DE3730827C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Belüftungseinrichtung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bekannt sind Belüftungseinrichtungen der gattungsgemäßen Art
(US-PS 34 76 019 und DE-OS 15 05 574), bei welchen an der Außenwand
des Federspeicherbremszylinders eines Kombizylinders innerhalb eines
zusätzlichen Gehäuses ein Membranventilmechanismus vorgesehen ist,
um eine Verbindung zwischen der Federkammer des
Federspeicherbremszylinders und seiner Druckkammer herzustellen,
wenn der Kolben des Federspeicherbremszylinders zum Zwecke des
Bremsens bei Entlüftung der Druckkammer durch die Speicherfeder
verschoben wird. Das dabei in der Federkammer sich vergrößernde
Volumen läßt einen Unterdruck entstehen, welcher durch den
vorgenannten Membran-Ventilmechanismus abgebaut wird, d. h. dieser
belüftet während der Verschiebung des Kolbens des
Federspeicherbremszylinders die Federkammer und führt dadurch den
erwünschten Druckausgleich herbei. Wird die Bremse durch Belüften
der Druckkammer des Federspeicherbremszylinders wieder gelöst, dann
sperrt der Membran-Ventilmechanismus die vorgenannte Verbindung,
wobei die in der Federkammer bei Verschiebung des Kolbens
komprimierte Luft über ein gesondertes Rückschlagventil abgeblasen
wird.
Die Verwendung eines Rückschlagventils und eines zusätzlichen
Membranventilmechanismus ist baulich aufwendig; der
Membranventilmechanismus ist zudem nicht unmittelbar durch den
Unterdruck des zu belüftenden Sekundärraumes der
Bremszylinderanordnung steuerbar, eine universelle Anwendung an
Kombizylindern und deren Primär- und Sekundärräumen ist dadurch
nicht möglich.
Auch bei weiteren Vorrichtungen bekannter Art, welche in
vergleichbarer Weise mit einem durch eine Membrane gebildeten
Schnellöseventil arbeiten (DE-GM 69 25 213 und DE-GM 69 27 124)
öffnet der verwendete Membrankörper bei Druckbeaufschlagung in
Richtung des Primärraumes und schließt gleichzeitig die Verbindung
zum Sekundärraum; der Membrankörper vermag sich erst dann zum Zwecke
der Belüftung des Sekundärraumes von seinem Ventilsitz abzuheben,
wenn der Arbeitsdruck am Bremszylinder aufgehoben ist. In gleicher
Weise wie bei Ventileinrichtungen der vorstehend genannten Art ist
jeweils zusätzlich ein Rückschlagventil vorgesehen, durch welches
bei Volumenverkleinerung des Sekundärraums Luft und ggf. Kondensat
aus diesem abgeblasen werden kann. Grundsätzlich sind derartige
Ventile als Bestandteil der Betriebsbrems-Belüftungseinrichtung des
Bremszylinders anzusehen und als solche in Abhängigkeit vom
eigentlichen Betriebsbremsdruck wirksam.
Davon ausgehend besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine
Belüftungseinrichtung der gattungsgemäßen Art für den Druckausgleich
in Sekundärräumen für Fahrzeugbremszylinder, insbesondere von
Nutzfahrzeugen, so auszubilden, daß sowohl Belüftungs- als auch
Entlüftungsorgane in einem Ventilaufbau verwirklicht sind, ohne daß
die Funktion durch den Primärdruck, d. h. den eigentlichen
Betriebsbremsdruck des Bremszylinders unmittelbar beeinflußt ist. Es
soll hierdurch insbesondere ermöglicht sein, die
Belüftungseinrichtung unabhängig von der jeweils gewählten baulichen
Verwendung durch den tatsächlich im Sekundärraum existierenden Druck
bzw. dessen Verhältnis zum Atmosphärendruck wirksam werden zu
lassen. Auch soll es ermöglicht sein, eine in sich geschlossene
Verbindung von Primär- und Sekundärräumen bei Bremszylindern
unterschiedlichen Aufbaues, wie Membranbremszylindern, kombinierten
Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylindern als auch bei
Federspeicherbremszylindern allein vorzusehen und unter Verwendung
eines Ventils den zum Druckausgleich erforderlichen
Belüftungsvorgang zuverlässig zu steuern.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale nach dem
Kennzeichnungsteil des Patentanspruches 1.
