DE3811100A1 - Vorrichtung zur automatischen einstellung des lenkungsmittelpunktes in einem lenkhilfesystem - Google Patents
Vorrichtung zur automatischen einstellung des lenkungsmittelpunktes in einem lenkhilfesystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur automatischen
Einstellung des Lenkungsmittelpunktes in einem Lenkhilfesy
stem für Kraftfahrzeuge mit einer geschwindigkeitsabhängigen
Ansprechcharakteristik und einer lenkwinkelabhängigen Cha
rakteristik.
In Fig. 1 der beigefügten Zeichnung ist ein Lenkhilfesystem
10 für Kraftfahrzeuge gezeigt, auf welches die erfindungsge
mäße Vorrichtung zur automatischen Einstellung des Lenkungs
mittelpunktes angewendet werden kann. Wie in der schemati
schen Darstellung gezeigt ist, werden ein Fahrzeuggeschwin
digkeitssignal aus einem Geschwindigkeitssensor 1 und ein
Lenkwinkelsignal aus einem Lenkwinkelsensor 2 zur Meldung
des Drehwinkels eines Lenkrades 11 einer elektronischen
Steuerung 12 zugeführt, die einen Mikrocomputer oder der
gleichen enthält. Auf der Grundlage eines vorgegebenen Pro
gramms gibt die elektronische Steuerung 12 ein Lenkhilfesi
gnal ansprechend auf die Fahrzeuggeschwindigkeit, die durch
das Fahrzeuggeschwindigkeitssignal angezeigt wird, und auf
die Lenkrichtung sowie den Lenkwinkel aus, der durch das
Lenkwinkelsignal angegeben wird. Eine Hydraulikvorrichtung
13 wird durch das Lenkhilfesignal angesteuert und liefert
Hydraulikdruck an ein Hydraulikdruck-Steuerventil 15, das
einem Lenkmechanismus 14 zugeordnet ist, bei dem es sich
beispielsweise um eine Zahnstangenlenkung handelt. Auf diese
Weise wird eine Lenkhilfe erzielt, welche für den jeweiligen
Fahrzustand des Fahrzeugs und den Lenkwinkel am Lenkrad 11
zweckmäßig ist. Das Lenkhilfesystem ist also mit einer fahr
zeuggeschwindigkeitabhängigen und einer lenkwinkelabhängigen
Charakteristik versehen.
Das Lenkhilfesignal kann auch, anstatt der Hydraulikvorrich
tung 13 zugeführt zu werden, direkt an einen Elektromotor
angelegt werden, um den Lenkmechanismus zu aktivieren.
Bei einem solchen Lenkhilfesystem, insbesondere mit lenkwin
kelabhängiger Charakteristik, muß zur Einstellung der Lenk
kraft entsprechend dem Linkseinschlag und Rechtseinschlag
der Lenkung der Lenkungsmittelpunkt durch einen Lenkwinkel
sensor bestimmt werden.
In einem herkömmlichen Lenkhilfesystem, das eine lenkwinkel
abhängige Charakteristik aufweist, wird die lenkwinkelabhän
gige Charakteristik gleichzeitig mit dem Beginn des Lenkvor
ganges wirksam. Wenn die Lage des Lenkungsmittelpunktes, der
durch den Winkelsensor erfaßt wird und als Bezugsgröße für
die lenkwinkelabhängige Lenkunterstützung dient, von dem
tatsächlichen Lenkungsmittelpunkt abweicht, so tritt die
lenkwinkelabhängige Charakteristik plötzlich in Funktion,
wodurch eine plötzliche Änderung der Lenkunterstützung ein
tritt. Durch diesen Effekt wird die Lenkstabilität beein
trächtigt, was zu Unfällen führen kann.
