DE3708577A1 - Mit einer elektrisch leitenden und waermestrahlen reflektierenden schicht versehene autoglasscheibe - Google Patents
Mit einer elektrisch leitenden und waermestrahlen reflektierenden schicht versehene autoglasscheibeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Glasscheibe, insbesondere eine
Autoglasscheibe, mit einer elektrisch leitenden und
Waermestrahlen reflektierenden Schicht.
Glasscheiben mit elektrisch leitender
Oberflaechenbeschichtung sind in vielen Ausfuehrungen
bekannt. Ein grundsaetzliches Problem bei allen bekannten
Ausfuehrungen besteht darin, dass zur Erzielung eines
niedrigen Flaechenwiderstands der Schicht die Schicht so
dick sein muss, dass der Transmissionsgrad im Bereich des
sichtbaren Lichts sehr niedrig ist und deshalb fuer manche
Zwecke, beispielsweise fuer die Verwendung als elektrisch
heizbare Autoglasscheiben, nicht ausreicht.
Man kann zwar auch elektrisch beheizbare Autoscheiben mit
entsprechend hohem Transmissionsgrad, das heisst
entsprechend duennen Leitschichten, realisieren, doch ist
dann der Flaechenwiderstand so hoch, dass solche
Heizscheiben nicht mit der im Kraftfahrzeug verfuegbaren
Spannung von 12 Volt betrieben werden koennen, sondern eine
wesentlich hoehere Spannung erfordern. Elektrische
Spannungen bis 48 Volt sind zwar im Kraftfahrzeug
zugelassen, doch erfordern solche erhoehten elektrischen
Spannungen einen zusaetzlichen elektrischen Aufwand, der
mit nicht unerheblichen Zusatzkosten verbunden ist.
Es ist auch bekannt und ueblich, elektrisch beheizbare
Autoglasscheiben mit einer niedrigen Betriebsspannung in
der Weise herzustellen, dass auf einer Oberflaeche der
Glasscheibe schmale Heizleiter insbesondere aus einer
Metallpartikel enthaltenden Einbrennpaste bzw. Email
angeordnet und eingebrannt sind. Derartige Heizscheiben
koennen aber nicht die Funktion von Sonnenschutzglaesern
wahrnehmen, wie sie von Heizscheiben mit durchgehenden
Oberflaechenschichten erfuellt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mit einer
elektrisch leitenden und Waermestrahlen reflektierenden
Schicht versehene Glasscheibe, insbesondere fuer den
Einsatz in einem Kraftfahrzeug, zu schaffen, die
einerseits aufgrund ihrer teilreflektierenden Eigenschaften
zu einer wesentlichen Verringerung der eingestrahlten
Waermeenergie fuehrt, und die andererseits gleichzeitig
zumindest bereichsweise einen den Vorschriften
entsprechenden Transmissionsgrad und einen hinreichend
niedrigen Flaechenwiderstand aufweist, um mit den im
Kraftfahrzeug ueblichen und zulaessigen elektrischen
Spannungen betrieben werden zu koennen.
Ausgehend von einer mit einer IR-Strahlen reflektierenden
elektrisch leitenden Oberflaechenschicht versehenen
Glasscheibe wird die genannte Aufgabe erfindungsgemaess
dadurch geloest, dass die elektrisch leitende und
Waermestrahlen reflektierende Schicht einen niedrigen
Flaechenwiderstand von weniger als 2 Ohm/Quadrateinheit und
eine geringe Lichttransmission von weniger als 20%
aufweist, und dass diese Schicht wenigstens in einem
ausgewaehlten Bereich mit regelmaessigen Unterbrechungen
versehen ist derart, dass unter Bildung einer rasterartigen
oder streifenartigen Struktur die Lichttransmission in
diesem Bereich auf wenigstens etwa 40% erhoeht wird,
waehrend gleichzeitig der niedrige Flaechenwiderstand
beibehalten bzw. nicht unzulaessig erhoeht wird.
Durch die Erfindung wird also in gezielter Weise die
Transmission der Glasscheibe durch die bereichsweise
vollstaendige Entfernung der Leitschicht erhoeht, waehrend
die verbleibenden Bereiche der Leitschicht die fuer die
gesamte Heizleistung erforderliche Leitfaehigkeit
beibehalten. Durch die Ausbildung der Leitschicht als
regelmaessiges Raster wird gleichzeitig erreicht, dass auch
in diesem ausgewaehlten Bereich die Waermeschutzwirkung der
Glasscheibe in ausreichendem Masse erhalten bleibt.
