DE3723596A1 - Medizinisches pflaster - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein medizinisches Pflaster mit einer
Schicht zur Auflage auf eine zu behandelnde Körperfläche gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Verwendung eines Trägers für
die Auflageschicht und gegebenenfalls zum Befestigen an den Kör
per der Patienten ist optional; beispielsweise kann der Träger
dann weggelassen werden, wenn die Auflageschicht selbst ausrei
chende Stabilität hat und alleine handhabbar ist. Die Befestigung
auf der Haut kann auch dann z.B. mittels einer üblichen Klebefo
lie erfolgen.
Bisher bekannte Verbandsmittel wie Pflaster oder Binden, die zum
Teil auch als Träger für topisch angewandte Arzneimittel dienen
können, erlauben keine genaue Dosierung von Wirkstoffen, die mit
ihrer Hilfe auf einen Körperbereich aufgebracht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein medizinisches Pfla
ster derart auszubilden, daß eine genaue Dosierung topisch ange
wandter Arzneimittel damit erfolgen kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Aufla
geschicht mit Mulden bekannter Volumina ausgebildet ist. Die in
der Schicht, die mit der Körperfläche in Berührung kommt, aus
gebildeten Mulden, deren exaktes Volumen bekannt ist, werden zur
Dosierung des aufzubringenden Arzneimittels verwendet. Da das Ge
samtvolumen pro Flächeneinheit bzw. pro Pflaster bekannt ist, ist
es möglich, exakt definierte Wirkstoffmengen von Salben, Cremes
oder Puder zu applizieren.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Auflage
schicht aus thermolabilem Material, wie z.B. Gelatine, Pektin
und Carboxymethylzellulose. Dadurch ist gewährleistet, daß nach
einer von der jeweiligen Temperatur abhängigen Zeitdauer die an
fangs nur in den Noppen vorhandenen Wirkstoffe nach deren thermo
labilen Verformung auch die vorher nichtbenetzten Hautflächen
erreichen.
Der optional vorgesehene Träger besteht vorzugsweise aus einem
sauerstoffundurchlässigen Material oder aus einem Material mit
definierter Sauerstoff- und Wasserdampfdurchlässigkeit.
Die Mulden, deren exaktes Volumen bekannt ist, sind vorzugsweise
halbkugelförmig, pyramidenförmig, quaderförmig oder andere defi
nierte, geometrische Formen darstellend, ausgebildet.
Vorzugsweise ist auf der Auflageschicht eine Lochfolie angeord
net, die die Mulden für eine Füllung mit der aufzubringenden
Wirkstoffmenge zugänglich hält. Die Kontur und Lage der Löcher in
der Lochfolie entspricht der Kontur der Mulden jedweder Form.
Nach Aufbringen des Wirkstoffs, beispielsweise durch Verstrei
chen, wird die Lochfolie abgezogen. Dadurch ist gewährleistet,
daß auch bei fetthaltigen Salbengrundlagen die notwendige Haftung
des Pflasters auf der Haut gegeben ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist zur Abdeckung der
Auflageschicht eine Folie angeordnet, die vorzugsweise mit zu den
Mulden der Auflageschicht komplementären Noppen ausgebildet ist.
Dadurch wird die Geometrie der Mulden in der thermolabilen Aufla
geschicht gewährleistet. Ferner wird durch diese Noppenfolie eine
sterile Abdeckung der Auflageschicht erreicht.
Die Mulden sind in definierten Abständen (regelmäßig, aber auch
linear, logarithmisch oder exponentiell zu- oder abnehmend) in
der Auflageschicht verteilt. Unterschiedliche Volumina der Mulden
pro Flächeneinheit, die einerseits durch die Wahl der Abstände
der Mulden voneinander und andererseits durch die Wahl der Ein
zelvolumina beeinflußt werden können, ermöglichen vorherbestimm
bare, unterschiedliche, vom Anwender wählbare Konzentrationen der
Wirkstoffmenge pro Flächeneinheit.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein medizinisches Pflaster in perspektivischer Dar
stellung,
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt des Pflasters nach
Fig. 1 und
Fig. 3 das Pflaster nach Fig. 2 mit abgenommener Noppenfo
lie.
Fig. 1 zeigt ein etwa quadratisches medizinisches Pflaster 10.
Auf einem Träger 12 aus einem Material, dessen Sauerstoff- und
Wasserdampfdurchlässigkeit definiert ist, ist eine Auflageschicht
14 angeordnet. Die Auflageschicht besteht aus einem thermolabilen
Material, beispielsweise aus Gelatine, Pektin und Carboxymethyl
zellulose. In der dem Träger abgewandten Seite 15 der Auflage
schicht 14 sind Mulden 16 ausgebildet. Das exakte Volumen der
Mulden 16 und die Anzahl der Mulden pro Flächeneinheit sind be
kannt und werden in mm3 auf der Verpackung angegeben. Dadurch ist
es möglich, eine genau dosierte, topisch angewendete Wirkstoff
menge wie eine Salbe, Creme oder Puder zu applizieren. Die Wirk
stoffmenge wird dazu beispielsweise durch Aufstreichen in die
Mulden 16 eingebracht.
