DE3817175A1 - Waelzlagereinheit fuer abs-systeme - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Wälzlagereinheit für ABS-Systeme nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.

Eine Wälzlagereinheit dieser Art ist bereits durch die DE-AS 22 18 047 bekannt. Im Bereich der Seitenfläche ist ein Impulsgeber angeordnet, der wegen der erforderlichen Verbindungsleitungen zu einer ABS-Elektronik feststehen muß. Am rotierenden Laufring ist ein separat gefertigter Impulsring befestigt. Er ist mit radialen Zungen und dazwischen liegenden Ausnehmungen versehen. Bei Drehbewegung müssen die Zungen in möglichst geringem Abstand zur aktiven Stirnfläche des Impulsgebers vorbeigeführt werden, um auch bei relativ niedrigen Drehzahlen der Wälzlagereinheit, d. h. bei sehr langsamen Geschwindigkeiten des Fahrzeugs, noch ausreichend hohe Spannungsimpulse zur Steuerung zu erzielen. Durch die getrennte Herstellung des Impulsringes bei der bekannten Ausführung und die anschließende Befestigung am entsprechenden Laufring können insbesondere in der Serienfertigung Fehler auftreten, die mindestens gleichbleibende Ergebnisse hinsichtlich der Impulserzeugung nicht garantieren. Damit vergleichbare Fehlerquellen sind weiterhin durch die nachträgliche Anbringung des Impulsgebers vorprogrammiert. Darüber hinaus ist durch den rauhen Fahrbetrieb in hohem Maß die Gefahr von Steinschlägen gegeben, die bei der bekannten Ausführung ohne geeignete Kapselung zu Defekten führen können.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Wälzlagereinheit der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der das Impulsgeber- System von Fertigungs- und Zusammenbautoleranzen weniger abhängige, gleichbleibende Funktionsergebnisse liefert und im Betrieb durch äußere Einflüsse weitgehend unbeschädigt bleibt.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Impulsring einstückig mit dem rotierenden Laufring verbunden ist.

Bei dieser erfindungsgemäßen Lösung werden die den Impulsring kennzeichnenden Vorsprünge bzw. Ausnehmungen unmittelbar in das Material des betreffenden Laufringes eingearbeitet. Dies erfolgt vorzugsweise bei der Weichbearbeitung der Laufringe durch Einpressen, Einwalzen, Räumen etc. z. B. im Schulterbereich neben den Laufbahnen. Je nach Anordnung des Impulsgebers können die genannten Vorsprünge radial, axial oder auch axial geneigt angeordnet werden. Bei der Hartbearbeitung durch Schleifen werden die zur Aktivierung des Impulsgebers verwendeten Flächen der Vorsprünge gleichermaßen bearbeitet. Dadurch wird ein absolut korrekter Rundlauf der Vorsprünge erzielt, der einen präzisen und für alle Vorsprünge gleichen Abstand zum Impulsgeber sicherstellt. Die Folge davon ist, daß der Impulsgeber in extrem geringem Abstand zum Impulsring positioniert werden kann. Daraus ergibt sich vorteilhafterweise, daß bei bestimmten Impulsgebern jeder der relativ vielen Impulse während einer Umdrehung der Wälzlagereinheit gleiche elektrische Spannungshöhe, Flankensteilheit und Impulsbreite aufweist. Weiterhin wird durch den geringen Spalt zwischen Impulsgeber und Impulsring eine hohe Impulsspannung bereits bei geringer Drehzahl erreicht.

Nach weiteren Merkmalen der Erfindung ist der Impulsgeber in die Wälzlagereinheit integriert. Durch das Einarbeiten der Vorsprünge bzw. Ausnehmungen in den Laufring wird der sonst erforderliche Raum für einen separaten Impulsring eingespart. Dieser kann vorteilhafterweise für den Impulsgeber genutzt werden, wodurch dieser innerhalb der äußeren Begrenzung der Wälzlagereinheit positioniert ist. Dadurch ergibt sich eine von außen weitgehend unbeeinflußbare, zuverlässige Funktion bei rauhem Fahrbetrieb.

Weitere erfindungsgemäße Merkmale werden nachfolgend an dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel beschrieben.

