DE3816110A1 - Fuellstufe fuer einen hauptbremszylinder - Google Patents
Fuellstufe fuer einen hauptbremszylinderInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Füllstufe für einen
Hauptbremszylinder aufweisend eine erste Fläche, die von der
kleineren Stirnfläche eines Stufenkolbens gebildet ist und an
einen Arbeitsraum angrenzt, und eine zweite Fläche, die größer
ist als die erste Fläche.
Einer derartige Füllstufe ist zum Beispiel in dem SAE Technical
Paper Series 8 30 412 "Brake Integrated Hydraulic Actuation
System Master Cylinder" ausführlich beschrieben. Der
Stufenkolben ist dabei der Betätigungskraft ausgesetzt und
begrenzt mit seiner kleineren Stirnfläche den Arbeitsraum eines
Hauptzylinders. Die Ringfläche des Stufenkolbens begrenzt einen
Ringraum, der über ein Druckbegrenzungsventil mit einem
drucklosen Vorratsbehälter in Verbindung steht. Gleichzeitig
existiert eine Druckmittelverbindung vom Ringraum zum
Arbeitsraum über ein Rückschlagventil, das durch
Dichtmanschetten an der kleineren Stufe des Stufenkolbens
ausgebildet ist.
Beim Betätigen der Bremse wird das Druckmittel sowohl aus dem
Ringraum als auch aus dem Arbeitsraum zu den Radbremsen
geleitet. Das Druckmittel aus dem Ringraum wird über die
Dichtmanschetten in den Arbeitsraum geleitet.
Die Förderung des Druckmittels erfolgt zunächst nahezu ohne
Gegendruck, da als erstes die Lüftspiele der Bremse überwunden
werden müssen. Erst dann kann ein Gegendruck aufgebaut werden,
der sowohl im Arbeitsraum als auch im Ringraum wirksam wird.
Sobald ein bestimmter Druckpunkt erreicht ist, öffnet das
Druckbegrenzungsventil, so daß in der Druckaufbauphase das
Druckmittel aus dem Ringraum in den Vorratsbehälter gelangt. In
der ersten Phase, der Füllphase, steht somit der größere
Durchmesser des Stufenkolbens als Wirkfläche zur Verfügung.
Dadurch wird erreicht, daß mit einem kleinen Verschiebeweg
große Druckmittelmengen in die Radbremsen gelangen können.
In der Druckphase wirkt nur noch die kleinere Fläche des
Stufenkolbens, so daß in der Radbremse mit kleinen
Betätigungskräften ein hoher Druck aufgebaut werden kann.
Eine Füllstufe nach derartigen Konstruktionsprinzipien kann
sinnvoll nur dann eingesetzt werden, wenn der Stufenkolben Teil
des Hauptzylinders ist und den sogenannten Druckstangenkolben
bildet.
Die Konstruktion wird daher sehr aufwendig, da derartige
Füllstufenhauptzylinder als Einheit konzipiert werden müssen.
Weiterhin wird die Baulänge des Haupzylinders mit Füllstufe
vergrößert, da ein bestimmter Weg zur Verkleinerung des
Stufenraumes zur Verfügung gestellt werden muß.
Des weiteren muß das Druckbegrenzungsventil sehr aufwendig
gestaltet werden, da eine Bypass-Leitung zum
Druckbegrenzungsventil vorgesehen sein muß, die die
Druckmittelzufuhr in den Ringraum beim Lösen der Bremse
gewährleistet.
Die Erfindung beruht daher auf der Aufgabe, eine Füllstufe zu
konzipieren, die einen einfachen Aufbau aufweist, unabhängig
vom Hauptbremszylinder ist und ein sicheres und schnelles
Lösen der Bremse gewährleistet.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die größere Stirnfläche
des Stufenkolbens und die zweite Fläche einen Zwischenraum
begrenzen und daß eine Druckmittelverbindung zwischen
Arbeitsraum und dem Zwischenkolben existiert, die mittels eines
Ventils sperrbar ist. In vorteilhafter Weise wird das Ventil
druckgesteuert und zwar vom Druck im Arbeitsraum, wobei das
Ventil ab einem bestimmten Druckpunkt im Arbeitsraum sperrt.
