DE3707284A1 - Elektronisches tuerschloss - Google Patents
Elektronisches tuerschlossInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektronisches Türschloß gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In der deutschen Patentanmeldung P 36 06 620.6 wird ein
elektronisches Türschloß für einen mit einem elektroni
schen Speicher für eine Schlüsselwortinformation versehe
nen elektronischen Schlüssel vorgeschlagen, dessen in ein
Schließblech eingreifende Falle zumindest von der Tür
innenseite her mittels eines Drückers betätigbar ist. Das
Türschloß hat einen ebenfalls in das Schließblech aus
schließbaren Riegel, der von einem Elektromotor eines
elektrisch steuerbaren Schließmechanismus ein- bzw. aus
geschoben wird. Eine Steuerschaltung steuert den Schließ
mechanismus abhängig von der mittels einer Leseeinrichtung
an dem elektronischen Schlüssel gelesenen Schlüsselwort
information.
In der Patentanmeldung P 36 06 620.6 wird der Bedie
nungskomfort eines elektronischen Türschlosses des vor
stehend erläuterten Typs dadurch verbessert, daß Sensoren
vorgesehen sind, die auf zwei räumlich unterschiedliche
Orientierungen des elektronischen Schlüssels ansprechen
und daß der Schließmechanismus eine elektrische Antriebs
einrichtung, insbesondere einen Elektromotor für die Auf-
und Zusperrbewegung des Riegels aufweist, die abhängig
von der mittels der Sensoreinrichtung erfaßten Orientie
rung des elektronischen Schlüssels betreibbar ist. Hier
durch wird erreicht, daß die Vorteile elektronischer
Schlösser, insbesondere die Erhöhung der Schließsicher
heit ohne Beeinträchtigung des Bedienungskomforts erhal
ten bleiben.
Bei dem in der Anmeldung P 36 06 620.6 vorgeschlagenen
Türschloß treibt der Elektromotor den Riegel über ein
Zahnstangengetriebe an. Die Blockierung des Riegels in
seinen Endstellungen erfolgt über das Zahnradgetriebe,
welches bei Gewalteinwirkung auf den Riegel beschädigt
werden kann.
Es ist Aufgabe der Erfindung, den Schließmechanismus
eines elektronischen Türschlosses der gattungsgemäßen Art
zu vereinfachen und zwar so, daß dessen elektrischer An
triebsmotor von auf den Riegel extern ausgeübten Kräften
entlastet wird.
Ausgehend von einem Türschloß der in der deutschen Patent
anmeldung P 36 06 620.6 vorgeschlagenen Art, bei welchem
der Riegel über ein Getriebe von einem Elektromotor ange
trieben wird, wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß dem Riegel ein über das Getriebe mechanisch
steuerbarer Blockierriegel zugeordnet ist, der den Riegel
zumindest in einer der Riegelendstellungen, vorzugsweise
in der in das Schließblech ausgeschlossenen Endstellung
blockiert. Zweckmäßigerweise sperrt jedoch der Blockier
riegel den Riegel in beiden Richtungen, so daß der Riegel
in beiden Endstellungen fixiert ist und sowohl gegen das
Einschieben in das Schloßgehäuse als auch gegen Heraus
ziehen geschützt ist. Das Getriebe kann so konstruiert
sein, daß der Elektromotor den Riegel sowohl ausschiebt
als auch einzieht. In einer zweckmäßigen Ausgestaltung
wird der Riegel jedoch von dem Elektromotor lediglich in
einer Richtung angetrieben. Für den Antrieb in der ent
gegengesetzten Bewegungsrichtung umfaßt der Schließmecha
nismus eine Feder, die von dem Motor gespannt wird.
Das Getriebe, bei dem es sich bevorzugt um ein Nockenge
triebe handelt, ist so gestaltet, daß es die Abtriebs
kraft des Motors lediglich in der dem Motor zugeordneten
Antriebsrichtung die Antriebskräfte übertragen kann. Wird
hingegen entgegen der Motorantriebsrichtung eine Kraft
auf den Riegel ausgeübt, so heben die Nocken des Nocken
getriebes voneinander ab und entlasten den Motor. Werden
in entgegengesetzter Richtung auf den Riegel Kräfte ausge
übt, so wird der Motor durch den Blockierriegel geschützt.
In einer einfachen und trotzdem betriebssicheren Kon
struktion ist der Blockierriegel als schwenkbar an dem
Schloßgehäuse gelagerte Blockierklinke ausgebildet, die
federnd in Blockiereingriff mit dem Riegel vorgespannt
ist und über einen Steuernockenantrieb abhängig von der
Antriebsposition des Getriebes außer Eingriff gebracht
werden kann. Die Blockierklinke greift bevorzugt unmit
telbar an dem Riegel an.
