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DE3840858A1 - Verfahren und anlage zur thermischen entsorgung von feinkoernigen abfallstoffen, insbesondere klaerschlamm - Google Patents

Verfahren und anlage zur thermischen entsorgung von feinkoernigen abfallstoffen, insbesondere klaerschlamm

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Publication number
DE3840858A1
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DE
Germany
Prior art keywords
sewage sludge
exhaust gas
combustion
cement clinker
cement
Prior art date
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Withdrawn
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DE3840858A
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English (en)
Inventor
Ihsan Prof Dr Barin
Michael Dr Lemperle
Wolfgang Dr Grigel
Fritz Dr Rodenhaeuser
Eberhard Steinbiss
Martin Dr Deussner
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Kloeckner Humboldt Deutz AG
Original Assignee
Kloeckner Humboldt Deutz AG
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Publication date
Application filed by Kloeckner Humboldt Deutz AG filed Critical Kloeckner Humboldt Deutz AG
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Priority to CH360/89A priority patent/CH678321A5/de
Publication of DE3840858A1 publication Critical patent/DE3840858A1/de
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    • F23COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
    • F23JREMOVAL OR TREATMENT OF COMBUSTION PRODUCTS OR COMBUSTION RESIDUES; FLUES 
    • F23J15/00Arrangements of devices for treating smoke or fumes
    • F23J15/02Arrangements of devices for treating smoke or fumes of purifiers, e.g. for removing noxious material
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F11/00Treatment of sludge; Devices therefor
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F11/00Treatment of sludge; Devices therefor
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur thermischen Entsorgung von feinkörnigen Abfallstoffen, insbesondere Klärschlamm, mit Verwertung des Abfallstoffes bei der Herstellung von Zementklinker. Außerdem betrifft die Erfindung eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
Bekannt ist die thermische Entsorgung von Abfallstoffen durch deren Verbrennung. Abgase der Abfallverbrennung, insbesondere Klärschlammverbrennung, enthalten Schadstoffe wie SO x , HCl, HF, NO x usw. sowie in der Regel immer Schwermetalle, insbesondere Hg und/oder Hg-Verbindungen, die eine Abgasreinigung erforderlich machen, um die Emissionswerte, wie in der Technischen Anleitung "TA Luft" gefordert, sicher einhalten zu können. Außerdem erfordern die bei der Verbrennung anfallenden Rückstände Deponieplätze.
Man hat daher schon versucht, Klärschlamm zu verbrennen und diesen gleichzeitig bei der Herstellung von Zementklinker zu verwerten (Publikation Recycling International, 1984, EF-Verlag für Energie- und Umwelttechnik, Berlin, Seiten 526 bis 531, insbesondere 530). Nachteilig bei dem bekannten Verfahren ist, daß der getrocknete Klärschlamm direkt in der Zementklinkerproduktionslinie verbrannt wird, mit der Folge, daß die dabei entstehenden flüchtigen Komponenten des Klärschlammes, wie z. B. auch Quecksilber, in die Zementklinkerproduktionslinie und in deren Abgas gelangen. Aufgrund der hohen Verdünnung des Hg-Dampfes im vermischten Abgasstrom (starke Untersättigung, niedriger Partialdruck des Hg) kommt es zu keiner Kondensation von Hg oder seinen flüchtigen Verbindungen, so daß der Grenzemissionswert von 0,2 mg Hg/Nm³ Abgas nicht erreicht wird und Quecksilber in die Atmosphäre gelangt. Die Menge der gemeinsamen Abgase aus Schlammverbrennungsanlage und Zementklinkerproduktionslinie ist so groß und die Konzentration des darin enthaltenen Hg ist so klein, daß eine wirtschaftliche Abtrennung des Hg aus dem Abgas nicht möglich ist. Dies gilt außer für Hg auch für andere im Abgas enthaltene Schadstoffe.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, feinkörnige Abfallstoffe, insbesondere mineralische Bestandteile enthaltende feinkörnige Abfallstoffe wie Klärschlamm derart zu entsorgen und dabei gleichzeitig bei der Herstellung von Zementklinker zu verwerten, daß die mit dem Klärschlamm eingebrachten Schadstoffe wie Quecksilber wirtschaftlich aus dem Prozeß abgezogen werden können derart, daß der jeweils vorgeschriebene Grenzemissionswert nicht überschritten wird.