DE3840858A1 - Verfahren und anlage zur thermischen entsorgung von feinkoernigen abfallstoffen, insbesondere klaerschlamm - Google Patents
Verfahren und anlage zur thermischen entsorgung von feinkoernigen abfallstoffen, insbesondere klaerschlammInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur thermischen Entsorgung
von feinkörnigen Abfallstoffen, insbesondere Klärschlamm,
mit Verwertung des Abfallstoffes bei der Herstellung
von Zementklinker. Außerdem betrifft die Erfindung
eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
Bekannt ist die thermische Entsorgung von Abfallstoffen
durch deren Verbrennung. Abgase der Abfallverbrennung,
insbesondere Klärschlammverbrennung, enthalten Schadstoffe
wie SO x , HCl, HF, NO x usw. sowie in der Regel immer
Schwermetalle, insbesondere Hg und/oder Hg-Verbindungen,
die eine Abgasreinigung erforderlich machen, um die Emissionswerte,
wie in der Technischen Anleitung "TA Luft"
gefordert, sicher einhalten zu können. Außerdem erfordern
die bei der Verbrennung anfallenden Rückstände Deponieplätze.
Man hat daher schon versucht, Klärschlamm zu verbrennen
und diesen gleichzeitig bei der Herstellung von Zementklinker
zu verwerten (Publikation Recycling International,
1984, EF-Verlag für Energie- und Umwelttechnik, Berlin,
Seiten 526 bis 531, insbesondere 530). Nachteilig bei dem
bekannten Verfahren ist, daß der getrocknete Klärschlamm
direkt in der Zementklinkerproduktionslinie verbrannt
wird, mit der Folge, daß die dabei entstehenden flüchtigen
Komponenten des Klärschlammes, wie z. B. auch Quecksilber,
in die Zementklinkerproduktionslinie und in deren Abgas
gelangen. Aufgrund der hohen Verdünnung des Hg-Dampfes im
vermischten Abgasstrom (starke Untersättigung, niedriger
Partialdruck des Hg) kommt es zu keiner Kondensation von
Hg oder seinen flüchtigen Verbindungen, so daß der Grenzemissionswert
von 0,2 mg Hg/Nm³ Abgas nicht erreicht
wird und Quecksilber in die Atmosphäre gelangt. Die Menge
der gemeinsamen Abgase aus Schlammverbrennungsanlage und
Zementklinkerproduktionslinie ist so groß und die Konzentration
des darin enthaltenen Hg ist so klein, daß eine
wirtschaftliche Abtrennung des Hg aus dem Abgas nicht
möglich ist. Dies gilt außer für Hg auch für andere im
Abgas enthaltene Schadstoffe.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, feinkörnige
Abfallstoffe, insbesondere mineralische Bestandteile enthaltende
feinkörnige Abfallstoffe wie Klärschlamm derart
zu entsorgen und dabei gleichzeitig bei der Herstellung
von Zementklinker zu verwerten, daß die mit dem Klärschlamm
eingebrachten Schadstoffe wie Quecksilber wirtschaftlich
aus dem Prozeß abgezogen werden können derart,
daß der jeweils vorgeschriebene Grenzemissionswert nicht
überschritten wird.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit einem Verfahren
und mit einer Anlage gelöst, die mit vorteilhaften Ausgestaltungen
in den Ansprüchen 1 bis 11 gekennzeichnet sind.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird der feinkörnige Abfallstoff
wie z. B. der Klärschlamm nicht innerhalb einer
Zementklinkerproduktionslinie verbrannt, sondern der
Schlamm wird außerhalb der Zementklinkerproduktionslinie
getrocknet und auch außerhalb verbrannt. Das Abgas der
Klärschlammverbrennung wird nicht in die Zementklinkerproduktionslinie
eingeführt, so daß deren eigenes Abgas frei
von schwierig abzutrennenden Schadstoffen wie Quecksilber
bleibt, sondern das Abgas der Klärschlammverbrennung wird,
getrennt vom Abgas einer konventionellen Zementklinkerproduktionslinie,
in einer eigenen Abgasreinigung mit Abtrennung
des im Abgas enthaltenen Schadstoffes wie Quecksilber
gereinigt, wobei in diesem Falle die Schadstoffabtrennung
wirtschaftlich durchführbar ist, weil die Konzentration z.