Das Belüftungsventil vereinigt in sich sowohl das Rückschlagorgan
zum Ausblasen von Luft aus dem Sekundärraum des
Betriebsbremszylinders und/oder aus dem Sekundärraum des
Federspeicherbremszylinders einer Kombizylinderanordnung. In
gleicher Weise ist das Belüftungsventil auch bei Membranzylindern
alleine verwendbar. Das Kolbensystem des Belüftungsventils arbeitet
zuverlässig nach dem Differenzdruckprinzip, so daß nach Maßgabe der
gewählten Flächenverhältnisse ein zuverlässiges Öffnen zum Belüften
des angeschlossenen Sekundärraumes erreichbar ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in weiteren
Patentansprüchen aufgeführt.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert.
Fig. 1 ist eine Schnittansicht eines Membranbremszylinders
bei Verwendung des Ventils nach der Erfindung;
Fig. 2 ist eine vergrößerte Einzelschnittansicht des bei der
Anordnung nach Fig. 1 verwendeten Ventils; und
Fig. 3 ist eine Teilschnittansicht des Ventils bei Anwendung
an einem kombinierten Betriebsbrems- und
Federspeicherbremszylinder.
In Fig. 1 der Zeichnung ist ein Membranbremszylinder dargestellt,
welcher im wesentlichen aus einem Gehäuse 1, einem Deckel 3, einer
Membrane 5, einem Kolbenteller 7 und einer mit dem Kolbenteller 7
verbundenen Kolbenstange 9 besteht. Die Kolbenstange 9 erstreckt
sich durch ein Führungsrohr 11 und ist mittels eines (nicht
dargestellten) Mechanismus mit der Bremsbetätigungsanordnung
verbunden. Die Membrane 5 trennt den Primärraum 13, d. h. die
eigentliche Druckkammer des Membranbremszylinders vom Sekundärraum
15. In den Primärraum mündet ein Einlaß 17, durch welchen Druckluft
zum Zwecke der Betätigung der Membrane 5 eingeleitet werden kann;
bei Druckbeaufschlagung der Membrane 5 verschiebt diese den
Kolbenteller 7 und die mit ihm verbundene Kolbenstange 9 gemäß
Darstellung in Fig. 1 nach rechts gerichtet. Zur Rückstellung
dienende (nicht dargestellte) Federelemente schieben den
Kolbenteller 7 und somit die Membrane 5 bei Druckentlastung des
Primärraumes 13 in die in Fig. 1 wiedergegebene Position zurück.
Gemäß Fig. 1 ist in einer Verbindung zwischen dem Primärraum 13 und
dem Sekundärraum 15 ein Ventil 19 vorgesehen. Dieses besteht aus den
Bauteilen Gehäuse 21, Stutzen 23 mit Sprengring 25, Stutzen 24,
Druckfeder 27, Ventilkegel 29, Kolben 31 mit Nutring 33,
Filterscheibe 35 mit Bohrungen 37 und Kappe 39. Der Kolben 31 steht
mit einem Kolbenschaft 41 mit dem Ventilkegel 29 in Verbindung und
stellt einen Differentialkolben dar, welcher einen Innenraum 43 des
Ventilgehäuses von einem Außenraum 45 trennt. Der Innenraum 43 steht
über den Stutzen 24 und ein Rohr 47 mit dem Inneren des
Sekundärraumes 15 in Verbindung und ist bei geöffnetem
Belüftungsventil mittels des Stutzens 23 an den Primärraum 13 des
Membranbremszylinders angeschlossen.
Die abgebildete Ausführung des Ventils 19 mit den beiden Stutzen 23
und 24 stellt eine vorteilhafte Bauform dar, die eine separate
Montage und Prüfung der Ventilbaugruppe ermöglicht. Das Gehäuse 21
kann jedoch auch am Deckel 3 oder am Gehäuse 1 des Bremszylinders
integriert sein; es ist auch möglich, andere Positionen am
Außenumfang des Bremszylinders für die Montage des Belüftungsventils
vorzusehen, wenn die baulichen Gegebenheiten dies verlangen. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel wird der für Bremszylinder mit
Führungsrohr erforderliche Einschraub-Hüllkreis nicht überschritten.
Die Funktion des Ventils 19 bei Anwendung im Membranbremszylinder
ist wie folgt:
Im nicht belüfteten Zustand des Membranbremszylinders wird der
Ventilkegel 29 von der Druckfeder 27 auf den Ventilsitz angedrückt.
Die Federkraft entspricht dabei mindestens der erforderlichen
Dichtkraft. Ein in den Primärraum 13 eingesteuerter Bremsdruck
überlagert sich dieser Dichtkraft, was für eine sichere
Dichtfunktion des Ventils (19) erwünscht ist.