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit einem Verfahren und mit einer Anlage gelöst, die mit vorteilhaften Ausgestaltungen in den Ansprüchen 1 bis 11 gekennzeichnet sind.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird der feinkörnige Abfallstoff wie z. B. der Klärschlamm nicht innerhalb einer Zementklinkerproduktionslinie verbrannt, sondern der Schlamm wird außerhalb der Zementklinkerproduktionslinie getrocknet und auch außerhalb verbrannt. Das Abgas der Klärschlammverbrennung wird nicht in die Zementklinkerproduktionslinie eingeführt, so daß deren eigenes Abgas frei von schwierig abzutrennenden Schadstoffen wie Quecksilber bleibt, sondern das Abgas der Klärschlammverbrennung wird, getrennt vom Abgas einer konventionellen Zementklinkerproduktionslinie, in einer eigenen Abgasreinigung mit Abtrennung des im Abgas enthaltenen Schadstoffes wie Quecksilber gereinigt, wobei in diesem Falle die Schadstoffabtrennung wirtschaftlich durchführbar ist, weil die Konzentration z. B. von Quecksilber im Abgas der Klärschlammverbrennung nicht durch die große Abgasmenge der Zementklinkerproduktionslinie verdünnt wird. Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist gewährleistet, daß die in der "Technischen Anleitung Luft" jeweils geforderten Emissionswerte ohne großen Aufwand sicher eingehalten werden können.
Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung wird der zu verbrennende Klärschlamm unter Zusatz von Kalksteinmehl und/oder Zementrohmehl als Calziumträger verbrannt, und zwar in einem solchen Mischungsverhältnis, daß nach der Verbrennung bei hoher Temperatur aus dem Verbrennungsabgas ein Verbrennungsrückstand abgeschieden wird, der die Qualität eines ggf. vollständig kalzinierten Zementheißmehles zur Herstellung von Zementklinker aufweist. Die Verbrennung des Klärschlamms wird erfindungsgemäß in einem Flugstromreaktor bzw. Gleichstromsuspensionsreaktor durchgeführt, in dem die Feststoffe mit vorerhitzter Brennluft, insbesondere Klinkerkühlerabluft, suspendiert werden. Dabei hat die zugeführte Brennluft eine Temperatur von wenigstens etwa 800°C nicht nur mit Rücksicht auf die Calzinierung des eingeführten Calziumträgers, sondern auch im Hinblick auf die Desodorierung der geruchsbelästigenden Abgase der thermischen Klärschlammbehandlung. Die Verbrennung des Klärschlammes und des ggf. zugesetzten Calziumträgers wäre anstatt in einem Flugstromreaktor auch in einem Wirbelschichtreaktor oder in einem anderen Suspensionsreaktor möglich.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird wenigstens ein Teil des in die Klärschlamm-Verbrennungsstufe eingeführten Calziumträgers wie Kalksteinmehl und/oder Zementrohmehl in einem Zyklonschwebegas-Wärmetauschersystem vorerhitzt, der vom heißen Abgas der Verbrennungsstufe zur Ausnutzung der Wärmeenergie dieses Abgases betrieben wird.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird das aus dem Abgas der Klärschlamm-Verbrennungsstufe abgetrennte Heißmehl ggf. zusammen mit kalziniertem Heißmehl einer konventionellen Zementrohmehl-Vorerhitzungs- und ggf. -Calziniereinrichtung in einen Drehrohrofen zur Herstellung von Zementklinker eingeführt. Das heißt apparativ ausgedrückt, daß die erfindungsgemäße Anlage zur thermischen Entsorgung von Klärschlamm einer konventionellen Zementklinkerproduktionslinie mit Zementrohmehl-Vorerhitzer und ggf. -Calzinator parallel geschaltet sein kann, wobei die Klärschlammverbrennungslinie und die Zementklinkerproduktionslinie Abgas-seitig voneinander völlig getrennt sind, jedoch Heißmehl-seitig über den gemeinsamen Drehrohrofen miteinander verbunden sind. Beim Betrieb einer solchen erfindungsgemäßen Zwillingsanlage ist es möglich, eventuell vorhandene Defizite oder Überschüsse an der Kalkkomponente, Tonkomponente oder dgl. im Heißmehl, welches von der Klärschlammverbrennungslinie kommt, auszugleichen durch die Zusammensetzung des Heißmehles, welches aus der konventionellen Zementklinkerproduktionslinie stammt, und umgekehrt.
