DE3712973A1 - Verfahren zum herstellen von hohlkoerperformteilen aus schaumstoff - Google Patents
Verfahren zum herstellen von hohlkoerperformteilen aus schaumstoffInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von
Hohlkörperformteilen aus thermoplastischen bzw. elastomeren,
insbesondere unter Anwendung von Druck und Wärme bleibend
verformbaren Schaumstoff.
Eine Reihe von insbesondere thermoplastischen, ggf. vernetzten
Schaumstoffen lassen sich vorteilhaft durch Extrusion und
nachfolgendes Ausschäumen als Bahnen oder Schlauchfolien
herstellen, wozu nur beispielsweise auf die DE-PS 19 94 130,
DE-OS 31 00 665 und DE-OS 32 37 392 verwiesen wird.
Es ist bekannt, aus diesen thermoplastischen Kunststoffen, die
in Folien-Bahnenform vorliegen, spanlos durch Tiefziehen in
Positiv- oder Negativ-Verfahren mittels Vakuum-, Überdruck-
durch Preßluft bzw. in Preßverfahren mit Patrize und Matrize
Formteile zu formen. Hierzu wird nur beispielsweise verwiesen
auf die DE-OS 25 04 691 - Tiefziehen von Kofferraummatten aus
vernetzten Polyolefin-Schaumstoffbahnen -, DE-OS 26 56 194 und
DE-PS 35 08 125 - Formen und Kaschieren von
Schaumstoffrohlingen in Pressen mit Patrize und Matrize.
Mit diesen bekannten Verformungsverfahren ist es jedoch nicht
möglich, Hohlkörperformteile aus Schaumstoffen mit einseitigem
oder beidseitigem offenen Ende und komplizierter Außenkontur
rationell herzustellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Hohlkörperformteile
aus thermoplastischen und/oder elastomeren Schaumstoffen,
ausgehend von flächigen Gebilden, wie Bahnen, Platten,
Schläuchen zu schaffen.
Die Erfindung schlägt zur Lösung dieser Aufgabe vor, daß
- a) ein im wesentlichen luftundurchlässiger bzw. mindestens eine im wesentlichen luftundurchlässige Schicht enthaltender Schaumstoff verwendet wird,
- b) aus dem Schaumstoff rohrförmige bzw. hohlkörperartige Vorformlinge gebildet werden,
- c) die Vorformlinge auf eine im thermoelastischen ggf. bis bginnenden thermoplastischen Zustandsbereich liegende Temperatur erwärmt werden,
- d) die erwärmten Vorformlinge in geteilte einen der Außenkontur eines herzustellenden Hohlkörpers entsprechenden Hohlraum aufweisende Formwerkzeuge eingeführt und
- e) in das hohle Innere der Vorformlinge erwärmte Blasluft eingeführt und diese zu dem gewünschten Hohlkörperformteil aufgeblasen und
- f) nach ausreichender Verfestigung durch Abkühlung entformt werden.
Gemäß der Erfindung werden Hohlkörperformteile aus Schaumstoff
durch Blasformen aus Schaumstoffschlauchbahnen oder
Schlauchfolien, ein- oder mehrschichtigen Aufbaus, hergestellt.
Es wird das Prinzip des Hohlkörperblasformens angewendet,
wonach aus einem geschäumten bzw. schäumbaren Rohmaterial, das
in Bahnen bzw. Folien bzw. Schlauch oder Rohr oder Hohlprofil
vorliegt, über einen Vorformling in entsprechender Größe das
gewünschte Hohlkörperformteil hergestellt wird. Insbesondere
ist an Hohlkörperformteile aus Schaumstoff gedacht, die bei
Leichtgewichtigkeit isolierende Funktionen, wie Wärmeschutz,
Kälteschutz, Schallschutz ausüben sollen, beispielsweise
Verkleidungsteile von Maschinen, Verpackungsteile,
Verpackungsbehälter, Luftzuführungskanäle, beispielsweise in
Kraftfahrzeugen, Isolierhüllen und vieles andere mehr.
Für die Anwendung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum
Herstellen von Hohlkörperformteilen durch Blasformen eignen
sich insbesondere alle thermoplastischen und/oder elastomeren
Schaumstoffe, die unter Anwendung von Druck und Wärme bleibend
verformbar sind. Dies sind bevorzugt Schaumstoffe auf Basis von
Polyolefinen, wie Polyethylen, Polypropylen,
Ethylen-Propylen-Kautschuken, Ethylen-Propylen-Dien-
Kautschuken, Ethylen-Vinyl-Acetat sowie Schaumstoffen aus
Mischungen dieser Kunststoffe. Soweit die Schaumstoffe nicht
bereits durch ihr Herstellungsverfahren geschlossenzellig bzw.
