DE3722263C2 - Kraftstoffeinspritzanlage für Brennkraftmaschinen - Google Patents
Kraftstoffeinspritzanlage für BrennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Kraftstoffeinspritzanlage
für Brennkraftmaschinen nach der Gattung des Hauptan
spruchs.
Bei einer bekannten Kraftstoffeinspritzanlage dieser
Art (DE-OS 29 42 010) ist in dem Entlastungskanal eine
im Querschnitt über einen Stellmotor änderbare Steuerdros
sel vorhanden, die in Verbindung mit einem in einem
parallelen Entlastungskanal angeordneten Magnetventil
und durch Ansteuerung durch das elektronische Steuergerät
das Einspritzgesetz bestimmt. Während durch das Magnetven
til der Förderanfang und das Förderende bestimmbar ist,
kann durch die Steuerdrossel, die bis zur Menge 0 herun
terdrosseln kann, eine Spritzdauerverlängerung und damit
ein Leiselauf des Motors erzielt werden. Durch das Abströmenlas
sen einer Teilmenge während des Einspritzvorgangs, wird
diese Abströmmenge durch eine entsprechende Verlängerung
der Einspritzdauer ausgeglichen. Für die Drehzahlregelung
dient hier die Motordrehzahl als Regelgröße, da eine
tatsächliche Kraftstoffeinspritzmengenmessung nicht
stattfindet. Eine solche Regelung hat jedoch den Nachteil,
daß sie verhältnismäßig träge ist, da erst über den
Ist-Soll-Wert-Vergleich der Drehzahl innerhalb des elek
tronischen Steuergerätes eine Änderung der Einspritzmenge
möglich ist, wobei in dem elektronischen Steuergerät
natürlich noch weitere Motorkenngrößen wie Last, Tempera
tur usw. verarbeitet werden müssen. Eine derartige mittel
bare Messung ist besonders dann nachteilig, wenn die
Steuerdrossel nur eine spezielle Aufgabe wie beispiels
weise die Spritzdauerverlängerung hat und dadurch eine
erhebliche Verkomplizierung der gesamten Regelung verbun
den ist.
Bei dieser bekannten Einspritzanlage besteht auch die
Möglichkeit, die Rücklaufmenge aus der jeweiligen Stell
größe des die verstellbare Drossel betätigenden Stellmo
tors herzuleiten. Bei einer solchen, auf Basis von Rück
meldegrößen des Stellmotors erfolgenden, im elektronischen
Steuergerät durchgeführten Kompensationsrechnung handelt
es sich jedoch um komplizierte mathematische Funktionen,
da der Stellweg des Stellmotors einen entsprechend kompli
zierten Zusammenhang zu der die Drossel durchströmenden
Entlastungsmenge hat. Es handelt sich hierbei um Funktio
nen höheren Grades, da durch die Drosselquerschnittsände
rung bzw. auch den Förderverlauf der Einspritzpumpe
Änderungen des Kraftstoffdruckes im Entlastungskanal
auftreten.
Es ist weiterhin durch die DE-A1-35 04 083 bekannt, den aus dem
Pumpenarbeitsraum über den Entlastungskanal abströmenden
Kraftstoff in einem Kraftstoffspeicher aufzufangen, der eine
bewegliche Wand aufweist, die entgegen der Kraft einer Feder
verschiebbar ist. Dabei erfolgt eine Messung des im Speicher
aufgenommenen Kraftstoffs durch Erfassung der Stellung der
beweglichen Wand. Durch diese Meßeinrichtung wird die
Entlastungsmenge über den die Verschiebung der beweglichen Wand
verursachenden im Entlastungskanal und damit im Speicher
herrschenden Druck erfaßt. Diese Einrichtung ist aufwendig, und
es muß nach erfolgter Messung über einen zusätzlichen Kanal der
Speicher jeweils vor jedem Meßvorgang wieder entleert werden.
Diese Einrichtung ist aufwendig. Dabei muß der Speicher auf die
größtmögliche Entlastungsmenge abgestimmt sein und baut
entsprechend groß. Weiterhin ist das Meßergebnis in starkem Maße
abhängig von einer jeweils vollständigen Entleerung des
Speichers und einer Gasfreiheit des Speichers.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Kraftstoffeinspritzanlage gemäß der Gattung zu schaffen, bei der
mit geringem Aufwand sehr genau die über den Entlastungskanal
abströmende Entlastungsmenge des Pumpenarbeitsraumes gemessen
werden kann. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des
Kennzeichens des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzanlage mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegen
über den Vorteil, daß eine unmittelbare Mengenmessung
der den Entlastungskanal durchströmenden Entlastungsmenge
erfolgt, die dann dem elektronischen Steuergerät eingege
ben zu einer schnellen gezielten Steuerung der Einspritz
menge führen kann. Aufgrund des bestimmten Querschnittes
der Steuerdrossel kann zudem eine Linearisierung der
Steuerfunktionen erfolgen, bzw. eine Vergleichbarkeit
der Regelgrößen, so daß mit einfachen Mitteln eine exakte
Einspritzmengenbestimmung bzw. Drehzahlregelung erreichbar
ist.
Es ist zwar bekannt (GB-OS 21 41 787) über ein Magnetven
til Förderanfang und Förderende einer Kraftstoffeinspritz
pumpe zu steuern, wobei die Rücklaufmenge durch ein
von ihr betätigtes Ausweichglied erfaßt wird und durch
die Betätigung dieses Meßgliedes Rückströmanfang und
Rückströmende und dadurch Förderanfang und Förderende
gemessen werden. Mangels einer bestimmten Drossel und
eines den Differenzdruck an dieser Drossel erfassenden
Meßgliedes handelt es sich hier aber nur um einen Strö
mungsmesser - also nicht einen Mengenmesser -.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung weist die Mengenmeßeinrichtung ein gegen eine
Rückstellkraft nachgiebiges, vom Entlastungskraftstoff
beaufschlagtes und durch das Druckgefälle gesteuertes
Stellglied auf, wobei der Stellweg dieses Stellgliedes
über einen Weggeber, dem elektronischen Steuergerät
eingebbar ist. Vorteilhafterweise dient somit die Steuer
drossel als Differenzdruckgeber des Mengenmessers, wobei
verschiedene Ausgestaltungen möglich sind.
Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß sich
die Rückstellkraft über dem Stellweg gemäß einer quadra
tischen Funktion ändert, beispielsweise mit einer Feder
entsprechender Kennlinie als Rückstellkraft. Da die
Drosselgleichung, also die Funktion zwischen eine Drossel
durchströmender Flüssigkeitsmenge und der sich dabei
an dieser Drossel ergebenden Druckdifferenz, quadratisch
ist, bewirkt ein durch die Änderung der Druckdifferenz
betätigtes Stellglied mit ebenfalls quadratischer Funktion
eine Linearisierung der Funktionen. Aufgrund des bestimm
ten Drosselquerschnitts und aufgrund eines mit einer
sich über dem Weg quadratisch ändernden Kraft belasteten
Stellgliedes entsteht somit durch die Eliminierung der
quadratischen Grade, von der Druck, Menge und Weg verbin
denden Funktion, ein Meßwert, der linear proportional
der Entlastungsmenge ist und so dem elektronischen Steuer
gerät als der Entlastungsmenge proportionaler Wert einge
geben werden kann. Als Stellglied kann ein Kolben oder
auch eine Membran dienen.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung ist die Steuerdrossel änderbar, wobei allerdings
der jeweilig eingestellte Drosselquerschnitt als eine
der Steuergrößen des elektronischen Steuergerätes dient,
so daß insbesondere bei einer Linearisierung der Funktion
lediglich eine Verschiebung der Regelebene stattfindet.
Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung
ist in mehreren Varianten in der Zeichnung dargestellt
und im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Schaltplan der erfindungsgemäßen Einspritzanlage
und
Fig. 2 und Fig. 3 zwei verschiedene Varianten des
in Fig. 1 eingesetzten Mengenmessers.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Schaltplan ist sehr
vereinfacht eine Kraftstoffeinspritzpumpe mit einem
Pumpenkolben 1 und einem Pumpenarbeitsraum 2 dargestellt,
von dem Kraftstoffleitungen 3, von denen nur eine gezeigt
ist, zur nicht dargestellten Brennkraftmaschine führen
und von dem ein Entlastungskanal 4 abzweigt, der zu
einem Raum niederen Drucks führt.
Im Entlastungkanal 4 ist ein Magnetventil 5 angeordnet
sowie eine Steuerdrossel 6 bestimmten Querschnitts. Die
Stellen 7 vor der Steuerdrossel 6 und 8 nach der Steuer
drossel 6 sind zur Weitergabe des dort jeweils herrschen
den Drucks über Leitungen 9 und 11 mit einem Differenz
druckmeßgerät 12 verbunden.
Ein elektronisches Steuergerät 13 ist durch eine elektri
sche Leitung 14 mit dem Differenzdruckmeßgerät 12 verbunden
und durch eine elektrische Leitung 15 mit dem Magnetventil
5. In das elektronische Steuergerät 13 werden über elek
trische Leitungen 16 Motorkenngrößen eingegeben, wie
beispielsweise Drehzahl, Last, Temperatur und dergleichen,
die dann in diesem Steuergerät zur Regelung der Drehzahl
oder überhaupt der Einspritzung verarbeitet werden.
Diese Kraftstoffeinspritzanlage arbeitet wie folgt. Der
Pumpenkolben 1 fördert aus dem Pumpenarbeitsraum 2 bei
seinem durch den Pfeil I dargestellten Druckhub Kraftstoff
über die Druckleitung 3 zur Brennkraftmaschine. Außerdem
kann Kraftstoff über den Entlastungskanal 4 drucklos
abströmen. So wird Förderanfang und Förderende zur Brenn
kraftmaschine hin durch das Magnetventil 5 im Entlastungs
kanal 4 gesteuert, indem dieses vor Förderbeginn offen
ist, so daß Kraftstoff ungenutzt über den Entlastungskanal
4 abströmen kann und dann für den Förderbeginn schließt,
so daß der nun vom Pumpenkolben 1 verdrängte Kraftstoff
über die Druckleitung 3 gefördert wird. Sobald dann
die gewünschte Kraftstoffmenge in die Brennkraftmaschine
eingespritzt ist, bewirkt das elektronische Steuergerät
13 über die elektrische Leitung 15 ein Öffnen des Magnet
ventils 5, so daß aufgrund des Aufsteuerns des Entlast
ungskanals 4 der weiterhin vom Pumpenkolben 1 verdrängte
Kraftstoff drucklos abströmen kann.
Durch zusätzliche Steuereinrichtungen, beispielsweise
unmittelbar vom Pumpenkolben 1 gesteuerte Zufluß- und
Abflußöffnungen, kann auch der Entlastungskanal nur
dazu verwendet werden, einen Teil der geförderten Kraft
stoffmenge abfließen zu lassen, so daß der andere Teil
über die Druckleitung 3 zur Einspritzung gelangt. In
einem solchen Fall kann das Magnetventil 5 für die Spritz
dauerverlängerung eingesetzt werden, um so im Leerlauf
und in niederen Drehzahlen ein Herabsetzen der Verbren
nungsgeräusche zu erzielen.
Durch die Steuerdrossel 6, durch die die entlastete
Kraftstoffmenge strömen muß, bildet sich ein Druckgefälle
zwischen den Stellen 7 und 8, das über die Leitungen
9 und 11 im Druckmeßgerät 12 zu einer elektrischen Größe
gewandelt wird, die dann über die elektrische Leitung
14 dem elektronischen Steuergerät 13 zugeführt wird.
In jedem Fall stellt der Differenzdruck einen Wert für
die die Steuerdrossel 6 durchströmende Kraftstoffmenge
dar, so daß auch die elektrische Ausgangsgröße des Dif
ferenzdruckmeßgerätes 12 der die Drossel 6 durchströmenden
Kraftstoffmenge entspricht. Diese der Entlastungsmenge
entsprechende elektrische Größe wird im elektronischen
Steuergerät 13 so verarbeitet, daß das gewünschte Ein
spritzgesetz gewonnen wird. Natürlich kann die Schaltung
auch anders aussehen, maßgebend ist, daß über einen
bestimmten Steuerdrosselquerschnitt eine Kraftstoffmenge
gemessen wird, die bei der Regelung der Kraftstoffein
spritzung als Kenngröße berücksichtigt werden muß.