Das Türschloß weist lediglich auf der Türinnenseite, d.h.
der geschützten Seite der Türe einen mit der Falle gekup
pelten Türdrücker auf. Von der Außenseite der Türe her
wird die Falle von dem auch den Riegel antreibenden
Elektromotor betätigt. Hierzu ist vorgesehen, daß der
Riegel über die vom Blockierriegel bestimmte, das
Schließblech freigebende Endstellung hinaus in Motoran
triebsrichtung antreibbar ist und im Verlauf dieses Bewe
gungsabschnitts über einen schwenkbar am Schloßgehäuse
gelagerten, mit der Falle gekuppelten Wechselhebel die
Falle zurückzieht. Wird der Riegel nachfolgend wieder in
die durch den Blockierriegel bestimmte Endstellung ge
bracht, ist das Türschloß aufgesperrt und kann aus
schließlich über die Fallenfunktion geschlossen werden.
In Notfällen und bei einem Defekt der elektrischen Kompo
nenten muß das Türschloß von der Türinnenseite her geöff
net werden können und zwar auch dann, wenn der Riegel in
das Schließblech ausgesperrt ist. Dies läßt sich auf ein
fache Weise dadurch erreichen, daß der von der Türinnen
seite her betätigbare Drücker über eine erste Drückernuß
mit der Falle und über eine zweite Drückernuß mit dem
Riegel für die gemeinsame Zurückziehbewegung der Falle
und des Riegels gekuppelt ist. Von der Türinnenseite her
kann somit sowohl die Falle als auch der Riegel auf rein
mechanischem Weg über den Türdrücker geöffnet werden. Von
der Türaußenseite, d.h. der ungesicherten Seite der Türe
her, wird das Türschloß ausschließlich über den Elektro
motor geöffnet, der den Riegel und über einen Wechselhe
bel auch die Falle treibt.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, für elektromotorisch
angetriebene Türschlösser den Schließzustand des Riegels
zu überwachen. Diese Überwachung läßt sich vorteilhaft
auch in Verbindung mit Alarmanlagen oder Zentralschließ
anlagen ausnutzen. Bei herkömmlichen Türschließanlagen
wird der Schließzustand der Türe durch am Türrahmen
einerseits und am Türblatt andererseits angebrachter Kon
takte, insbesondere auch Reed-Kontakte, überwacht. Diese
Art der Überwachung ist jedoch unsicher und hängt von
Bautoleranzen der Türe ab. Um zu verhindern, daß der Rie
gel bei offener oder lediglich teilweise geschlossener
Türe ausgefahren wird, was zu Schäden an Schloß und
Schließblech führen kann, ist die Steuerschaltung zweck
mäßigerweise mit einem Sensor versehen, der die Position
des Schloßgehäuses relativ zum Schließblech erfaßt und die
Ansteuerung des Schließmechanismus in Ausschubrichtung des
Riegels sperrt, wenn das Türschloß relativ zur Riegelein
griffsposition des Schließblechs versetzt ist. Zweckmäßi
gerweise erfaßt der Sensor die Eingriffsposition der Falle
in das Schließblech. Als besonders geeignet haben sich
hierbei Magnetfeldsensoren, beispielsweise Hallschalter
oder dergleichen erwiesen, die in den in das Schließblech
eingreifenden Kopf der Falle eingebaut sind und so die
tatsächliche Einrastposition der Falle erfassen.
Das erfindungsgemäße Schloß eignet sich insbesondere auch für
von zentraler Stelle aus zu steuernden Schließanlagen oder
für Türschlösser, die durch Alarmanlagen oder dergleichen
überwacht werden. Um Fremdeingriffe mittels einer solchen
Überwachungsschaltung bzw. Alarmanlage betriebssicher er
kennen zu können, ist wenigstens ein weiterer, die Posi
tion des Riegels relativ zum Schließblech oder zum Schloß
gehäuse erfassender Sensor vorgesehen, der mit der Über
wachungsschaltung verbunden ist. Die Überwachungsschaltung
spricht auf die von der Steuerschaltung zum Ausschließen
des Riegels erzeugte Steuerinformation an und erzeugt ein
Meldesignal, beispielsweise ein Alarmsignal, wenn einer
der die Position des Riegels oder der Falle überwachenden
Sensoren im Widerspruch zu der Steuerinformation der
Steuerschaltung eine in das Schloßgehäuse eingeschobene
Position des Riegels oder der Falle feststellt. Das ge
waltsame Einschieben des ordnungsgemäß ausgeschlossenen
Riegels löst auf diese Weise Alarm aus. Der Sensor, bei
dem es sich wiederum vorzugsweise um einen Magnetfeld
sensor handelt, ist zweckmäßigerweise in dem in das
Schließblech ausschließbaren Teil des Riegels eingebaut
und spricht auf einen an dem Schließblech angeordneten
Magnet an. Ähnlich dem in den Kopf der Falle eingebauten
Magnetfeldsensor können auch hier die elektrischen Zulei
tungen zu dem Magnetfeldsensor vom Schloßgehäuse her zu
geführt werden, so daß eine gesonderte Verdrahtung des
Schließblechs entfällt.