Die einzige Figur zeigt eine zweireihige Wälzlagereinheit mit Kegelrollen 1 für das Rad eines Fahrzeuges. Während zwei getrennte Innenringe 2 auf einer nicht näher dargestellten Achse 3 feststehend aufgesetzt sind, ist der Außenring 4 einstückig mit einem Flansch 5 zur Befestigung eines nicht dargestellten Rades ausgeführt. Zwischen dessen geneigten Laufbahnen 6 befindet sich ein Impulsring 7 für einen radial gegenüber angeordneten Impulsgeber 8 eines ABS-Systems. Der Impulsring 7 wird durch eine größere Anzahl von in Umfangsrichtung abwechselnd aufeinander folgenden, radialen Vorsprüngen 9 und dazwischen liegenden Ausnehmungen gebildet, die direkt in das Material des Außenringes 4 eingearbeitet sind. Dadurch ergibt sich etwa die Form einer Innenverzahnung, von der im dargestellten Längsschnitt nur ein Vorsprung 9 bzw. eine Ausnehmung zu sehen sind. Die Stirnseiten 10 der Vorsprünge 9 sind bei der Hartbearbeitung des Außenringes 4 durch einen Rundschleifvorgang bearbeitet, so daß sie Teilflächen einer Bohrungsfläche bilden und präzise auf demselben Teilkreis liegen.

Der Impulsgeber ist als induktive Spule ausgeführt und in einen Kunststoffring 11 eingebettet, der im Längsschnitt etwa ein Dachprofil aufweist mit einem radial nach innen reichenden Abschnitt 12. Dieser dient als Distanzring für die beiden Innenringe 2. Die beiden axial überstehenden Ringabschnitt des Dachprofils sind als Schnappelemente 13 ausgeführt, die in entsprechende, in die Schultern der Innenringe 2 eingearbeitete Nuten 14 eingreifen und die Innenringe 2 sowohl axial als auch radial formschlüssig fixieren. Das Dachprofil setzt sich mit einer zylindrischen Mantelfläche etwa niveaugleich mit der aktiven Stirnfläche 15 des Impulsgebers 8 in Umfangsrichtung fort. Der zwischen die Innenringe 2 reichende Abschnitt 12 ist bis nahe an die Bohrungsfläche der Innenringe 2 herangeführt und lediglich im Bereich des Impulsgebers 8 zur Unterbringung von Verbindungsleitungen 16 ausgenommen. Diese sind durch eine in der unbelasteten Zone des rechts dargestellten Innenringes 2 in dessen Bohrungsfläche eingearbeitete Nut 17 geführt und in dieser Lage gegen Herausfallen vor der Montage gesichert.

Abweichend von diesem Beispiel können die Verbindungsleitungen auch durch entsprechende Ausnehmungen der Achse geführt werden. Bei Ausführungen mit rotierendem Innenring und feststehendem Außenring kehrt sich auch die Position von Impulsring und Impulsgeber um. Selbstverständlich ist die Anordnung auch bei einreihigen Lagern möglich.

Claims (6)

1. Wälzlagereinheit für ABS-Systeme, bestehend aus einer oder mehreren Wälzkörperreihen mit entsprechenden Laufringen, einem am feststehenden Laufring angeordneten, elektrischen Impulsgeber und einem diesen aktivierenden, am rotierenden Laufring angeordneten Impulsring mit am Umfang verteilten, durch Ausnehmungen voneinander getrennten Vorsprüngen, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsring (7) einstückig mit dem rotierenden Laufring (4) verbunden ist.

2. Wälzlagereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsgeber (8) in die Wälzlagereinheit (1, 2, 4) integriert ist.

3. Wälzlagereinheit nach den Ansprüchen 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen auf die Schulterfläche mindestens eines feststehenden Laufringes (2) aufgesetzten Ring (11) mit daran angeordnetem Impulsgeber (8).

4. Wälzlagereinheit nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (11) bei einer zweireihigen Wälzlagereinheit als Distanz- und Haltering (12, 13) für zwei getrennte Laufringe (2) ausgeführt ist.

5. Wälzlagereinheit nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (11) eine mit dem Niveau der aktiven Fläche (15) des Impulsgebers (8) gleiche Umfangsfläche aufweist.

6. Wälzlagereinheit nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzfläche eines der feststehenden Laufringe in der unbelasteten Zone eine axiale Nut (17) zur Aufnahme der Verbindungsleitungen (16) des Impulsgebers (8) aufweist.