DE3719305C1 - Schutzvorrichtung fuer den Einlaufspalt von Kalandern und anderen Walzenmaschinen - Google Patents
Schutzvorrichtung fuer den Einlaufspalt von Kalandern und anderen WalzenmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzvorrichtung
für den Einlaufspalt von Kalandern und anderen Walzen
maschinen, mit einem Träger, der an seinen Enden gehalten
ist, im Betrieb eine feste Stellung etwa parallel zum
Walzenspalt besitzt und zwei Leisten trägt, die je bis
nahe an eine der den Spalt bildenden Walzen reichen.
Bei einer bekannten Schutzvorrichtung dieser Art (DE-GM
70 00 740) ist der Träger aus mehreren, einen Hohlraum
umschließenden Winkelprofilen aus dünnem Metallblech
zusammengesetzt und der Hohlraum ist mit Hartschaum
kunststoff gefüllt. Die Leisten werden durch Verlänge
rungen der Winkelprofile gebildet, sind also starr am
Träger befestigt. Die Leichtbauweise führt zu einer
guten Stabilität auch bei langen Walzenspalten, zum
Beispiel acht Meter; die Schaumstoffüllung setzt die
Schwingungsneigung herab.
Trotzdem ist zumindest bei langen Walzen schwierig,
wenn nicht unmöglich, den Forderungen der Berufsgenossen
schaft nachzukommen, daß die Leisten durchgehend einen
Sicherheitsabstand von 8 mm oder weniger von den den
Spalt begrenzenden Walzen haben. Dies hat verschiedene
Ursachen: Der Träger besitzt infolge seines Eigengewichts
eine gewisse Durchbiegung. Diese stimmt nicht mit der
Durchbiegung überein, welche die Walzen im Betrieb ha
ben. Fehler ergeben sich auch aufgrund ungenügender
Fertigungstoleranzen des Trägerprofils. Hinzu können
thermische Verformungen treten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schutz
vorrichtung der eingangs beschriebenen Art anzugeben,
die es auf einfache Weise ermöglicht, einen geforderten
Sicherheitsabstand über die gesamte Trägerlänge einzuhal
ten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Leisten am Träger abschnittsweise verstellbar ange
bracht sind und daß zur Verstellung der Abschnitte,
über die Trägerlänge verteilt, mehrere Einstellvor
richtungen für jede Leiste vorgesehen sind.
Bei dieser Konstruktion kann - ausgehend von einer gege
benen Einbaulage des Trägers - durch individuelle Ver
stellung der einzelnen Abschnitte der Leisten eine ge
naue Anpassung an die Oberfläche der benachbarten Walzen
vorgenommen werden. Hierbei spielt es keine Rolle, in
welchem Maße sich die Eigendurchbiegung des Trägers
von der Durchbiegung der Walzen unterscheidet, ob das
Trägerprofil Maßabweichungen aufweist oder ob der Träger
thermischen Verformungen unterliegt. Man kann sogar
bewußt eine stärkere Durchbiegung des Trägerprofils
gestatten oder geringere Anforderungen an die Maßhaltig
keit stellen, so daß der Träger billiger gefertigt wer
den kann. In allen Fällen ist es durch die abschnitts
weise Einstellung der Leisten gewährleistet, daß einer
seits ein Sicherheitsabstand von höchstens 8 mm zwischen
Leiste und Walze vorhanden ist und daß andererseits
dieser Abstand so groß ist, daß keine Beschädigung der
Walzen durch Aufsetzen der Schutzvorrichtung erfolgt.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß bei einer Ände
rung des Walzendurchmessers, sei es durch Abdrehen oder
Walzenwechsel, die Grundeinstellung des Trägers am Ge
stell nicht geändert werden muß, sondern lediglich die
Leisten einer Neueinstellung bedürfen. Hierdurch ergibt
sich eine erhebliche Verkürzung der Einstellzeit.
Es ist zwar bereits eine Schutzvorrichtung an Aufwickel
einrichtungen für endlose Warenbahnen bekannt (DE-GM
19 87 469), bei der eine Fingerschutzleiste an einem
Hebel angelenkt ist, der sich zwischen der Achse einer
am Wickel anliegenden Tastrolle und der Achse einer
am Wickel anliegenden Treibwalze erstreckt. Außerdem
besitzt die Leiste einen Längsschlitz, in welchen ein
Zapfen an einem die Treibwalze tragenden Schwenkhebel
eingreift. Auf diese Weise wird durch Abtastung des
Wickelumfangs ein etwa gleichbleibender Abstand der
Leiste vom Wickelumfang erreicht. Bei dieser Vorrichtung
bleibt die Leiste jedoch gerade; sie wird lediglich
als Ganzes in Abhängigkeit von der Änderung des Wickel
durchmessers verstellt.