überwiegend geschlossenzellig ausgebildet sind und damit im
wesentlichen luftundurchlässig, sind die Schaumstoffe mit
mindestens einer im wesentlichen luftundurchlässigen Schicht
auszurüsten. Dies kann beispielsweise eine Oberflächenschicht
sein, die durch Versiegelung erzeugt wird. Es ist auch denkbar,
beispielsweise eine kompakte Haut, die als Schäumhaut entseht,
auf der Außen- oder Innenseite des Vorformlings vorzusehen.
Darüber hinaus ist es auch möglich, den Schaumstoff mit einer
undurchlässigen Oberflächenschicht durch Kaschieren mit einer
tiefziehbaren dehnbaren Schicht, insbesondere einer
thermoplastischen Kunststoffolie auf der späteren Außen-
und/oder Innenseite des Formkörpers vorzusehen. Mit besonderem
Vorteil und bevorzugt werden vernetzte Schaumstoffe eingesetzt,
wobei die Vernetzung je nach Herstellungsart chemisch oder
physikalisch erfolgen kann oder auch in einer besonderen
Ausbildung der Erfindung die Anwendung durch Silane vernetzter
Schaumstoffe. Die vernetzten Schaumstoffe haben den Vorteil,
daß sie eine höhere Wärmefestigkeit und hohe Elastizität
aufweisen und überwiegend geschlossenporig ausgebildet sind.
Für Formkörper mit besonders hohen Ansprüchen an die
Wärmefestigkeit können gemäß der Erfindung auch elastische
Schaumstoffe auf Basis von Polyurethanen und/oder
Polyisocyanuraten eingesetzt werden, die noch über 140°C
wärmebeständig sind.
Als Flächengebilde für die Kaschierung der Schaumstoffe,
insbesondere für die außenseitige Kaschierung der
herzustellenden Hohlkörperformteile, eignen sich insbesondere
elastische dehnbare bzw. tiefziehfähige textile Flächengebilde
aus natürlichen und/oder synthetischen Fasern, beispielsweise
in Form von Geweben, Gewirken, Vliesen, wobei auch
stretchartige Textilien vorteilhaft zur Anwendung kommen
können.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können einschichtige
Schaumstoffbahnen oder -folien zu den gewünschten Hohlkörpern
aufgeblasen werden, jedoch ist es auch möglich, mehrschichtige
Folien aus unterschiedlichen Materialien, beispielsweise
kompakten Kunststoffen und geschäumten Kunststoffschichten
einzusetzen und hieraus durch Blasformen entsprechende
Formkörper herzustellen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung bezüglich der
Verwendung von Schaumstoffen sind den Merkmalen der Ansprüche
10 bis 14 entnehmbar.
Bei der Ausbildung des Vorformlings ist darauf zu achten, daß
die Außenkontur bzw. der Außendurchmesser desselben in etwa dem
späteren Außendurchmesser des herzustellenden Formteiles
entspricht. Da eine Ausweitung des Volumens des Schaumstoffes,
auch des Außenumfanges Grenzen gesetzt sind und auch keine zu
große Verdichtung des Schaumstoffes erfolgen soll, ist es von
Vorteil, die Rohform des Vorformlings in geeigneter Weise
vorzudimensionieren, ausgerichtet am Fertigprodukt.
Zum Aufblasen können aus dem Schaumstoff rohrförmige, d. h. an
beiden Seiten offene Vorformlinge oder auch hohlkörperartige
Vorformlinge, bei denen ein Endbereich des beidseitig offenen
rohrförmigen Vorformlings bereits geschlossen ist,
beispielsweise durch Erwärmen auf Verformungs- bzw.
Schweißtemperatur und Verschließen durch Verschweißen.