Das Abgas der Klärschlamm-Verbrennungslinie wird erfindungsgemäß nach Abkühlung auf etwa 150°C und nach Entstaubung durch eine nasse oder trockene Gaswäsche von Schadstoffen wie z. B. Quecksilber befreit. Bei der nassen Gaswäsche wird das im Abgas enthaltene Hg in einer sauren wäßrigen Lösung, insbesondere in chlorsaurer oder schwefelsaurer Lösung konzentriert, aus der nach Neutralisation durch Zugabe eines Fällungsmittels das Hg ausfällt, wobei der verbleibende quecksilberangereicherte Schlamm nach seiner Entwässerung deponiert werden kann. Es besteht auch die Möglichkeit, durch eine trockene Gaswäsche das im Abgas enthaltene Hg an einem Feststoff-Sorbens zu binden.
Die Erfindung und deren weiteren Merkmale und Vorteile werden anhand des in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Nach dem Fließbild der Zeichnung wird getrockneter Klärschlamm (10) mit einer Restfeuchte von ca. 5 bis 10 Gewichts- % in das untere Ende eines als Steigrohr mit Rohrschleife ausgebildeten Flugstromreaktors (12) eingeführt und dort unter Zusatz von Kalksteinmehl und/oder Zementrohmehl (11) mit z. B. auf 850°C vorerhitzter Brennluft (13), die zweckmäßigerweise Kühlerabluft des dem Drehrohrofen (14) nachgeschalteten nicht dargestellten Klinkerkühlers ist, verbrannt. Die Temperatur im Flugstromreaktor (12) ist in jedem Fall so hoch, daß die Geruchsstoffe der aus der thermischen Klärschlammbehandlung entstehenden Abgase mit Sicherheit zerstört werden. Bei einer Verbrennungstemperatur im Flugstromreaktor (12) von wenigstens 1250°C werden toxische Verbindungen wie z. B. Dioxine restlos zersetzt. Das Mischungsverhältnis zwischen dem mineralischen Bestandteile enthaltenden Klärschlamm (10) und dem Calziumträger (11) kann so eingestellt werden, daß nach der Verbrennung im Flugstromreaktor (12) aus dem Verbrennungsabgas (17) in einem Zykonabscheider (15) ein Verbrennungsrückstand abgeschieden wird, der die Qualität eines Heißmehles (16) zur Herstellung von Zementklinker aufweist. Das aus dem Zyklonabscheider (15) abgezogene Abgas (17 a) hat eine Temperatur von z. B. 870°C, so daß gewährleistet ist, daß das Heißmehl (16) mit einer Temperatur von mindestens 800°C gewonnen werden kann, so daß das Heißmehl (16) bereits weitgehend kalziniert der Einlaufkammer (18) des Drehrohrofens (14) zur Herstellung von Zementklinker zugeleitet werden kann. Auf diese Weise werden die Klärschlamm-Verbrennungsrückstände samt darin enthaltener Schadstoffe problemlos in den Zementklinker eingebaut.
Der in die Klärschlamm-Verbrennungsstufe (12) zusätzlich eingeführte Calziumträger (11) ist in einem Zyklonschwebegas- Wärmetauschersystem vorerhitzt worden, das im Ausführungsbeispiel die Zyklone (19) und (20) aufweist und das vom Abgas (17 a) der Verbrennungsstufe betrieben wird. Auf diese Weise wird die Wärmeenergie des z. B. 870°C heißen Abgases (17) ausgenutzt zur Vorwärmung und Vorerhitzung von Kalksteinmehl und/oder Zementrohmehl (21), das mit einer Temperatur von z. B. 25°C in das Zyklonschwebegas- Wärmetauschersystem eintritt und über die Leitung (11) dem Flugstromreaktor (12) zugeführt wird. Das das Zyklonschwebegas-Wärmetauschersystem mit einer Temperatur von etwa 350°C verlassende Abgas (22) wird zusammen mit den flüchtigen Komponenten, darunter Hg, in einem Abgaskühler (23) auf eine Temperatur von etwa 150°C abgekühlt. Das abgekühlte Abgas wird dann in einer Entstaubungseinrichtung (24), insbesondere Gewebefilter, entstaubt und einer Gaswäsche (25) zugeleitet.