Der durch den Druck im Primärraum 13 erzeugte Arbeitshub der
Membrane 5 mit dem Kolbenteller 7 hat die Komprimierung des
sekundärseitigen Luftvolumens des Membranbremszylinders und damit
einen Druckanstieg zur Folge. Durch den Kanal 49 wirkt dieser Druck
im Innenraum 43 des Belüftungsventils. Nun spricht der als
Rückschlagventil ausgebildete Nutring 33 bereits auf einen
gewünschten, sehr geringen Druck an, d. h. der Nutring 33 öffnet in
Richtung des Außenraumes 45, so daß das im Sekundärraum 15
verdrängte Luftvolumen entweichen kann. Diese Luft passiert hierbei
die Filterscheibe 35, welche gas- , jedoch nicht wasserdurchlässig
beschaffen ist. Zum Abführen großer Volumenströme bei großem Hub der
Membrane 5 wird die Filterscheibe durch die Bohrungen 37 passiert.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Ventil 19 an der
Unterseite des Membranbremszylinders befindlich dargestellt, d. h.
daß evtl. im Sekundärraum 15 befindliches Kondenswasser durch den
Kanal 49 und den Nutring 33 abgeblasen werden kann. Jeder Bremshub
der Membran-Kolbenanordnung erneuert dabei das zwischen dem Nutring
33 und der Kappe 39 vorhandene Luftvolumen.
Der beim Entlüftungsvorgang durch die Drosselwirkung des Nutringes (33)
verbleibende geringe Überdruck im Sekundärraum 15 erzeugt aufgrund
der Wirkflächendifferenz des Kolbens 31 eine zusätzliche Dichtkraft
auf den Ventilkegel 29, wirkt also ebenfalls selbstverstärkend für
die Dichtfunktion der Belüftungseinrichtung.
Bei Erreichen der ausgefahrenen Arbeitsstellung der
Bremskolbenanordnung des Membranbremszylinders ist der
Sekundärraumdruck bis zum geringen Rückhaltedruck des Nutringes
abgebaut. Beim nachfolgenden Entlüften des Primärraumes 13 wird der
Kolbenteller 7 und die mit ihm verbundene Kolbenstange 9 mittels
einer (nicht dargestellten) Federeinrichtung in die Ausgangslage
zurückgeführt. Dabei entsteht im Sekundärraum 15 ein Unterdruck, da
die Rückschlagfunktion des Nutringes 33 ein Ansaugen von
Umgebungsluft über das Ventil 19 verhindert. Das sich einstellende
Druckgefälle zum Umgebungsdruck erzeugt eine Kraft am
Differentialkolben, welche den Ventilkegel 29 gegen die Kraft der
Druckfeder 27 vom Dichtsitz abhebt. Durch geeignete Wahl der
Wirkflächen des Kolbens 31 kann ein beliebiger Ansprechdruck für den
Öffnungsvorgang des Ventils 19 festgelegt werden. Durch die Kanäle
49 und 51 kann nun ein Druckausgleich zwischen Primärraum und
Sekundärraum erfolgen; dieser Druckausgleich ist durch den
Rückhaltedruck bzw. Öffnungsdruck des Ventils 19 begrenzt.
In Fig. 3 der Zeichnung ist das Ventil 19 bei Anwendung an einem
kombinierten Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylinder
dargestellt. Das Ventil 19 weist hierbei grundsätzlich den Aufbau
nach Fig. 2 auf, ist jedoch zusätzlich mit einem weiteren Stutzen 53
versehen, welcher über ein Rohr 55 mit dem Sekundärraum 57 des
Federspeicherbremszylinders verbunden ist. Bei der Anordnung nach
Fig. 3 sind für die Funktion der Ventileinrichtung drei
Betriebszustände gegeben.
