DE3708068A1 - Pharmazeutische zusammensetzung, die vinburnin enthaelt, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung zur therapie cerebrovaskulaerer erkrankungen - Google Patents
Pharmazeutische zusammensetzung, die vinburnin enthaelt, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung zur therapie cerebrovaskulaerer erkrankungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die auf oralem Wege verabreichbar ist, und Vinburnin enthält,
sowie die Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung
zur Therapie cerebrovaskulärer Erkrankungen.
Das Vinburnin, bekannt auch als (-)-Eburnamonin, ist ein
Indolalkaloid natürlichen Ursprungs mit deutlich Sauerstoff
zuführender bzw. Sauerstoff anreichernder Wirkung für das
Cerebralgewebe und mit antitoxischer (entgiftender) Eigenschaft,
bestimmt zur Behandlung der chronischen und progressiven
cerebrovascularen Insuffizienz.
Untersuchungen der Pharmakokinetik, durchgeführt an Vinburnin,
durch orale Verabreichung, haben gezeigt, daß das
Pharmazeutikum rasch absorbiert wird. Der Plasmakonzentrationspeak
wird im Abstand von weniger als einer Stunde nach
der Verabreichung erreicht, und anschließend erfolgt eine
rasche Verringerung der Hämatinsteuerung.
Die biologische Halbwertzeit ist ebenfalls kurz (102 Minuten)
und der Metabolismus ist intensiv aufgrund eines besonders
bedeutenden "ersten Leberdurchlaufs".
Die Aufrechterhaltung der wirksamen Plasmakonzentration des
Pharmazeutikums erfordert daher eine häufige Wiederholung
der Verabreichung mit einer deutlichen Störung des Patienten,
umso mehr wenn man in Betracht zieht, daß die Behandlung
durch mehrfache Anwendung des wirksamen Prinzips während
langer Dauer erfolgt.
Die Vorteile einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur
Therapie mit verzögerter Freisetzung des wirksamen Prinzips,
wie sie sich aus der Verabreichungsfrequenz, der Verringerung
der Nebenwirkungen und der Aufrechterhaltung der wirksamen
Blutkonzentration ergeben, sind seit langem bekannt.
Man hat daher verschiedene Typen für pharmazeutische Formulierungen
mit verzögerter Freisetzung, üblicher Natur, hergestellt.
Die Herstellung erfordert daher schwierige und komplexe
Verfahren und erreicht häufig nicht den gewünschten Erfolg,
wenn man die Zeit und die Quantität der Freisetzung
des wirksamen Prinzips in Betracht zieht.
Gewöhnlich sind außerdem die Formulierungen mit verlängerter
Freisetzung von einer Verringerung der Bioverfügbarkeit
des aktiven Prinzips begleitet. Insbesondere wenn
(wie im Falle des Vinburnins) das Pharmazeutikum nur wenig
löslich ist, kann eine wirksame konstante Konzentration im
Blut nicht erreicht werden.
Die pharmazeutische Vinburnin-Zusammensetzung mit lang anhaltender
Freisetzung zur oralen Verabreichung, die den Gegenstand
der Erfindung bildet, weist folgende Vorteile auf:
- - sie macht das Pharmazeutikum für den Organismus in ausreichender Menge verfügbar, um die gewünschte pharmakologische Reaktion zu liefern;
- - sie hält die Aktivität während einer ausreichenden Anzahl von Stunden aufrecht, wodurch sich eine vereinfachte Verabreichung (zwei Verabreichungen pro Tag) ermöglicht;
- - sie stabilisiert die Plasmakonzentration des aktiven Prinzips zwischen zwei aufeinanderfolgenden Verabreichungsintervallen;
- - sie läßt sich im industriellen Maßstab in einfacher und wirtschaftlicher Weise herstellen.
Gemäß einem ersten Merkmal betrifft die Erfindung eine auf
oralem Wege verabreichbare pharmazeutische Zusammensetzung,
die aus einem inerten Kern besteht, auf den mittels geeigneter
Technik das aktive Prinzip aufgetragen wird, sowie
aus einer verzögernden Membran, die aus einem anionischen
Polymeren besteht, wie ein Methacrylpolymeres, das anionische
funktionale Gruppen enthält.
Die inerten Granulate, die den Kern der Zusammensetzung
bilden, müssen bestimmten Charakteristika entsprechen.