Bei der nassen Gaswäsche (25) wird das im Abgas enthaltene Hg in einer sauren wäßrigen Lösung, insbesondere in chlorsaurer oder schwefelsaurer Lösung, konzentriert, die Lösung wird neutralisiert, und dann wird durch Zugabe eines Fällungsmittels das Hg ausgefällt (26), wobei der verbleibende quecksilberangereicherte Schlamm nach seiner Entwässerung deponiert wird. Das Abgas (27), bei dem der Grenzemissionswert 0,2 mg Hg/Nm³ Abgas mit Sicherheit unterschritten ist, wird ggf. nach Wiederaufheizung dem Schornstein zugeleitet.
Die oben beschriebene Anlage zur thermischen Entsorgung von Klärschlamm mit Verwertung des Klärschlammes bei der Herstellung von Zementklinker ist im Ausführungsbeispiel der Zeichnung einer konventionellen Zementklinkerproduktionslinie parallel geschaltet, die ein mehrstufiges Zyklonschwebegas-Wärmetauschersystem (28) zur Vorerhitzung und ggf. vollständigen Kalzinierung von Zementrohmehl (29) aufweist, wobei das kalzinierte Heißmehl (30) zusammen mit dem Heißmehl (16) in die Einlaufkammer (18) des Drehrohrofens (14) eingeführt wird. Charakteristisch für die zeichnerisch dargestellte sogenannte Zwillingsanlage ist also, daß die Klärschlammverbrennungslinie (links) und die Zementklinkerproduktionslinie (rechts) Abgas-seitig voneinander völlig getrennt sind, jedoch Heißmehl-seitig über den gemeinsamen Drehrohrofen (14) miteinander verbunden sind. Gemäß der gestrichelt gezeichneten Leitung (31) kann wenigstens ein Teilstrom des Abgases des Drehrohrofens (14) (sogenanntes Bypassgas) zur Nutzung von dessen Energieinhalt und auch als Fördergas in das untere Ende des Flugstromreaktors (12) eingeführt werden. Der gestrichelte Pfeil (32) soll andeuten, daß auch die Möglichkeit bestünde, wenigstens einen Teilstrom von Zementrohmehl aus der Zementklinkerproduktionslinie abzuzweigen und an geeigneter Stelle in das Zyklonschwebegas-Wärmetauschersystem der Klärschlammverbrennungslinie einzuführen.
Es besteht auch die Möglichkeit, dem Flugstromreaktor (12) bei (10) nicht einen trockenen, sondern einen mechanisch vorentwässerten feuchten Klärschlamm mit z. B. 60 Gewichts-% H₂O, d. h. mit einer Trockensubstanz TS von 40 % aufzugeben und diesen Klärschlamm im Reaktor (12) zu trocknen und zu verbrennen. Vor Einbringen in den Flugstromreaktor (12) kann der feuchte Klärschlamm in einem nicht dargestellten Mischer mit einem Calziumträger wie Kalksteinmehl und/oder Zementrohmehl vorvermischt werden, wodurch einerseits der Klärschlamm bereits eine Vortrocknung erfährt und andererseits die Dispergierung des Klärschlamms im Gleichstrompensionsreaktor (12) erleichtert werden kann.
Es folgen zwei Zahlenbeispiele der Erfindung mit
  • a) Einsatz getrockneten Klärschlamms (10) mit Restfeuchte 10 Masse-% H₂O,
  • b) Einsatz mechanisch vorentwässerten Klärschlamms (10) mit Feuchte 60 Masse-% H₂O.
zu a): Stoffbilanz
EINTRAG:
  • - Heißluft (13):
    2623 m³ (i.N.), 900°C, 79 Vol.-% N₂, 21 Vol.-% O.
  • - Klärschlamm (10):
    1111 kg 25°C, 10 Masse-% H₂O, 90 Masse-% TS,
    H u = 8,8 MJ/kg TS, 8 mg Hg/kg TS.
  • - Zementrohrmehl (21):
    6600 kg, 25°C.
AUSTRAG:
  • - Abgas (22):
    4350 m³ (i.N.), 237°C, 16,9 Vol.-% H₂O,
    Hg: 0,206 vpm1,84 mg Hg/m³ (i.N.).