Beispielsweise ist es möglich, rohrförmige Vorformlinge aus
Schaumfolienstreifen durch haftfestes Verbinden der Längskanten
zu einem Rohr und Ablängen desselben herzustellen. Es ist
jedoch auch möglich, Schaumstoffrohre direkt durch Extrusion
herzustellen und aus dem extrudierten Schaumstoffrohr durch
Ablängen die gewünschten rohrförmigen Vorformlinge zu bilden,
wobei In-line gearbeitet werden kann, d. h. die
Blasformeinrichtung direkt an die Extrusionseinrichtung sich
anschließen kann. Hierbei kann in der Weise gearbeitet werden,
daß das noch heiße Schaumstoffrohr, aus der Extrusionsdüse
austretend, zumindest im thermoelastisch verformbaren Bereich
sich befindend, in ein geöffnetes Formwerkzeug eingefahren und
beim Zusammenfahren des Formwerkzeuges das Rohrstück am oberen
Ende abgetrennt wird, danach ein Blasdorn in das offene
Rohrende eingeführt und durch Aufblasen des noch heißen Rohres
gegen die kalten Forminnenwände des Formwerkzeuges das
gewünschte Hohlkörperformteil hergestellt wird. Nach dem
Abkühlen und Verfestigen, Ausfahren des Blasdornes wird das
Formwerkzeug geöffnet und der fertige Hohlkörperformteil
ausgeworfen.
Die spanlose Formgebung durch Blasformen erfolgt bevorzugt im
thermoelastischen bis thermoplastischen Zustandsbereich des
Schaumstoffes bzw. der thermoplastischen Kunststoffe, wobei für
ein rationelles Arbeiten die Vorformlinge zumindest bis in den
thermoelastischen Zustandsbereich vorgewärmt werden, um dann in
dem Formwerkzeug durch die erwärmte Blasluft kurzzeitig bis in
den thermoplastischen Zustand erwärmt und dabei verformt zu
werden. Bei Polyolefin-Schaumstoffen wird eine gute
Blasverformung dann erreicht, wenn auch die Kernschicht des
Schaumstoffes auf eine Temperatur im Bereich von etwa 80 bis
130°C erwärmt wird und die Außenschichten, d. h. die mit der
heißen Blasluft in Berührung kommende Schicht auf eine
Temperatur von mindestens etwa 130 bis 160°C erwärmt wird. Um
ein schnelles Erwärmen des Schaumstoffes auf die ausreichende
Verformungstemperatur durch die Blasluft zu erzielen, wird
vorgeschlagen, daß die Blasluft mindestens auf eine über 30°C
höhere Temperatur als die thermoplastische Fließtemperatur des
Schaumstoffes beträgt, erwärmt wird. Andererseits ist dann
wieder eine schnelle Entformung des geformten
Hohlkörperformteiles angestrebt, die nur dann erfolgen kann,
wenn der Schaumstoff-Formkörper ausreichend schnell durch
Abkühlung sich verfestigt, d. h. aus dem thermoplastischen
Zustand wieder in den thermoelastischen bzw. festen Zustand
zurückgeführt ist. Hierzu wird in weiterer Ausbildung des
erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, daß die Forminnenwände
des Formwerkzeuges auf einer Temperatur unterhalb der
Fließtemperatur des thermoplastischen Schaumstoffes,
insbesondere unterhalb 70°C, vorzugsweise unterhalb 50°C
temperiert, d. h. gekühlt werden. Dies bewirkt nicht nur die
Ausbildung einer glatten Oberfläche an dem Hohlkörper, sondern
fördert auch das mögliche schnelle Entformen. Um ein Ankleben
des Schaumstoffes an den Forminnenwänden zu vermeiden, können
diese ggf. mit einem Trennmittel oder einer Antihaftschicht,
beispielsweise auf Basis fluorierter Kunststoffe beschichtet
sein.
Neben der In-line Verarbeitung von extrudierten geschäumten
hohlen Vorformlingen zu geblasenen Hohlkörperformteilen ist es
auch möglich, dies in einem zweistufigen Verfahren
durchzuführen. Hierbei werden in einer ersten Stufe
Vorformlinge aus Schaumstoff hergestellt, diese kalten, d. h.
Raumtemperatur aufweisenden Vorformlinge auf eine unterhalb der
thermoplastischen Fließtemperatur liegende Temperatur erwärmt
und danach in das Formwerkzeug eingebracht und mittels in den
Vorformling eingeführter auf eine der Fließtemperatur bzw. des
Fließtemperaturbereiches des Schaumstoffes mindestens
temperierte Blasluft zu dem gewünschten Hohlkörperformteil
aufgeblasen.