Eine besonders kompakte Form der Füllstufe erhält man, wenn die
Druckmittelverbindung als Längsbohrung im Stufenkolben
dargestellt wird.
Der Schaltpunkt des Ventils wird bestimmt durch eine
Druckfeder, die den Stufenkolben derart belastet, daß er
bestrebt ist seine Grundposition einzunehmen, die dadurch
definiert ist, daß der Arbeitsraum sein größtes Volumen
aufweist. In dieser Position wird der Ventilschließkörper im
Abstand zu seinem Ventilsitz gehalten, so daß der
Druckmitteldurchgang geöffnet ist. Wird der Stufenkolben aus
seiner Grundposition verschoben, so schließt das Ventil.
Die Füllstufe läßt sich dann unabhängig vom Hauptzylinder
einsetzen, wenn der Stufenkolben in einem Gehäuse geführt ist,
das einen Druckanschluß zum Hauptzylinder aufweist. Die zweite
Stirnfläche wird dann von der Stirnfläche des
Hauptzylinderkolbens gebildet. Bei dieser Konstruktion kann die
Füllstufe nachträglich an einen Hauptbremszylinder angesetzt
werden oder in die Bremsleitung eingefügt werden. Zur
Verdeutlichung des Erfindungsgedankens soll eine mögliche
Ausführungsform an Hand einer Fig. näher beschrieben werden.
Die Füllstufe 1 besteht aus einem Gehäuse 2, das eine
Stufenbohrung 3 a, 3 b aufweist. In diese Stufenbohrung 3 a, 3 b
ist ein Stufenkolben 4 dichtend geführt, wobei sich in der
kleineren Stufe 3 b des Gehäuses 4 der Arbeitsraum 5, begrenzt
von der kleineren Stirnfläche 6 des Stufenkolbens 4,
ausbildet. In der größeren Stufe 3 a befindet sich begrenzt von
der größeren Stirnfläche 8 des Stufenkolbens 4 der Füllraum 7.
Am Übergang von der kleineren zur größeren Stufe des
Stufenkolbens 4 bildet sich ein Ringraum aus, der von der
Ringfläche 10
begrenzt wird und einen Atmosphärenanschluß 11 aufweist. Der
Arbeitsraum 5 steht über einer Bremsleitung 12 mit einer
Radbremse 13 in Verbindung. Der Füllraum 7 steht über eine
Druckleitung 14 mit dem Druckraum 15 des Hauptzylinders 16 in
Verbindung. Der Druckraum 15 wird von einem Arbeitskolben 17
gebildet, der mit seiner Stirnfläche 18 an den Arbeitsraum 15
angrenzt. Der Arbeitskolben 17 wird mittels einer
Betätigungskraft, z.B. einer Pedalkraft betätigt.
Der Stufenkolben 4 weist eine Längsbohrung 19 auf, die an einem
Absatz einen Ventilsitz 20 aufweist. Vor dem Ventilsitz im
Arbeitsraum 5 befindet sich eine Ventilkugel 21, die dichtend
auf den Ventilsitz 20 aufsetzbar ist. Die Kugel 21 wird mittels
einer Ventilfeder 22 in Richtung auf den Ventilsitz 20 gedrückt
und von einem Stößel 23, der sich an einer Anschlagplatte 24
abstützt, im Abstand vom Ventilsitz 20 gehalten.
Im Arbeitsraum 5 ist weiterhin eine Druckfeder 25 angeordnet,
die sich einerseits an der Gehäusewand und andererseits am
Stufenkolben 4 abstützt. Die Vorspannkraft der Feder bestimmt
den Öffnungsdruck des Ventils 20, 21.
Weiterhin sind die folgenden Flächeninhalte zu beachten. Die
Stirnfläche 6 des Stufenkolbens 4 weist den Flächeninhalt A 1
auf. Die Stirnfläche 8 des Stufenkolbens 4 hat die Größe A 2.
Die Stirnfläche 18 des Hauptzylinderkolbens 17 weist ebenfalls
die Fläche A 2 auf. Die Fläche A 1 ist größer als die Fläche
A 2.