  • - Heißmehl (16):
    5563 kg, 850°C.
zu b): Stoff- und Energiebilanz
ENERGIEBILANZ:
H (EINTRAG) = -4,0540×10¹⁰ Joule H (AUSTRAG) = -4,0585×10¹⁰ Joule
ΔH=H aus -H ein
= -4,5×10⁷ Joule
= Wärmeverluste im Flugstromreaktor und Zyklonwärmetauschersystem

Claims (11)

1. Verfahren zur thermischen Entsorgung von feinkörnigen Abfallstoffen, insbesondere Klärschlamm, mit Verwertung des Abfallstoffes bei der Herstellung von Zementklinker, dadurch gekennzeichnet, daß der Abfallstoff (10) außerhalb der Zementklinkerproduktionslinie verbrannt (12) wird und daß das Abgas (17 a) der Klärschlammverbrennung, für sich getrennt, in einer eigenen Abgasreinigung mit Abtrennung der im Abgas enthaltenen Schadstoffe gereinigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zu verbrennende Abfallstoff wie Klärschlamm (10) unter Zusatz von Kalksteinmehl und/oder Zementrohmehl verbrannt wird, und zwar in einem solchen Mischungsverhältnis, daß nach der Verbrennung aus dem Verbrennungsabgas (17, 17 a) ein Verbrennungsrückstand abgeschieden wird, der die Qualität eines ggf. vollständig kalzinierten Heißmehls (16) zur Herstellung von Zementklinker aufweist.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennung des Abfallstoffes wie Klärschlamm (10) in einem Flugstromreaktor (12) durchgeführt wird, in dem die Feststoffe mit vorerhitzter Brennluft (13), insbesondere Klinkerkühlerabluft, suspendiert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der in die Klärschlamm-Verbrennungsstufe eingeführte Calziumträger wie Kalksteinmehl und/oder Zementrohmehl wenigstens zum Teil in einem Zyklonschwebegas- Wärmetauschersystem vorerhitzt worden ist, das vom Abgas (17 a) der Verbrennungsstufe betrieben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das aus dem Abgas der Klärschlamm-Verbrennungsstufe abgetrennte Heißmehl (16) ggf. zusammen mit kalziniertem Heißmehl einer konventionellen Zementrohmehl- Vorerhitzungs- und gegebenenfalls Calziniereinrichtung (28) in einen Drehrohrofen (14) zur Herstellung von Zementklinker eingeführt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Abgas (22) der Klärschlamm-Verbrennungslinie nach Abkühlung (23) auf etwa 150°C und nach Entstaubung (24) durch eine nasse oder trockene Gaswäsche von Quecksilber (Hg) befreit wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei der nassen Gaswäsche (25) das im Abgas enthaltene Hg in einer sauren wäßrigen Lösung, insbesondere in chlorsaurer oder schwefelsaurer Lösung konzentriert wird, die Lösung neutralisiert wird und dann durch Zugabe eines Fällungsmittels das Hg ausgefällt (26) wird, wobei der verbleibende quecksilberangereicherte Schlamm nach seiner Entwässerung deponiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei der trockenen Gaswäsche das im Abgas enthaltene Hg an einem Füllstoff-Sorbens gebunden wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß noch feuchter Klärschlamm (10) gegebenenfalls nach Vorvermischung mit einem Calziumträger wie Kalksteinmehl und/oder Zementrohmehl in den Flugstromreaktor (12) eingebracht und dort getrocknet und verbrannt wird.
10. Anlage zur thermischen Entsorgung von feinkörnigen Abfallstoffen, insbesondere Klärschlamm, mit Verwertung des Abfallstoffes bei der Herstellung von Zementklinker, zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch einen Flugstromreaktor (12) zur Verbrennung des Klärschlamms (10) und einen dem Reaktor nachgeschalteten Abscheidezyklon (15), dessen Abgasleitung (17 a) ggf. über mehrere Zyklonschwebegas-Wärmetauscher zu einer eigenen Abgasreinigungseinrichtung einschließlich mit Quecksilberabtrennung (25, 26) führt und dessen Feststoffaustrag (16) zum Austrag der Verbrennungsrückstände zum Einlauf eines Drehrohrofens (14) zur Herstellung von Zementklinker geführt ist.
11. Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie einer konventionellen Zementklinkerproduktionslinie mit Zementrohmehl-Vorerhitzer und ggf. -Kalzinator (28) parallel geschaltet ist, und daß die Klärschlammverbrennungslinie und die Zementklinkerproduktionslinie abgasseitig voneinander völlig getrennt sind, jedoch Heißmehl-seitig über den gemeinsamen Drehrohrofen (14) miteinander verbunden sind.
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