DE3811207A1 - Gelenkprothese, insbesondere hueftgelenkprothese - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Gelenkprothese, insbeson­ dere auf eine Hüftgelenkprothese, mit in den Markkanal eines Gelenkknochens einsetzbarem Schaft, gegebenenfalls Abschluß­ teller, und Gelenkkugelteil. Die Gelenkprothese kann zum Ein­ bau durch Einzementieren sowie zum zementfreien Einbau be­ stimmt sein. Das Gelenkkugelteil ist mit dem Abschlußteller bzw. dem Schaft starr verbunden oder auswechselbar.

Bei den aus der Praxis bekannten Gelenkprothesen, von denen die Erfindung ausgeht, besitzt der Schaft einen runden Quer­ schnitt, der nach unten hin kleiner wird. Andererseits ist der Markkanal eines Knochens nicht vollständig rund. Das führt zu unbestimmten Verhältnissen und sogar zu statisch unbestimm­ ten Lagerungsverhältnissen des Schaftes in dem Markkanal mit störender Punktberührung. Daraus resultieren erhebliche Nach­ teile, gleichgültig, ob die Gelenkprothese einzementiert oder zementfrei eingesetzt wird. Beim Einzementieren verbleibt üb­ licherweise eine Hüllkurve von etwa 1 mm Dicke um den Schaft. Insoweit kann die Zementschicht Ungleichmäßigkeiten des Kör­ perbaus und Ungleichmäßigkeiten in der Knochenvorbereitung ausgleichen, jedoch kommt es bei statisch unbestimmten Ver­ hältnissen zu alsbaldigen Lockerungen. Ein zementfreier Ein­ bau ist in bezug auf die Beanspruchungsverhältnisse und die Lagerungsverhältnisse des Schaftes im Markkanal eher zufällig. Zwar sind Versuche bekannt, den Schaft einem Markkanal mög­ lichst weitgehend und individuell anzupassen, jedoch stehen sich in der Praxis unterschiedliche Auffassungen bezüglich der Frage gegenüber, in welchem Bereich zweckmäßigerweise der Schaft tragende Berührung mit dem Knochen haben soll. Nach ernstzunehmenden Beobachtungen führt eine Punktberührung unter Umständen zu vorzeitiger Verkalkung des Knochens mit der ent­ sprechenden Bruchgefahr.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gelenkprothese zu schaffen, die gleichsam mit statisch bestimmter Lagerung des Schaftes in den Markkanal eingebaut werden kann. Durch die statisch bestimmte Lagerung der eingebauten Gelenkprothese werden die eingangs beschriebenen Probleme beseitigt.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß der Schaft, zumindest im oberen Bereich, einen Querschnitt mit drei Anlage­ flächen zum Kontakt mit der Innenfläche des Wandkanals auf­ weist und daß die Anlageflächen im wesentlichen parallel zur Längsachse des Schaftes angeordnet sind. Das läßt sich im ein­ zelnen auf verschiedene Weise verwirklichen. Obgleich es für den Einsatz der Gelenkprothese insbesondere auf den Knochen­ kontakt im oberen Bereich des Schaftes ankommt, kann der Schaft auch über seine gesamte Länge den angegebenen Querschnitt auf­ weisen. Eine Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Schaft einen dreiecksförmigen Querschnitt aufweist und daß die Dreiecksecken zu den Anlageflächen aus­ geformt sind. Eine andere Ausführungsform ist dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Schaft einen Y-förmigen Querschnitt aufweist und die Stirnflächen der Y-Arme sowie des Y-Steges zu den An­ lageflächen ausgeformt sind. Die Anordnung ist jedenfalls so getroffen, daß Schaftteile, die neben den Anlageflächen liegen, nicht mit dem Gelenkknochen in Kontakt kommen. Um hauptsächlich senkrecht wirkende Kräfte gleichsam mit Formschluß aufzunehmen, lehrt die Erfindung, daß die Anlageflächen im Bereich unterhalb des Abschlußtellers sägezahnför­ mig profiliert sind. Um die erfindungsgemäße Gelenkprothese gegen Verdrehungen zu sichern, besteht die Möglichkeit, den Schaft unterhalb des Abschlußtellers und/oder den Abschluß­ teller unterseitig mit Verdrehungssicherungselementen zu ver­ sehen.