So sollten sie aus sphärischen praktisch inerten, geruchsfreien
und geschmacklosen Teilchen mit genauen Formen und
Abmessungen bestehen und stabil gegenüber der Umwelt sein.
Besonders geeignet haben sich Granulate gezeigt, die aus
Saccharose und Stärke im gewichtsprozentualen Verhältnis
von 70-90 zu 10-30 bestehen, mit einer Korngröße von
30 bis 35 ASTM (500-600 Mikron bzw. µm), so daß 90% der
Teilchen eine Granulometrie von 30 ASTM haben, was besagt,
daß etwa 90% der Teilchen nicht durch die Maschen eines
Siebes Nr. 30, entsprechend dem Stand ASTM (American Society
for Testing and Materials Standards & Specifications),
gehen.
Inerte Granulate des angegebenen Typs sind im Handel erhältlich
oder können leicht nach üblichen Methoden hergestellt
werden.
Auf diese Granulate wird das pharmakologisch aktive Prinzip
aufgebracht.
Im vorliegenden Fall wird das aktive Prinzip aus Vinburnin
oder aus einem seiner pharmazeutisch brauchbaren Salze, die
gegebenenfalls mit einem Gleitmittel wie Talkum, Magnesiumstearat,
Calciumstearat oder anderen vermischt sein können,
und in einer Suspension dispergiert sein können, die ein
Bindemittel wie PVC, Hydroxypropylcellulose, Carboxylmethylcellulose
oder andere enthält, auf die inerten Mikrogranulate
aufgetragen, und bildet die Vorratsschicht.
Die so erhaltenen pharmazeutisch aktiven Mikrogranulate
werden mit der die Freisetzung regelnden Membran überzogen.
Pharmazeutische Präparate, die das aktive Prinzip als solches
oder vermischt mit einer anderen Komponente enthalten,
ausgewählt unter solchen, die üblicherweise für einen derartigen
Formulierungstyp verwendet werden, weisen aber keine
geeigneten Charakteristika für eine therapeutische
Verwendung des gewünschten Typs auf, man erhält nämlich
keine adäquate und konstante Freisetzung des Pharmazeutikums
im Verlauf der Zeit.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß die Zugabe zu
dem Gemisch von einer organischen Säure, wie Weinsäure,
Apfelsäure, Maleinsäure, Malonsäure und Zitronensäure (vorzugsweise
Weinsäure), als Stabilisator und gleichgewichtseinstellendes
Mittel für den pH-Wert in das Innere der Vorratsschicht,
eine konstante und regelmäßige Freisetzung
des aktiven Prinzips ermöglicht, und zwar in Funktion ihrer
verbesserten Eigenlöslichkeit bzw. intrinsischen Löslichkeit
und unabhängig vom pH-Wert der Extraktionsflüssigkeit.
Die anionischen Polymeren sind seit vielen Jahren durch
ihre Verwendung zur Herstellung von Überzügen für Tabletten
und andere orale Dosierungsformen, um eine verzögerte
oder verlängerte Freisetzung des aktiven Prinzips zu bewirken,
bekannt.
In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt bevorzugt
ein anionisches Carboxyl-Acrylpolymeres und insbesondere
ein Polymeres von Methacrylsäure, die teilweise methyl-
verestert ist, worin das Verhältnis der freien Carboxylgruppen
und der veresterten Gruppen etwa 1 : 1 beträgt
("Eudragit"® L).
Ein zweites Merkmal der Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die auf oralem Wege verabreicht wird, des vorstehend definierten
Typs.
Dieses Verfahren besteht im wesentlichen in der Anwendung
eines ausgeglichenen pH-Werts in einer Reserve- bzw. Einlagerungsschicht
des pharmakologisch aktiven Mittels auf
inerten Granulaten mit einer genau definierten Granulometrie
und der sukzessiven Beschichtung der das aktive
Prinzip enthaltenden Granulate mit einer verzögernden
Membran, die aus einem anionischen Polymeren von Methylacrylsäure,
teilweisen methyl-verestert, besteht.
Das Aufbringen der aktiven Komponente in der Form eines
Pulvers, erhalten durch Vermischen des Pharmazeutikums mit
einem geeigneten Zusatz und mit einer organischen Säure
(vorzugsweise Weinsäure), wie vorstehend angegeben, erfolgt
graduell in kleinen aufeinanderfolgenden Portionen, wobei
die inerten Granulate vorher mit einem Bindemittel befeuchtet
wurden, mit dem Ziel, die Adhäsion des Pulvers an den
Kernen zu begünstigen, oder durch direkte Verteilung der
inerten und aktiven festen Komponenten in Suspension in
der Bindemittellösung.