- 1. Der Membranzylinder, d. h. der Betriebsbremszylinder des
dargestellten Kombizylinders ist entlüftet und der
Federspeicherbremszylinder des Kombizylinders wird belüftet:
Beim Belüften des Primärraumes 59 des Federspeicherbremszylinders gegen die Kraft der Speicherfeder 61 wird der Kolben 63 in die dargestellte Ausgangsstellung, d. h. in die Lösestellung bewegt. Dabei kann analog zur vorstehend beschriebenen Funktion die verdrängte Luft aus dem Sekundärraum 57 durch das Rohr 55 und das gemeinsame Ventil 19 abströmen und evtl. vorhandenes Kondenswasser ausgeblasen werden. Hierbei wird unterstellt, daß der Anschluß des Rohres 55 vorzugsweise an unterster Position des Sekundärraumes 57 besteht. - 2. Der Betriebsbremszylinder ist entlüftet und der Primärraum 59 des
Federspeicherbremszylinders wird entlüftet:
Zum Einbremsen mit Hilfe des Federspeicherbremszylinders wird der Primärraum 59 desselben durch einen (nicht dargestellten) Anschluß teilweise oder vollständig entlüftet; die Speicherfeder 61 drückt in bekannter Weise den Kolben 63 in die Bremsstellung. Da der Sekundärraum 57 des dargestellten Kombizylinders mit Ausnahme des Ventils 19 keinerlei Außenverbindung aufweist, ist ein Druckausgleich für das sich aufbauende Teilvakuum erforderlich. Dies geschieht in der vorstehend beschriebenen Weise durch Öffnen des Ventils 19 und Luftzufuhr aus dem Primärraum 13 des Betriebsbrems zylinders. Da die Sekundärräume des Betriebsbremszylinders und des Federspeicherbremszylinders durch das Ventil 19 miteinander in Verbindung stehen, wird das im Sekundärraum 57 des Feder speicherbremszylinders fehlende Luftvolumen u. U. vollständig aus dem Sekundärraum des Betriebsbremszylinders gedeckt, da die Kolbenanordnungen beider Bremszylinder gleichzeitig verschoben werden. Dies geschieht abhängig von den Volumenverhältnissen der beiden Sekundärräume. Das Ventil 19 bleibt in diesem Fall ohne Funktion. Sollte der Sekundärraum des Betriebsbremszylinders aus im einzelnen nicht näher erläuterten Gründen sehr klein dimensioniert sein, dann kann durch das Ventil 19 ein Restvolumen vom Primärraum des Betriebsbremszylinders in den aufzufüllenden Sekundärraum 57 des Federspeicherbremszylinders nachgefüllt werden. - 3. Der Betriebsbremszylinder ist belüftet und der Primärraum 59 des
Federspeicherbremszylinders wird entlüftet:
Ist z. B. der Primärraum des Betriebsbremszylinders mit maximalem Betriebsdruck beaufschlagt, dann wird auf den Ventilkegel 29 des Ventils 19 die maximale Dichtkraft aufgebracht. Wird der Kolben 63 jetzt in die Bremsstellung bewegt, d. h. der Kolbenanordnung des Betriebsbremszylinders nachgefahren, dann entsteht ein Unterdruck im Sekundärraum (57) des Federspeicherbremszylinders. Dieser Unterdruck existiert auch in dem noch verbleibenden Restvolumen des Sekundärraumes (57) des in betätigter Stellung befindlichen Betriebsbremszylinders. Das nunmehr zum Öffnen des Ventils 19 erforderliche Druckgefälle zwischen Umgebungs- und Sekundärraumdruck ist größer als in den vorgenannten Fällen, da die aus dem Betriebsdruck des Betriebsbremszylinders überlagerte Dichtkraft auf den Ventilkegel (29) zusätzlich zur Kraft der Druckfeder 27 überwunden werden muß. Dieser Wert bleibt jedoch so gering, daß die Speicherfeder 61 jederzeit in der Lage ist, diesen Unterdruck zu erzeugen. Auf die Bremskraft bleibt der Unterdruck ohne Wirkung, da sich aufgrund der Verbindung der beiden Sekundärräume untereinander die aus dem Unterdruck resultierenden Kräfte an den Kolben anordnungen der beiden Zylinder weitgehend ausgleichen, wobei das Verhältnis der Wirkflächen entscheidend ist. Wenn der Druck im Primärraum (13) des Betriebsbremszylinders abgebaut wird, findet durch das Ventil 19 ein weiterer Druckausgleich bis zum sogenannten Rückhaltedruck statt. Bei der vorstehenden Wirkungsweise wurde vernachlässigt, daß beim Öffnen des Ventils 19 (bei belüftetem Betriebsbremszylinder) ein gewisser Volumenanteil aus dem Primärraum 13 entweicht; fernerhin ist davon auszugehen, daß der vorstehend beschriebene Anwendungsfall nur für einen kombinierten Betriebsbrems- und Federspeicherbremszylinder vorgesehen ist, welcher ohne einen vorgeschalteten Additionsverhinderer arbeitet. Grundsätzlich sind jedoch Einsatzfälle denkbar, bei welchen eine derartige gekoppelte Be- und Entlüftungsanordnung der beiden Bremszylinder untereinander Anwendung finden kann. Um bei Anwendung der Belüftungseinrichtung in einem Kombizylinder der dargestellten Art eine zusätzliche Absicherung gegen eine evtl. Funktionsbeeinträchtigung des Betriebsbremszylinders infolge von Undichte der Belüftungseinrichtung zu erhalten, kann diese im aus Fig. 3 ersichtlicher Weise an den Primärraum 59 des Feder speicherbremszylinders angeschlossen werden. In diesem Fall ist das Ventil 19 mit Hilfe des Kanals 67 an den vorgenannten Primärraum (59) angeschlossen, während der Kanal 65 entfällt. Dadurch ist ein Abfall des Betriebsdruckes im Primärraum des Betriebsbremszylinders bei einer möglicherweise auftretenden Undichte des Ventilkegels 29 ausgeschlossen, während ein Luftverlust im Primärraum des Federspeicherbremszylinders im ungünstigsten Fall, d. h. bei sehr großer Undichte der Belüftungseinrichtung, zum Einbremsen führt.