Damit die Leiste den Einstellvorgängen folgen kann,
sollte sie entweder aus einem biegbaren Material und/
oder aus mehreren getrennten, je für sich verstellbaren
Abschnitten bestehen. Auf diese Weise kann der Tatsache
Rechnung getragen werden, daß über die Länge der Walzen
unterschiedliche Anpassungen vorgenommen werden müssen.
Die Leisten können beispielsweise verschiebbar am Träger
gehalten sein. Günstig ist es jedoch, wenn die Leisten
schwenkbar am Träger angebracht sind. Durch dieses Ver
schwenken lassen sich die Leistenenden leicht mit Bezug
auf die Walzenoberfläche verlagern.
Hierbei sollten sich die Schwenkachsen nahe der den
Walzen zugewandten Wand des Trägers befinden. Hierdurch
ergeben sich große Schwenkwinkel, die sich mit der Ein
stellvorrichtung gut beherrschen lassen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist dafür
gesorgt, daß die Einstellvorrichtung an mit den Leisten
verbundenen Hebelarmen angreifen. Dies erlaubt ein siche
res Verschwenken der Leisten.
Vorzugsweise erstrecken sich die Einstellvorrichtungen
von einer Angriffsstelle an der Leiste nahe der den
Walzen zugewandten Wand des Trägers bis zu einer Betäti
gungsstelle an der gegenüberliegenden Trägerwand. Dies
erlaubt eine bedienungsfreundliche Feineinstellung. Denn
die Betätigungsstellen befinden sich am gut zugänglichen
Rücken des Trägerprofils.
Insbesondere kann die Einstellvorrichtung eine Stange
aufweisen, die mit Hilfe einer Schraubvorrichtung axial
verstellbar ist. Dies ergibt eine sehr einfache Konstruk
tion. Diese Stange läßt sich nicht nur anwenden, wenn
die Leisten verschwenkbar sind, sondern auch dann, wenn
sie durch Verschieben verstellbar sind.
Die Schraubvorrichtung sollte selbsthemmend ausgebildet
sein. Nach einer Verstellung bedarf es dann keiner Lage
sicherung mehr.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeich
nung dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Schutz
vorrichtung und den angrenzenden Teil zweier
Walzen,
Fig. 2 die gleiche Schutzvorrichtung in Verbindung mit
anderen Walzen.
In Fig. 1 bildet eine untere Walze 1 und eine obere
Walze 2, die sich in Richtung der Pfeile P 1 und P 2 dre
hen, einen Einlaufspalt 3 für Bahnmaterial, das über
die untere Walze 1 zugeführt und über die obere Walze
2 abgeführt wird.
Eine Schutzvorrichtung 4 weist einen Träger 5 auf, der
durch ein Strangpreß-Hohlprofil gebildet wird. Der Trä
ger 5 ist an beiden Enden in Lagern 6 an Schwenkhebeln
gehalten, so daß der Träger 5 aus der veranschaulichten
Arbeitsstellung in eine abgeschwenkte und den Spalt
3 zugänglich machende Ruhestellung verlagert werden
kann. Eine Leiste 7 steht der Oberfläche 8 der unteren
Walze 1, eine Leiste 9 der Oberfläche 10 der oberen
Walze 2 gegenüber. Die Leisten bestehen aus einem bieg
samen oder elastischen Material, insbesondere Kunststoff.
Die Leiste 7 ist stellenweise über Scharniere 11, die
Leiste 9 stellenweise über Scharniere 12 am Träger 5
befestigt. Somit ergeben sich Schwenkachsen 13 bzw.
14 für die Abschnitte der Leisten 7 und 9. Diese lassen
sich daher entsprechend den Pfeilen P 3 bzw. P 4 ver
schwenken.
Über die Länge des Trägers verteilt sind mehrere Ein
stellvorrichtungen 15 für die Leiste 7 und mehrere Ein
stellvorrichtungen 16 für die Leiste 9 vorgesehen. Diese
Einstellvorrichtungen haben alle den gleichen Aufbau;
sie werden anhand der Einstellvorrichtung 16 näher erläu
tert. Eine in Richtung des Pfeiles P 5 axial hin und
her bewegliche Stange 17 ist an einem mit der Leiste 9
verbundenen Hebelarm 18 angelenkt; dies ergibt eine
Angriffsstelle an der Leiste. Das andere Ende der Stan
ge 17 ist gelenkig mit einem Schraubstutzen 19 verbunden,
der in eine Gewindebuchse 20 eingreift. Der Kopf 21
der Gewindebuchse 20 bildet eine Betätigungsstelle,
die durch Rotation eine Axialbewegung der Stange 17
hervorruft. Die so gebildete Schraubvorrichtung 22 ist
selbsthemmend ausgelegt, indem das Gewinde eine entspre
chend kleine Steigung aufweist.
Im Betrieb wird der Träger 5 aus seiner Ruhelage in
die veranschaulichte Arbeitsstellung gebracht. Als dann
wird mittels der Einstellvorrichtung 15 der in der
Schnittebene befindliche Abschnitt der Leiste 7 in die
voll ausgezogene Position geschwenkt. Eine entsprechende
Einstellung erfährt der Abschnitt der Leiste 9 durch
die Einstellvorrichtung 16. Gestrichelt ist eine andere
Schnittebene der Walzen dargestellt. Dort wird der Ab
schnitt 7′ der Leiste 7 mit Hilfe der dort befindlichen
Einstellvorrichtung 15 in die gestrichelte Position
geschwenkt. Und in gleicher Weise wird der Abschnitt
9′ der Leiste 9 mit Hilfe der dort befindlichen Ein
stellvorrichtung 16 in die gestrichelt gezeichnete Posi
tion geschwenkt. Über die gesamte Länge der Walzen ergibt
sich daher ein Sicherheitsabstand a, der einerseits
klein genug ist, um den Sicherheitsvorschriften zu ge
nügen, andererseits aber ein Aufsetzen der Leiste auf
der Walzenoberfläche ausschließt.
In Fig. 2 ist die gleiche Schutzvorrichtung 4 in Verbin
dung mit einer unteren Walze 101 größeren Durchmessers
und einer oberen Walze 102 kleineren Durchmessers ver
anschaulicht. Wie ein Vergleich mit Fig. 1 zeigt, ist
der Träger um seine Lager 6 etwas verdreht worden, um
eine grobe Anpassung an die geänderten Durchmesserver
hältnisse vorzunehmen. Wiederum können durch Betätigen
der Einstellvorrichtungen 15 bzw. 16 die Leiste 7 bzw.
9 abschnittsweise in die richtige Lage geschwenkt werden,
in der sie den richtigen Sicherheitsabstand besitzen.
Wenn die untere Walze 101 abgedreht wird und daher den
kleineren Durchmesser mit der gestrichelt gezeichneten
Oberfläche hat, kann die Leiste 7 abschnittsweise in
die ebenfalls gestrichelte Lage verschwenkt werden.
Von der dargestellten Ausführungsform kann in vielerlei
Hinsicht abgewichen werden, ohne den Grundgedanken der
Erfindung zu verändern. Der Träger 5 kann auch aus meh
reren Winkelblechen zusammengesetzt sein. Er kann auch
in bekannter Weise mit Kunststoff ausgeschäumt sein.
Als Einstellvorrichtungen kommen auch Zahnradgetriebe,
Exzenter u. dgl. in Betracht.
Claims (9)
1. Schutzvorrichtung für den Einlaufspalt von Kalandern
und anderen Walzenmaschinen, mit einem Träger, der
an seinen Enden gehalten ist, im Betrieb eine feste
Stellung etwa parallel zum Walzenspalt besitzt und
zwei Leisten trägt, die je bis nahe an eine der den
Spalt bildenden Walzen reichen, dadurch gekennzeich
net, daß die Leisten (7; 9) am Träger (5) abschnitts
weise verstellbar angebracht sind und daß zur Verstel
lung der Abschnitte, über die Trägerlänge verteilt,
mehrere Einstellvorrichtungen (15; 16) für jede Leiste
vorgesehen sind.
2. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Leiste (7; 9) aus biegbarem Mate
rial besteht.
3. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leiste (7; 9) aus mehreren
getrennten, je für sich verstellbaren Abschnitten
besteht.
4. Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten (7; 9)
schwenkbar am Träger (5) angebracht sind.
5. Schutzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schwenkachsen (13, 14) sich nahe
der den Walzen (1, 2; 101, 102) zugewandten Wand
des Trägers (5) befinden.
6. Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellvorrichtungen
(15; 16) an mit den Leisten (7; 9) verbundenen Hebel
armen (18) angreifen.
7. Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellvorrichtun
gen (15; 16) sich von einer Angriffsstelle an der
Leiste (7; 9) nahe der den Walzen (1, 2; 101, 102)
zugewandten Wand des Trägers (5) bis zu einer Betäti
gungsstelle an der gegenüberliegenden Trägerwand
erstrecken.
8. Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellvorrichtungen
(15; 16) eine Stange (17) aufweisen, die mit Hilfe
einer Schraubvorrichtung (22) axial verstellbar ist.
9. Schutzvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schraubvorrichtung (22) selbsthemmend
ausgebildet ist.
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