Ein Beispiel für ein besonders geeignetes Bindemittel ist
Polyvinylpyrrolidon in wäßrig-alkoholischer Lösung von 5%.
Die die Freisetzung regulierende umhüllende Membran wird
vorzugsweise durch Aufspritzen der Polymerlösung aufgetragen.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten Lösungsmittel
sind Lösungsmittel, die charakterisiert sind durch
eine ausreichende Flüchtigkeit, um unter den Bedingungen,
in denen sie zur Umhüllung verwendet werden, zu verdampfen,
wobei eine Schicht des gelösten Materials auf der Oberfläche
der Granulate zurückbleibt.
Beispiele für solche Lösungsmittel sind aliphatische Alkohole
wie Ethanol oder Isopropanol, Kohlenwasserstoffe wie
Methylenchlorid, Aceton oder deren Gemische.
Das Verfahren zum Auftrag der Umhüllung kann durchgeführt
werden in einer geeigneten Apparatur, die üblicherweise
zur Herstellung pharmazeutischer Formulierungen verwendet
wird, und vorzugsweise in einem Fließbett sowie in einem
Behälter mit Tauchrohr.
Die endgültige Dimension der Granulate ist vorzugsweise
800-1000 µ bzw. µm.
Die so umhüllten Granulate werden schließlich in Dosiseinheitsform
eingeschlossen, die vorzugsweise durch eine
harte Gelatinekapsel gebildet wird.
Die endgültige oral verabreichbare pharmazeutische Zusammensetzung
umfaßt so jede feste Dosierungsform, die üblicherweise
eine Tablette oder Kapsel ist.
Ein drittes Merkmal der Erfindung liegt schließlich in
einer therapeutischen Methode zur Behandlung von cerebrovaskulärer
Insuffizienz, und besteht darin, eine feste
orale pharmazeutische Zusammensetzung, die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt wurde, zu verabreichen.
Im folgenden wird in Form von Beispielen, die keine
Beschränkung darstellen sollen, ein Verfahren zur Herstellung
dieser Zusammensetzung beschrieben.
Die Menge der als Beispiele angegebenen Komponenten dient
zur Herstellung einer Kapsel Nr. 10 000.
Zu 1680 kg inerter Granulate, enthalten in einem Behälter
aus rostfreiem Stahl und in einem Bad aus einer wäßrig-
alkoholischen Lösung von Polyvinylpyrrolidon von 5%, wird
in kleinen Portionen unter Rühren ein Gemisch aus 600 g
Vinburnin, 789 g Talkum und 676 g Weinsäure eingebracht.
Am Ende des Arbeitsganges werden die Granulate getrocknet
und zur Selektion auf die geeignete Dimension von 841 bis
1100 Mikron bzw. µm gesiebt.
Die so hergestellten Mikrogranulate werden in einen Behälter
eingebracht, der mit geeigneter Geschwindigkeit gedreht
wird, und werden dann mit der Lösung der verzögernden
Membran, die aus Eudragit® L in acetonischer Lösung
besteht, wiederholt bespritzt.
Am Ende des Auftrags werden die Granulate getrocknet und
mit geeigneter Technik gesiebt.
Man bestimmt das Freisetzungsmuster wie nachstehend beschrieben.
Man füllt schließlich harte Gelatinekapseln mit einer automatischen
Verkapselungsvorrichtung.
1680 kg inerter Granulate, die sich in einem Fließbett
befinden, werden allmählich mit einer Reserveschicht umhüllt,
wobei man eine Paraffinsuspension, bestehend aus
600 g Vinburnin, 789 g Talkum, 676 g Weinsäure, dispergiert
in einer wäßrig-alkoholischen Lösung von PVP von 2,5%
verwendet.
Die Menge der in der Bindemittellösung dispergierten Substanz
beträgt 30% Gew./Vol.
Nach dem Auftrag der Reserveschicht werden die Granulate
in heißer Luft getrocknet, zur Selektion der geeigneten
Dimension gesiebt, erneut in das Fließbett eingebracht und
mit der die Freisetzung steuernden Membran, bestehend aus
Eudragit® L in einer Lösung von Aceton/Isopropanol von
6%, bespritzt.
Die erforderliche Menge an Eudragit® L, Trockensubstanz,
liegt in der Größenordnung von 101 g für die angegebene
Dosierung.