Üblicherweise wird ein Potentiometer als Lenkwinkelsensor
verwendet, um den Mittelpunkt der Lenkung zu erfassen, indem
Änderungen des elektrischen Widerstandes während des Lenk
vorganges erfaßt werden; es können auch mechanische Sensoren
verwendet werden, welche die Bewegung einer Zahnstange in
einem Zahnstangenlenkmechanismus erfassen. Die Lebensdauer
eines solchen Winkelsensors ist jedoch gering; überdies sind
sie kostenaufwendig. Ein besonderer Nachteil des mechani
schen Sensors besteht darin, daß sein Aufbau kompliziert ist,
da er am Lenkmechanismus befestigt werden muß.
Aufgabe der Erfindung ist die Behebung der oben beschriebenen
Mängel durch Schaffung einer Vorrichtung zur automatischen
Einstellung des Lenkungsmittelpunktes für Lenkhilfesysteme,
worin die richtige Einstellung des Lenkungsmittelpunktes
nach Starten des Fahrzeugs bestimmt wird und die Anwendung
der lenkwinkelabhängigen Charakteristik des Lenkhilfesystems
beginnt, nachdem das Lenkrad während des Lenkvorganges die
Mittelstellung erreicht hat.
Durch die Erfindung wird eine Vorrichtung zur automatischen
Einstellung des Lenkungsmittelpunktes geschaffen, die verse
hen ist mit: einer Detektionsschaltung für die statische
Lenkbewegung, um einen statischen Lenkbewegungszustand an
sprechend auf ein Lenkwinkel-Positionssignal zu erfassen,
das durch einen Lenkwinkelsensor geliefert wird, und eine
Lenkwinkel-Detektionsschaltung zur Ausgabe eines Befehlssi
gnals für den statischen Lenkungsmittelpunkt; eine Detek
tionsschaltung für dynamische Lenkbewegungen zur Erfassung
eines dynamischen Lenkbewegungszustandes, um ein Befehlssi
gnal für einen dynamischen Lenkungsmittelpunkt auszugeben;
und eine Lenkungsmittelpunkt-Einstellschaltung zum Einstel
len eines Lenkungsmittelpunktes und Starten der Funktion
einer lenkwinkelabhängigen Charakteristik, wenn ein Lenkwin
kelistwert-Positionssignal mit dem statischen oder dynami
schen Lenkungsmittelpunkt-Befehlssignal übereinstimmt.
Gemäß der Erfindung wird nach dem Starten eines Kraftfahr
zeugs und wenn der im dynamischen Lenkungsbewegungszustand
berechnete Lenkungsmittelpunkt mit der aktuellen Stellung
des Lenkrades übereinstimmt, der Lenkungsmittelpunkt neu
eingestellt oder aktualisiert, und gleichzeitig wird die
Funktion der lenkwinkelabhängigen Charakteristik gestartet.
Wenn andererseits der im statischen Lenkbewegungszustand be
rechnete Lenkungsmittelpunkt mit der aktuellen Stellung des
Lenkrades übereinstimmt, so wird der Lenkungsmittelpunkt
eingestellt und gleichzeitig die Funktion der lenkwinkelab
hängigen Charakteristik gestartet, in ähnlicher Weise wie
bei dem zuvor beschriebenen Vorgang; jedoch wird später die
Funktion des Erfassens der dynamischen Lenkbewegung beendet.
Nachdem die Einstellung des Lenkungsmittelpunktes im stati
schen Lenkbewegungszustand einige Male erfolgt ist, wird an
genommen, daß der richtige Lenkungsmittelpunkt eingestellt
wurde, und dieser Einstellzustand bleibt dann unverändert.
Auf diese Weise wird die Einstellung des Lenkungsmittelpunk
tes vervollständigt.
Gemäß der Erfindung kann der Lenkungsmittelpunkt auf arith
metischem Wege bestimmt werden, unter Verwendung eines Sen
sors für den Lenkwinkel vom Typ eines Inkremental-Drehcodie
rers, der den Lenkwinkel durch Zählung von Impulsen mißt. Im
Vergleich zur Verwendung eines herkömmlichen Potentiometers
oder mechanischen Sensors kann die gesamte Vorrichtung zu
tragbaren Kosten und mit einfachem Aufbau verwirklicht wer
den.
Weiterhin wird gemäß der Erfindung, insbesondere im Fall der
Erfassung der dynamischen Lenkbewegung, die lenkwinkelabhän
gige Charakteristik auf das Lenkhilfesignal nur dann angewen
det, wenn der durch Berechnung abgeleitete Lenkungsmittel
punkt mit der aktuellen Lenkstellung übereinstimmt, so daß
die lenkwinkelabhängige Charakteristik stets ab dem Lenkungs
mittelpunkt gestartet wird. Durch diese Maßnahme wird er
reicht, daß ein weicher Einsatz der Lenkhilfe erfolgt und
keine plötzlichen Änderungen der Lenkunterstützung auftreten.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird vorzugsweise in Digi
taltechnik ausgeführt, was zu einem einfachen Aufbau und ho
her Zuverlässigkeit führt, insbesondere wenn ein Inkremental-
Drehcodierer als Winkelsensor zur Erfassung des Lenkungsmit
telpunktes verwendet wird, der die Messung durch Zählen von
Impulsen ermöglicht.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
und aus der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Blockdiagramm eines Lenkhilfe
systems für Kraftfahrzeuge, auf welches die erfin
dungsgemäße Vorrichtung zur automatischen Einstel
lung des Lenkungsmittelpunktes angewendet werden
kann;
Fig. 2 ein Blockdiagramm, welches eine bevorzugte Ausfüh
rungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
automatischen Einstellung des Lenkungsmittelpunk
tes zeigt; und
Fig. 3 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der Wirkungsweise
der in Fig. 2 gezeigten Vorrichtung.
Die im Blockdiagramm der Fig. 2 dargestellten Funktionen
einer Ausführungsform der Vorrichtung 20 zur automatischen
Einstellung des Lenkungsmittelpunktes können durch einen
Mikrocomputer ausgeführt werden. Diese Vorrichtung erfüllt
auch die Funktionen der elektronischen Steuerung 12 des in
Fig. 1 gezeigten Lenkhilfesystems.
Die Funktionsweise der in Fig. 2 gezeigten Vorrichtung 20
ist in einem Flußdiagramm der Fig. 3 verdeutlicht.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Vorrichtung gibt eine Ansteuer
schaltung 21 für fahrzeuggeschwindigkeitsabhängige Komponen
ten, die arithmetisch arbeitet, ein Lenkhilfesignal aus, das
mit einer fahrzeuggeschwindigkeitsabhängigen Charakteristik
behaftet ist, die für den Fahrzustand des Fahrzeugs geeignet
ist, in Abhängigkeit von dem Fahrzeuggeschwindigkeitssignal
aus dem Geschwindigkeitssensor 1.
Der Lenkwinkelsensor 2 besteht insbesondere aus einem opti
schen Drehcodierer vom Inkrementaltyp, der einen Lenkwinkel
durch Zählen von Impulsen messen kann. Bei einer praktischen
Ausführungsform ist eine Drehplatte mit einer Anzahl von
Schlitzen in Umfangsrichtung an der Lenksäule befestigt.
Eine ortsfeste Platte mit zwei Arten von Schlitzen verschie
denen Teilungsabstands ist in Gegenüberstellung zu der Dreh
platte angeordnet. Das durch die Schlitze der Drehplatte und
die Schlitze der ortsfesten Platte durchtretende Licht wird
von zwei fotoempfindlichen Elementen erfaßt, um so den Dreh
winkel zu messen. Gleichzeitig wird die Drehrichtung aus der
Phasendifferenz zwischen den Detektionssignalen der fotoemp
findlichen Elemente bestimmt. Bei einer anderen Ausführungs
form wird ein Drehcodierer verwendet, der mit einer inte
grierten Hall-Schaltung und einem Magnet aufgebaut ist.
Die Funktion der Lenkwinkel-Detektionsvorrichtung 22 beginnt
beispielsweise mit dem Starten des Fahrzeugmotors oder dem
Einschalten einer Stromquelle (nicht dargestellt), die an
die Einstellvorrichtung angelegt wird. Ansprechend auf das
codierte, durch den Lenkwinkelsensor 2 ausgegebene Lenkwin
kelsignal gibt die Lenkwinkel-Detektionsschaltung 22 ein
Lenkwinkel-Positionssignal aus, das sich bezüglich der Stel
lung des Lenkrades im Anfangszustand - als falscher Lenkungs
mittelpunkt - ändert. Der Lenkungsmittelpunkt, der auf diese
Weise durch die Lenkwinkel-Detektionsschaltung 22 zunächst
eingestellt wird, wird anschließend erneut eingestellt oder
aktualisiert, ansprechend auf ein Lenkungsmittelpunkt-Ein
stellsignal, das durch eine später beschriebene Lenkungsmit
telpunkt-Einstellschaltung 25 abgegeben wird.
Eine Detektionsschaltung 23 für statische Lenkbewegungen er
faßt den Zustand feiner Lenkwinkelveränderungen, die durch
den Lenkwinkelsensor 2 nicht erfaßt werden können, während
das Fahrzeug geradeaus fährt, also einen Zustand, bei dem
nahezu keine Lenkraddrehung stattfindet. Diese Detektions
schaltung 23 empfängt das Fahrzeuggeschwindigkeitssignal aus
dem Geschwindigkeitssensor 1 und das Lenkwinkel-Positionssi
gnal aus der Lenkwinkel-Detektionsschaltung 22 und erfaßt
den Zustand, bei welchem das Lenkrad praktisch nicht betä
tigt wird, also den Zustand innerhalb eines sehr kleinen
Lenkwinkelbereiches bei einer vorbestimmten Fahrzeuggeschwin
digkeit (z.B. 15 km/h) oder mehr während einer vorbestimmten
Zeitspanne (z.B. 20 Sekunden), um ein Befehlssignal für einen
statischen Lenkungsmittelpunkt auszugeben.
Eine Detektionsschaltung 24 für dynamische Lenkbewegungen
überwacht den Lenkzustand, in welchem der Lenkwinkelsensor 2
während des Fahrbetriebs arbeitet. Diese Detektionsschaltung
24 empfängt das Fahrzeuggeschwindigkeitssignal aus dem Ge
schwindigkeitssensor 1 und das Lenkwinkel-Positionssignal
aus der Detektionsschaltung 22, um eine Addition oder Sub
traktion eines Lenkwinkel-Positionssignals durchzuführen,
das einer Rechtsdrehung oder Linksdrehung des Lenkrades bei
der genannten vorbestimmten Fahrzeuggeschwindigkeit oder
mehr entspricht und relativ zu dem Lenkwinkel-Positionssi
gnal entsprechend dem zuvor durch die Detektionsschaltung 22
eingestellten Lenkungsmittelpunkt vergrößert oder verklei
nert wurde. Anschließend gibt die Detektionsschaltung 24 für
dynamische Lenkbewegungen einen Mittelwert für jede konstan
te Abtastzeitspanne als Befehlssignal für den dynamischen
Lenkungsmittelpunkt aus.
Die Lenkungsmittelpunkt-Einstellschaltung 25 vergleicht die
Befehlssignale für statischen oder dynamischen Lenkungsmit
telpunkt mit dem aktuellen Lenkwinkel-Positionssignal aus
der Detektionsschaltung 22. Wenn beide Signale übereinstim
men, gibt die Lenkungsmittelpunkt-Einstellschaltung 25 ein
lenkwinkelabhängiges Signal "ON" aus und liefert das Len
kungsmittelpunkt-Einstellsignal an die Lenkwinkel-Detektions
schaltung.
Wenn das Befehlssignal für den statischen Lenkungsmittel
punkt mit dem aktuellen Lenkwinkel-Positionssignal überein
stimmt, wird das lenkwinkelabhängige Signal "ON" in der oben
angegebenen Weise ausgegeben. Gleichzeitig wird ein dynami
sches Lenkbewegungs-Detektionssignal "OFF" ausgegeben, wie
anhand des Flußdiagramms in Fig. 3 ersichtlich wird, das
später besprochen wird. Dieses Signal "OFF" bewirkt die Be
endigung der anschließenden Funktion der Detektionsschaltung
24 für dynamische Lenkbewegungen.
Eine Schaltung 26 zur arithmetischen Aufbereitung der lenk
winkelabhängigen Komponente ist eingangsseitig an einen Aus
gang der Lenkwinkel-Detektionsschaltung 22 und an einen Aus
gang der Lenkungsmittelpunkt-Einstellschaltung 25 angeschlos
sen. Wenn diese Operationsschaltung 26 das lenkwinkelabhän
gige Signal "ON" ("ein") empfängt, gibt es ein Lenkhilfesi
gnal aus, das mit einer lenkwinkelabhängigen Charakteristik
behaftet ist, die für den Lenkwinkel geeignet ist, anspre
chend auf das Lenkwinkel-Positionssignal aus der Lenkwinkel-
Detektionsschaltung 22.
Das durch die Operationsschaltung 21 (für die fahrzeugge
schwindigkeitsabhängige Komponente) erzeugte Lenkhilfesignal
und das durch die Operationsschaltung 26 (für die lenkwin
kelabhängige Komponente) erzeugte Lenkhilfesignal werden
miteinander kombiniert. Anschließend wird das kombinierte
Signal durch eine Ausgangsschaltung 27 als Lenkhilfe-Ansteuer
signal beispielsweise an ein elektrisches Stromversorgungs
system der Hydraulikvorrichtung 13 (Fig. 1) abgegeben.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung zur automatischen Einstel
lung des Lenkungsmittelpunktes nach der Erfindung wird nun
anhand des in Fig. 3 gezeigten Flußdiagramms beschrieben.
Durch Starten des Fahrzeugmotors (Schritt 301) wird die elek
tronische Steuerung 12 in Funktion gesetzt. Gleichzeitig be
ginnt die Funktion der Operationsschaltung 21 für die fahr
zeuggeschwindigkeitsabhängige Komponente (Schritt 302).
Wenn der Lenkwinkelsensor 2 die Drehung des Lenkrades 11
feststellt, gibt die Lenkwinkel-Detektionsschaltung 22 ein
codiertes Lenkwinkelsignal aus (Schritt 303). Die Detek
tionsschaltung 24 für dynamische Lenkbewegungen empfängt das
Lenkwinkel-Positionssignal und führt eine Addition oder Sub
traktion des Lenkwinkel-Positionssignals aus, das einer
Rechtsdrehung oder Linksdrehung des Lenkrades entspricht und
relativ zu dem Lenkwinkel-Positionssignal für den Lenkungs
mittelpunkt vergrößert oder verkleinert wurde, wie oben er
wähnt, um so den Lenkungsmittelpunkt zu berechnen (Schritt
304). Anschließend gibt die Detektionsschaltung 24 das Be
fehlssignal für den dynamischen Lenkungsmittelpunkt aus.
Die Lenkungsmittelpunkt-Einstellschaltung 25 vergleicht kon
tinuierlich das Befehlssignal für den dynamischen Lenkungs
mittelpunkt aus der Detektionsschaltung 24 (zur Erfassung
von dynamischen Lenkbewegungen) mit dem codierten Lenkwinkel
signal aus der Lenkwinkel-Detektionsschaltung 22, d.h. sie
vergleicht den durch arithmetische Operation gebildeten Len
kungsmittelpunkt mit der aktuellen Position des Lenkrades
(Schritt 305). Wenn beide Größen übereinstimmen, wird das
Lenkungsmittelpunkt-Einstellsignal ausgegeben und das Lenk
winkel-Positionssignal für den Lenkungsmittelpunkt, das von
der Lenkwinkel-Detektionsschaltung 22 abgegeben wird, aktua
lisiert (Schritt 306). Gleichzeitig wird das lenkwinkelab
hängige Signal "ON" ("ein") ausgegeben (Schritt 307). Die
Operationsschaltung 26 für die lenkwinkelabhängige Komponen
te beginnt also mit ihrer Funktion und gibt das Lenkunter
stützungssignal aus, welches mit der lenkwinkelabhängigen
Charakteristik behaftet ist.
Die in den Schritten 303 bis 307 angegebenen Vorgänge werden
wiederholt, bis ein statischer Lenkbewegungszustand festge
stellt wird. Der Lenkungsmittelpunkt wird aufeinanderfolgend
berechnet.
Wenn keinerlei Lenkraddrehung auftritt oder die Lenkraddre
hungen innerhalb eines sehr kleinen Lenkwinkelbereiches lie
gen, so erfaßt der Lenkwinkelsensor diesen Zustand nicht,
und das Ausgangssignal der Lenkwinkeldetektionsschaltung 22
ändert sich nicht. Die Detektionsschaltung 23 für statische
Lenkbewegungen überwacht einen solchen Haltezustand (Schritt
308). Wenn dieser Zustand während einer vorbestimmten Zeit
spanne angedauert hat, wird die Stellung des Lenkrades zu
diesem Zeitpunkt als Mittelpunkt bestimmt, woraufhin ein Be
fehlssignal für einen statischen Lenkungsmittelpunkt ausge
geben wird.
Die Lenkungsmittelpunkt-Einstellschaltung 25 vergleicht das
Befehlssignal für den statischen Lenkungsmittelpunkt aus der
Detektionsschaltung 23 mit dem aktuellen Lenkwinkel-Posi
tionssignal aus der Detektionsschaltung 22 (Schritt 309).
Wenn beide Signale übereinstimmen, wird das Lenkungsmittel
punkt-Einstellsignal ausgegeben, um das Lenkwinkel-Positions
signal für den Lenkungsmittelpunkt, der zuvor durch die Lenk
winkel-Detektionsschaltung 22 eingestellt wurde, zu aktuali
sieren (Schritt 310). Gleichzeitig wird das lenkwinkelabhän
gige Signal "ON" ausgegeben, um die Funktion der Operations
schaltung 26 für die lenkwinkelabhängige Komponente zu star
ten (Schritt 311). Die Lenkungsmittelpunkt-Einstellschaltung
25 gibt dann ein Detektionssignal "OFF" für dynamische Lenk
bewegungen aus, wodurch die Funktion der Detektionsschaltung
24 für dynamische Lenkbewegungen angehalten wird (Schritt 132).
Infolgedessen können die Funktionen zur Erfassung statischer
und dynamischer Lenkbewegungen gleichzeitig nach dem Starten
des Fahrzeugmotors durchgeführt werden. Nachdem aber der
Lenkungsmittelpunkt durch Feststellung eines statischen Lenk
zustandes bestimmt wurde, werden dynamische Lenkungszustände
nicht mehr erfaßt.
Die Prozedur zum Einstellen des Lenkungsmittelpunktes durch
Erfassen eines statischen Lenkzustandes, d.h. die Vorgänge
in den Schritten 308 bis 312, wird N-mal wiederholt (Schritt
313), wobei N beispielsweise gleich 5 sein kann. Wenn der
Lenkungsmittelpunkt, der durch Feststellung eines statischen
Lenkzustandes bestimmt wurde, N-mal denselben Wert aufweist,
wenn also dasselbe Lenkungsmittelpunkt-Einstellsignal N-mal
an die Lenkwinkel-Detektionsschaltung 22 abgegeben wurde,
wird bestimmt, daß dieser Lenkungsmittelpunkt der wahre Len
kungsmittelpunkt ist. Das diesen Lenkungsmittelpunkt anzei
gende Winkelpositionssignal wird unveränderlich gemacht,
woraufhin die Einstellung des Lenkungsmittelpunktes abge
schlossen ist (Schritt 14). Dieser fest eingestellte Len
kungsmittelpunkt wird dann bis zum Abschalten des Fahrzeug
motors weiterverwendet.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur automatischen Einstellung des Lenkungs
mittelpunktes in einem Lenkhilfesystem für Kraftfahrzeuge,
das die Lenkhilfeunterstützung über ein Lenkhilfesignal
steuert, welches mit einer fahrzeuggeschwindigkeitsabhängi
gen Charakteristik und einer lenkwinkelabhängigen Charakte
ristik behaftet ist, die von einem Geschwindigkeitssignal
aus einem Fahrzeuggeschwindigkeitssensor und einem Lenkwin
kelsignal aus einem Lenkwinkelsensor abhängig sind, zur Er
zeugung einer Drehwinkel-Bezugsgröße für das Lenkrad, welche
für die Funktion der lenkwinkelabhängigen Charakteristik
während des Fahrbetriebs benötigt wird, gekennzeichnet durch:
eine Lenkwinkel-Detektionseinrichtung (2, 22) zur Einstel lung einer vermuteten Stellung des Lenkrades (11) als Len kungsmittelpunkt ansprechend auf das Lenkwinkelsignal und zum Ausgeben eines Lenkwinkel-Positionssignals, das sich um diesen Lenkungsmittelpunkt herum ändert;
eine Detektionseinrichtung (23) zur Erfassung statischer Lenkbewegungszustände für die Berechnung des Lenkwinkel-Posi tionssignals während des Lenkvorgangs und zur Ausgabe eines Befehlssignals für einen statischen Lenkungsmittelpunkt, wenn das berechnete Lenkwinkel-Positionssignal einen stati schen Lenkbewegungszustand anzeigt;
eine Detektionseinrichtung (24) für dynamische Lenkungszu stände zum Berechnen des Lenkwinkel-Positionssignals während des Lenkvorganges und Ausgeben eines Befehlssignals für einen dynamischen Lenkungsmittelpunkt, wenn das berechnete Lenkwinkel-Positionssignal einen dynamischen Lenkbewegungs zustand anzeigt; und
eine Lenkungsmittelpunkt-Einstelleinrichtung (25) zum Aus geben eines lenkwinkelabhängigen Einschaltsignals (ON) zum Starten der Funktion der lenkwinkelabhängigen Charakteristik und eines Lenkungsmittelpunkt-Einstellsignals zum Aktuali sieren des Lenkungsmittelpunktes, welcher durch die Lenkwin kel-Detektionseinrichtung (2, 22) eingestellt wurde, wenn das aktuelle Lenkwinkel-Positionssignal während des Lenkvor ganges entweder mit dem Befehlssignal für den statischen Lenkungsmittelpunkt oder mit dem Befehlssignal für den dyna mischen Lenkungsmittelpunkt übereinstimmt.