Auf der Auflageschicht 14 ist eine Lochfolie 18 angeordnet. Diese
Lochfolie 18 wird nach Verstreichen des aufzubringenden Wirkstof
fes abgezogen. Dadurch wird gewährleistet, daß auch bei fetthal
tigen Salbengrundlagen die notwendige Haftung der Auflageschicht
auf der Haut gegeben ist. Diese Auflageschicht 14 kann derart
ausgebildet sein, daß sie auf der zu behandelnden Körperfläche
selbstklebend ist.
Auf der Lochfolie 18 ist eine Folie 20 angeordnet, die an der
Unterseite mit Noppen 22 ausgebildet ist, welche durch die Loch
folie 18 in die Mulden 16 in der Auflageschicht 14 greifen. Diese
Folie, die beispielsweise als Alublister ausgebildet sein kann,
stellt mit ihren Noppen ein Negativ der Mulden in der Auflage
schicht dar, so daß die Geometrie der Mulden in der thermolabilen
Auflageschicht während der Lagerung bis zur Benutzung gewährlei
stet ist.
Bei der gezeigten Ausführungsform sind die Mulden 16 in der Auf
lageschicht und entsprechend die Noppen 22 an der Folie 20 halb
kugelförmig ausgebildet. Es ist aber möglich, die Mulden und Nop
pen pyramidenförmig, quaderförmig oder in anderen geometrischen
Formen auszubilden.
Durch unterschiedliche Ausbildung der Mulden in der Trägerschicht
mit unterschiedlichen Einzelvolumina und durch eine ausgewählte
Anzahl von Mulden pro Flächeneinheit sind genau vorherbestimmba
re, vom Anwender wählbare Konzentrationen des Wirkstoffes pro
Flächeneinheit möglich.
Wenn eine Salbe, Creme oder ein Puder mit einem derartigen medi
zinischen Pflaster 20 aufgebracht werden soll, wird die Noppen
folie von einem Pflaster 10 geeigneter Größe entfernt. Eine auf
zutragende Salbe oder Creme wird durch die Löcher der Lochfolie
18 hindurch in die Mulden 16 gestrichen. Nachdem die Mulden 16
gefüllt sind, wird die Lochfolie 18 abgezogen. Danach kann das
medizinische Pflaster mit der Auflageschicht 14 auf die zu be
handelnde Körperpartie aufgelegt werden. Wenn die Auflageschicht
selbsthaftend ist, muß keine andere Befestigungseinrichtung ver
wendet werden. Andernfalls kann das Pflaster mittels einer Binde
oder mit Heftstreifen auf dem Körper befestigt werden.
Claims (9)
1. Medizinisches Pflaster mit einer Schicht (14) zur Auflage auf
eine zu behandelnde Körperfläche und vorzugsweise mit einem
Träger (12) für die Auflageschicht (14) und ggf. zum Befesti
gen an dem Körper, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage
schicht (14) mit Mulden (16) mit bekannten Volumina ausgebil
det ist.
2. Pflaster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auflageschicht (14) vorzugsweise aus thermolabilem Material
besteht.
3. Pflaster nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auflageschicht (14) aus Gelatine, Peptin und Carboxymethyl
zellulose besteht.
4. Pflaster nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Träger (12) aus einem sauerstoffundurchläs
sigen Material oder aus einem Material mit definierter Sauer
stoff- und Wasserdampfdurchlässigkeit besteht.
5. Pflaster nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mulden (16) halbkugelförmig, quaderförmig,
pyramidenförmig oder andere definierte, geometrische Formen
darstellend, ausgebildet sind.
6. Pflaster nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf der Auflageschicht (14) eine der Kontur der
Muldenform entsprechende Lochfolie (18) angeordnet ist.
7. Pflaster nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Abdecken der Applizierseite (15) der Aufla
geschicht (14) eine Folie (20) vorgesehen ist.
8. Pflaster nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Folie (20) mit zu den Mulden (16) der Auflageschicht (14)
komplementären Noppen (22) ausgebildet ist.
9. Pflaster nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mulden (16) in definierten Abständen (z.B.
regelmäßig, aber auch linear, logarithmisch oder exponentiell
zu- oder abnehmend) in der Auflageschicht (14) verteilt sind.
Applications Claiming Priority (1)
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Also Published As
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