Die Füllstufe arbeitet nun nach dem folgenden Schema. Bei
Betätigen der Bremse, d.h. bei einer Verschiebung des
Arbeitskolbens 17 im Sinne einer Verkleinerung des Druckraumes
15 gelangt Druckmittel aus dem Druckraum 15 über die Leitung
14, den Druckmittelkanal 19 und der Bremsleitung 12 zu den
Radbremsen. In der ersten Phase, der Füllphase,
geschieht dies nahezu drucklos. Dies bedeutet, daß der
Stufenkolben 4 durch die Kraft der Feder 25 in seiner rechten
Position gehalten ist, wobei der Stößel 23 an der
Anschlagplatte 24 anliegt, und die Ventilkugel 21 im Abstand
zum Ventilsitz 20 hält.
Sobald das Lüftspiel der Radbremsen überwunden ist, erfolgt ein
Druckaufbau. Da die Verbindung zwischen dem Füllraum 7 und dem
Arbeitsraum 5 offen ist, ist der Druck in beiden Räumen gleich.
Er wirkt sowohl auf die Fläche 6 mit dem Inhalt A 1 als auch
auf die Fläche 8 mit dem Inhalt A 2. Es wirkt daher eine
Druckkraft auf den Stufenkolben 4 entsprechend der Differenz
der Flächeninhalte der Flächen 6 und 8. Sobald ein Druckpunkt
erreicht ist, der ausreicht, die Kraft der Feder 25 zu
überwinden, wandert der Kolben 4 nach links. Dabei nähert sich
der Ventilsitz 20 der Ventilkugel 21, wodurch die
Druckmittelverbindung 19 gesperrt wird. Bei einer weiteren
Verschiebung des Stufenkolbens 4 gelangt lediglich Druckmittel
aus dem Arbeitsraum 5 in die Radbremse 13. Dies ist die
sogenannte Druckphase. Das Druckmittel im Raum 15 bzw. im
Füllraum 7 wirkt nun als hydraulisches Druckpolster zwischen
Arbeitskolben 17 und dem Stufenkolben 4 und dient lediglich als
Übertragungsmedium der Betätigungskraft auf den Stufenkolben 4.
Da die Flächen 18 und 8 gleich groß sind, werden die Kolben 17
und 4 in gleichen Schrittweiten verschoben.
Während also in der Füllphase die Fläche A 2 wirksam ist,
bestimmt in der Druckphase die Fläche A 1 das Verhältnis
zwischen der Betätigungskraft und dem Druck in den
Radbremszylindern.
Beim Lösen der Bremse wandert der Stufenkolben 4 unter Wirkung
der Kraft der Feder 25 nach rechts und der Arbeitskolben 17
unter der Kraft einer nicht dargestellten Rückstellfeder im
Sinne einer Vergrößerung des Druckraumes 15.
Dabei werden die Kolben 4 und 17 im gleichen Wegverhältnis
verschoben, so daß lediglich das Druckmittel aus dem Raum 7 in
den Raum 15 gelangt. Die Nachförderung von Druckmittel aus
einem Vorratsbehälter unter Umgehung eines Druckventils ist
nicht notwendig.
In der Grundposition des Stufenkolbens 4 und des Arbeitskolbens
17 ist die Druckmittelverbindung 19 wieder geöffnet. Der
Druckraum 15 wird ebenfalls in bekannter Weise an einen
Vorratsbehälter angeschlossen, so daß ein vollständiger
Druckabbau in den Radbremsen erfolgen kann.
Eine derartige Füllstufe kann nachträglich in ein Bremssystem
eingebaut werden und an einer beliebigen Stelle der
Bremsleitung eingesetzt werden. Obwohl in der Fig. nicht
dargestellt, ist es ohne weiteres möglich, bei einem Zwei- oder
Mehrkreisbremssystem in jedem Bremskreis eine Füllstufe
vorzusehen.