In Fig. 2 ist stark vereinfacht das Differenzdruckmeßgerät
12 im Schnitt dargestellt. Über die Leitungen 9 und
11 wird diesem Gerät der an der Steuerdrossel 6 herrschen
de Differenzdruck zugeführt. Dieser Differenzdruck beauf
schlagt einen Meßkolben 17, der durch eine Meßfeder
18 in Richtung Leitung 9 belastet ist und erst bei aus
reichendem Differenzdruck gegen diese Meßfeder 18 ver
schiebbar ist. Am Meßkolben 17 ist ein Anker 19 angeord
net, der in eine Meßspule 21 ragt, die über die elek
trische Leitung 14 mit dem elektronischen Steuergerät
13 verbunden ist. Je nach dem, wie weit der Anker 19
in die Spule 21 ragt, ändert sich deren elektrischer
Fluß, so daß für jede Ankerlage ein bestimmter elekt
rischer Wert an das elektronische Steuergerät 13 weiterge
geben wird. Die Querschnittsfläche des Meßkolbens 7
und die Kraft, bzw. die Kennlinie der Meßfeder 18 sind
maßgebend für die differenzdruckabhängige Verstellung
des Ankers 19. Da das Mengendurchflußgesetz an einer
Drossel bestimmten Querschnitts, wie oben ausgeführt,
einer quadratischen Funktion folgt, kann somit bei ent
sprechender quadratischer Funktion der Kennlinie der
Meßfeder 29 erzielt werden, daß der die Steuerdrossel
6 durchströmenden Entlastungsmenge im linearen Verhältnis
ein entsprechender Weg des Ankers 19 entspricht, so
daß der elektrische Wert der Spule 21 unmittelbar der
Entlastungsmenge entspricht.
Das in Fig. 3 dargestellte Differenzdruckmeßgerät 112
ist mit dem Magnetventil 5 zusammengebaut, so daß der
entlastete Kraftstoff zuerst am beweglichen Ventilglied
22 vorbei strömen muß, um zur Steuerdrossel 106 zu ge
langen, die in einer Membran 20 angeordnet ist. Das
bewegliche Ventilglied 22 ist durch eine Schließfeder
23 belastet und wirkt mit einem Magnet 24 zusammen.
Die Membran 20 ist durch eine Meßfeder 118 belastet,
die eine bestimmte Kennlinie aufweist. Außerdem wirkt
die Membran 20 mit einem Indikationsgeber 121 zusammen
und ist aus entsprechendem Eisen hergestellt, so daß
sich für den jeweils von der Druckdifferenz an der Steuer
drossel 106 ergebenden Abstand zwischen Membran 20 und
Indikationsgeber 121 ein bestimmter elektrischer Wert
einstellt, der über die elektrische Leitung 14 an das
elektronische Steuergerät weitergegeben wird.
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen
und der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander
erfindungswesentlich sein.
Claims (6)
1. Kraftstoffeinspritzanlage für Brennkraftmaschinen mit einer
einen Pumpenarbeitsraum aufweisenden Kraftstoffeinspritzpumpe,
von dem zur Brennkraftmaschine führende Druckleitungen sowie
mindestens ein zu einem Raum niederen Drucks führender
Druckentlastungskanal abzweigen, mit einer Steuerdrossel im
Entlastungskanal und mit einem elektronischen Steuergerät zur
Verarbeitung von Motorkenngrößen sowie von Kenngrößen der
Einspritzanlage zur Bestimmung des Einspritzgesetzes, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Steuerdrossel (6, 106) ein bestimmter
fester Querschnitt vorhanden ist und daß das durch die die
Steuerdrossel (6, 106) durchströmende Entlastungsmenge bewirkte
Druckgefälle an der Steuerdrossel (6, 106) als Steuergröße für
eine Meßeinrichtung (12, 112) der Entlastungsmenge dient.
2. Kraftstoffeinspritzanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung (12,
112) ein gegen eine Rückstellkraft (18, 118) nachgie
biges, vom Entlastungskraftstoff beaufschlagtes
und durch das Druckgefälle gesteuertes Stellglied
(17, 20) aufweist und daß der Stellweg dieses Stell
gliedes (17, 20) über einen Weggeber (21, 121) dem
elektronischen Steuergerät (13) zugeleitet wird.
3. Kraftstoffeinspritzanlage nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Rückstellkraft (18,
118) über dem Stellweg gemäß einer quadratischen
Funktion ändert.
4. Kraftstoffeinspritzanlage nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als Rückstellkraft eine
schraubenförmige Meßfeder (18) dient.
5. Kraftstoffeinspritzanlage nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Stell
glied ein Meßkolben (17) dient.
6. Kraftstoffeinspritzanlage nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Stellglied
eine Membran (20) dient, in der die
Steuerdrossel (106) angeordnet ist.
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