DE3713642C2 - Infrarot-Pyrodetektorsystem, geeignet zur Temperaturmessung von Körpern - Google Patents
Infrarot-Pyrodetektorsystem, geeignet zur Temperaturmessung von KörpernInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Infrarot-Pyro
detektorsystem, das zur Temperaturmessung von einem Körper durch
Auswertung der von diesem auf ein Detektorsystem ausgesandten
Infrarotstrahlung geeignet ist.
Es sind Strahlungs-Temperatursensoren bekannt, die als sensor
empfindliches Material Lithiumtantalat oder ähnliches Ein
kristallmaterial haben. Aufgebaut sind solche bekannten De
tektoren so, daß zwei aus derartigem Material bestehende Sen
soren zusätzlich voneinander verschiedene Infrarotfilter be
sitzen. Ein jeder der beiden Sensoren wird mit von dem Körper
ausgesandter Infrarotstrahlung beaufschlagt, und zwar ent
sprechend den voneinander verschiedenen Filtern mit Strahlung
zweier voneinander verschiedener Wellenlängenbereiche. Aufgrund
des bekannten Wien′schen Verschiebungsgesetzes kann aus dem
Intensitätsverhältnis der elektrischen Signale der beiden auf
die verschiedenen Wellenlängenbereiche ansprechenden Sensoren
auf die Temperatur des strahlenden Körpers rückgeschlossen
werden. Eine alternative Ausführung eines solchen Detektor
systems hat Filter, die zeitlich nacheinander vor nur einen
einzelnen erforderlichen Sensor geschwenkt werden. Hier erfolgt
die Auswertung nach dem Wien′schen Verschiebungsgesetz mit
Hilfe der zeitlich aufeinanderfolgend zu erhaltenden Detektor
signale.
Aus der Druckschrift US 4 258 260 ist ein Pyrodetektor mit
einem polymeren pyroelektrischen Material, wie PVDF, bekannt.
Er besitzt zwei Sensoren, die auf einander gegenüberliegenden
Seiten einer Trennwand so angeordnet sind, daß Strahlung eines
Körpers auch nur jeweils einen dieser Sensoren als Meßsensor
treffen kann. Diese Sensor hat eine strahlungsdurchlässige
Elektrode zur Nutzung der Eigenabsorption des Materials. Für
diesen einen Sensor kann außerdem fakultativ ein Filter vorgesehen
sein, das einen vorgebbaren Wellenlängenbereich der
Strahlung durchlässig ist, und zwar ohne daß dieses Filter eine
für die Wirkungsweise des Filters entscheidende Bedeutung
hätte.
In der Technik gibt es viele Fälle, in denen ein technisch ein
fach aufgebauter und wenig aufwendiger Temperatursensor
benötigt wird, z.B. um verschieden heiße Körper lediglich von
einander unterscheiden zu können, ohne daß eine exakte Tempera
turmessung erforderlich wäre. Solche Anwendungsfälle liegen
z.B. auf dem Gebiet der Robotik und der automatischen Fertigung.
Auch in der Regelungstechnik bieten sich Anwendungen für
einfache Pyrodetektorsysteme.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Infrarot-Pyro
detektorsystem mit einem solchen Aufbau anzugeben, der nur ge
ringen technischen Aufwandes bedarf, aber dennoch ausreichendes
Detektions- und/oder Unterscheidungsvermögen hinsichtlich
warmer und insbesondere heißer Körper hat.
Diese Aufgabe wird mit einem Pyrodetektorsystem mit den Merk
malen des Patentanspruches 1 gelöst und die Unteransprüche
geben weitere Ausgestaltungen eines solchen erfindungsgemäßen
Systems an.
Die vorliegende Erfindung beruht auf Erkenntnissen, die aus der
Benutzung von Pyrodetektoren gewonnen worden sind, die Sensoren
bzw. Sensorelemente besitzen, für die als pyroelektrisch wirk
sames Material Polyvinylidendifluorid-(PVDF)-Material, ins
besondere -Folie, verwendet ist. Zum Beispiel sind aus den
deutschen Patenten 29 30 632 und 36 16 374 PVDF-Pyrodetek
toren bekannt, die mit relativ geringem Aufwand herstellbar
sind, dennoch aber außerordentlich leistungsfähig sind. Als
Sensor bzw. Sensorelement ist dort PVDF-Folie mit einer Dicke
im Bereich zwischen 5 bis 30 µm verwendet, wobei die
Folie vorzugsweise freitragend in einem Rahmen aufgespannt ist.
Elektroden auf der Folienoberfläche, vorzugsweise einander auf
den beiden Folienoberflächen gegenüberliegende Elektroden,
bilden den oder einen jeweiligen Sensorbereich bzw. Sensor
element. Durch einwirkende Infrarotstrahlung entstehende Er
wärmung des PVDF-Materials im Elektrodenbereich wird durch
Änderung der elektrischen Polarisation des PVDF-Materials
zwischen den Elektroden des jeweiligen Elektrodenbereiches eine
elektrische Spannung als Signal erzeugt. Aus der Höhe der
elektrischen Spannung kann bei Berücksichtigung der bekannten
Abmessungen und Eigenschaften des PVDF-Materials auf die be
wirkte Temperaturdifferenz des PVDF-Materials geschlossen bzw.
diese bestimmt werden.