Erfindungsgemäß werden wesentliche Verbesserungen erreicht, weil der Querschnitt des Schaftes so eingerichtet ist, daß statisch bestimmte Verhältnisse herbeigeführt werden, wenn die Gelenkprothese eingesetzt wird. Die Anlageflächen funktio­ nieren beim Einsetzen gleichsam als Schienen, was das Ein­ setzen erleichtert. Gleichzeitig wird durch die Anlagefläche und die beschriebene Schienenfunktion erreicht, daß sich an den Anlageflächen eine Linienberührung einstellt, deren Flä­ chenpressung durch die Breite der Anlageflächen bestimmt ist. Im Ergebnis erreicht man beim Einsetzen einer erfindungsge­ mäßen Gelenkprothese gleichsam eine Verkeilung des Schaftes im Markkanal. Die erfindungsgemäße Gelenkprothese ist insbe­ sondere für sogenannte Hüftindividual-Prothesen geeignet. Das sind Prothesen, die nach den Körpermaßen und Belastungsver­ hältnissen eines Patienten angefertigt werden. Wie bereits erwähnt, kann eine erfindungsgemäße Gelenkprothese einzemen­ tiert oder zementfrei eingesetzt werden. Wird einzementiert, so ist im Bereich zwischen den Anlageflächen stets genügend Platz für eine ausreichende Menge an Knochenzement. Das gilt insbesondere für die Ausführungsform mit Y-förmigem Quer­ schnitt des Schaftes.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher er­ läutert. Es zeigen in schematischer Darstellung

Fig. 1 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Hüftgelenk­ prothese,

Fig. 2 in gegenüber der Fig. 1 wesentlich vergrößertem Maß­ stab einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegen­ stand nach Fig. 1 und

Fig. 3 entsprechend der Fig. 2 einen Schnitt durch eine ande­ re Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Gelenkpro­ these.

Die in den Figuren dargestellte Gelenkprothese ist eine Hüft­ gelenkprothese 1. Sie ist zum Einbau durch Einzementieren so­ wie zum zementfreien Einbau bestimmt. Sie besitzt einen in den Markkanal eines Gelenkknochens einsetzbaren Schaft 2 und ist außerdem mit einem Abschlußteller 3 und mit einem Gelenk­ kugelteil 4 ausgerüstet.

Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 bis 3 ent­ nimmt man, daß der Schaft 2 einen Querschnitt mit drei Anla­ geflächen 5 zum Kontakt mit der Innenfläche des Markkanals aufweist. Die Anordnung ist so getroffen, daß die Anlageflä­ chen 5 im wesentlichen parallel zur Längsachse des Schaftes 2 verlaufen. Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 besitzt der Schaft 2 einen dreieckförmigen Querschnitt. Die Dreiecksecken sind zu den Anlageflächen 5 ausgeformt. Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 besitzt der Schaft 2 einen Y-för­ migen Querschnitt. Hier sind die Stirnflächen der Y-Arme so­ wie des Y-Steges zu den Anlageflächen 5 ausgeformt. In der Fig. 1 erkennt man, daß die Anlageflächen 5 im Bereich unter­ halb des Abschlußtellers 3 sägezahnförmig profiliert sein können. Man erkennt unterhalb des Abschlußtellers 3 auf Ver­ drehungssicherungselemente 6. Der Abschlußteller 3 kann auch fehlen.

Claims (5)

1. Gelenkprothese, insbesondere Hüftgelenkprothese, mit in den Markkanal eines Gelenkknochens einsetzbarem Schaft, ge­ gebenenfalls Abschlußteller, und Gelenkkugelteil, da­ durch gekennzeichnet, daß der Schaft (2), zumindest im oberen Bereich, einen Querschnitt mit drei Anlageflächen (5) zum Kontakt mit der Innenfläche des Mark­ kanals aufweist und daß die Anlagefläche (5) im wesentlichen parallel zur Längsachse des Schaftes (2) angeordnet ist.

2. Gelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (2) einen dreieckförmigen Querschnitt aufweist und die Dreiecksecken zu den Anlageflächen (5) ausgeformt sind.

3. Gelenkprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (2) einen Y-förmigen Querschnitt aufweist und die Stirnflächen der Y-Arme sowie des Y-Steges zu den Anla­ geflächen (5) ausgeformt sind.

4. Gelenkprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlageflächen (5) im Bereich unter­ halb des Abschlußtellers (3) sägezahnförmig profiliert sind.

5. Gelenkprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (2) unterhalb des Abschlußtel­ lers (3) und/oder daß der Abschlußteller (3) Verdrehungssiche­ rungselemente (6) aufweist.