Da im normalen Betriebsfall (Fahrzustand des Fahrzeuges) der
Primärraum 59 des Federspeicherbremszylinders ständig belüftet ist,
muß bei Verwendung des Kanals 67 das Ventil 19 bei Ansteuerung durch
den Unterdruck im Sekundärraum des Betriebsbremszylinders, d.h. beim
Lösen desselben, gegen den Betriebsdruck im Primärraum 59 des
Federspeicherbremszylinders öffnen. Dies erfordert für den
angestrebten geringen Öffnungsdruck des Ventils 19 eine Vergrößerung
der Wirkflächendifferenz des Kolbens 31.
Nach einer (nicht dargestellten) Ausführungsform ist die
Belüftungseinrichtung in einer Rohrverbindung zwischen dem
Primärraum und dem Sekundärraum des Federspeicherbremszylinders
allein angeschlossen; dies entspricht bei der Ausführungsform nach
Fig. 3 (bei Verwendung des Kanals 67) einem Verzicht der
Rohrverbindung zum Sekundärraum des Betriebsbremszylinders. Bei
einer Verbindung zwischen Primärraum und Sekundärraum des
Federspeicherbremszylinders wirkt die Belüftungseinrichtung in einer
der Ausführungsform nach Fig. 1 vergleichbaren Weise, d. h.
Veränderungen im Volumen eines der Räume haben jeweils
Volumenveränderungen im anderen Raum zur Folge, wobei das Ventil 19
entsprechend der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise den
Druck- und Volumenausgleich vollzieht.
Eine grundsätzliche Vereinfachungsmöglichkeit ergibt sich aus der
Verwendung einer Ventileinrichtung vorbeschriebener Bauart für zwei
oder mehrere Bremszylinder bzw. Bremszylindersysteme. Dazu ist es
erforderlich, eine Verbindungsleitung zwischen den Sekundärräumen
der Geräte vorzusehen. Die Belüftungseinrichtung kann in diesem Fall
auch getrennt von den Bremszylindern angeordnet sein, wenn sie an
eine Betriebsbrems- oder Federbrems-Zuführungsleitung angeschlossen
ist.