Bei der Erfindung ist für das Pyrodetektorsystem vorgesehen,
daß dieses wenigestens zwei Sensoreinrichtungen hat, die für
voneinander verschiedene Wellenlängenbereiche der Infrarot
strahlung empfindlich sind. Nach dem schon oben erwähnten
Wien′schen Verschiebungsgesetz kann bereits aus zwei
Signalwerten, die Intensitäten zweier verschiedener Wellen
längenbereiche repräsentieren, auf die Temperatur des detek
tierten Körpers bzw. zu erfassenden Körpers geschlossen werden.
Bei der Erfindung ist zum einen der Effekt ausgenutzt, daß
PVDF-Material eine erhebliche Selektivität der Empfindlichkeit
für Strahlung des Wellenlängenbereiches 7 bis 10 µm besitzt.
Dieser an sich bekannte Umstand ist bei der Erfindung in sehr
sinnvoller Weise dadurch genutzt, daß das Pyrodetektorsystem
zum einen einen solchen selektiven Sensor besitzt und der
andere erforderliche wellenlängenselektive Sensor ein solcher
ist, der über diesen Wellenlängenbereich 7 bis 10 µm hinaus
gehend empfindlich ist.
Breitbandige Sensorempfindlichkeit besitzt einen Pyrodetektor,
der ein Absorptionsmedium, vorzugsweise eine Absorptionsschicht,
besitzt, von der die dort absorbierte Wärme unmittelbar auf das
PVDF-Material übertragen wird. Nach diesem Prinzip arbeiten
z.B. Pyrodetektoren der obengenannten Patente. Die gestellte
Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch besonders vorteilhaft
gelöst, daß eine Differenzauswertung erfolgt, und zwar zwischen
dem schon erwähnten Sensor, der im Bereich von 7 bis 10 µm
eigenabsorptions-empfindlich ist, und einem Sensor, der über
diesen Wellenlängenbereich hinausgehend breitbandiger empfind
lich ist. Vorzugsweise ist eine breitbandige Empfindlichkeit im
Bereich von 3 bis 10 µm für den zweiten Sensor vorgesehen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
Die Fig. 1 zeigt ein Infrarot-Pyrodetektor
system gemäß der Erfindung mit auf einer PVDF-Folie nebeneinander angeordneten
Sensoren und
Fig. 2 zeigt einen alternativen Aufbau mit in Richtung der
Einstrahlung hintereinander liegend angeordneten PVDF-Sensoren.
Die Schnittansicht der Fig. 1 zeigt mit 2 bezeichnet eine
PVDF-Folie, auf deren Oberfläche 3 zwei Elektroden 4 und 5
aufgebracht sind. Diese Elektroden 4 und 5 können auch eine
einzige gemeinsame Elektrode bilden. Mit 6 ist eine auf der
gegenüberliegenden Oberfläche 7 der Folie 2, der Elektrode 5
gegenüberliegend angeordnete, transparente Elektrode bezeichnet.
Transparent ist diese Elektrode 6 für wenigstens den Bereich
von 7 bis 10 µm Infrarot-Wellenlänge, nämlich für den Wellen
längen-Bereich, in dem PVDF-Material hohe Eigenabsorption
aufweist. Mit 8 ist eine zweite Elektrode auf der Oberfläche 7
der Folie 2 bezeichnet. Mit 9 ist eine Absorptionsschicht für
die Infrarotstrahlung bezeichnet. Zum Beispiel besteht diese
Schicht aus einem schwarzen Lack.
Ein für das Detektorsystem der Fig. 1 vorgesehene Infrarot-
Filter ist mit 10 bezeichnet. Die von dem zu detektierenden
bzw. zu messenden Körper 11 ausgehende Infrarotstrahlung 12
wird mit Hilfe des Filters 10 derart gefiltert, daß nur noch
Infrarotstrahlung des Wellenlängenbereiches von 10 µm bis z.B.
3 µm durchgelassen wird. Diese gefilterte Strahlung 13 trifft
gleichermaßen auf den Sensor 14 mit dem Elektrodenpaar 4, 8 und
den Sensor 15 mit dem Elektrodenpaar 5, 6. Das Material der
Absorptionsschicht 9 ist so gewählt, daß von diesem Material
die gesamte Strahlung des Wellenlängenbereiches 3 bis 10 µm
absorbiert wird. Die aus der Absorption aufgenommene Wärme wird
an das PVDF-Material weitergegeben, das sich zwischen den
Elektroden 4 und 8 befindet. Diese Wärmeaufnahme führt zu einem
entsprechenden elektrischen Signal zwischen den Anschlüssen 16.
Die Eigenabsorption der PVDF im Wellenlängenbereich 7 bis 10 µm
der auftreffenden Strahlung 13 führt zu einer Erwärmung des
PVDF-Materials zwischen den Elektroden 5 und 6, d.h. des Sen
sors 15. Dies führt zu einem elektrischen Signal an den An
schlüssen 17. Bildet man jetzt die Signaldifferenz zwischen den
Signalen der Anschlüsse 16 und 17, so erhält man ein Detektor
signal, das zu erhalten wäre, wenn der Sensor 14 nur Strahlung
des Wellenlängenbereichs 3 bis 7 µm (und nicht auch bis 10 µm)
empfangen hätte. Man erhält also aus dieser Differenzbildung
ein Signal für den einen Wellenlängenbereich 3 bis 7 µm und ein
Signal für den davon verschiedenen Wellenlängenbereich 7 bis 10
µm. Die Auswertung unter Hinzunahme des Wien′schen Verschie
bungsgesetzes ermöglicht die Ermittlung eines wenigstens ange
näherten Temperaturwertes des Körpers 11.
Die Fig. 2 zeigt eine Anordnung, bei der die zwei Sensoren 14
und 15 des Detektorsystems für die Infrarotstrahlung 12 bzw. 13
hintereinandergeschaltet angeordnet sind. Einzelheiten der An
ordnung der Fig. 2, die mit denen der Fig. 1 übereinstimmen,
haben entsprechend übereinstimmende Bezugszeichen und bedürfen
keiner weiteren Erläuterung. Anstelle der in Fig. 1 der Ein
fachheit halber undurchlässigen Elektrode 5 ist bei dem Sensor
15 eine entsprechend der Elektrode 6 ebenfalls transparente
Elektrode 61 vorgesehen, nämlich damit die Strahlung 113 den
gesamten im PVDF des Sensors 15 nicht absorbierten Spektralan
teil 3 bis 7 µm umfaßt. Der Spektralanteil von 7 bis 10 µm ist
bereits durch Eigenabsorption des PVDF-Materials des Sensors 15
wegabsorbiert. Der Sensor 15 liefert bei der Ausführungsform
der Fig. 2 zwischen den Anschlüssen 17 das der Ausführungsform
der Fig. 1 entsprechende elektrische Signal. Zwischen den
Anschlüssen 116 des Sensors 14 der Ausführungsform der Fig. 2
erhält man jedoch nur noch das Signal für den Wellenlängenbe
reich 3 bis 7 µm. Die Anwendung des Wien′schen Verschiebungs
gesetzes erfolgt hier ohne die Differenzbildung der Ausführungs
form nach Fig. 1 und liefert das entsprechende Temperatur
signal des Körpers 11.
Je nach Anwendungsfall ist ein erfindungsgemäßes Infrarot-
Pyrodetektorsystem, insbesondere ein solches nach den Aus
führungsformen der Fig. 1 oder 2 in einer der betreffenden
Anwendung entsprechenden Weise eingebaut. Zum Beispiel kann ein
solches Pyrodetektorsystem in einem Spiegelsystem des Patentes
29 30 632 eingebaut sein.
Claims (3)
1. Infrarot-Pyrodetektorsystem,
geeignet zur Temperaturmessung von einem Körper durch Auswertung
der von diesem auf ein Detektorsystem ausgesandten Infrarotstrahlung,
- - mit zwei für voneinander verschiedene Wellenlängenbereiche empfindlichen pyroelektrischen Sensoren (14, 15), für die Polyvinylidendifluorid-Material als pyroelektrisch wirksames Material verwendet ist,
- - mit zwei, diese Sensoren jeweils bildenden Elektrodenbereichen (4/8, 5/6; 4/8, 61/6) mit auf den gegenüberliegenden Oberflächen (3, 7) des Materials befindlichen wenigstens je zwei Elektroden (4 und 8, 5 und 6; 4 und 8, 61 und 6), von denen wenigstens die bestrahlte Elektrode (6) des einen von dem Körper bestrahlten Sensors zur Nutzung der Eigenabsorption des Polyvinylidendifluorid-Materials dieses Sensors (15) eine transparente Elektrode (6) ist und
- - der andere, von diesem Körper ebenfalls bestrahlte Sensor (14) einen für einen ausgewählten vorgegebenen Wellenlängenbereich (13) der Infrarotstrahlung dieses Körpers (11) im wesentlichen undurchlässige Absorptionsschicht (9) besitzt und
- - mit einem zwischen dem Körper (11) und dem Detektorsystem angeordneten Filter (10), das den vorgebbaren Wellenlängenbereich (13) der gesamten Infrarotstrahlung (12) des Körpers (11) hindurchläßt, wobei dieser Wellenlängenbereich (13) größer als der Wellenlängenbereich (7 bis 10 µm) der Eigenabsorption des Polyvinylidendifluorid-Materials bemessen ist.
2. Pyrodetektorsystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch ,
daß die zwei Sensoren (14 und 15) bezogen auf die einfallende
Infrarotstrahlung (12) und bezogen auf das Filter (10) neben
einanderliegend angeordnet sind.
3. Pyrodetektorsystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
daß die zwei Sensoren (14 und 15) bezogen auf die einfallende
Infrarotstrahlung (12) und bezogen auf das Filter (10) hinter
einanderliegend angeordnet sind.
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