B. von Quecksilber im Abgas der Klärschlammverbrennung
nicht durch die große Abgasmenge der Zementklinkerproduktionslinie
verdünnt wird. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
ist gewährleistet, daß die in der "Technischen
Anleitung Luft" jeweils geforderten Emissionswerte ohne
großen Aufwand sicher eingehalten werden können.
Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung wird der zu
verbrennende Klärschlamm unter Zusatz von Kalksteinmehl
und/oder Zementrohmehl als Calziumträger verbrannt, und
zwar in einem solchen Mischungsverhältnis, daß nach der
Verbrennung bei hoher Temperatur aus dem Verbrennungsabgas
ein Verbrennungsrückstand abgeschieden wird, der die Qualität
eines ggf. vollständig kalzinierten Zementheißmehles
zur Herstellung von Zementklinker aufweist. Die Verbrennung
des Klärschlamms wird erfindungsgemäß in einem Flugstromreaktor
bzw. Gleichstromsuspensionsreaktor durchgeführt,
in dem die Feststoffe mit vorerhitzter Brennluft,
insbesondere Klinkerkühlerabluft, suspendiert werden.
Dabei hat die zugeführte Brennluft eine Temperatur von
wenigstens etwa 800°C nicht nur mit Rücksicht auf die
Calzinierung des eingeführten Calziumträgers, sondern auch
im Hinblick auf die Desodorierung der geruchsbelästigenden
Abgase der thermischen Klärschlammbehandlung. Die Verbrennung
des Klärschlammes und des ggf. zugesetzten Calziumträgers
wäre anstatt in einem Flugstromreaktor auch in
einem Wirbelschichtreaktor oder in einem anderen Suspensionsreaktor
möglich.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird wenigstens
ein Teil des in die Klärschlamm-Verbrennungsstufe eingeführten
Calziumträgers wie Kalksteinmehl und/oder Zementrohmehl
in einem Zyklonschwebegas-Wärmetauschersystem vorerhitzt,
der vom heißen Abgas der Verbrennungsstufe zur
Ausnutzung der Wärmeenergie dieses Abgases betrieben wird.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird das aus dem
Abgas der Klärschlamm-Verbrennungsstufe abgetrennte Heißmehl
ggf. zusammen mit kalziniertem Heißmehl einer konventionellen
Zementrohmehl-Vorerhitzungs- und ggf. -Calziniereinrichtung
in einen Drehrohrofen zur Herstellung von
Zementklinker eingeführt. Das heißt apparativ ausgedrückt,
daß die erfindungsgemäße Anlage zur thermischen Entsorgung
von Klärschlamm einer konventionellen Zementklinkerproduktionslinie
mit Zementrohmehl-Vorerhitzer und ggf. -Calzinator
parallel geschaltet sein kann, wobei die Klärschlammverbrennungslinie
und die Zementklinkerproduktionslinie
Abgas-seitig voneinander völlig getrennt sind, jedoch
Heißmehl-seitig über den gemeinsamen Drehrohrofen miteinander
verbunden sind. Beim Betrieb einer solchen erfindungsgemäßen
Zwillingsanlage ist es möglich, eventuell
vorhandene Defizite oder Überschüsse an der Kalkkomponente,
Tonkomponente oder dgl. im Heißmehl, welches von der
Klärschlammverbrennungslinie kommt, auszugleichen durch
die Zusammensetzung des Heißmehles, welches aus der konventionellen
Zementklinkerproduktionslinie stammt, und
umgekehrt.
Das Abgas der Klärschlamm-Verbrennungslinie wird erfindungsgemäß
nach Abkühlung auf etwa 150°C und nach Entstaubung
durch eine nasse oder trockene Gaswäsche von
Schadstoffen wie z. B. Quecksilber befreit. Bei der nassen
Gaswäsche wird das im Abgas enthaltene Hg in einer sauren
wäßrigen Lösung, insbesondere in chlorsaurer oder schwefelsaurer
Lösung konzentriert, aus der nach Neutralisation
durch Zugabe eines Fällungsmittels das Hg ausfällt, wobei
der verbleibende quecksilberangereicherte Schlamm nach
seiner Entwässerung deponiert werden kann. Es besteht auch
die Möglichkeit, durch eine trockene Gaswäsche das im Abgas
enthaltene Hg an einem Feststoff-Sorbens zu binden.
