DE3800940C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Buchdecken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von BuchdeckenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Herstellung von Buchdecken.
Ein solches Verfahren und eine zur Durchführung geeignete Vor
richtung dieser Art sind durch den Prospekt D 017.0869 bekannt,
in welchem eine Buchdeckenmaschine mit der Bezeichnung BDM 20
der Maschinenfabrik Michael Hörauf beschrieben ist. Die dort
als "zweite Anpreßeinheit" bezeichnete Baugruppe dient dazu,
Buchdecken, deren Bezüge mit Kartondeckeln verleimt und um
deren Kanten umgeschlagen sind, nachzupressen. Hierfür ist ein
sogenanntes Nachpreßband vorgesehen, welches die Buchdecken
durch den Klemmspalt eines Anpreßwalzenpaares führt. Das Nach
pressen erfolgt während des Transportes der Buchdecke durch
gehend auf deren ganzer Länge.
Bei manchen Bezugsmaterialien, insbesondere bei geprägten
Buchdeckenbezügen, können sich mitunter im hinteren Umschlag
bereich - in Transportrichtung gesehen - kleine Falten bilden,
was dazu führt, daß zwischen dem Buchdeckenbezug und dem be
treffenden Kartondeckel kleine Hohlräume entstehen, die im
Hinblick auf das Aussehen und auf die Haltbarkeit der Buch
decken unerwünscht sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu
vermeiden und ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Her
stellung von Buchdecken zu schaffen, bei welchen die Buch
deckenbezüge auch in den kritischen Bereichen satt an den
Kartondeckeln anliegen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß die nach
teilige Faltenbildung nur dann auftritt, wenn das Nachpressen
durchgehend über eine gewisse Länge der Buchdecke erfolgt.
Durch das periodische Wirksamwerden des Anpreßdruckes wird
jedoch dafür gesorgt, daß die Zonen, in denen die Buchdecken in
einem Zuge nachgepreßt werden, so klein gehalten sind, daß
keine Faltenbildung mehr auftritt. Mit dem neuen Verfahren
werden somit die Buchdecken nur in bestimmten Zonen nach
gepreßt, zwischen denen sich jeweils nicht nachgepreßte Zonen
befinden. Diese zunächst nicht nachgepreßten Zonen können
anschließend durch eine zweite Druckeinwirkung nachgepreßt
werden. Dabei kann die Periodizität der Druckeinwirkungen
derart aufeinander abgestimmt werden, daß sich die Zonen
lückenlos aneinander anschließen, so daß, wenn auch in mehreren
Stufen, die Buchdecke dennoch auf ihrer gesamten Länge nach
gepreßt ist.
Zur besonders einfachen Durchführung des neuen Verfahrens ist
vorgesehen, daß wenigstens eine Walze eines Anpreßwalzenpaares
mit in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilten Aussparungen ver
sehen ist. Diese Aussparungen können vorteilhaft als längs
einer Mantellinie der betreffenden Walze angebrachte Nuten
ausgebildet sein. Dadurch können die Anpreßwalzenpaare jeweils
mit konstanter Belastung aneinander anliegen, wobei dennoch an
den ausgesparten Stellen der Klemmdruck periodisch in aus
reichendem Maße zurückgeht. Ein ebenso ausgebildetes zweites
Anpreßwalzenpaar kann dem ersten nachgeschaltet werden.
Zweckmäßig sind die Anpreßwalzenpaare an einen gemeinsamen
formschlüssigen Antrieb angeschlossen. Dadurch wird sicher
gestellt, daß die ausgesparten Walzen stets synchron laufen.