Um ein schnelles Entformen des Hohlkörperformteiles nach dem
Aufblasen zu ermöglichen, wird in weiterer Ausbildung der
Erfindung vorgeschlagen, daß nach dem Aufblasen und vor dem
Entformen des Hohlkörperformteiles in den Hohlkörperformteil
kalte Blasluft, beispielsweise von Raumtemperatur eingeblasen
wird, so daß Abkühlung und Verfestigung eintritt und danach die
Entformung vorgenommen werden kann.
In weiterer Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum
Herstellen von Hohlkörperformteilen aus Schaumstoff ist es auch
möglich, den Aufschäumvorgang mit dem Blasformgang zu
verbinden.
Hierzu wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
vorgeschlagen, daß das einer vernetzten und verschäumbaren, im
wesentlichen noch nicht ausgeschäumten Folie bzw. Hohlprofil,
rohrförmige Vorformlinge hergestellt und diese nach Erwärmung
bis mindestens in den thermoelastischen Zustand des
Schaumstoffes in das Formwerkzeug eingeführt und bei die
Verschäumung bewirkenden Temperaturen zu dem gewünschten
Hohlkörper mittels entsprechend temperierter Blasluft
aufgeblasen werden. Beispielsweise kann aus einer Masse auf
Basis von Polyolefinen oder eines Gemisches aus einem
Polyolefin mit Kautschuk und/oder Kunststoffen mit einem
organischen Peroxyd, einem Schäummittel und ggf. üblichen
Zusatzstoffen eine Platte oder ein Rohr oder Schlauch bei
Temperaturen unterhalb der Zersetzungstemperatur des
organischen Peroxyds und des Schäummittels extrudiert werden
und die erhaltene Platte bei einer Temperatur unterhalb der
Zersetzungstemperatur des Schäummittels vernetzt werden und
dann hieraus die gewünschten Vorformlinge hergestellt werden.
Erst beim nachfolgenden Aufblasen und Verformen der
Vorformlinge bei einer auch die Zersetzung des Schäummittels
bewirkenden Temperatur wird gleichzeitig ausgeschäumt und der
gewünschte geschäumte Hohlkörperformteil erhalten. Bei dem
vorgenannt beschriebenen Verfahren ist es auch möglich, ohne
ein organisches Peroxyd zur Vernetzung zu arbeiten und anstelle
dessen eine physikalische Vernetzung des extrudierten
Hohlprofils oder Platte vorzunehmen, die dann zu den
gewünschten Vorformlingen verarbeitet wird.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist es aber auch möglich,
die gewünschten Hohlkörperformteile aus Schaumstoff in der
Weise herzustellen, daß aus einer vernetzbaren, im wesentlichen
noch unvernetzten Schaumstoffolie oder Schaumstoffrohr die
rohrförmigen Vorformlinge hergestellt und in dem Formwerkzeug
zu dem gewünschten Hohlkörper aufgeblasen und nach dem
Entformen erst die Hohlkörperformteile vernetzt werden. Diese
Vernetzung kann entweder physikalisch erfolgen oder aber auch
beispielsweise in Gestalt der Silanolvernetzung, indem
Vorformlinge aus einer entsprechenden Zusammensetzung verwendet
werden.
Darüber hinaus ist es auch möglich, das erfindungsgemäße
Verfahren in der Weise durchzuführen, daß aus einer
vernetzbaren und verschäumbaren thermoplastischen Formmasse bei
unterhalb der die Verschäumung und Vernetzung bewirkenden
Temperaturen ein Hohlkörpervorformling geformt wird,
beispielsweise durch Spritzen oder Extrudieren, und dieser
Hohlkörpervorförmling anschließend in einem Blasformwerkzeug
mit geteiltem Formwerkzeug und Blasdorn zu dem gewünschten
Hohlkörperformteil unter Ausschäumen geformt wird, wobei die
Vernetzung entweder gleichzeitig mit dem Ausschäumen erfolgen
kann oder aber später nach dem Entformen des
Hohlkörperformteiles physikalisch oder durch Silanolvernetzung
durchgeführt werden kann.
Die so hergestellten Hohlkörperformteile können noch je nach
Gestalt entgratet, beschnitten und besäumt werden.
Das Prinzip der Silanolvernetzung von Polyolefinen und
Schäumen hieraus ist beispielsweise in den DE-AS 19 63 571
und 21 51 270 beschrieben.
Entsprechend zusammengesetzte Formmassen mit Schäummitteln
können nach entsprechender Verarbeitung auch für die vorliegende
Erfindung verwendet werden.
Die Erfindung wird in der Zeichnung beispielhaft erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen schematischen Verfahrensablauf und
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Lüftungskanals.
In der Fig. 1 ist der Verfahrensablauf des
Extrusions-Blasformens schematisch dargestellt. Das Herstellen
von blasgeformten Hohlkörpern aus Schaumstoff wird hieran
erläutert.
Es stellen
Idie Extrusionsphase
IIdie Abschneidephase
IIIdie Blasphase
IVdie Entformungsphase
dar.
Es bedeuten 1 Extruder, 2 Düse, z. B. Ringdüse für zu
extrudierende Rohrform, Schlauch oder Hohlprofil 3, 6 ein
geteiltes Formwerkzeug mit Formwerkzeughälften 6 a, b mit
Kühlkanälen 4 und Hohlform 5, 7 Schließbewegung des
Formwerkzeuges, 8 Bewegungsrichtung für das Schneidtrennmesser
9, 10 Grat, 11 Bewegungsrichtung des Formwerkzeuges 6 zur
Blasstation 12 mit Blasdorn 13, Blasluft 14, im Inneren des
Rohrabschnittes 3 a, Öffnungsbewegung 15 des Formwerkzeuges
6 a, b, 16 Auswerfen (Entformen) des Hohlkörperformteiles 30.
Nach dem Einführen des kontinuierlich aus der Düse 2 des
Extruders 1 austretenden geschäumten bzw. angeschäumten und
sich noch im Ausschäumungsvorgang befindlichen Schlauches 3 aus
thermoplastischer Eintreibmittel enthaltender Schmelze in das
geöffnete Formwerkzeug 6 a, b, siehe Station I, werden
anschließend die Formwerkzeughälften 6 a, b in Pfeilrichtung 7
geschlossen und hierbei der Vorformling 3 a in diesem Fall als
rohrförmiger Abschnitt von dem extrudierten Schlauch durch das
Trennmesser 9, siehe Station II, abgeschnitten. Der Vorformling
3 a wird - je nach herzustellender Hohlkörpergestalt ggf. am
anderen Ende durch Einklemmen zwischen den zusammen gefahrenen
Formwerkzeughälften am Boden zusammengefügt und überstehender
Grat 10 an der Schneidkante abgetrennt. Anschließend wird das
mit dem Vorformling bestückte Formwerkzeug 6 in
Pfeilrichtung 11 zur Blasstation 12, siehe Pfeil 11, bewegt.
Hier wird der Blasdorn 13 in das obere offene Ende des
Vorformlings 3 a eingeführt und durch Aufblasen des noch heißen,
d. h. thermoelastischen bis thermoplastischen Vorformlings 3 a
gegen die gekühlten Forminnenwände des Formwerkzeuges 6 der
gewünschte Hohlkörper geformt. Der eingeführte Blasdorn kann
zugleich als Festhaltevorrichtung oder Kalibriervorrichtung für
das obere Ende des Vorformlings 3 a gegenüber dem Formwerkzeug
dienen. Nach dem Aufblasen mit erwärmter Blasluft kann durch
Nachblasen von kalter Luft das Blasteil gekühlt werden, wobei
die kalte Luft entweder ebenfalls durch den Blasdorn eingeführt
wird, wobei jedoch der Blasdorn ein Stück aus dem Formwerkzeug
herausgefahren werden kann, um eine Entlüftung zu ermöglichen.
Es ist aber auch möglich, den Blasdorn ganz aus dem
Formwerkzeug herauszufahren und mittels einer weiteren
Kaltluftzufuhreinrichtung das Blasteil durch Einblasen von
Kaltluft zu kühlen. Anschließend erfolgt das Öffnen der
Formwerkzeughälften 6 a, b nach Rückfahren in die Position
zugeordnet zum Extruder in Pfeilrichtung 15 und das Blasteil 30
wird nach unten ausgeworfen und gleichzeitig kann wieder das
Einführen eines neuen kontinuierlich aus dem Extruder
austretenden Schlauchstückes 3 erfolgen. Das hergestellte
Blasteil 30 kann nunmehr in einer weiteren Station noch
konfektioniert werden durch Abschneiden von Boden- und
Halsabfällen und Zurichten zu dem gewünschten Fertigteil.
Sofern für den Schaumstoff eine Zusammensetzung gewählt wurde,
die auch vernetzbar ist, kann das hergestellte
Hohlkörperformteil 30, sofern es noch nicht vernetzt ist,
nunmehr nachträglich vernetzt werden, beispielsweise bei
entsprechender Zusammensetzung des Schaumstoffes durch eine
sogenannte Silanvernetzung. Beispielsweise kann für das
vorgenannte Verfahren ein flexibler geschlossenzellig
geschäumter Schaumstoff auf Basis von thermoplastischem
vernetztem Polyolefin verwendet werden, der wie folgt
hergestellt wird:
Granulatförmiges Polyolefin oder Polyolefin-Copolymer wird mit
0,5 bis 5 Gew.-% Vinyl-Silan vermischt, die erhaltene
Mischung wird unter Feuchtigkeitsabschluß einem beheizten
Mischextruder aufgegeben und bei einer Materialtemperatur
zwischen etwa 180 und 200°C zur Bildung des Pfropfpolymers
aufgeschmolzen und homogenisiert und die erhaltene
Pfropfpolymer abgekühlt und granuliert. Dann wird das
Pfropfpolymergranulat mit 0,05 bis 1 Gew.-% Katalysator zur
Feuchtigkeitsvernetzung, z. B. Dibutylzinndilaurat und ggf. 0,1
bis 2 Gew.-% Antioxydationsmittel vermischt, die erhaltene
Mischung in einem Extruder bei einer Materialtemperatur
zwischen etwa 180 und 210°C aufgeschmolzen wird, dann direkt in
die Schmelze Treibgas, beispielsweise Dichlortetrafluorethylen
oder Dichlordifluormethan in einer Menge von 10 bis 50 Gew.-%
unter Druck eingpreßt wird und die so begaste Schmelze in dem
Extruder unter Herabsetzung der Schmelzetemperatur auf etwa 95
bis 105°C gemischt und homogenisiert und extrudiert wird und
das dabei ausgeschäumte Extrudat direkt in die
Blasformwerkzeuge eingeführt und zu Blasformteilen verarbeitet
wird, wie vorangehend beschrieben.
Das hergestellte Blasformteil wird dann anschließend
Feuchtigkeit ausgesetzt, beispielsweise in einem Raum mit einer
relativen Luftfeuchtigkeit über 60% für einen Zeitraum von
2, 3 oder mehr Tagen gelagert, wobei die Feuchtigkeits
vernetzung - je nach Zusammensetzung der Schmelze - bis zu
einem Vernetzungsgrad von 70% und mehr erfolgt. Nach diesem
Verfahren werden Schaumstoffe mit geschlossenen Zellen mit sehr
guter Temperaturbeständigkeit erhalten, wenn die Schmelze aus
einem Pfropfpolymer aus Polyethylen oder einem anderen
Polyethylen-Copolymer und Vinyltrimethoxisilan geschäumt und
nach der Blasverformung feuchtigkeitsvernetzt wird. Es ist auch
möglich, bei diesem Verfahren in die Schmelze ggf. noch ein
Peroxyd, beispielsweise Dicomyperoxyd einzuführen, so daß ggf.
zusätzlich eine peroxydische Vernetzung von Polyethylen oder
Ethylen-Propylen-Copolymer erhalten wird. Das Herstellen
flexibler geschlossenzelliger Polyolefin-Schaumstoffe, die sich
für das erfindungsgemäße Herstellen von Blasformteilen eignen,
wird beispielsweise in der DE-OS 33 10 295 oder DE-OS 32 37 392
beschrieben.
Das Herstellen von überwiegend geschlossenzelliger geschäumter
unvernetzter Polyolefin-Folie, die beispielsweise aus
Niederdruckpolyethylen oder Gemischen aus
Niederdruckpolyethylen und Ethylen-Vinyl-Acetat-Copolymeren
oder Gemischen von Niederdruckpolyethylen und linearem
Polyethylen mittlerer Dichte und einem in der Wärme
zersetzbaren Treibmittel, insbesondere Acodicarbonamid wird
beispielsweise in der DE-OS 31 00 665 beschrieben. Das aus
dieser Formmasse extrudierte geschäumte Extrudat kann
beispielsweise in Hohlprofilform extrudiert werden und direkt
anschließend einer Blasformeinrichtung, wie vorangehend
erläutert, zugeführt und zu den gewünschten Blasformkörpern
verarbeitet werden. Dabei kann die endgültige Ausschäumung noch
während des Blasvorganges erfolgen.