Die Erfindung und deren weiteren Merkmale und Vorteile
werden anhand des in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Nach dem Fließbild der Zeichnung wird getrockneter Klärschlamm
(10) mit einer Restfeuchte von ca. 5 bis 10 Gewichts-
% in das untere Ende eines als Steigrohr mit Rohrschleife
ausgebildeten Flugstromreaktors (12) eingeführt
und dort unter Zusatz von Kalksteinmehl und/oder Zementrohmehl
(11) mit z. B. auf 850°C vorerhitzter Brennluft
(13), die zweckmäßigerweise Kühlerabluft des dem Drehrohrofen
(14) nachgeschalteten nicht dargestellten Klinkerkühlers
ist, verbrannt. Die Temperatur im Flugstromreaktor
(12) ist in jedem Fall so hoch, daß die Geruchsstoffe der
aus der thermischen Klärschlammbehandlung entstehenden
Abgase mit Sicherheit zerstört werden. Bei einer Verbrennungstemperatur
im Flugstromreaktor (12) von wenigstens
1250°C werden toxische Verbindungen wie z. B. Dioxine
restlos zersetzt. Das Mischungsverhältnis zwischen dem
mineralischen Bestandteile enthaltenden Klärschlamm (10)
und dem Calziumträger (11) kann so eingestellt werden,
daß nach der Verbrennung im Flugstromreaktor (12) aus dem
Verbrennungsabgas (17) in einem Zykonabscheider (15) ein
Verbrennungsrückstand abgeschieden wird, der die Qualität
eines Heißmehles (16) zur Herstellung von Zementklinker
aufweist. Das aus dem Zyklonabscheider (15) abgezogene
Abgas (17 a) hat eine Temperatur von z. B. 870°C, so daß
gewährleistet ist, daß das Heißmehl (16) mit einer Temperatur
von mindestens 800°C gewonnen werden kann, so daß
das Heißmehl (16) bereits weitgehend kalziniert der Einlaufkammer
(18) des Drehrohrofens (14) zur Herstellung von
Zementklinker zugeleitet werden kann. Auf diese Weise
werden die Klärschlamm-Verbrennungsrückstände samt darin
enthaltener Schadstoffe problemlos in den Zementklinker
eingebaut.
Der in die Klärschlamm-Verbrennungsstufe (12) zusätzlich
eingeführte Calziumträger (11) ist in einem Zyklonschwebegas-
Wärmetauschersystem vorerhitzt worden, das im Ausführungsbeispiel
die Zyklone (19) und (20) aufweist und das
vom Abgas (17 a) der Verbrennungsstufe betrieben wird. Auf
diese Weise wird die Wärmeenergie des z. B. 870°C
heißen Abgases (17) ausgenutzt zur Vorwärmung und Vorerhitzung
von Kalksteinmehl und/oder Zementrohmehl (21), das
mit einer Temperatur von z. B. 25°C in das Zyklonschwebegas-
Wärmetauschersystem eintritt und über die Leitung
(11) dem Flugstromreaktor (12) zugeführt wird. Das das
Zyklonschwebegas-Wärmetauschersystem mit einer Temperatur
von etwa 350°C verlassende Abgas (22) wird zusammen mit
den flüchtigen Komponenten, darunter Hg, in einem Abgaskühler
(23) auf eine Temperatur von etwa 150°C abgekühlt.
Das abgekühlte Abgas wird dann in einer Entstaubungseinrichtung
(24), insbesondere Gewebefilter, entstaubt
und einer Gaswäsche (25) zugeleitet.
Bei der nassen Gaswäsche (25) wird das im Abgas enthaltene
Hg in einer sauren wäßrigen Lösung, insbesondere in
chlorsaurer oder schwefelsaurer Lösung, konzentriert, die
Lösung wird neutralisiert, und dann wird durch Zugabe eines
Fällungsmittels das Hg ausgefällt (26), wobei der verbleibende
quecksilberangereicherte Schlamm nach seiner Entwässerung
deponiert wird. Das Abgas (27), bei dem der Grenzemissionswert
0,2 mg Hg/Nm³ Abgas mit Sicherheit unterschritten
ist, wird ggf. nach Wiederaufheizung dem
Schornstein zugeleitet.