Bezugszeichenliste
1 Gehäuse
3 Deckel
5 Membrane
7 Kolbenteller
9 Kolbenstange
11 Führungsrohr
13 Primärraum
15 Sekundärraum
17 Einlaß
19 Ventil
21 Gehäuse
23 Stutzen
24 Stutzen
25 Sprengring
27 Druckfeder
29 Ventilkegel
31 Kolben
33 Nutring
35 Filterscheibe
37 Bohrung
39 Kappe
41 Kolbenschaft
43 Innenraum
45 Außenraum
47 Rohr
49 Kanal
51 Kanal
53 Stutzen
55 Rohr
57 Sekundärraum
59 Primärraum
61 Speicherfeder
63 Kolben
65 Kanal
67 Kanal
3 Deckel
5 Membrane
7 Kolbenteller
9 Kolbenstange
11 Führungsrohr
13 Primärraum
15 Sekundärraum
17 Einlaß
19 Ventil
21 Gehäuse
23 Stutzen
24 Stutzen
25 Sprengring
27 Druckfeder
29 Ventilkegel
31 Kolben
33 Nutring
35 Filterscheibe
37 Bohrung
39 Kappe
41 Kolbenschaft
43 Innenraum
45 Außenraum
47 Rohr
49 Kanal
51 Kanal
53 Stutzen
55 Rohr
57 Sekundärraum
59 Primärraum
61 Speicherfeder
63 Kolben
65 Kanal
67 Kanal
Claims (6)
1. Belüftungseinrichtung für Bremszylinder von Fahrzeugen,
insbesondere von Nutzfahrzeugen, mit einer am Außenumfang des
Bremszylinders geführten Rohrverbindung zwischen wenigstens einem
Sekundärraum (15; 57) und einem Primärraum (13; 59), und mit einem in
der Rohrverbindung befindlichen Ventil (19), welches bei
Volumenveränderung des Sekundärraumes einen Druckausgleich in diesem
herbeizuführen vermag, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (19)
als bauliche Einheit von Druckentlastungs- und Belüftungsventil
besteht und einen differenzdruckgesteuerten Kolben (31) aufweist,
welcher auf einer Seite durch Atmosphärendruck beaufschlagt ist und
an dessen entgegengesetzter Seite der Druck des Sekundärraumes
(15; 57) einwirkt, daß der Kolben (31) mittels eines an seiner dem
Sekundärraumdruck ausgesetzten Seite mit ihm verbundenen
Kolbenschafts (41) ein die Verbindung zwischen Primärraum (13; 59)
und Sekundärraum (15; 57) schließendes bzw. öffnendes Absperrorgan
überwacht, und daß das Absperrorgan aus einem federbelastet in
Schließstellung bewegbaren Ventilkegel (29) besteht, welcher am
bezüglich des Kolbens (31) entgegengesetzten Ende des Kolbenschafts
(41) befestigt ist, wobei der Kolbenschaft (41) die vom Ventilkegel
(29) überwachte Öffnung in der Verbindung zwischen Primärraum
(13; 59) und Sekundärraum (15; 57) durchsetzt.
2. Belüftungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilkegel (29) durch eine Druckfeder (27) in seine
Verschlußlage verspannbar ist.
3. Belüftungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Außenumfang des Kolbens (31) mittels
eines in Richtung Atmosphäre öffnenden Nutringes (33) gegenüber der
ihn führenden Gehäuseinnenwandung des Ventils (19) abgedichtet ist,
derart, daß Überdruck aus dem Sekundärraum (15; 57) über den Nutring
(33) in die Atmosphäre abblasbar ist.
4. Belüftungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die den Kolbenschaft (41) tragende Seite
des Kolbens (31) an die Sekundärräume (15, 57) sowohl des
Betriebsbremszylinders als auch des Federspeicherbremszylinders
angeschlossen ist, und daß die vom Ventilkegel (22) überwachte
Durchlaßöffnung mittels eines Kanals (65) an den Primärraum (13) des
Betriebsbremszylinders angeschlossen ist.
5. Belüftungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (19) an den Primärraum (13)
und den Sekundärraum (15) eines Membranbremszylinders angeschlossen
ist.
6. Belüftungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (19) an den Primärraum (19
und den Sekundärraum (57) eines Federspeicherbremszylinders
angeschlossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873730827 DE3730827A1 (de) | 1987-09-14 | 1987-09-14 | Belueftungseinrichtung fuer bremszylinder von fahrzeugen, insbesondere von nutzfahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873730827 DE3730827A1 (de) | 1987-09-14 | 1987-09-14 | Belueftungseinrichtung fuer bremszylinder von fahrzeugen, insbesondere von nutzfahrzeugen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3730827A1 DE3730827A1 (de) | 1989-03-23 |
DE3730827C2 true DE3730827C2 (de) | 1991-08-29 |
Family
ID=6335965
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873730827 Granted DE3730827A1 (de) | 1987-09-14 | 1987-09-14 | Belueftungseinrichtung fuer bremszylinder von fahrzeugen, insbesondere von nutzfahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3730827A1 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19623099C1 (de) * | 1996-06-10 | 1997-10-16 | Contitech Formteile Gmbh | Bremsmembran |
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DE6927124U (de) * | 1969-07-08 | 1969-10-30 | Westinghouse Bremsen U Appbau | Ansaugfreie entlueftungseinrichtung |
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1987
- 1987-09-14 DE DE19873730827 patent/DE3730827A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3730827A1 (de) | 1989-03-23 |
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: KNORR-BREMSE SYSTEME FUER NUTZFAHRZEUGE GMBH, 8080 |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |