DE3843753A1 - Baggerarm - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Baggerarm, der aus Grundaus
leger, Zwischenausleger und Löffelstiel besteht und mit
dem Grundausleger an einen Baggersockel angeschlossen
ist, der direkt oder mittelbar um eine senkrechte Achse
drehbar ist.
Die Grabeinrichtung (Baggerarm) von hydraulischen Raupen-
oder Radbaggern oder auch von Baggerladern umfaßt im all
gemeinen einen einteiligen Monoausleger oder einen zwei
teiligen Ausleger (aus Grundausleger und Zwischenausleger
zusammengesetzt), ferner den Löffelstiel und das das
Grabewerkzeug bzw. den Baggerlöffel.
Es sind Konstruktionen bekannt, mit denen die Grabein
richtung vollständig um 360° verdrehbar ist, und zwar
zusätzlich zu der bei einem Mobilbagger meist vorgese
henen Drehmöglichkeit des Oberwagens. Es sind weiterhin
Konstruktionen bekannt, bei denen der zweite Ausleger
oder Zwischenausleger in verschiedenen Ebenen teilweise
verdreht werden kann, und es ist schließlich noch be
kannt, den Löffelstiel teilweise oder vollständig in sich
zu verdrehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für einen drei
teiligen Baggerarm der eingangs bezeichneten Art Maßnah
men anzugeben, die ein günstigeres Zusammenfalten der
Baggerarme für den (Straßen-)Transport des Baggers sowie
die Möglichkeit erlauben, den Zwischenausleger zu ver
knicken bzw. in sich zu verschwenken, um bei waagerechter
Einstellung außerhalb der Baggerlängsachse liegende Grä
ben zu ziehen, ohne dazu den Oberwagen verdrehen zu müs
sen oder überhaupt einen drehbaren Oberwagen zur Verfü
gung zu haben, beispielsweise im Fall eines Frontladers
mit Heckbagger.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
der Zwischenausleger aus einem Vorderteil und einem Hin
terteil besteht, zwischen denen eine Drehverbindung um
eine zur allgemeinen Längsachse des Zwischenauslegers un
gefähr rechtwinklig verlaufende Drehachse vorgesehen ist,
durch die seine beiden Teile um mindestens 180° zueinan
der verschwenkbar und verriegelbar sind.
Bei Verwirklichung dieses Vorschlages entsteht ein Zwi
schenausleger, der wie üblich als Ganzes in seiner Lage
zum Grundausleger verstellt werden kann, aber selbst aus
zwei Teilen besteht, die um eine ungefähr senkrecht zur
allgemeinen Längsachse des Zwischenauslegers verlaufende
Achse mittels der Drehverbindung endlich oder endlos zu
einander verdreht werden können. Wenn in einer Vorzugs
stellung des Baggerarms die Drehachse senkrecht steht,
wird durch Knickung des Zwischenauslegers die Möglichkeit
geschaffen, außerhalb der Baggerlängsachse verlaufende
Gräben zu ziehen. Dazu wird entweder der drehbare Ober
wagen des Baggers um einen dem Knickwinkel entsprechenden
Drehwinkel in entgegengesetzter Drehrichtung verstellt,
bis der Vorderteil des Zwischenauslegers zur Baggerlängs
achse parallel verläuft oder anstelle des Oberwagens wird
ein die Drehung des gesamten Baggerarms ausführender Bag
gersockel vorgesehen, an den der Grundausleger ange
schlossen ist. Selbstverständlich können auch räumliche
Verdrehungen des Löffelstiels erreicht werden, wenn die
Drehachse der Drehverbindung aus der Senkrechten verdreht
worden ist.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist
eine selbsttätige Senkrechthaltung der Drehachse der
Drehverbindung mit Hilfe eines unter Einbeziehung des
Grundauslegers entstehenden Parallelogrammgestänges vor
gesehen. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß in jedem
Fall Gräben mit senkrechten Seitenwänden gegraben werden.
Der oder die Lenker des Parallelogrammgestänges können
gemäß einer anderen Ausführungsform auch durch Hydraulik
zylinder ersetzt werden, die in der eingefahrenen oder
ausgefahrenen Endlage dieselbe Länge wie der Grundlaus
leger aufweisen und mit diesem ein Parallelogramm bilden.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unter
ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung von Ausfüh
rungsbeispielen anhand der Zeichnungen, die erfindungs
wesentliche Einzelheiten zeigen. Die Merkmale der Ansprü
che können einzeln oder in beliebiger anderer Kombination
weitere Ausführungsformen der Erfindung verkörpern. Es
zeigen:
Fig. 1 einen dreiteiligen Baggerarm nach der Erfindung
in der üblichen Transportstellung vor dem Bagger
sockel, während mit unterbrochenen Linien der um
ca. 180° verschwenkte Vorderteil des Zwischenaus
legers in einer neuartigen raumsparenden Straßen
transportstellung dargestellt ist;
Fig. 2 den dreiteiligen Baggerarm nach der Erfindung in
einer horizontal gestreckten Arbeitsstellung mit
um 90° verschwenktem Zwischenausleger, während
mit unterbrochenen Linien Teile des Baggerarms in
einer anderen Position wiedergegeben sind;
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung einer Ausführungs
form der Drehverbindung zwischen Vorderteil und
Hinterteil des Zwischenauslegers im Längsschnitt
und mit schematisch eingezeichneter Verbindung zu
einer Hydraulikschaltung;
Fig. 4 den Baggerarm entsprechend Fig. 1 und 2, bei dem
der Antriebszylinder für den Zwischenausleger
durch einen am Baggersockel angeschlossenen Pa
rallelogrammlenker ersetzt ist, und
Fig. 5 vergleichbare Bauteile des mehrteiligen Bagger
arms wie in Fig. 4 in gestreckter Arbeitsstel
lung, wobei der Parallelogrammlenker durch einen
Hydraulikzylinder ersetzt ist, der in ausgefah
rener Stellung als Parallelogrammlenker wirksam
ist.
Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen des erfindungsge
mäßen Baggerarms ist schematisch ein Baggersockel 10 ge
zeigt, der z. B. starr angeschlossener Teil eines
drehbaren Bagger-Oberwagens oder die verschwenkbare
Konsole eines Fahrzeugaufbaues sein kann oder aber auch
beispielsweise auf einem Radlader für sich direkt bzw.
unabhängig um eine senkrechte Achse zur Ausführung von
Drehbewegungen von 180° oder darüber gelagert ist. Am
Sockel ist ein Grundausleger 12 angelenkt, der mittels
eines Grundausleger-Zylinders 24 in vertikaler Ebene
verschwenkt werden kann.
An das vordere Ende des Grundauslegers 12 ist der Hinter
teil 14 b eines zweiteiligen Zwischenauslegers 14 ange
schlossen, dessen Vorderteil 14 a über eine Drehverbindung
20 mit dem Hinterteil 14 eine Einheit bildet. In der Nor
malstellung erstreckt sich der Vorderteil 14 a in der
gleichen senkrechten Ebene, in welcher der Grundausleger
12 schwenkt und in der sich auch der Hinterteil 14 b
erstreckt. Innerhalb dieser senkrechten Ebene und unge
fähr senkrecht zu der allgemeinen Erstreckungsrichtung
des Zwischenauslegers 14 verläuft die Drehachse 22 der
Drehverbindung 20, um die der Vorderteil 14 a des Zwi
schenauslegers zusammen mit dem daran angeschlossenen
Löffelstiel 16 und Grabwerkzeug 18 unbegrenzt verdrehbar
ist. In Fig. 1 ist mit unterbrochenen Linien eine zweite
Stellung des Vorderteils 14 a des Zwischenauslegers ein
gezeichnet, die als raumsparende Straßentransportstellung
angesehen werden kann, wenn beispielsweise der Sockel 10
seitlich neben der Fahrerkabine eines Baggeroberwagens
oder eines anderen Arbeitsfahrzeugs angeordnet ist.
In der Darstellung gemäß Fig. 2 befinden sich Grundaus
leger 12 und Hinterteil 14 des Zwischenauslegers in
waagerechter gestreckter Stellung, während der Vorderteil
14 a des Zwischenauslegers um 90° aus der Zeichenebene
nach hinten weggeschwenkt ist. Da auch in dieser Stellung
die Drehachse 22 der Drehverbindung 20 senkrecht ver
läuft, können mit dem Baggerlöffel senkrechte Wände bear
beitet oder Lasten seitlich abgesetzt und aufgenommen
werden. Mit unterbrochenen Linien ist in Fig. 2 eine
Position von Vorderteil 14 a und Löffelstiel ähnlich Fig.
1 gezeigt, jedoch mit dem Unterschied, daß der Grundaus
leger 12 bis zur Waagerechten abgesenkt und der Hinter
teil 14 b in der Verlängerung waagerecht gestellt ist.
Eine als Drehkranz ausgeführte Drehverbindung zwischen
Vorderteil und Hinterteil des Zwischenauslegers 14 ist in
einem senkrechten Schnitt entsprechend Fig. 3 gezeigt.
Der Drehkranz 32 wird gebildet zwischen einander gegen
überliegenden Anschlußflächen 50, 52 am Vorderteil 14 a
und am Hinterteil 14 b des Zwischenauslegers 14. An der
oberen Anschlußfläche 50 ist ein nach unten gerichteter
Lagerring 54 befestigt, an dessen Innenumfang eine Ver
zahnung 58 vorgesehen ist, mit der ein Ritzel 60 des
hydraulischen Drehmotors 36 in Eingriff steht. Der Lager
ring 54 steht über einen Kranz von Kugeln mit einem unte
ren Lagerring 56 in Eingriff, der an der unteren An
schlußfläche 52 befestigt ist. Zwischen den beiden Lager
ringen beiderseits des Kugelkranzes sind umlaufende Dich
tungen 68 wirksam.
An der oberen Anschlußfläche 50 ist eine an sich bekannte
Drehdurchführung 70 für die hydraulische Versorgung des
Stielzylinders 28 und des Löffelzylinders 30 befestigt,
die durch eine Öffnung in der unteren Anschlußfläche 52
frei hindurchragt. An der unteren Anschlußfläche 52 sind
der hydraulische Drehmotor 36 und ein Betätigungszylinder
62 für einen Indexbolzen 34 angeflanscht. Beide Motoren
erstrecken sich bis in den zwischen beiden Anschlußflä
chen des Drehkranzes gebildeten Zwischenraum. Innerhalb
des hydraulischen Betätigungszylinders 62 ist der Index
bolzen 34 mit einem angeschlossenen Kolben 64 verschieb
bar. Der Indexbolzen ist mittels einer Feder 72 in die
mit ausgezogenen Linien gezeigte Verriegelungsstellung
vorgespannt, aus der er mit Hilfe der Hydraulik gegen die
Kraft der Feder 72 zurückgezogen werden kann, wenn der
Vorderteil 14 a mit Hilfe des Drehkranzes verdreht werden
soll. Dem Indexbolzen 34 ist eine nicht gezeigte Folge
von Positionierungsöffnungen 66 in der oberen Anschluß
fläche 50 zugeordnet. Man erkennt aus der in Fig. 3
schematisch gezeigten Hydraulikschaltung, daß bei
Beaufschlagung bzw. Betätigung des Drehmotors 36 in der
einen oder entgegengesetzten Richtung dafür gesorgt ist,
daß zuerst dem Zylinder 62 des Indexbolzens 34
Druckmittel zugeführt wird, damit der Indexbolzen
zurückfährt und die Anschlußfläche zur Verdrehung
freigibt. Je nach Schaltstellung des Steuergerätes 44
wird von der Pumpe 48 Hydrauliköl dem Wechselventil 46
von der einen oder entgegengesetzten Seite zugeführt.