Die oben beschriebene Anlage zur thermischen Entsorgung
von Klärschlamm mit Verwertung des Klärschlammes bei der
Herstellung von Zementklinker ist im Ausführungsbeispiel
der Zeichnung einer konventionellen Zementklinkerproduktionslinie
parallel geschaltet, die ein mehrstufiges
Zyklonschwebegas-Wärmetauschersystem (28) zur Vorerhitzung
und ggf. vollständigen Kalzinierung von Zementrohmehl (29)
aufweist, wobei das kalzinierte Heißmehl (30) zusammen mit
dem Heißmehl (16) in die Einlaufkammer (18) des Drehrohrofens
(14) eingeführt wird. Charakteristisch für die
zeichnerisch dargestellte sogenannte Zwillingsanlage ist
also, daß die Klärschlammverbrennungslinie (links) und die
Zementklinkerproduktionslinie (rechts) Abgas-seitig voneinander
völlig getrennt sind, jedoch Heißmehl-seitig über
den gemeinsamen Drehrohrofen (14) miteinander verbunden
sind. Gemäß der gestrichelt gezeichneten Leitung (31) kann
wenigstens ein Teilstrom des Abgases des Drehrohrofens
(14) (sogenanntes Bypassgas) zur Nutzung von dessen Energieinhalt
und auch als Fördergas in das untere Ende des
Flugstromreaktors (12) eingeführt werden. Der gestrichelte
Pfeil (32) soll andeuten, daß auch die Möglichkeit bestünde,
wenigstens einen Teilstrom von Zementrohmehl aus der
Zementklinkerproduktionslinie abzuzweigen und an geeigneter
Stelle in das Zyklonschwebegas-Wärmetauschersystem der
Klärschlammverbrennungslinie einzuführen.
Es besteht auch die Möglichkeit, dem Flugstromreaktor (12)
bei (10) nicht einen trockenen, sondern einen mechanisch
vorentwässerten feuchten Klärschlamm mit z. B. 60 Gewichts-%
H₂O, d. h. mit einer Trockensubstanz TS von 40
% aufzugeben und diesen Klärschlamm im Reaktor (12) zu
trocknen und zu verbrennen. Vor Einbringen in den Flugstromreaktor
(12) kann der feuchte Klärschlamm in einem
nicht dargestellten Mischer mit einem Calziumträger wie
Kalksteinmehl und/oder Zementrohmehl vorvermischt werden,
wodurch einerseits der Klärschlamm bereits eine Vortrocknung
erfährt und andererseits die Dispergierung des
Klärschlamms im Gleichstrompensionsreaktor (12)
erleichtert werden kann.
Es folgen zwei Zahlenbeispiele der Erfindung mit
- a) Einsatz getrockneten Klärschlamms (10) mit Restfeuchte 10 Masse-% H₂O,
- b) Einsatz mechanisch vorentwässerten Klärschlamms (10) mit Feuchte 60 Masse-% H₂O.
zu a): Stoffbilanz
EINTRAG:
- - Heißluft (13):
2623 m³ (i.N.), 900°C, 79 Vol.-% N₂, 21 Vol.-% O. - - Klärschlamm (10):
1111 kg 25°C, 10 Masse-% H₂O, 90 Masse-% TS,
H u = 8,8 MJ/kg TS, 8 mg Hg/kg TS. - - Zementrohrmehl (21):
6600 kg, 25°C.
AUSTRAG:
- - Abgas (22):
4350 m³ (i.N.), 237°C, 16,9 Vol.-% H₂O,
Hg: 0,206 vpm1,84 mg Hg/m³ (i.N.). - - Heißmehl (16):
5563 kg, 850°C.