Die Zonen der Druckeinwirkung lassen sich so in einfacher Weise
lückenlos aneinander reihen.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Abstand der Klemmspalte der Anpreßwalzenpaare kleiner
als die Länge einer Buchdecke ist. Dadurch wird erreicht, daß
es für jede Buchdecke eine Zeitspanne gibt, in welcher sie von
beiden Anpreßwalzenpaaren zugleich geklemmt wird. Auf diese
Weise kann es nicht passieren, daß sich die den einzelnen
Anpreßwalzenpaaren zugeordneten Zonen in ungewollter Weise
verschieben.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles, das
in der Zeichnung gezeigt ist.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Innenseite einer Buchdecke,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Buchdecke der Fig. 1 längs
der Schnittlinie II-II,
Fig. 3 eine Draufsicht auf ein Nachpreßband einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung von Buch
decken, auf welchem gerade eine Buchdecke durch
die Klemmspalte zweiter Anpreßwalzenpaare transpor
tiert wird,
Fig. 4 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles IV der Fig. 3,
wobei aus Darstellungsgründen einige Bauteile weg
gelassen wurden und
Fig. 5 in stark vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt aus
der in Fig. 2 dargestellten Buchdecke, wobei die
einzelnen Anpreßzonen veranschaulicht sind.
Die in Fig. 1 dargestellte Buchdecke (1) besteht in bekannter
Weise aus zwei Kartondeckeln (2 und 3) sowie einem Schrenz (4),
die jeweils mit einem Buchdeckenbezug (5) z. B. aus Kunststoff
verleimt sind. Die überstehenden Ränder (8, 9 bzw. 80, 90) des
in der Ausgangsfläche etwas größeren Zuschnittes des Buch
deckenbezuges (5) sind in bekannter Weise um die Kanten der
Kartondeckel (2 und 3) umgeschlagen. Zwischen dem Schrenz (4)
und den Kartondeckeln (2 und 3) sind schmale Bereiche (6 und 7)
vorhanden, die nicht durch irgendein aufgeleimtes Zusatz
material verstärkt sind und in denen die Buchdecken (1) später
um 90° umgefaltet werden. Es sei noch erwähnt, daß die
Materialstärke des Schrenzes (4) in der Regel dünner ist als
die Materialstärke der Kartondeckel (2 und 3).
Während das Verleimen des den Buchrücken verstärkenden
Schrenzes (4) mit dem Buchdeckenbezug (5) in der Regel problem
los verläuft, ergeben sich bisweilen gewisse Schwierigkeiten
beim Nachpressen des bereits um die Kartondeckel (2 und 3) um
geschlagenen Buchdeckenbezuges (5). Man erkennt in der Schnitt
darstellung der Fig. 2, daß der Buchdeckenbezug (5) zwei quer
zur Transportrichtung (A) verlaufende Ränder (8 und 9) auf
weist, wobei beim Nachpressen die in Transportrichtung (A)
hintere Umschlagstelle (10) des Randes (9) kritisch sein kann.
Insbesondere bei geprägten Buchdeckenbezügen (5) kann es
passieren, daß in dem Bereich der Umschlagstelle (10) kleine
Hohlräume bzw. Falten auftreten. Dies rührt daher, daß beim
kontinuierlichen Nachpressen einer in Pfeilrichtung (A)
transportierten Buchdecke (1), das in dem Preßspalt zwischen
zwei Walzen eines Anpreßwalzenpaares (s. 17, 18 in Fig. 4)
geschieht, das Material des Buchdeckenbezuges (5) zwangsläufig
geringfügig entgegen der Transportrichtung gelängt wird.
In den Fig. 3 und 4 ist in zwei verschiedenen Ansichten ein in
Pfeilrichtung (A) antreibbares Nachpreßband (11) dargestellt,
welches zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum
Vermeiden des beschriebenen Fehlers ausgelegt ist.
Das Nachpreßband (11) ist endlos und durch zwei Umlenkrollen
(12 und 13) geführt, wobei die Achse (14) der in Transport
richtung (A) vorderen Umlenkrolle (12) angetrieben ist. Hierfür
kann ein Zahnriemen (15) vorgesehen sein, der von einer ent
sprechenden Antriebsscheibe eines Elektromotors (16) ange
trieben wird. In Transportrichtung (A) sind aufeinander folgend
zwei Anpreßwalzenpaare (17, 18 und 19, 20) vorgesehen, durch
deren Klemmspalte (21 und 22) die Buchdecke (1) hindurch
transportiert wird. Die Achse (23) der Anpreßwalze (17) ist mit
einer einen Klemmdruck erzeugenden Kraft belastet, was durch
eine Feder (24) angedeutet ist. In entsprechender Weise ist die
Achse (25) der Anpreßwalze (19) durch eine als Feder (26) ange
deutete Kraft belastet.
In der Praxis werden anstelle der Federn (24 und 26) pneu
matisch wirkende Anpreßeinrichtungen vorgesehen, die sich ins
besondere leicht auf den gewünschten Anpreßdruck einregulieren
lassen und die es außerdem ermöglichen, die Klemmspalte (21 und
22) der Stärke der jeweiligen nachzupressenden Buchdecken (1)
anzupassen.
Diese pneumatischen Einrichtungen können, wie in Fig. 3 ange
deutet ist, auf Halterungen (27 und 28) wirken, in denen die
Achsen (23 und 25) der Anpreßwalzen (17 und 19) gelagert sind.
Die Welle (29) der Anpreßwalze (20) ist von dem gleichen Zahn
riemen (15) angetrieben, der auch die Achse (14) der vorderen
Umlenkrolle (12) antreibt. Die Welle (30) der Anpreßwalze (18)
ist von einem weiteren Zahnriemen (31) angetrieben, der von der
Welle (29) der Anpreßwalze (20) abgeleitet wird. Dadurch
gelingt es, daß die Anpreßwalzen (18 und 20) exakt zueinander
synchron laufen, was aufgrund der nachfolgenden Erläuterungen
wesentlich ist. Die als Druckwalzen wirkenden Anpreßwalzen (17
und 19) hingegen sind lediglich durch Friktion mitgenommen.
Erfindungsgemäß sind die angetriebenen, jeweils unter den Buch
decken (1) bzw. dem Nachpreßband (11) liegenden Anpreßwalzen
(18 und 20) mit auf ihrem Umfang gleichmäßig verteilten Aus
sparungen (32 bzw. 32a) versehen, die als längs einer Mantel
linie angebrachte Nuten ausgebildet sind. Dadurch wird er
reicht, daß trotz gleichbleibender Belastung durch die Federn
(24 und 26) die in den Klemmspalten (21 und 22) wirkenden
Klemmdrücke immer nur periodisch auftreten, und zwar mit einer
Periode, welche der Teilung (t) entspricht. Immer dann, wenn
unter der als Druckwalze wirkenden Anpreßwalze (17) gerade eine
Aussparung (32) durchläuft, verringert sich der Klemmdruck am
Klemmspalt (21) auf ein für die Buchdecke (1) unschädliches
Maß. Unter Bezugnahme auf die vergrößerte Darstellung nach Fig.
5 wirkt der Klemmdruck des Anpreßwalzenpaares (17, 18) immer
nur in Zonen (x) auf die Buchdecke (1), wobei diese Zonen (x)
durch Zonen (y) getrennt sind, welche durch das Anpreßwalzen
paar (17, 18) nicht gepreßt wurden.
Durch den Synchronantrieb der Anpreßwalzen (18 und 20) ist
vorgesehen, daß die Zonen (x) dem Anpreßwalzenpaar (17, 18) und
die Zonen (y) dem Anpreßwalzenpaar (19, 20) zugeordnet sind.
Dies heißt, daß das in Transportrichtung (A) zweite Anpreß
walzenpaar (19, 29) die Buchdecke (1) immer nur periodisch in
den Zonen (y) preßt. Dabei ist die Ausbildung der Anpreßwalzen
paare (17, 18 und 19, 20) und die Periodizität der dadurch
bewirkten Klemmdrücke so abgestimmt, daß die Zonen (x und y)
lückenlos aufeinanderfolgen, wobei jedoch jede Zone (x oder y)
immer jeweils nur von einem Walzenpaar (17, 18 bzw. 19, 20)
gepreßt wird.
Wenn der Abstand (a) der zwei Klemmspalte (21 und 22) beider
Anpreßwalzenpaare (17, 18 und 19, 20) ein Maß erhält, welches
dem Umfang der Anpreßwalzen (18 bzw. 20) entspricht, dann muß
die Aussparung (32) der Anpreßwalze (18) um eine halbe Teilung
(t) gegenüber der Aussparung (32a) der Anpreßwalze (20) in
Umfangsrichtung versetzt sein, vorausgesetzt natürlich, daß
beide Anpreßwalzen (18 und 20) den
gleichen Durchmesser (d) sowie die gleiche Teilung (t) auf
weisen. Selbstverständlich sind auch andere Abstände (a)
möglich, sofern nur die vorgenannten Bedingungen hinsichtlich
der Zonen (x und y) eingehalten werden. Wenn die Teilung (t)
klein genug gewählt wird, kann es auch denkbar sein, daß nur
mit einem Anpreßwalzenpaar (17, 18) oder sogar mit einer
periodisch wirkenden, anderen Druckeinrichtung gearbeitet wird,
die nicht alle Zonen des Buchdeckenbezuges (5) lückenlos
erfaßt, aber dennoch die gewünschte Fixierung an den Karton
deckeln (2 und 3) ergibt.
In der Praxis weisen die vorgesehenen Anpreßwalzen (18 und 20)
einen Durchmesser (d) auf, der in der Größenordnung von 80 mm
liegt. Die Teilung (t) kann vorteilhaft in der Größenordnung
von 20 mm liegen.
Es wurde bereits erwähnt, daß die Materialstärke des Schrenzes
(4) dünner ist als die Materialstärke der Kartondeckel (2 und
3). Aus diesem Grunde wird beim Transport der Buchdecke (1) auf
dem Nachpreßband (11) der Schrenz (4) durch die Anpreßwalzen
paare (17, 18 bzw. 19, 20) nicht mitgepreßt. Zum Nachpressen
des Schrenzes (4) ist vielmehr eine schmale Nachpreßwalze (33)
vorgesehen, die den Anpreßwalzenpaaren (17, 18 und 19, 20)
nachgeschaltet ist und die hinsichtlich ihrer Breite nur auf
den Schrenz (4) wirkt. Die Achse (34) der Nachpreßwalze (33)
ist wieder mit einer als Feder (35) symbolisierten Anpreßkraft
belastet, deren Elemente in den Halterungen (36 und 37) ange
ordnet sind. Es hat sich gezeigt, daß der Schrenz (4) auch dann
problemlos nachgepreßt werden kann, wenn dies nur mit einer
einzigen Nachpareßwalze (33) erfolgt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Buchdecken, bei dem
Buchdeckenbezüge mit Kartondeckeln verleimt, mit ihren Rändern
um die Kanten der Kartondeckel umgeschlagen und anschließend in
Richtung der jeweils nur um einen Kartondeckel umgeschlagenen
Längsränder (80, 90) einer nacheinander ausgeübten Druckeinwir
kung unterworfen und dadurch mit den Kartondeckeln verpreßt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckeinwirkung perio
disch auf Zonen (x, y) begrenzter Länge (t/2) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckeinwirkung an zwei in der Richtung der Längsränder
versetzt zueinander liegenden Stellen so erfolgt, daß alle
Bereiche der Kartondeckel mit den Buchdeckenbezügen verpreßt
werden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 oder 2, bei der die Buchdecken von einem Nachpreß
band durch den Klemmspalt wenigstens eines Anpreßwalzenpaares
in Richtung der Längsränder transportiert werden, dadurch
gekennzeichnet, daß das Anpreßwalzenpaar (17, 18) mit gleich
mäßig auf seinem Umfang verteilten Aussparungen (32) versehen
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in Transportrichtung (A) aufeinanderfolgend zwei Anpreß
walzenpaare (17, 18; 19, 20) vorgesehen sind, die mit gleich
mäßig auf ihren Umfang verteilten Aussparungen (32, 32a) ver
sehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verteilung der Aussparungen (32, 32a) auf den Umfang
beider Anpreßwalzenpaare (17, 18; 19, 20) derart aufeinander
abgestimmt ist, daß sich die Zonen (x, y) der Druckeinwirkung
lückenlos aneinander anschließen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aussparungen (32, 32a) als längs einer
Mantellinie der betreffenden Walze (18, 20) angebrachte Nuten
ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anpreßwalzenpaare (17, 18; 19, 20) an
einen gemeinsamen formschlüssigen Antrieb (31) angeschlossen
sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der in Transportrichtung (A) gemessene
Abstand (a) der Klemmspalte (21, 22) der Anpreßwalzenpaare (17,
18; 19, 20) kleiner als die Länge (c) einer Buchdecke (1) ist.
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