Am Ende des Auftrags werden die Granulate getrocknet und
in geeigneter Weise gesiebt.
Das Freisetzungsmuster wird wie nachstehend beschrieben
bestimmt.
Anschließend werden harte Gelatinekapseln mittels einer
automatischen Verkapselungsvorrichtung gefüllt.
Vinburnin 60 mg
Weinsäure 67,6 mg
anionisches Methacrylpolymeres 10,1 mg
Polyvinylpyrrolidon 9,7 mg
Talkum 81,1 mg
Stearinsäure 0,2 mg
inerte Mikrokapseln, zusammengesetzt
aus Saccharose und Maisstärke168,0 mg.
aus Saccharose und Maisstärke168,0 mg.
Arbeitsweise:
Extraktion in simulierter Magenflüssigkeit, nach einer Methode, berichtet in USP XXI, mittels eines Paddelrührers mit einer Umdrehung von 125 Upm.
Extraktion in simulierter Magenflüssigkeit, nach einer Methode, berichtet in USP XXI, mittels eines Paddelrührers mit einer Umdrehung von 125 Upm.
Resultate der prozentualen kumulativen Freisetzung, bezogen
auf den Inhalt:
1 Stunde 39,74
4 Stunden 72,06
8 Stunden 97,14.
4 Stunden 72,06
8 Stunden 97,14.
Die Bioverfüglichkeit der pharmazeutischen Zusammensetzung,
die den Gegenstand der Erfindung in Form einer Dosiseinheit
bildet, bestehend aus einer Kapsel mit einer Dosierung von
60 mg Vinburnin, wurde bewertet am Menschen im Vergleich
mit einer unmittelbar freisetzenden Zusammensetzung, die
üblicherweise im Handel befindlich ist, und aus einer Kapsel
mit einer Dosierung von 20 mg des aktiven Prinzips
besteht.
Die Untersuchung wird an acht unabhängig ausgewählten freiwilligen,
gesunden Erwachsenen im Alter von 22 bis 39 Jahren
durchgeführt, nach einer randomisierten Kreuz-Schemamethode.
Die nominale Verabreichungsdosis beträgt 60 mg des aktiven
Prinzips, aufgenommen über den Verdauungstrakt, einer einzigen
Kapsel der Zusammensetzung mit verzögerter Freisetzung
und dreier Kapseln einer Zusammensetzung mit sofortiger
Freisetzung.
Die Verabreichungsfrequenz beträgt 60 mg alle 12 Stunden
und die Behandlungsdauer beträgt 1 Woche für alle Zusammensetzungstypen,
bis zum Erreichen der Gleichgewichtskonditionen
(steady-state).
Die Blutentnahme zur Bestimmung der Konzentration des aktiven
Prinzips erfolgte nach nüchternem Zustand am Abend,
der den aufeinanderfolgenden Untersuchungstagen vorausgeht,
wobei jeweils am Morgen um 8.00 Uhr untersucht
wurde (T o ): 0, 1, 2, 4, 6, 8, 10, 12.
Die heparinisierten Blutproben, die kurz vorher entnommen
wurden, wurden zentrifugiert und das Plasma wurde durch
Einfrieren auf -20°C konserviert, bis zum Zeitpunkt der
Bestimmung des Gehalts an aktivem Prinzip, die durch
Fluoreszenz-Densitometrie durchgeführt wurde, nach Abtrennung
durch Dünnschichtchromatographie.
Die unter den beschriebenen experimentiellen Bedingungen erhaltenen
Plasmakonzentrationen, ausgedrückt in ng.ml-1, in
Funktion der Zeiten, und die pharmakokinetischen wesentlichen
gesammelten Parameter über die Plasmakonzentration,
sind in den Tabellen 1 und 2 aufgeführt, bezogen jeweils
auf Vinburnin, und auf seinen zirkulierenden Hauptmetaboliten.
Durch Analyse der erhaltenen Resultate der Plasmakinetik
des Vinburnins zeigt es sich, daß durch Verabreichung der
Zusammensetzung mit verzögerter Freisetzung eine beträchtliche
Verkleinerung des Konzentrationspeaks im Plasma und
eine Verlängerung der Absorption mit sich daraus ergebendem
verbessertem Gleichgewicht der minimalen Konzentrationen
in den nicht-emeralen Perioden erzielt wird.