Fig. 4 und 5 zeigen den erfindungsgemäßen Baggerarm in
ähnlichen Arbeitspostionen wie in Fig. 1 bzw. Fig. 2,
jedoch mit dem Unterschied, daß der Betätigungszylinder
26 für den Hinterteil 14 b des Zwischenauslegers gemäß
Fig. 1 durch einen Lenker 38 ersetzt ist, der parallel
zum Grundausleger 12 verläuft und am Sockel 10 ange
schlossen ist. Durch Betätigung des Grundausleger-Zylin
ders 24 wird folglich der Hinterteil 14 b des Zwischenaus
legers ständig parallel geführt, so daß er auch in die
Stellung gemäß Fig. 5 gelangt und in allen Fällen die
Drehachse 22 des Zwischenauslegers 14 senkrecht ver
bleibt.
Als Variante ist in Fig. 5 angedeutet, daß der Lenker 38
aus Fig. 4 - der vorzugsweise in symmetrischer Anordnung
doppelt vorgesehen ist - durch einen oder mehrere Hydrau
likzylinder 40 ersetzt ist. In seiner ausgefahrenen Stel
lung wirkt der Hydraulikzylinder 40 wie der Lenker 38, da
er dann die gleiche Länge wie dieser besitzt. Die sich
ergebende Position der Drehachse 22 bei eingefahrenem
Hydraulikzylinder 40 ist in Fig. 5 mit unterbrochenen
Linien dargestellt.
Claims (10)
1. Dreiteiliger Baggerarm an einem um eine senkrechte
Achse drehbaren Baggersockel, bestehend aus Grundausleger
(12), Zwischenausleger (14) und Löffelstiel (16),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenausleger (14) aus einem Vorderteil (14 a)
und einem Hinterteil (14 b) besteht, zwischen denen eine
Drehverbindung (20) um eine zur allgemeinen Längsachse
des Zwischenauslegers ungefähr rechtwinklig verlaufende
Drehachse (22) vorgesehen ist, durch die seine beiden
Teile (14 a, 14 b) um mindestens 180° zueinander ver
schwenkbar und verriegelbar sind.
2. Baggerarm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehachse (22) der Drehverbindung ungefähr im hinte
ren Drittel des Zwischenauslegers (14) angeordnet ist.
3. Baggerarm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Drehverbindung zwischen Vorderteil (14 a) und
Hinterteil (14 b) des Zwischenauslegers aus einem Dreh
kranz (32) besteht, und daß ein servobetriebener Index
bolzen (34) zum Verriegeln der Drehverbindung in bestimm
ten Drehstellungen vorgesehen ist.
4. Baggerarm nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Verriegelung der Drehverbindung (20) ein Drehmotor
(36) ggf. mit automatischer Bremse vorgesehen ist.
5. Baggerarm nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Drehkranz an einander gegenüberliegenden Anschlußflä
chen (50, 52) am Vorderteil und Hinterteil des Zwischen
auslegers (14) befestigte, miteinander in Eingriff ste
hende, nach außen abgedichtete Lagerringe (54, 56) auf
weist, und daß im Zwischenraum zwischen den beiden
Anschlußflächen (50, 52) das Antriebsritzel (60) des
Drehmotors (36) und der Indexbolzen (34) mit seiner Füh
rung angeordnet sind.
6. Baggerarm nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Drehmotor (36) und der Betätigungszylinder (62) für
den Indexbolzen (34) im Hinterteil (14 b) und die Index
öffnungen (66) im Vorderteil (14 a) des Zwischenauslegers
angeordnet sind.
7. Baggerarm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Hinterteil (14 b) des Zwi
schenauslegers (14) durch wenigstens einen zum Grundaus
leger (12) parallel verlaufenden Parallelogrammlenker
(38) in einer Vorzugsstellung verbleibt, in der die Dreh
achse (22) im allgemeinen senkrecht verläuft.
8. Baggerarm nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der am Hinterteil (14 b) des Zwischenauslegers angreifende
Parallelogrammlenker aus einem Hydraulikzylinger (40) be
steht, der in einer Endstellung der Länge des Parallelo
grammlenkers entspricht (Fig. 5).
9. Baggerarm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die ausgefahrene Länge des
Hydraulikzylinders der Länge des Parallelogrammlenkers
entspricht.
10. Baggerarm nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die eingefahrene Endlage der Hydrau
likzylinder der Länge der Parallelogrammlenker ent
spricht.
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Family Applications (2)
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