Der Aufbau von elektrisch leitenden und IR-reflektierenden
Schichten, insbesondere von Mehrfachschichten, sowie
Verfahren zum Aufbringen solcher Mehrfachschichten, sind
als solche bekannt und nicht Gegenstand der Erfindung.
Die Erfindung laesst sich beispielsweise realisieren bei
duennen Leitschichten, die nach einem Vakuumverfahren
aufgebracht sind, insbesondere nach dem Verfahren der
Kathodenzerstaeubung, wobei fuer die metallische
Leitschicht insbesondere Silber verwendet wird. Wenn
aufgestaeubte Silberschichten bei einer Gleichspannung von
12 Volt eine Heizleistung von 3 bis 5 Watt/dm2 aufweisen
sollen, muss die Dicke der metallischen Leitschicht etwa
0,5 bis 1 Mikrometer betragen. Bei dieser Schichtdicke
betraegt aber die Transmission im Bereich des sichtbaren
Lichts allenfalls noch einige Prozent. Durch geeignete
Rasterausbildung der Silberschicht in der Weise, dass in
dem ausgewaehlten Sichtfeld beispielsweise etwa 40% der
Flaeche der Silberschicht in Rasterform nachtraeglich
entfernt werden, oder stattdessen beim Aufbringen der
Silberschicht durch eine entsprechende rasterfoermige
Abdeckung der Glasscheibe fuer einen rasterfoermigen
Niederschlag der Silberschicht gesorgt wird, laesst sich
die Transmission auf einen dem Anteil der nicht
beschichteten Flaeche entsprechenden Transmissionsgrad
erhoehen. Gleichzeitig bleibt die elektrische
Leitfaehigkeit auf einem Wert, wie er fuer die gewuenschte
Heizleistung erforderlich ist.
Um eine rasterfoermige Schicht bereits als solche auf die
Glasscheibe aufzubringen, kann man beispielsweise beim
Aufstaeuben der Schicht die von der Schicht freizuhaltenden
Teile der Glasoberflaeche abdecken, und zwar entweder durch
eine geeignete Rasterblende, die zwischen der
Beschichtungskathode und der Glasoberflaeche angeordnet
wird, oder durch eine entsprechende Rasterfolie, die auf
die Glasscheibe aufgebracht und nach dem Aufstaeuben der
Leitschicht entfernt wird.
Eine andere Moeglichkeit zur Realisierung solcher Raster
besteht, wie bereits erwaehnt, darin, zunaechst eine
gleichmaessige durchgehende Schicht aufzubringen und Teile
der Schicht spaeter wieder zu entfernen. Die teilweise
Entfernung der Schicht kann auf chemischem Wege,
beispielsweise durch ein geeignetes Aetzverfahren, oder
auch auf mechanischem Wege, beispielsweise mit Hilfe eines
Laserstrahls, erfolgen.
Ein Ausfuehrungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Fig.
1, die eine Ansicht einer erfindungsgemaess ausgebildeten
Autorueckwandscheibe darstellt, naeher beschrieben.
Bei der Autoglasscheibe 1 kann es sich um eine
monolythische Glasscheibe, das heisst um eine
Einscheibensicherheitsglasscheibe, oder um eine
mehrschichtige Glasscheibe, das heisst eine
Verbundsicherheitsglasscheibe handeln. Die elektrisch
leitende und IR-reflektierende Schicht ist im Fall einer
Einscheibensicherheitsglasscheibe auf der dem Fahrgastraum
zugewandten Oberflaeche der Glasscheibe angeordnet. Im Fall
einer Verbundsicherheitsglasscheibe ist die Schicht im
Innern der Verbundglasscheibe, das heisst auf einer an der
thermoplastischen Zwischenschicht anliegenden Oberflaeche
einer der die Verbundglasscheibe bildenden
Einzelglasscheiben angeordnet.
Die elektrisch leitende IR-reflektierende Schicht ist in
verschiedene Felder aufgeteilt. Durch zwei schmale
kanalartige Unterbrechungen 2 und 3, die parallel zur
oberen Kante der Glasscheibe bzw. zu deren unterer Kante
verlaufen, sind im oberen Bereich der Glasscheibe ein
streifenfoermiger Bereich 4, und im unteren Bereich der
Glasscheibe ein streifenfoermiger Bereich 5 gebildet. Diese
Bereiche stehen infolge der Unterbrechungen 2 und 3 nicht
mehr in leitender Verbindung mit dem Mittelfeld der
Leitschicht.