Die Bewertung der Bioverfügbarkeit der Zusammensetzung mit
verzögerter Freisetzung im Vergleich mit der Zusammensetzung
mit rascher Freisetzung erfolgt durch Gegenüberstellung der
relativen Koordinaten zu den jeweiligen Zeiten und der
Konzentrationen der Plasmapeaks (Tabelle 1 und 2), sowie
durch Gegenüberstellung der Flächen unter den jeweiligen
Plasma-Konzentrationskurven (AUC), berechnet nach der
Trapezoidmethode (Tabelle 3).
Die Stabilität der therapeutischen Beschichtung wird
bestimmt durch Bewerten der minimalen Plasmakonzentrationen
(C min ) und der Variationsbreite der Konzentrationen,
ausgedrückt als Verhältnis der maximalen und minimalen
Konzentrationen (C max /C min ) zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Verabreichungen (Tabelle 3).
Die Analyse der in der Tabelle 3 aufgezeigten Ergebnisse
bestätigt, daß die Verabreichung der Vinburnin-Zusammensetzungen
in Mikrogranulaten mit verzögerter Freisetzung
die Variation der Plasmakonzentrationen sowohl des aktiven
Prinzips als auch seiner Metaboliten beträchtlich reduziert.
Die Bewertung der relativen mittleren Bioverfügbarkeit im
Vergleich mit AUC zeigt einen Verlust der Bioverfügbarkeit
der Zusammensetzung in Mikrogranulaten mit verzögerter
Freisetzung wie dies häufig bei Formulierungen dieses Typs
festgestellt wird.
Dieser Verlust an Bioverfügbarkeit hält sich jedoch bei
Werten unter 20%.
Die Gesamtheit der erhaltenen Resultate bestätigt den Wert
der erfindungsgemäß bereitgestellten Zusammensetzung sowie
ihre Brauchbarkeit für die therapeutische Behandlung von
cerebrovaskulären Störungen durch Verabreichung der Formulierungen.
Es werden im Organismus ausreichende Plasmakonzentrationen
aufrechterhalten, um den gewünschten pharmakologischen
Effekt zu ergeben und zwar auf lange Zeitdauer
und in stabiler und ausgeglichener Weise, verglichen
mit einer Standardformulierung.
Claims (11)
1. Feste, oral verabreichbare pharmazeutische Zusammensetzung,
enthaltend als aktives Prinzip Vinburnin oder
eines seiner pharmazeutisch brauchbaren Salze, formuliert
mit Excipienten derart, daß die Pharmakokinetik
und die Bioverfügbarkeit günstig modifiziert werden.
2. Pharmazeutische Zusammensetzung mit verzögerter Freisetzung
nach Anspruch 1, enthaltend einen inerten Kern,
auf den das aktive Prinzip aufgetragen ist, sowie eine
Beschichtung, die aus einem anionischen Polymeren besteht.
3. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 1 und 2,
worin der inerte Kern aus Granulaten aus Saccharose und
Maisstärke in einem gewichtsprozentualen Verhältnis von
70-90 zu 10-30 besteht.
4. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 1 und 2,
in der das aktive Prinzip mit einer organischen Säure
vermischt ist, die den pH-Wert innerhalb der Reserveschicht
steuert.
5. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 4, in der
die organische Säure Weinsäure ist.
6. Pharmazeutische Zusamensetzung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, in der das anionische Polymere aus
einem Polymeren von Methacrylsäure, teilweise methylverestert,
besteht, worin das Verhältnis der freien
Carboxylgruppen zu den veresterten Gruppen etwa 1 : 1
beträgt.
7. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 6, worin
das Polymere Eudragit® L ist.
8. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 7, in der Form von Mikrogranulaten
mit verlängerter Freisetzung, wobei die orale
Dosierungsform aus Tabletten oder Kapseln, vorzugsweise
Kapseln aus harter Gelatine, besteht.
9. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 8, worin das aktive Prinzip
in Dosiseinheitsform von 40 bis 150 mg, vorzugsweise
60 mg, vorliegt.
10. Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das aktive Prinzip, gegebenenfalls
vermischt mit geeigneten Excipienten, auf inerte Granulate
aufgebracht wird und daß die so erhaltenen Granulate
mit einer verzögernden Membran beschichtet werden,
die aus einem anionischen Polymeren von Methylacrylsäure,
teilweise methyl-verestert, besteht.
11. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1
bis 9, geeignet zur Behandlung von cerebrovaskulären
Störungen.
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8141 | Disposal/no request for examination |