DE3723393A1 - Anordnung zum verlegen von seismischen kabeln - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Verlegen
einer Mehrzahl von seismischen Kabeln, die parallel zueinander
und im Abstand voneinander von einem Schiff geschleppt wer
den sollen. Dabei sind die seismischen Kabel auf der Trommel
je einer Winde aufgewickelt und mit je einem inneren Kabelstück
versehen, das beim Schleppen des Kabels die Verbindung mit
dem das Kabel schleppenden Schiff herstellt, und sind die
seismischen Kabel ferner mit einer Otter- und einer Führungs
einrichtung versehen, die dazu dienen, das Kabel zu führen
und quer zu der Vortriebsrichtung des Schiffes zu positionie
ren.
Für seismische Untersuchungen auf See werden zuneh
mend aus mehreren seismischen Kabeln bestehende Anordnungen
verwendet, die von einem Forschungsschiff geschleppt werden.
Die Kabel werden am Heck des Schiffes auf geeignete Weise ab
gehaspelt und mit Hilfe von Führungs- und Steuerungseinrich
tungen seitlich auswärts geführt, die gegebenenfalls mit
Ottern versehen sind, die gewährleisten, daß die Kabel im
Abstand voneinander gehalten werden. Vor einiger Zeit sind
auch schon Untersuchungssysteme entwickelt worden, in denen
eine Mehrzahl von Hydrophonkabeln parallel zueinander von
einem Schiff geschleppt werden. Dabei ist es erwünscht, die
se Kabel so weit wie möglich auseinanderzuziehen, beson
ders dann, wenn mehr als zwei Kabel verwendet werden. Mit
den bisher für diesen Zweck bekannten Anordnungen können die
Kabel jedoch nur in einem begrenzten Maße seitlich auswärts
von der Seitenwand des Schiffes geschleppt werden und treten
auch Probleme beim Auslegen und Wiedereinholen der Kabel auf.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die
beiden vorgenannten Probleme zu lösen, so daß seismische Ka
bel in großem Abstand voneinander geschleppt werden können
und die Kabel auf einfache Weise zuverlässig und schnell
verlegt und wiedereingeholt werden können.
In einer Anordnung der eingangs beschriebenen Art
wird diese Aufgabe durch die in den Patentansprüchen ange
gebenen Merkmale gelöst.
Mit Hilfe der Anordnung gemäß der Erfindung kann ein
seismisches Kabel vom Heck aus verlegt werden, obwohl das Ka
bel während des Schleppvorganges an der Seitenwand des Schif
fes an einer dem Mittschiffspunkt nähergelegenen Stelle be
festigt ist. Mit Hilfe der beweglich angeordneten Rollen
führung kann der Abstand des Kabelverbinders zwischen dem
inneren Kabelstück und dem eigentlichen Schwimmkabel so gewählt
werden, daß das Kabel in großem Querabstand von dem Schiff
verlegt werden kann. Zum Einholen des Kabels kann diese Rol
lenführung und damit auch der genannte Kabelverbinder an die
Seitenwand des Schiffes herangebracht werden. Dabei war es
möglich, die Kabel mit Hilfe der Vorrichtung gemäß der Er
findung bis zu einem Querabstand von 150 m von der Mittel
linie oder der Vortriebslinie des Schiffes zu verlegen, so
daß der Abstand zwischen den beiden äußersten Schwimmkabeln
300 m oder mehr betragen kann.
Nach einer Ausgestaltung der Anordnung gemäß der
Erfindung stellt das innere Kabelstück bzw. das sogenannte
Anschlußkabel die einzige Verbindung zwischen dem Schiff und
dem eigentlichen Schwimmkabel dar, wodurch natürlich der Strö
mungswiderstand im Wasser vermindert wird.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wer
den die in dem inneren Kabelstück auftretenden Zugkräfte nur
von dem an dessen äußerem Ende vorgesehenen Verbinder und
von der Windentrommel für das innere Kabelstück aufgenom
men. In einer Ausführungsform der Erfindung wird dieses inne
re Kabelstück auch Biegekräften nur auf der Winde und in der
Rollenführung unterworfen, die vorteilhafterweise eine sol
che Krümmung besitzt, daß sie das Kabel mit einem Krümmungs
radius von bis zu 0,5 m führen kann.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der in der
Zeichnung gezeigten Ausführungsform näher erläutert. Dabei
zeigt
Fig. 1 schematisch in Ansicht das Heck eines Seis
mikschiffes mit den Kabeln und den Winden zu Beginn der Ver
legung.
Fig. 2 erläutert in ähnlicher Darstellung wie
Fig. 1 einen späteren Verlegungsschritt.
Fig. 3 zeigt schematisch in Ansicht mehrere Ka
bel, die in verschiedenen Abständen voneinander parallel
zueinander geschleppt werden.
In den Fig. 1 und 2 der Zeichnung ist die hinte
re Hälfte eines Schiffes zum Schleppen von seismischen Kabeln
dargestellt, und wird das Prinzip der Verlegeanordnung ge
mäß der Erfindung erläutert. Dabei ist das Schiff mit 1 und
ein beispielsweise aus einem Schwimmkabel bestehendes Kabel
mit 2 bezeichnet. Das innere Kabelstück bzw. das sogenannte
Anschlußkabel ist mit 3 bezeichnet. Die Windentrommel 4 für
das Schwimmkabel ist auf dem Achterdeck des Schiffes vorge
sehen, von dem aus die Meeresoberfläche frei zugänglich ist.
Gemäß den Fig. 1 und 2 werden vier Kabel in einem in Fig. 3
dargestellten Muster geschleppt. Dabei werden die beiden
inneren Kabel direkt vom Heck aus geschleppt. Die beiden
äußeren Kabel, die im größtmöglichen seitlichen Abstand von
dem Schiff verlegt werden sollen, sind an dem Schiff an an
nähernd mittschiffs gelegenen Stellen befestigt und werden
mit Hilfe der Anordnung gemäß der Erfindung seitwärtsgeführt,
wie nachstehend näher erläutert wird. In der Fig. 1 ist die
rechtsaußen angeordnete Kabelverlegevorrichtung im zurückge
klappten Zustand zu Beginn des Verlegens gezeigt. Die entspre
chende äußere Verlegeeinrichtung auf der entgegengesetzten
Seite ist mit einem ausgefahrenen Ausleger dargestellt. Von
den beiden inneren Kabeln ist in Fig. 1 nur eines gezeigt,
während von dem anderen angenommen wird, daß es vollständig
eingeholt worden ist.
Zunächst sei das Verlegen der beiden äußeren Schwimm
kabel erläutert, die mittschiffs befestigt sind. Auf der
Seitenwand des Schiffes ist ein Rahmen 13 vorgesehen, in dem
eine Rollenführung für das innere Kabelstück 3 gelagert ist,
das zu einer Winde 11 läuft, mit der es eingeholt und ausge
geben werden kann. Auf dem hinteren Teil der Seitenwand des
Schiffes ist ein Ausleger 9 montiert, der beispielsweise mit
Hilfe des in Fig. 2 gezeigten Hydraulikzylinders 10 in eine
zu der Seitenwand des Schiffes normale Stellung schwenkbar
ist. Somit erstreckt sich das innere Kabelstück von der Winde
längs der Seitenwand des Schiffes und durch eine Rollenführung
5, die sich in der in Fig. 1 gezeigten Stellung im Bereich
des Auslegers und der Seitenwand des Schiffes befindet. Von
der Rollenführung 5 erstreckt sich das innere Kabelstück wei
ter rückwärts und ist dort durch den Kabelverbinder 6 mit
dem eigentlichen Schwimmkabel verbunden.
Von dem Kabelverbinder 6 führt ein Tau 3′ diagonal
über das Achterdeck des Schiffes zu einer Winde 12, die um
eine vertikale Achse schwenkbar ist. Mit Hilfe des Taues 3′
kann der Kabelverbinder 6 auf das Achterdeck gezogen werden,
damit an dem Kabelverbinder 6 ein Schwimmkabel 2 mit den zu
sätzlichen Einrichtungen angebracht werden kann, die dazu die
nen, das Kabel im Querabstand zu halten, und die beispiels
weise aus einem Otterscherbrett 14 und einem Schwimmkörper,
beispielsweise einer Otter 15, betehen. Diese Teile sind an
sich bekannt. Das Schwimmkabel 2 läuft von einer Schwimm
kabelwinde 4 ab oder wird von einem Hilfsschiff übergeben.
Nach ihrer Montage werden diese Teile von der Winde 12 in
die See abgehaspelt, worauf das Otterscherbrett 14 und die
Otter 15 das Schwimmkabel 2 seitlich auswärtsziehen. Danach
wird das innere Kabelstück 3 soweit eingeholt, daß sich sein
Ende einwärts von der in dem Ausleger angeordneten, hinteren
Rollenführung befindet. Nun kann das Tau 3′ freigegeben
werden und wird der Ausleger gegenüber der Seitenwand des
Schiffes um 90° in die in Fig. 2 nach oben in Fig. 1 ge
zeigte Stellung ausgeschwenkt, so daß das über die Rolle 8 am
äußeren Ende des Auslegers 9 laufende Tau ausgezogen und da
her die am Ende des Taus 7 vorgesehene Rollenführung 5 von
der Seitenwand des Schiffes weg auswärtsgezogen wird. Der
Ausleger und die Rollenführung haben ferner die Aufgabe,
eine Berührung des inneren Kabelstückes und des Ottergeräts
mit der Schiffsschraube zu verhindern, was sonst möglich wäre,
wenn das Otterscherbrett in der falschen Richtung schwenkt.
Durch das Abhaspeln des inneren Kabelstückes 3 kann das Schwimm
kabel 2 in einem gewünschten Abstand von beispielsweise 150 m
von der Seitenwand des Schiffes verlegt werden, wie dies in
Fig. 3 rechts dargestellt ist. Zum Einholen des Kabels wer
den die vorstehend erläuterten Schritte in der umgekehrten
Reihenfolge durchgeführt. Beim Einholen des inneren Kabel
stückes 3 ist das Tau 7 ebenfalls straff, weil der Ausleger
an die Seitenwand des Schiffes herangeklappt ist und die Rol
lenführungen sich im Bereich der Seitenwand des Schiffes be
finden. Dann kann man das Tau 3′ entweder an dem Kabelverbin
der 6 befestigen, der sich in der Nähe der Rollenführung 5
befinden kann. Das Tau 3′ kann aber auch vorher dort befestigt
werden. Infolgedessen kann das seismische Kabel 2 in dem in
Fig. 1 dargestellten Muster eingeholt werden. Dieser Vor
gang kann auf einfache und sehr zuverlässige Weise durchge
führt werden.
Zum Verlegen der beiden inneren seismischen Schwimm
kabel 2 wird eine ähnliche Anordnung verwendet, die aber so
abgeändert ist, daß sie auf dem Heck des Schiffes montiert
werden kann. Auch in diesem Fall werden ein Ausleger 9 und
ein Tau 7 verwendet, durch dessen Abhaspeln und Einholen eine
Rollenführung 5 in die richtige Stellung zum Verlegen des
Kabels gebracht werden kann. Gemäß Fig. 7 läuft ein Tau von
dem in der Figur oben gezeigten Ausleger im Bogen zu der
Rollenführung 5, die auf dem Deck des Schiffes vorgesehen ist
und die in dieser Stellung auf dem seismischen Kabel mon
tiert werden kann. Nach dem Verlegen des eigentlichen seis
mischen Kabels wird der Kabelverbinder am äußeren Ende des
inneren Kabelstückes bzw. des Anschlußkabels montiert. In
derselben Figur ist der nächste Verlegungsschritt anhand des
unten gezeigten Auslegers 9 erläutert. Dabei bewegt sich die
in der Figur unten dargestellte Rollenführung 5 von der
Kante des Achterdecks auswärts. Dort ist auch die Verbin
dung zwischen dem inneren Kabelstück 3 und dem seismischen
Kabel 2 dargestellt. Durch weiteres Abhaspeln des inneren Ka
belstückes, z. B. von einer der Winden 4, kann man die Posi
tion des Schwimmkabels gegenüber der Längsachse des Schiffes
und gegenüber den anderen Kabeln bestimmen. In der Fig. 3
sind verschiedene Positionen dieser Art und verschiedene ge
eignete Abstände von der Mittellinie des Schiffes dargestellt
und ist ferner gezeigt, wie diese Positionen und Abstände mit
verschiedenen Längen des inneren Kabelstückes und gegebenen
falls mit Hilfe eines zwei Schwimmkabel, vorzugsweise an den
Verbindern 6 verbindenden Taues 16 erzielt werden können. In
diesem Fall wird ein Otterscherbrett nur an dem äußeren Kabel
verwendet. In der Fig. 2 ist die Verwendung von Verkleidun
gen 17 dargestellt, die auf im Wasser befindlichen Teilen der
inneren Kabelstücke und auf aus Draht bestehenden Tauen 18, 19
zwischen dem äußeren Endpunkt des inneren Kabelstückes und
dem Otterscherbrett und zwischen diesem und dem Schwimmkörper
vorgesehen sind. Diese haben die Aufgabe, den Reibungswider
stand im Wasser und die Schwingungsamplituden der Kabel zu
vermindern. Derartige Verkleidungen sind bereits bekannt.