eine Lenkwinkel-Detektionseinrichtung (2, 22) zur Einstel lung einer vermuteten Stellung des Lenkrades (11) als Len kungsmittelpunkt ansprechend auf das Lenkwinkelsignal und zum Ausgeben eines Lenkwinkel-Positionssignals, das sich um diesen Lenkungsmittelpunkt herum ändert;
eine Detektionseinrichtung (23) zur Erfassung statischer Lenkbewegungszustände für die Berechnung des Lenkwinkel-Posi tionssignals während des Lenkvorgangs und zur Ausgabe eines Befehlssignals für einen statischen Lenkungsmittelpunkt, wenn das berechnete Lenkwinkel-Positionssignal einen stati schen Lenkbewegungszustand anzeigt;
eine Detektionseinrichtung (24) für dynamische Lenkungszu stände zum Berechnen des Lenkwinkel-Positionssignals während des Lenkvorganges und Ausgeben eines Befehlssignals für einen dynamischen Lenkungsmittelpunkt, wenn das berechnete Lenkwinkel-Positionssignal einen dynamischen Lenkbewegungs zustand anzeigt; und
eine Lenkungsmittelpunkt-Einstelleinrichtung (25) zum Aus geben eines lenkwinkelabhängigen Einschaltsignals (ON) zum Starten der Funktion der lenkwinkelabhängigen Charakteristik und eines Lenkungsmittelpunkt-Einstellsignals zum Aktuali sieren des Lenkungsmittelpunktes, welcher durch die Lenkwin kel-Detektionseinrichtung (2, 22) eingestellt wurde, wenn das aktuelle Lenkwinkel-Positionssignal während des Lenkvor ganges entweder mit dem Befehlssignal für den statischen Lenkungsmittelpunkt oder mit dem Befehlssignal für den dyna mischen Lenkungsmittelpunkt übereinstimmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lenkwinkelsensor (2) aus einem Drehcodierer vom In
krementaltyp besteht, der den Lenkwinkel des Lenkrades (11)
als Anzahl von Impulsen mißt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Detektionseinrichtung (23) zur Erfassung stati
scher Lenkbewegungszustände das Befehlssignal für den stati
schen Lenkungsmittelpunkt ausgibt, wenn das Lenkrad (11)
nicht oder nur unwesentlich betätigt wird, wenn also der
Lenkwinkelsensor (2) nicht aktiv ist und das Lenkwinkel-Po
sitionssignal einen Lenkzustand mit einem Drehwinkel inner
halb eines sehr kleinen Drehwinkelbereiches während einer
vorbestimmten Zeitspanne anzeigt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Detektionseinrichtung (24) zur Er
fassung dynamischer Lenkungsbewegungen eine Addition oder
Subtraktion des Lenkwinkel-Positionssignals durchführt, wel
ches relativ zu der genannten angenommenen Position, die als
Lenkungsmittelpunkt eingestellt wurde, vergrößert oder ver
kleinert wird, und einen Mittelwert für jede konstante Ab
tastzeitspanne als Befehlssignal für den dynamischen Len
kungsmittelpunkt ausgibt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Detektionseinrichtung (23) für sta
tische Lenkbewegungszustände und die Detektionseinrichtung
(24) für dynamische Lenkbewegungszustände ihren Betrieb auf
nehmen, wenn das Fahrzeuggeschwindigkeitssignal aus dem
Fahrzeuggeschwindigkeitssensor einen voreingestellten Wert
überschreitet.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lenkungsmittelpunkt-Einstelleinrich
tung (25) ein Ausschaltsignal (OFF) der Erfassung dynamischer
Lenkbewegungen ausgibt, um die Funktion der Detektionsein
richtung für dynamische Lenkbewegungszustände zu beenden,
wenn das Befehlssignal für den statischen Lenkungsmittel
punkt mit dem aktuellen Lenkwinkel-Positionssignal überein
stimmt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lenkwinkel-Detektionseinrichtung (2,
22) kontinuierlich dieselbe Anzahl von Lenkungsmittelpunkt-
Einstellsignalen mit einer vorbestimmten Häufigkeit aus der
Lenkungsmittelpunkt-Einstelleinrichtung (25) empfängt und
der aktualisierte Lenkungsmittelpunkt dann fest eingestellt
und der Vorgang der Erfassung des Lenkwinkels abgeschlossen
wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP62085043A JPH0825468B2 (ja) | 1987-04-07 | 1987-04-07 | パワ−・ステアリング装置用のステアリング・センタ−自動セツト装置 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3811100A1 true DE3811100A1 (de) | 1988-10-20 |
Family
ID=13847652
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3811100A Withdrawn DE3811100A1 (de) | 1987-04-07 | 1988-03-31 | Vorrichtung zur automatischen einstellung des lenkungsmittelpunktes in einem lenkhilfesystem |
Country Status (5)
Country | Link |
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JP (1) | JPH0825468B2 (de) |
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