Darüber hinaus ist es auch möglich, Blasformteile aus
Schaumstoff, der vernetzt ist und zwar chemisch vernetzt ist,
in verschiedener Ausrüstung, auch in antistatischer, d. h.
gleitfähiger Ausrüstung in Abwandlung des aus der
DE-PS 16 94 130 bekannten Verfahrens bzw. für leitfähige
Schaumstoffe nach dem in der EP-OS 01 86 887 beschriebenen
Verfahren. Hierbei wird eine Formmasse aus Polyolefinen, ggf.
elektrisch leitfähigem Ruß, Treibmittel, Vernetzungsmittel und
ggf. weiteren Zusatz- und Hilfsstoffen bei einer unterhalb der
Zersetzungstemperaturen des Vernetzungsmittels und Treibmittels
plastifiziert und in einem Extruder zu dem gewünschten
Hohlprofil, Schlauchrohr oder dergleichen extrudiert, und
vorzugweise direkt einer Blasformeinrichtung zugeführt, wie in
der Fig. 1 schematisch dargestellt. Die noch nicht vernetzten
und nicht verschäumten aus dem Extrudat hergestellten
Vorformlinge werden in der Blasform auf eine die Vernetzung des
Vorformlings und anschließende Verschäumung bewirkende
Temperatur erwärmt bei gleichzeitigem Aufblasen zu dem
gewünschten Formkörper. Nach einer ausreichenden Abkühlung
erfolgt dann die Entformung. Bei diesem Verfahren ist es auch
möglich, das Extrudat zwischenzulagern und erst später unter
Vorwärmung der Blasverformung zuzuführen. Das vorangehend
beschriebene Verfahren zum Herstellen von Schaumstoffen und
Verarbeitung zu Blasformkörpern ist auch mit physikalischer
Vernetzung anstelle chemischer Vernetzung möglich, indem keine
Vernetzungsmittel in die Formmasse eingearbeitet werden,
sondern nur Treibmittel, wie Acodicarbonamid, und das
unvernetzte und unverschäumte Extrudat einer physikalischen
Vernetzung unterworfen wird, bevor es zu den gewünschten
Hohlkörperformteilen durch Blasverformung verarbeitet wird.
Auch hier ist eine Zwischenlagerung des Extrudates, das noch
nicht ausgeschäumt ist, bis zur Vernetzung und weiteren
Verarbeitung möglich. Für das erfindungsgemäße Verfahren zum
Herstellen von Hohlkörperformteilen aus Schaumstoffen durch
Blasverformung eignen sich insbesondere thermoplastische,
flexible, überwiegend geschlossenzellige, unter Anwendung von
Druck und Wärme verformbar oder tiefziehbare Schaumstoffe,
vernetzt oder unvernetzt, physikalisch oder chemisch oder
silanvernetzt, wie sie vielfältig bekannt sind.
Gegenstand einer hilfsweisen Gebrauchsmusteranmeldung sind die
nach dem Verfahren hergestellten Produkte.
Hierbei sind verschiedene Verfahrensführungen, ausgehend von
Schaumstoffhohlprofilen oder Schaumstoffbahnen, aus denen
Vorformlinge gefertigt werden, die kalt sind und dann über
Erwärmungsschritte aufgeblasen werden bis hin zur In-Line-Ver
arbeitung verschäumen bzw. verschäumbaren Hohlprofilen,
möglich. Bei der Anwendung schäumbarer Vorprodukte, die erst
beim Aufblasen ausgeschäumt werden, ist das In-Line-Verfahren,
d. h. das von der Extrusion bzw. Spritzguß im noch warmen
verformungsfähigen Zustand sich befindende Vorprodukt direkt
nachfolgend aufzublasen, mit besonderem Vorteil anzuwenden. Das
Vernetzen der Schaumstoffe kann dabei vor, während oder nach
dem Aufblasen vorgenommen werden. In der Fig. 2 ist ein
mögliches Produkt in Gestalt des aus einem geschlossenzelligen
Polyolefinschaums einstückig aus einem rohrförmigen Vorformling
geblasenen Luftzuführungskanal 20 dargestellt, der die kleine
Einströmöffnung 21 und die große Ausströmöffnung 22 aufweist.
