DE3817664A1 - Verfahren und vorrichtung zum waschen von blutzellen - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und auf eine Vorrichtung
zum Waschen von Blutzellen.
Eine Blutwaschung wird vorgenommen, um Verunreinigungen, Giftstoffe,
Viren, von Medikamenten herrührende Zusätze zu entfernen.
Es ist bekannt, mittels einer Zentrifuge, die Blutzellen, insbesondere
die roten Blutzellen (roten Blutkörperchen) von dem Blutplasma zu tren
nen, die roten Blutzellen mittels einer Flüssigkeit zu waschen und die
se gewaschenen roten Blutzellen einem Verunreinigungsfreien Plasma
oder einer Flüssigkeit zuzuführen, die mit den Blutzellen eine Suspen
sion bildet.
Ein derartiges Verfahren ist Gegenstand der US-PS 46 68 214, bei dem
die verwendete Zentrifuge diskontinuierlich arbeitet. Der Zentrifuge
wird das zu waschende Blut zugeführt und es werden die unerwünschten
Bestandteile, die Verunreinigungen, Krankheitskeime u.dgl. abgetrennt
und aus der Zentrifuge herausgeleitet, während die gegenüber den ge
nannten Teilen schwereren roten Blutkörperchen in der Schleudertrommel
zurückbleiben.
Nachdem der Schleuderraum der Zentrifuge weitgehend mit roten Blutkör
perchen gefüllt ist, wird die Zuführung von zu waschendem Blut unter
brochen und eine Waschlösung in die Trommel geleitet, die an den roten
Blutkörperchen vorbeiströmt und die an den Blutkörperchen haftenden
Verunreinigungen entfernt und austrägt. Diese mit den Verunreinigungen
angereicherte Waschlösung wird aus der Schleudertrommel abgezogen.
Nach dem Waschvorgang müssen die roten Blutkörperchen aus der Schleu
dertrommel, z.B. durch Verdrängen mittels einer geeigneten Flüssigkeit,
entfernt werden.
Bei diesem diskontinuierlich arbeitenden Waschverfahren wird der Zen
trifuge jeweils eine relativ große zu waschende Blutmenge zugeführt.
Die Separierung, der Waschvorgang und das Entfernen der gewaschenen
roten Blutzellen aus der Schleudertrommel sind zeitaufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Waschen
von Blutzellen zu entwickeln, durch das das Waschen einer größeren
Blutmenge durch die laufende, kurzzeitige Entnahme jeweils einer klei
nen Blutmenge und die Zurückführung der gewaschenen Teilmenge in den
Körper des Patienten erfolgen kann.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die Verwendung einer Gegen
stromextraktionszentrifuge gelöst, der das zu waschende Blut im Innen
umfangsteil und die Waschflüssigkeit im Außenumfangsteil der Schleuder
trommel zugeführt werden und dadurch, daß die gewaschenen Blutzellen
aus dem Außenumfangsteil und die verunreinigte Waschflüssigkeit aus
dem Innenumfangsteil des Schleuderraumes kontinuierlich abgezogen wer
den.
Dieses kontinuierlich arbeitende Waschverfahren, bei dem Patienten je
weils kleine Teilmengen des zu waschenden Blutes entnommen werden,
kann direkt am Patienten, z.B. bei Operationen angewandt werden. Hier
bei spielt natürlich der Zeitfaktor eine entscheidende Rolle. Je län
ger der Waschvorgang dauert und je größer die bis zur Füllung der
Schleudertrommel mit roten Blutkörperchen erforderliche Blutmenge ist,
desto länger muß der Patient auf die entsprechende Blutmenge verzichten.
Da beim erfindungsgemäßen Verfahren jeweils nur geringe Blutmengen in
einer kurzen Zeit gewaschen werden und das Waschverfahren kontinuier
lich abläuft, ist es für den unmittelbaren Einsatz am Patienten opti
mal.
Die geringen zu waschenden Blutteilmengen ergeben auch ein entsprechend
kleines Volumen der Schleudertrommel der zum Einsatz kommenden Zentri
fuge.
Weitere Kennzeichen und Merkmale des Gegenstands der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung eines Aus
führungsbeispiels der Gegenstromextraktionszentrifuge, die in der Zeich
nung schematisch dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 die Zentrifuge im Vertikalschnitt und
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1.
Die Gegenstromextraktionszentrifuge weist eine ortsfeste Nabe 1 auf,
die mit Zu- und Ableitungen für die verschiedenen Medien versehen ist.
Auf dieser Nabe 1 ist drehbar eine Schleudertrommel 2 gelagert, deren
Hohlzapfen 3 mit einem nicht dargestellten Antrieb gekoppelt ist.
Die Schleudertrommel ist mit einer drehbar auf der Nabe 1 gelagerten
Hohlwelle 4 ausgerüstet, die mit zum Schleuderraum 5 führenden Kanälen
6, 7, 8 und 9 versehen ist.
Der Schleuderraum 5 weist am Innenumfangsteil eine große Bauhöhe h 1
und am Außenumfangsteil eine geringe Bauhöhe h 2 auf. Durch die große
Bauhöhe am Innenumfangsteil wird der Trennvorgang aufgrund der dadurch
bewirkten niedrigen Strömungsgeschwindigkeit im Betrieb der Zentrifuge
begünstigt, während durch die geringe Bauhöhe des Außenumfangsteils
die Konzentration der abgeschleuderten roten Blutzellen im Bereich der
Einspeisung der Waschflüssigkeit erhöht wird.