Im Mittelfeld besteht die Leitschicht jeweils entlang den
beiden Seitenkanten aus streifenfoermigen Feldern 6 und 7,
in denen die Leitschicht als kontinuierliche Schicht
vorliegt. Zwischen diesen streifenfoermigen seitlichen
Feldern 6, 7 ist die Schicht rasterartig ausgebildet. Die
streifenfoermigen Felder 6, 7 dienen gleichzeitig als
Sammelschienen fuer die Stromzufuehrung zu der
rasterartigen Schichtstruktur zwischen diesen Feldern. Das
Raster ist dadurch gebildet, dass in der Schicht eine
Vielzahl von regelmaessig angeordneten kleinen Feldern 8
bestehen, die im dargestellten Fall als kleine Quadrate
ausgebildet sind, in denen die elektrisch leitende
reflektierende Schicht entfernt ist. Es bleiben von der
elektrisch Leitenden reflektierenden Schicht infolgedessen
nur schmale sich kreuzende Streifen 9 erhalten, die ein
elektrisch leitendes Netzwerk bilden. Das
Flaechenverhaeltnis der unbeschichteten Quadrate 8 zu den
elektrisch leitenden Streifen 9 betraegt in diesem
rasterartigen Mittelfeld etwa 4:6, so dass der
Transmissionsgrad in diesem Mittelfeld infolgedessen
wenigstens etwa 40% betraegt.
Claims (10)
1. Glasscheibe, insbesondere Autoglasscheibe, mit einer
elektrisch leitenden und Waermestrahlen
reflektierenden Schicht, dadurch
gekennzeichnet, dass die elektrisch
leitende Schicht einen niedrigen Flaechenwiderstand
von weniger als 2 Ohm pro Quadrateinheit und eine
geringe Lichttransmission von weniger als 20%
aufweist, und dass diese Schicht wenigstens in einem
ausgewaehlten Bereich mit regelmaessig angeordneten
Unterbrechungen versehen ist derart, dass unter
Bildung einer rasterartigen oder streifenartigen
Struktur die Lichttransmission in diesem Bereich auf
wenigstens etwa 40% erhoeht wird, waehrend
gleichzeitig der niedrige Flaechenwiderstand
beibehalten bzw. nicht unzulaessig erhoeht wird.
2. Glasscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die rasterartige oder streifenartige Struktur in
der Art eines Gitter- oder Netzrasters ausgebildet
ist.
3. Glasscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass der ausgewaehlte Bereich mit
rasterartiger Schichtstruktur sich im Mittelfeld der
Glasscheibe befindet, und dass Bereiche (4; 5) mit
durchgehender Schicht sich oberhalb und unterhalb
dieses Bereichs an diesen Bereich anschliessen.
4. Glasscheibe nach einem oder mehreren der Ansprueche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich mit
rasterartiger Schichtstruktur von den sich
anschliessenden Bereichen mit durchgehender Schicht
durch kanalartige Schichtunterbrechungen (2, 3)
elektrisch getrennt ist.
5. Verfahren zur Herstellung einer Glasscheibe nach einem
der Ansprueche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
mit Hilfe eines Vakuum-Beschichtungsverfahrens eine
rasterartige Schichtstruktur aufgestaeubt wird, indem
Teile der Glasscheibe beim Aufstaeuben der Schicht
durch eine Rasterblende abgedeckt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Rasterblende in der Bestaeubungskammer in
geringem Abstand oberhalb der Glasscheibe angeordnet
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Rasterblende aus einem Papier- oder
Folienblatt besteht, das auf die Glasscheibe
aufgebracht und nach dem Aufstaeuben der Schicht
wieder entfernt wird.
8. Verfahren zur Herstellung einer Glasscheibe nach einem
der Ansprueche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
zunaechst eine durchgehende gleichmaessige elektrisch
leitende Schicht mit IR-reflektierenden Eigenschaften
auf die Glasscheibe aufgebracht und anschliessend die
fuer die Bildung des Rasters erforderlichen Teile der
Schicht wieder entfernt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die teilweise Entfernung der elektrisch leitenden
Schicht durch ein Aetzverfahren erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die teilweise Entfernung der elektrisch leitenden
Schicht mit Hilfe eines Laserstrahls erfolgt.
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