zu b): Stoff- und Energiebilanz
ENERGIEBILANZ:
H (EINTRAG) = -4,0540×10¹⁰ Joule H (AUSTRAG) = -4,0585×10¹⁰ Joule
ΔH=H aus -H ein |
= -4,5×10⁷ Joule |
= Wärmeverluste im Flugstromreaktor und Zyklonwärmetauschersystem |
Claims (11)
1. Verfahren zur thermischen Entsorgung von feinkörnigen
Abfallstoffen, insbesondere Klärschlamm, mit Verwertung
des Abfallstoffes bei der Herstellung von
Zementklinker, dadurch gekennzeichnet, daß der Abfallstoff
(10) außerhalb der Zementklinkerproduktionslinie
verbrannt (12) wird und daß das Abgas
(17 a) der Klärschlammverbrennung, für sich getrennt,
in einer eigenen Abgasreinigung mit Abtrennung der im
Abgas enthaltenen Schadstoffe gereinigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der zu verbrennende Abfallstoff wie Klärschlamm
(10) unter Zusatz von Kalksteinmehl und/oder Zementrohmehl
verbrannt wird, und zwar in einem solchen
Mischungsverhältnis, daß nach der Verbrennung aus dem
Verbrennungsabgas (17, 17 a) ein Verbrennungsrückstand
abgeschieden wird, der die Qualität eines ggf. vollständig
kalzinierten Heißmehls (16) zur Herstellung
von Zementklinker aufweist.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbrennung des Abfallstoffes
wie Klärschlamm (10) in einem Flugstromreaktor (12)
durchgeführt wird, in dem die Feststoffe mit vorerhitzter
Brennluft (13), insbesondere Klinkerkühlerabluft,
suspendiert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der in die Klärschlamm-Verbrennungsstufe eingeführte
Calziumträger wie Kalksteinmehl und/oder
Zementrohmehl wenigstens zum Teil in einem Zyklonschwebegas-
Wärmetauschersystem vorerhitzt worden ist,
das vom Abgas (17 a) der Verbrennungsstufe betrieben
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das aus dem Abgas der Klärschlamm-Verbrennungsstufe
abgetrennte Heißmehl (16) ggf. zusammen mit
kalziniertem Heißmehl einer konventionellen Zementrohmehl-
Vorerhitzungs- und gegebenenfalls Calziniereinrichtung
(28) in einen Drehrohrofen (14) zur
Herstellung von Zementklinker eingeführt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Abgas (22) der
Klärschlamm-Verbrennungslinie nach Abkühlung (23) auf
etwa 150°C und nach Entstaubung (24) durch eine
nasse oder trockene Gaswäsche von Quecksilber (Hg)
befreit wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der nassen Gaswäsche (25) das im Abgas enthaltene
Hg in einer sauren wäßrigen Lösung, insbesondere
in chlorsaurer oder schwefelsaurer Lösung
konzentriert wird, die Lösung neutralisiert wird und
dann durch Zugabe eines Fällungsmittels das Hg ausgefällt
(26) wird, wobei der verbleibende quecksilberangereicherte
Schlamm nach seiner Entwässerung deponiert
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der trockenen Gaswäsche das im Abgas enthaltene
Hg an einem Füllstoff-Sorbens gebunden wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß noch feuchter
Klärschlamm (10) gegebenenfalls nach Vorvermischung
mit einem Calziumträger wie Kalksteinmehl und/oder
Zementrohmehl in den Flugstromreaktor (12) eingebracht
und dort getrocknet und verbrannt wird.
10. Anlage zur thermischen Entsorgung von feinkörnigen
Abfallstoffen, insbesondere Klärschlamm, mit Verwertung
des Abfallstoffes bei der Herstellung von
Zementklinker, zur Durchführung des Verfahrens nach
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet
durch einen Flugstromreaktor (12) zur Verbrennung
des Klärschlamms (10) und einen dem Reaktor
nachgeschalteten Abscheidezyklon (15), dessen Abgasleitung
(17 a) ggf. über mehrere Zyklonschwebegas-Wärmetauscher
zu einer eigenen Abgasreinigungseinrichtung
einschließlich mit Quecksilberabtrennung (25,
26) führt und dessen Feststoffaustrag (16) zum Austrag
der Verbrennungsrückstände zum Einlauf eines
Drehrohrofens (14) zur Herstellung von Zementklinker
geführt ist.
11. Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
sie einer konventionellen Zementklinkerproduktionslinie
mit Zementrohmehl-Vorerhitzer und ggf. -Kalzinator
(28) parallel geschaltet ist, und daß die Klärschlammverbrennungslinie
und die Zementklinkerproduktionslinie
abgasseitig voneinander völlig getrennt
sind, jedoch Heißmehl-seitig über den gemeinsamen
Drehrohrofen (14) miteinander verbunden sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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CH360/89A CH678321A5 (de) | 1988-03-04 | 1989-02-02 |
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