Claims (15)
1. Verfahren zum Herstellen von Hohlkörperformteilen aus
thermoplastischen bzw. elastomeren, insbesondere unter
Anwendung von Druck und Wärme bleibend verformbaren
Schaumstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) ein im wesentlichen luftundurchlässiger bzw. mindestens eine im wesentlichen luftundurchlässige Schicht enthaltender Schaumstoff verwendet wird,
- b) aus dem Schaumstoff rohrförmige bzw. hohlkörperartige Vorformlinge gebildet werden,
- c) die Vorformlinge auf eine im thermoelastischen ggf. bis beginnenden thermoplastischen Zustandsbereich liegende Temperatur erwärmt werden,
- d) die erwärmten Vorformlinge in geteilte einen der Außenkontur eines herzustellenden Hohlkörpers entsprechenden Hohlraum aufweisende Formwerkzeuge eingeführt,
- e) und in das hohle Innere der Vorformlinge erwärmte Blasluft eingeführt und diese zu dem gewünschten Hohlkörperformteil aufgeblasen und
- f) nach ausreichender Verfestigung durch Abkühlung entformt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Endbereich des beidseitig
offenen rohrförmigen Vorformlings auf Verformungs- bzw.
Schweißtemperatur erwärmt und zu einem geschlossenen Boden
umgeformt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß kalte Vorformlinge auf eine
unterhalb der thermoplastischen Fließtemperatur des
Schaumstoffes liegende Temperatur erwärmt werden, danach in
das Formwerkzeug eingebracht und mittels in den Vorförmling
eingeführter auf eine der Fließtemperatur bzw. dem
Fließtemperaturbereich des Schaumstoffes mindestens
temperierte Blasluft aufgeblasen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Blasluft mindestens auf eine
über 30°C höhere Temperatur als die thermoplastische
Fließtemperatur des Schaumstoffes beträgt erwärmt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Forminnenwände des
Formwerkzeuges auf einer Temperatur unterhalb der
Fließtemperatur des thermoplastischen Schaumstoffes,
insbesondere unter 70°C, vorzugsweise unterhalb 50°C,
liegende Temperatur temperiert, d. h. gekühlt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Aufblasen des
Vorformlings und vor dem Entformen des Hohlkörperformteiles
in denselben kalte Luft bis zur Verfestigung und
ausreichenden Abkühlung eingeblasen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß aus einer vernetzten und
verschäumbaren, im wesentlichen noch nicht ausgeschäumten
Folie bzw. Hohlprofil rohrförmige Vorformlinge hergestellt
und in dem Formwerkzeug bei die Verschäumung bewirkenden
Temperaturen mittels entsprechend temperierter Blasluft zu
dem gewünschten Hohlkörperformteil aufgeblasen werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß aus einer vernetzbaren, im
wesentlichen noch unvernetzten Schaumfolie bzw.
Schaumhohlprofil rohrförmige Vorformlinge hergestellt und in
dem Formwerkzeug zu dem gewünschten Hohlkörper aufgeblasen
und nach dem Entformen vernetzt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß aus einer vernetzbaren und
verschäumbaren thermoplastischen Formmasse bei unterhalb der
die Verschäumung und Vernetzung bewirkenden Temperatur ein
Vorformling geformt, beispielsweise extrudiert oder
gespritzt wird, der Vorformling anschließend in einem
Blasformwerkzeug mit Blasdorn zu dem gewünschten
Hohlkörperformteil bei das Ausschäumen und Verformen
bewirkenden Temperaturen geformt wird und entweder
gleichzeitig mit dem Ausschäumen vernetzt wird oder nach dem
Entformen vernetzt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß ein überwiegend
geschlossenzelliger Schaumstoff vorgesehen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Schaumstoff auf Basis von
Polyolefinen verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Schaumstoff mit einer
versiegelten Oberfläche verwendet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine mit einer
luftundurchlässigen, tiefziehbaren dehnbaren Schicht,
insbesondere einer thermoplastischen Kunststoffolie auf der
späteren Außen- und/oder Innenseite kaschierte
Schaumstoffolie verwendet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß Schaumstoffe mit Raumgewicht von
30 bis 200, vorzugsweise 50 bis 140 kg/cbm verwendet werden.
15. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die rohrförmigen Vorformlinge
aus Schaumstoffolienstreifen durch haftfestes Verbinden der
Längskanten zu einem Rohr und Ablängen hergestellt werden.
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