Der Übergang zwischen den genannten Bereichen wird durch das konisch
ausgebildete Mantelteil 10 erreicht, an dessen Innenfläche die abge
schleuderten roten Blutzellen zu dem Bereich des größten Durchmessers
des Schleuderraums gleiten.
Der untere Teil 11 der Schleudertrommel 2 ist zylindrisch ausgebildet.
Dieser zylindrische Teil überragt das konisch verlaufende Mantelteil
10 nach außen.
In der Nähe des Bodens 12 der Schleudertrommel weist die Hohlwelle 4
eine Scheibe 13 auf, die mit radial verlaufenden Kanälen 14 für die
Waschflüssigkeit und 9 für den Ablauf der gewaschenen Blutzellen aus
gerüstet ist.
Das zu waschende Blut wird durch eine in der Nabe 1 vorgesehene Zu
leitung und durch die Kanäle 1 in den Schleuderraum 5 eingeführt.
Gleichzeitig wird über die Kanäle 8 und 14 sowie über in der Scheibe
13 angeordnete Kanäle 15 Waschflüssigkeit in den Außenumfangsteil
der Schleudertrommel eingeführt. Die Zuführung der Waschflüssigkeit
in den Außenumfangsteil der Schleudertrommel ist in dem dargestell
ten Ausführungsbeispiel ein wenig nach innen versetzt zum Bereich
des größten Durchmessers der Schleudertrommel.
Die im Betrieb der Zentrifuge abgetrennten roten Blutzellen, die vom
zylindrischen Teil des Schleuderraumes mit dem größten Innendurchmes
ser aufgenommen werden, werden durch die nach innen strömende Wasch
flüssigkeit von den an ihnen haftenden Verunreinigungen befreit. Die
Waschflüssigkeit mit den aufgenommenen Verunreinigungen strömt über
die Kanäle 6 und über die in der Nabe angeordnete Ablaufleitung ab.
Die gewaschenen roten Blutzellen werden über den Kanal 9 bzw. die
Kanäle 9 und über einen zugeordneten Ablaufkanal der Nabe 1 abgezogen.
Die Schleudertrommel wird aus Kunststoff gefertigt. Nach der an einem
Patienten vorgenommenen Blutwaschung wird die Schleudertrommel ent
fernt und durch eine neue ersetzt.
Bezugszeichen:
1 Nabe
2 Schleudertrommel
3 Hohlzapfen
4 Hohlwelle
5 Schleuderraum
6 Kanal
7 Kanal
8 Kanal
9 Kanal
10 Mantelteil
11 unteres Teil
12 Boden
13 Scheibe
14 Kanal
15 Kanal
2 Schleudertrommel
3 Hohlzapfen
4 Hohlwelle
5 Schleuderraum
6 Kanal
7 Kanal
8 Kanal
9 Kanal
10 Mantelteil
11 unteres Teil
12 Boden
13 Scheibe
14 Kanal
15 Kanal
Claims (8)
1. Verfahren zum Waschen von Blutzellen, gekennzeichnet durch die Ver
wendung einer Gegenstromextraktionszentrifuge, der das zu waschende
Blut im Innenumfangsteil und die Waschflüssigkeit im Außenumfangsteil
des Schleuderraumes (5) zugeführt werden und daß die gewaschenen Blut
zellen aus dem Außenumfangsteil und die verunreinigte Waschflüssig
keit aus dem Innenumfangsteil des Schleuderraumes kontinuierlich abge
zogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufüh
rung der Waschflüssigkeit in den Außenumfangsteil der Schleudertrom
mel (2) ein wenig nach innen versetzt zum Bereich des größten Durch
messers der Schleudertrommel erfolgt.
3. Zentrifuge zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch eine ortsfeste, mit Zu- und Ableitungen für die
verschiedenen Medien versehene Nabe (1) und einer drehbar auf der Nabe
gelagerten, mit in den Schleuderraum einmündenden, radial oder im we
sentlichen radial sich erstreckenden Kanälen (6, 7, 8, 9) ausgestattete
Hohlwelle (4), an der der Mantel der Schleudertrommel befestigt ist.
4. Zentrifuge nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleu
dertrommel im Bereich des Innenumfangsteils eine große Bauhöhe h 1 und
im Bereich des Außenumfangsteils eine geringe Bauhöhe h 2 aufweist.
5. Zentrifuge nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Über
gang zwischen dem Innenumfangsteil und dem Außenumfangsteil konisch
ausgebildet ist.
6. Zentrifuge nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der untere
Teil (11) der Schleudertrommel (2) zylindrisch ausgebildet ist und
der zylindrische Teil den konischen Übergang nach außen überragt.
7. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Hohlwelle (4) benachbart dem Boden (12) der Schleuder
trommel eine Scheibe (13) aufweist, die mit radial verlaufenden Kanä
len (14) für die Waschflüssigkeit und (9) für den Ablauf der gewa
schenen Blutzellen ausgerüstet ist.
8. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Schleudertrommel (2) aus Kunststoff gefertigt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3817664A DE3817664A1 (de) | 1988-05-25 | 1988-05-25 | Verfahren und vorrichtung zum waschen von blutzellen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3817664A DE3817664A1 (de) | 1988-05-25 | 1988-05-25 | Verfahren und vorrichtung zum waschen von blutzellen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3817664A1 true DE3817664A1 (de) | 1989-11-30 |
DE3817664C2 DE3817664C2 (de) | 1990-04-05 |
Family
ID=6355051
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3817664A Granted DE3817664A1 (de) | 1988-05-25 | 1988-05-25 | Verfahren und vorrichtung zum waschen von blutzellen |
Country Status (1)
Country | Link |
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Also Published As
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