Mit Hilfe der Anordnung gemäß der Erfindung kann man
hinter einem Schiff für seismische Untersuchungen seismische
Kabel, vorzugsweise Schwimmkabel, in einer gewünschten Anzahl
auf einfache und zuverlässige Weise in gewünschten Abständen
von der Mittelachse des Schiffes und von anderen Kabeln ver
legen.
Es sei betont, daß vorstehend nur sehr allgemein die
der Anordnung gemäß der Erfindung zugrundeliegenden Prinzpien
und deren mögliche Anwendung in verschiedenen Bereichen eines
Schiffes erläutert worden sind. Natürlich können derartige
Anordnungen sehr unterschiedlich aufgebaut sein und fallen
alle diese möglichen Anordnungen in den Rahmen der Erfindung.
Die Anordnung gemäß der Erfindung stellt das einzige bekannte
System dar, mit dem es möglich ist, Schwimmkabel in einem Ab
stand von mehr als 150 m voneinander zu verlegen. In Ver
suchen sind Abstände von 300 m erzielt worden, und es wird
angenommen, daß zwischen den beiden äußersten Kabeln ein Ab
stand von 450 bis 500 m erreicht werden kann. In der Anord
nung gemäß der Erfindung ist die Otter 15 mit dem Schif nur
durch das innere Kabelstück verbunden, so daß der Strömungs
widerstand im Wasser sehr klein ist. Die in dem inneren Kabel
stück auftretenden Zugkräfte werden von dem an dessen äußerem
Ende vorgesehenen Verbinder 6 und von der Windentormmel auf
genommen. Das innere Kabelstück wird Biegemomenten nur auf
der Windentrommel und in der Rollenführung 5 unterworfen, de
ren Krümmungsradius vorzugsweise größer ist als 0,5 m.
Claims (6)
1. Anordnung zum Verlegen und Schleppen einer Mehr
zahl von im Abstand voneinander parallel angeordneten seis
mischen Kabeln hinter einem Schiff, wobei die seismischen Ka
bel auf je einer Windentrommel aufgewickelt sind und je ein
inneres Kabelstück besitzen, das beim Schleppen der Kabel die
Verbindung mit dem Schiff herstellt, und mit einer Otter und
einer Führungseinrichtung zum Führen des Kabels und zum Auf
rechterhalten eines Querabstandes zwischen dem Kabel und
dem es schleppenden Schiff,
dadurch gekennzeichnet,
daß der innere Teil des Kabels durch eine Rollen
führung läuft, die an einem von dem Schiff wegführenden Tau
aufgehängt ist, dessen Lälnge verstellbar ist und das vorzugs
weise über einen Ausleger geführt ist, der von dem Schiff
vorsteht, und daß die Rollenführung auf das Schiff ziehbar
und von dem Schiff weg auswärtsführbar ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das innere Kabelstück von einer Winde einholbar
und abhaspelbar ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausleger auf der Seitenwand des Schiffes
gelagert und zwischen Stellungen von 0 bis 90 Grad gegen
über der genannten Seitenwand verschwenkbar ist, und daß
das innere Kabelstück auf eine Winde aufläuft, die näher bei
dem Bug des Schiffes angeordnet ist als der Ausleger.
4. Anordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem inneren Kabelstück oder dem inneren End
teil des Schwimmkabels ein Zugtau befestigt ist, das von
einer auf dem Achterdeck des Schiffes montierten Winde ab
läuft.
5. Anordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Winde auf einer zur entgegengesetzten Sei
te des Achterdecks führende Diagonalen angeordnet ist.
6. Anordnung nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rollenführung eine gekrümmte Führungsbahn
bestimmt, deren Krümmungsradius vorzugsweise größer ist als
0,5 m.
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