreinrichtungen, die unmittelbar übereinander angeordnet
sind, vorgesehen, wobei sich jede Rühreinrichtung
höhenmäßig über etwa die Hälfte der Höhe des
Kokilleninnenraumes erstreckt. Hierdurch ist das Rühren
sowohl beim Tauchrohr-Gießverfahren als auch beim
Freistrahl-Gießverfahren über einen größeren Höhenbereich
des Kokillenhohlraumes möglich.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert, wobei die Fig. 1 und 3 ein- und dieselbe
Stranggießkokille im Längsschnitt darstellen, u.zw. einmal
(Fig. 1) beim Tauchrohr-Gießen und einmal (Fig. 3) beim
Freistrahl-Gießen. Fig. 2 stellt einen Schnitt senkrecht
zur Längsachse der Stranggießkokille nach Fig. 1 und Fig.
3 dar, u.zw. jeweils nach der Schnittlinie II-II dieser
Figuren.
Eine Stranggießkokille 1 zum Gießen von Knüppeln, die als
Rohrkokille ausgebildet ist, weist einen etwa
quadratischen geraden und vertikal verlaufenden
Kokillenhohlraum 2 auf, der von einem Rohr 3 aus Kupfer
oder einer Kupferlegierung begrenzt ist. Um dieses
Kupferrohr ist ein Außenmantel 4 vorgesehen, der mit dem
Rohr 3 über eine ringförmige Grund- und Deckplatte 5, 6
dicht verbunden ist. Am unteren Ende der Stranggießkokille
ist ein Kokillenkühlwassereinlauf 7, am oberen Ende ein
Kokillenkühlwasserauslauf 7′ vorgesehen.
Innerhalb des vom Außenmantel 4 und Rohr 3 gebildeten
und vom Kühlmittel durchströmten Kokilleninnenraumes 8 ist
ein geschlossenes kreisringzylindrisches Gehäuse 9 aus
nichtrostendem Stahl eingebaut, welches an einem oberhalb
der Grundplatte 5 angeordneten Flansch 10 aufsitzt. Dieser
Flansch 10 ist am Außenmantel 4 befestigt und ragt unter
Freilassung eines Spaltes 11 zum Rohr 3. An diesem Flansch
10 ist ein Wasserleitmantel 12 vorgesehen, der gegenüber
dem Rohr 3 einen Strömungsspalt 13 für das
Kokillenkühlmedium freiläßt.
Innerhalb des geschlossenen Gehäuses 9 sind zwei
höhenmäßig übereinander liegende Rühreinrichtungen 14, 15
eingebaut, die jeweils zur Erzeugung eines rotierenden
elektromagnetischen Kraftfeldes dienen. Jede
Rühreinrichtung 14, 15 weist einen Eisenkern 16 aus
Dynamoblech auf, an dem nach innen ragende Fortsätze 17
zur Aufnahme der Spulen 18 aus Kupferdrähten vorgesehen
sind. Jede der Rühreinrichtungen 14, 15 ragt höhenmäßig
etwa über die Hälfte der Höhe des Kokillenhohlraumes 2
bzw. des Kokilleninnenraumes 8 und jede der
Rühreinrichtungen ist eigens mit einem elektrischen
Anschluß 19, 20 versehen, so daß jede der
Rühreinrichtungen für sich unabhängig von der anderen
Rühreinrichtung betreibbar ist.
Am unteren Ende des geschlossenen Gehäuses 9 ist ein
Einlaufstutzen 21 für Kühlmedium, beispielsweise Öl oder
Wasser, und am oberen Ende ein Auslaufstutzen 22 für
dieses Kühlmedium vorgesehen.
Gemäß Fig. 1 ragt zentrisch in den Kokillenhohlraum 2 ein
an einem Zwischengefäß 23 befestigtes Tauchrohr 24, das am
freien Ende eine nach unten gerichtete Ausströmöffnung 25
aufweist. Der Gießspiegel 26 liegt oberhalb dieser
Ausströmöffnung 25 und ist mit Gießpulver 27 bedeckt. Die
sich am Rohr 3 bildende Strangschale ist nur schematisch
dargestellt und mit 28 bezeichnet.
Beim Tauchrohr-Gießverfahren ist nur die untere, also die
vom Gießspiegel 26 weiter entfernt liegende
Rühreinrichtung 15 eingeschaltet. Diese erzeugt in der
Schmelze eine Rotationsbewegung um die Längsachse 29 des
Kokillenhohlraumes 2, wie dies durch die Pfeile 30
veranschaulicht ist.
Gemäß Fig. 3 tritt in den Kokillenhohlraum 2 ein frei aus
dem Zwischengefäß 23 auslaufender Gießstrahl 31 ein. In
diesem Fall ist die obere also die nächst dem Gießspiegel
26 liegende Rühreinrichtung 14 eingeschaltet, und es kommt
zu einer Rührbewegung der den Gießspiegel bildenden und
der dicht darunter liegenden Schmelze, wie dies die Pfeile
32 andeuten. Es ist möglich, beim Freistrahl-Gießen
zusätzlich auch die untere Rühreinrichtung 15 in Betrieb
zu nehmen.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die in der
Zeichnung dargestellte Ausführungsform, sondern kann in
verschiedener Hinsicht modifiziert werden. Beispielsweise
können über die Höhe der Kokille verteilt mehr als zwei
Rühreinrichtungen vorgesehen sein, wobei jedoch mindestens
eine im Bereich des Gießspiegels 26 und eine im Bereich
der unteren Hälfte des Kokillenhohlraumes 2 vorgesehen
sein muß. Eventuell dazwischen angeordnete
Rühreinrichtungen können dann je nach den sich aus den
unterschiedlichen Gießverfahren ergebenden Bedürfnissen in
Betrieb gesetzt werden. Der Kokillenhohlraum 2 kann auch
in Längsrichtung gekrümmt (bei einer sogenannten
Bogenkokille) ausgebildet sein als auch von der Vertikalen
abweichend angeordnet sein.
Claims (5)
1. Knüppel- bzw. Vorblock-Stranggießkokille, insbesondere
Stahl-Stranggießkokille (1), mit einer Rühreinrichtung
(14, 15) zur Erzeugung eines rotierenden
elektromagnetischen Kraftfeldes, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stranggießkokille (1) zum
wahlweisen Gießen im Freistrahl-Gießverfahren oder im
Tauchrohr-Gießverfahren mindestens zwei höhenmäßig
übereinander angeordnete Rühreinrichtungen (14, 15)
aufweist, von denen mindestens eine an der oberen
Hälfte der Stranggießkokille (1) und mindestens eine an
der unteren Hälfte der Stranggießkokille (1) angeordnet
ist, wobei die mindestens zwei Rühreinrichtungen (14,
15) unabhängig voneinander elektrisch angeschlossen und
betreibbar sind.
2. Stranggießkokille nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Rühreinrichtung (14) nahe dem
oberen Ende, d.h. einlaufseitig des Kokillenhohlraumes
(2) und eine Rühreinrichtung (15) nahe dem unteren
Ende, d.h. auslaufseitig des Kokillenhohlraumes (2)
angeordnet ist.
3. Stranggießkokille nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rühreinrichtungen (14, 15) in
einem kühlmitteldurchflossenen, sich etwa über die
ganze Länge der Stranggießkokille (1) erstreckenden
Kokilleninnenraum (8) angeordnet sind.
4. Stranggießkokille nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rühreinrichtungen (14, 15) in
einem geschlossenen Gehäuse (9), das in dem vom
Kühlmittel durchflossenen rohrförmigen
Kokilleninnenraum (8) eingesetzt ist, angeordnet sind
und das geschlossene Gehäuse (10) von einem
Rühreinrichtungs-Kühlmedium durchströmt ist.
5. Stranggießkokille nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Rühreinrichtungen (14, 15), die unmittelbar
übereinander angeordnet sind, vorgesehen sind, wobei
sich jede Rühreinrichtung (14, 15) höhenmäßig über etwa
die Hälfte der Höhe des Kokilleninnenraumes (8)
erstreckt.
Priority Applications (3)
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