DE3802259A1 - Verfahren zum abfuellen einer ziel-stueckzahl eines stueckigen schuettgutes und stueckzahldosiervorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum abfuellen einer ziel-stueckzahl eines stueckigen schuettgutes und stueckzahldosiervorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abfüllen einer Ziel-
Stückzahl eines stückigen Schüttgutes mit einer eine Auswertungs
einheit aufweisenden Wiegeeinrichtung, bei dem in die Auswer
tungseinheit ein mit einer Referenzwaage ermitteltes Referenz
stückgewicht eingegeben und das Gewicht gemessen wird, aus dem
die Auswertungseinheit die Stückzahl ermittelt und den Abfüll
vorgang dementsprechend steuert. Die Erfindung betrifft ferner
eine Stückzahldosiervorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
In vielen Anwendungsfällen kommt es darauf an, eine größere Menge
von Gegenständen nicht nach Gewicht sondern nach der Stückzahl
abzupacken. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn für den
Abnehmer das Gewicht uninteressant und nur die Anzahl der erhal
tenen Gegenstände relevant ist. So ist es für den Landwirt bei
Saatgut, das im Einzelkornverfahren in den Boden gebracht wird,
uninteressant, wieviel Gewicht das Saatgut hat. Relevant ist nur,
wieviele Körner benötigt werden, um beispielsweise 1 ha in
einer vorgegebenen Pflanzdichte zu bepflanzen. Im industriellen
Bereich gilt ähnliches für Schrauben o. ä.
Da das einzelne Abzählen großer Stückzahlen unwirtschaftlich ist,
ist es bekannt, die Stückzahlermittlung mit einem mehr oder weni
ger großen Genauigkeitsgrad durch eine Wägung vorzunehmen, wobei
der Bezug zur Stückzahl dadurch hergestellt wird, daß in die
Auswertungseinheit der Wiegevorrichtung ein vorher ermitteltes
Referenzstückgewicht eingegeben wird. Das Referenzstückgewicht
wird auf einer Referenzwaage vorab ermittelt, in dem - je nach
Schüttgut - eine mehr oder weniger große Anzahl von Einzelstücken
in die Referenzwaage eingezählt werden und aus dem auf der Refe
renzwaage gemessenen Gesamtgewicht das Stückgewicht für ein
Einzelstück oder eine andere vorbestimmte Stückzahl ermittelt
wird. Für industriell gefertigte Teile, deren Stückgewichte nur
geringfügig schwanken, reicht das Einzählen nur weniger Einzel
stücke in die Referenzwaage (beispielsweise 10) aus, um ein
hinreichend genaues Referenzstückgewicht zu ermitteln. Für
Saatkörner, die als Naturprodukte erheblichen Gewichtsschwankun
gen unterliegen, kann das Einzählen von beispielsweise
1000 Stück erforderlich sein. Die Ermittlung des Referenzstück
gewichtes kann daher außerordentlich mühsam sein und viel Auf
wand erfordern. Es ist daher üblich, daß Referenzstückgewicht
einmal zu ermitteln und in die Auswertungseinheit der Wägeein
richtung einzugeben. Änderungen der Referenzstückgewichte, die
sich aus dem Übergang von einer Charge zur anderen, aus unter
schiedlichen Lagerungsbedingungen für die Schüttgüter usw. erge
ben können, können hierbei nicht berücksichtigt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Stückzahldosierung
dahingehend zu verbessern, daß eine höhere Genauigkeit der
Dosierung und eine Automatisierung des Abfüllvorganges möglich
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren der
eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß die Referenzwaage
ständig an die Auswertungseinheit der Wiegeeinrichtung ange
schlossen wird und daß während des Abfüllens wiederholt mit
Proben des Schüttgutes auf der Referenzwaage aktualisierte
Referenzstückgewichte ermittelt und von der Auswertungseinheit
direkt übernommen werden.
Die Aufgabe wird ferner gelöst durch eine Stückzahldosiervor
richtung zur Durchführung des genannten Verfahrens, bei der über
eine Datenleitung Referenzstückgewichtsdaten unmittelbar auf die
Auswertungseinheit übertragbar sind.
Erfindungsgemäß wird die Referenzwaage zum Bestandteil der
Stückzahldosierungsvorrichtung gemacht, indem die Referenzwaage
ständig mit der Auswertungseinheit der Wiegeeinheit verbunden
ist. Während der Arbeit der Dosiervorrichtung wird parallel
wiederholt das Referenzstückgewicht ermittelt, so daß bei Char
genänderungen die Änderung des Referenzstückgewichts erkannt und
der Dosierung zugrunde gelegt wird. Die von der Referenzwaage
ermittelten Referenzstückgewichtsdaten werden unmittelbar auf die
Auswertungseinheit übertragen und als aktualisierte Referenz
stückgewichte der Steuerung des Abfüllvorganges zugrunde gelegt.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die Zuführung
von vereinzelten Stücken zu der Referenzwaage in einem Nebenstrom
zu dem Abfüllstrom kontinuierlich und automatisch vorgenommen.
Hierbei wird kontinuierlich ein aktualisiertes Referenzstückge
wicht ermittelt, wobei die aktualisierten Referenzstückgewichte
jeweils am Ende einer im wesentlichen durch den Einzählvorgang
bestimmten Meßperiode zur Verfügung stehen. Vorzugsweise weist
daher die Stückzahldosiervorrichtung parallel zu einer Schüttgut
zuführung von einem Vorratsbehälter zur Wiegeeinrichtung eine
Nebenstromleitung auf, die über eine Vereinzelungsvorrichtung mit
der Referenzwaage verbunden ist, die nach dem Einzählen einer
vorbestimmten Anzahl von Stücken das aktuelle Referenzstückge
wicht ermittelt und der Auswertungseinrichtung zuführt.
Das von der Referenzwaage nach dem Meßvorgang freigegebene
Schüttgut mündet vorzugsweise wieder in die Schüttgutzuführung
ein.
Besonders für Schüttgüter, deren Einzelstücke eine relativ große
Abweichung von einem mittleren Stückgewicht aufweisen können, so
daß für deren Referenzstückgewichtsermittlung eine Vielzahl von
Einzelstücken eingezählt werden müssen, läßt sich der Meßzeitraum
für die Ermittlung des Referenzstückgewichts bei Anwendung eines
besonderen Verfahrens erheblich verringern. Nach diesem Verfahren
wird für eine relativ geringe Anzahl eingezählter Stücke ein
erstes Referenzstückgewicht ermittelt. Über eine speziell ge
steuerte Zuführungsleitung wird dann eine Stückzahl der Referenz
waage ungezählt zugeführt, die jedoch maximal der vorher abge
zählten Stückzahl entspricht. Bei einer normalen Standardabwei
chung wird aufgrund der ersten Referenzstückzahl nun eine Gesamt
stückzahl fehlerfrei ermittelt. Mit dieser Gesamtstückzahl wird
ein zweites Referenzstückgewicht ermittelt, das einen verfeiner
ten Wert darstellt, da es sich auf eine größere Referenzstückzahl
bezieht. Dieses Verfahren läßt sich mehrfach wiederholen, wobei
der Referenzwaage jeweils etwa eine verdoppelte Stückzahl zuführ
bar ist. Auf diese Weise läßt sich ein für landwirtschaftliche
Produkte häufig benötigtes 1000-Korn-Gewicht relativ schnell
ermitteln und somit gut in den erfindungsgemäß angestrebten auto
matisierten Prozeß integrieren.
Die Steuerung der ungezählten Zuführung kann über eine Zeit
steuerung erfolgen, wobei die Durchlaßzeit für die Zuführungs
leitung bei wiederholter Zuführung etwa verdoppelt werden kann.
Alternativ kann aber auch die Referenzwaage die Zuführungslei
tung absperren, wenn eine noch zulässig erscheinende Gewichts
zunahme, beispielsweise eine angenäherte Verdoppelung des
Gewichts registriert worden ist.
Die Erfindung soll im folgenden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
Die Zeichnung läßt einen Vorratsbehälter 1 erkennen, der sich
trichterförmig in eine Zuführungseinheit 2 verjüngt. Ein
trichterförmiger Auslaßstutzen 3 der Zuführungseinheit 2 mündet
in eine Wiegeeinrichtung 4, die einen oben offenen Behälter
umfaßt. Der Auslaßstutzen 3 ist abriegelbar, so daß der Stückgut
strom automatisch gestoppt werden kann, wenn die Wiegeeinrich
tung 4 einen Schwellwert gemessen hat. Die Wiegeeinrichtung 4
weist einen Auslaßtrichter 5 auf, über den die abgewogene Stück
gutmenge in einen Behälter 6 einfüllbar ist. Der Behälter 6 ist
mittels eines Transportbandes 7 unter dem Auslaßtrichter 5
positionierbar und nach dem Befüllen abtransportierbar.
Die Wiegeeinrichtung 4 umfaßt eine Auswertungseinheit 8 mit einer
Anzeige 9. Die Auswertungseinheit 8 setzt das durch die Wiegeein
richtung 4 gemessene Gewicht aufgrund eines eingegebenen Refe
renzstückgewichts in Beziehung zu einer Stückzahl.
Zu der dargestellten Stückzahldosiervorrichtung gehört eine
Referenzwaage 10, der Stücke des Schüttgutes über eine erste
Zuführungsleitung 11 und einen Vereinzeler 12 abgezählt zuge
führt werden. Sobald eine vorher festgelegte abgezählte Stückzahl
erreicht und gewogen worden ist ermittelt eine Referenzauswer
tungseinrichtung 13 ein Referenzstückgewicht. Die Referenzaus
wertungseinrichtung 13 ist ständig mit der Auswertungseinheit 8
der Wiegeeinrichtung 4 verbunden und überträgt daher sofort das
aktuell ermittelte Referenzstückgewicht an die Auswertungsein
heit 8. Nach dem Abschluß der Ermittlung des Referenzstückge
wichts werden die in die Referenzwaage 10 gelangten Stücke dem
Auslaßstutzen 3 der Zuführungseinheit 2 wieder zugeführt und
anschließend gewichtsmäßig erfaßt und dann abgepackt.
Es ist ersichtlich, daß die Ermittlung der Referenzstückgewichte
kontinuierlich in einem Nebenstrom zu dem Haupt-Stückgutstrom vom
Vorratsbehälter 1 über die Zuführungseinheit 2 in die Wiegeein
richtung 4 erfolgt. Jede nicht nur statistische Änderung des
Stückgewichts des Schüttgutes wird somit schnell erfaßt und kann
der Auswertung in der Auswertungseinheit zugrunde gelegt werden.
Die Ermittlung des Referenzstückgewichts mit der Referenzwaage 10
und deren Referenzauswertungseinrichtung 13 wird durch eine
zweite Zuführungsleitung 14 wesentlich beschleunigt. Diese zweite
Zuführungsleitung 14 wird so gesteuert, daß nach dem Einzählen
einer vorbestimmten Anzahl von Stücken über die erste Zuführungs
leitung 11 und den Vereinzeler 12 über die zweite Zuführungslei
tung eine ungefähre Menge in die Referenzwaage gelangt, die
niedriger ist als die über den Vereinzeler 12 zugeführte
abgezählte Menge. Die Referenzwaage 10 ermittelt unter Zugrunde
legung des zunächst aufgrund der vereinzelt zugeführten Stücke
ermittelten Referenzstückgewichts die nun in der Referenzwaage 10
enthaltene Gesamtstückzahl sowie das Gesamtgewicht und ermittelt
aus diesen Daten mit der Referenzauswertungseinrichtung 13 ein
neues (verfeinertes) Referenzstückgewicht. Da dieses Referenz
stückgewicht auf eine größere Basismenge bezogen ist, ist es
statistisch genauer und abgesicherter als das erste Referenz
stückgewicht. Dieses Verfahren kann beliebig oft wiederholt wer
den, um ein beliebig verfeinertes Referenzstückgewicht zu er
mitteln, das von der Referenzauswertungseinrichtung 13 dann der
Auswertungseinheit 8 der Wiegeeinrichtung 4 zugeleitet wird.
Die parallel zum Abfüllvorgang vorgenommene ständige Ermittlung
des Referenzstückgewichts läßt sich voll automatisch durchführen,
so daß nicht nur eine Erhöhung der Genauigkeit der Stückzahl
dosierung sondern eine Beschleunigung sowie eine Ausschaltung von
Eingabefehlern erreicht wird.
Selbstverständlich ist es möglich, in einer anderen Ausführungs
form die Wiegeeinrichtung 4 so auszubilden, daß sie keinen
eigenen Behälter aufweist sondern den Behälter 6 ungefüllt und
gefüllt wiegt und so das in Betracht zu ziehende Nettogewicht
ermittelt. Für die automatische Zuführung der Teile zu der
Referenzwaage 10 kann eine einzige Zuführungsleitung 11 verwen
det werden, wenn der Vereinzeler 12 innerhalb der Zuführungs
leitung 11 wirksam und unwirksam und eine steuerbare Absperr
einrichtung für die ungezählte Mengenzuführung vorhanden ist.
Diese Abschalteinrichtung kann beispielsweise durch eine Zeit
schaltung oder durch die Referenzauswertungseinrichtung 13 ge
schaltet werden.
Die Zeichnung läßt noch Ausgänge 15 der Auswertungseinheit 8
erkennen, die unter anderem die Absperrung des Auslaßstutzens 3
der Zuführungseinheit 2 sowie Fortschaltung des Transportbandes 7
bewirken.
Claims (7)
1. Verfahren zum Abfüllen einer Ziel-Stückzahl eines Schütt
gutes mit einer eine Auswertungseinheit (8) aufweisenden
Wiegeeinrichtung (4), bei dem in die Auswertungseinheit (8)
ein mit einer Referenzwaage (10) ermitteltes Referenzstück
gewicht eingegeben und das Gewicht gemessen wird, aus dem
die Auswertungseinheit (8) die Stückzahl ermittelt und den
Abfüllvorgang dementsprechend steuert, dadurch gekennzeich
net, daß die Referenzwaage (10) ständig an die Auswertungs
einheit (8) der Wiegeeinrichtung (4) angeschlossen wird und
daß während des Abfüllens wiederholt mit Proben des Schütt
gutes auf der Referenzwaage (10) aktualisierte Referenz
stückgewichte ermittelt und von der Auswertungseinheit (S)
direkt übernommen werden.
2. Stückzahldosiervorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1 mit einem Vorratsbehälter (1) und einer
Schüttgutzuführung (2, 3) zu einem Behälter einer Wiegeein
richtung (4), gekennzeichnet durch eine Datenleitung, über
die Referenzstückgewichtsdaten von der Referenzwaage (10)
unmittelbar auf die Auswertungseinheit (8) übertragbar sind.
3. Stückzahldosiervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß parallel zu der Schüttgutzuführung von dem
Vorratsbehälter (1) zur Wiegeeinrichtung (4) eine Neben
stromleitung (11) vorgesehen ist, die über eine Vereinze
lungsvorrichtung (12) mit der Referenzwaage (10) verbunden
ist, die nach dem Einzählen einer vorbestimmten Anzahl von
Stücken das aktuelle Referenzstückgewicht ermittelt und der
Auswertungseinrichtung (8) zuführt.
4. Stückzahldosiervorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ausgang der Referenzwaage (10)
wieder in die Schüttgutzuführung (2, 3) mündet.
5. Stückzahldosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
gekennzeichnet durch eine Zuführungsleitung (14) zur Refe
renzwaage (10), die eine ungezählte zusätzliche Zuführung
von Stücken in einer der vorher abgezählten Stückzahlen
maximal etwa entsprechenden Anzahl erlaubt.
6. Stückzahldosiervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zusätzliche Zuführung über die Zuführungs
leitung (14) durch eine Zeitschaltung gesteuert erfolgt.
7. Stückzahldosiervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zusätzliche Zuführung über die Zuführungs
leitung (14) von der Referenzwaage (10) gesteuert erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883802259 DE3802259A1 (de) | 1988-01-27 | 1988-01-27 | Verfahren zum abfuellen einer ziel-stueckzahl eines stueckigen schuettgutes und stueckzahldosiervorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883802259 DE3802259A1 (de) | 1988-01-27 | 1988-01-27 | Verfahren zum abfuellen einer ziel-stueckzahl eines stueckigen schuettgutes und stueckzahldosiervorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
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DE3802259C2 DE3802259C2 (de) | 1990-01-04 |
Family
ID=6346026
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19883802259 Granted DE3802259A1 (de) | 1988-01-27 | 1988-01-27 | Verfahren zum abfuellen einer ziel-stueckzahl eines stueckigen schuettgutes und stueckzahldosiervorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
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