Bezugszeichenliste:
1 Füllstufe
2 Gehäuse
3 Stufenbohrung
3 a größere Bohrung
3 b kleinere Bohrung
4 Stufenkolben
5 Arbeitsraum
6 kleinere Stirnfläche
7 Füllraum
8 größere Stirnfläche
9 Ringraum
10 Ringfläche
11 Atmosphärenanschluß
12 Bremsleitung
13 Radbremse
14 Druckleitung
15 Druckraum
16 Hauptzylinder
17 Arbeitskolben
18 Stirnfläche
19 Längskanal
20 Ventilsitz
21 Ventilkugel
22 Ventilfeder
23 Stößel
24 Anschlagplatte
25 Druckfeder
A₁ erste Wirkfläche
A₂ zweite Wirkfläche
2 Gehäuse
3 Stufenbohrung
3 a größere Bohrung
3 b kleinere Bohrung
4 Stufenkolben
5 Arbeitsraum
6 kleinere Stirnfläche
7 Füllraum
8 größere Stirnfläche
9 Ringraum
10 Ringfläche
11 Atmosphärenanschluß
12 Bremsleitung
13 Radbremse
14 Druckleitung
15 Druckraum
16 Hauptzylinder
17 Arbeitskolben
18 Stirnfläche
19 Längskanal
20 Ventilsitz
21 Ventilkugel
22 Ventilfeder
23 Stößel
24 Anschlagplatte
25 Druckfeder
A₁ erste Wirkfläche
A₂ zweite Wirkfläche
Claims (9)
1. Füllstufe (1) für einen Hauptbremszylinder (16) aufweisend
eine erste Fläche (6), die von der kleineren Stirnfläche
eines Stufenkolbens (4) gebildet ist und an einen
Arbeitsraum (5) angrenzt, und einer zweiten Fläche (18),
die größer ist als die erste Fläche (6), dadurch
gekennzeichnet, daß die größere Stirnfläche
(7) des Stufenkolbens und die zweite Fläche (18) einen
Zwischenraum (7, 14, 15) begrenzen und daß eine
Druckmittelverbindung (19) zwischen dem Arbeitsraum (5) und
dem Zwischenraum (7, 14, 15) existiert, die mittels eines
Ventils (20, 21) sperrbar ist.
2. Füllstufe, nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ventil (20, 21)
druckgesteuert ist und ab einem bestimmten Druckpunkt im
Arbeitsraum (5) die Druckmittelverbindung (19) sperrt.
3. Füllstufe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckmittelverbindung
als Längskanal (19) im Stufenkolben (4) ausgebildet ist.
4. Füllstufe nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stufenkolben (4) von
der Kraft einer Feder (25) beaufschlagt ist, die den
Stufenkolben (4) in einer Position hält, die dem größten
Volumen des Arbeitsraumes (5) entspricht (Grundposition) .
5. Füllstufe nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schließkörper (21) des
Ventils (20, 21) in der Grundposition des Kolbens (4) im
Abstand zum Ventilsitz (20) gehalten ist.
6. Füllstufe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stufenkolben (4) in
einem Gehäuse (2) mit einer Stufenbohrung (3 a, 3 b) dichtend
geführt ist, wobei der Ringraum am Übergang von der
kleineren zur größeren Stufe des Stufenkolbens (4) einen
Atmosphärenanschluß (11) aufweist.
7. Füllstufe nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gehäuse einen ersten
Anschluß aufweist, der in den Arbeitsraum (5) mündet und
einen zweiten Anschluß, der in den Füllraum (7) mündet.
8. Füllstufe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Fläche (18) den
gleichen Flächeninhalt aufweist, wie die größere
Stirnfläche (8) des Stufenkolbens (4).
9. Bremsanlage mit einer Füllstufe gemäß Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Anschluß mit
einer Radbremse (13) und der zweite Anschluß mit dem
Druckraum (15) eines Hauptzylinders (16) verbunden ist,
wobei die Stirnfläche (18) des Hauptzylinderkolbens (17)
die zweite Fläche darstellt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883816110 DE3816110A1 (de) | 1988-05-11 | 1988-05-11 | Fuellstufe fuer einen hauptbremszylinder |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883816110 DE3816110A1 (de) | 1988-05-11 | 1988-05-11 | Fuellstufe fuer einen hauptbremszylinder |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3816110A1 true DE3816110A1 (de) | 1989-11-23 |
Family
ID=6354170
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883816110 Ceased DE3816110A1 (de) | 1988-05-11 | 1988-05-11 | Fuellstufe fuer einen hauptbremszylinder |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3816110A1 (de) |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ITT AUTOMOTIVE EUROPE GMBH, 60488 FRANKFURT, DE |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8131 | Rejection |