Die Magnetfeldsensoren, die den Eingriff des Riegels bzw.
der Falle in das Schließblech überwachen, liefern keine
eindeutige Information über die Stellung des Riegels bzw.
der Falle relativ zum Schloßgehäuse. Zweckmäßigerweise
sind dem Riegel und der Falle zusätzliche Magnetfeldsen
soren, insbesondere Hallschalter zugeordnet, die die End
stellungen des Riegels bzw. der Falle überwachen. Diese
zusätzlichen Sensoren können als Endschalter für die Steu
erung des Elektromotors der Schließeinrichtung ausgenutzt
werden. Die Signale dieser zusätzlichen Sensoren können
aber auch miteinander verknüpft werden, um eindeutige In
formationen über die Funktionsfähigkeit des Türschlosses
und den Schließzustand seiner Falle und seines Riegels für
Überwachungszwecke zu erhalten.
Zu einem vergleichsweise manipulationssicheren Türschloß
gelangt man, wenn die Überwachungsschaltung ein Zeitglied
aufweist, welches beim befugten Auslösen der Schließbewe
gung des Riegels ausgelöst wird und von der Überwachungs
schaltung dahingehend überwacht wird, ob innerhalb der
durch das Zeitglied festgelegten Zeitspanne der Riegel
vollständig in das Schließblech einfährt, was insbesondere
durch den im Riegelkopf angeordneten Magnetfeldsensor
überwacht werden kann. Kann der Riegel innerhalb der vor
bestimmten Zeitspanne nicht in das Schließblech eingefah
ren werden, beispielsweise weil die zugehörige Schließ
blechöffnung verstopft ist oder aber durch Manipulation
der Falle das Eingreifen der Falle in das Schließblech
simuliert wurde, so wird über die Überwachungsschaltung
ein Meldesignal, d.h. Alarm, ausgelöst.
Die vorstehenden Einrichtungen zur Überwachung der Posi
tionen und Bewegungen der Falle bzw. des Riegels lassen
sich nicht nur bei Türschlössern der eingangs erläuterten
Art einsetzen, sondern auch bei sonstigen elektromotorisch
angetriebenen Türschlössern, wie sie beispielsweise in der
Patentanmeldung P 36 06 620.6 erläutert sind.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine teilweise schematische Schnittansicht eines
elektronischen Türschlosses in versperrtem Zu
stand;
Fig. 2 eine Schnittansicht des Türschlosses in aufge
sperrtem Zustand und
Fig. 3 eine Schnittansicht des Türschlosses im geöffne
ten, die Türe freigebenden Zustand.
Die Figuren zeigen ein Türschloß, an dessen Schloßgehäu
se 201 eine Falle 203 sowie ein Riegel 205 in ein Schließ
blech 207 hinein ausschließbar geführt sind. Die Falle
203 ist in einer Öffnung 209 einer Stulpschiene 211 des
Schloßgehäuses 201 sowie einem gehäusefesten Zapfen 213
geführt und wird von einer Fallenfeder 215 in Ausschließ
richtung vorgespannt. Auf der Türinnenseite, d.h. der ge
sicherten Seite der Türe ist an einer zwischen der Falle
203 und dem Riegel 205 in dem Schloßgehäuse 1 gelagerten
Achse 217 ein nicht näher dargestellter Türdrücker ange
bracht, der über eine Drückernuß 219 die Falle 203 ent
gegen der Vorspannkraft der Fallenfeder 215 in das Schloß
gehäuse 201 einzieht. Der eingezogene Zustand der Falle
203 ist in Fig. 3 dargestellt, wobei die zugehörige
Schwenkstellung der Drückernuß 219 gestrichelt eingezeich
net ist.
Auf der Türaußenseite ist kein Drücker vorgesehen. Von
der Außenseite her wird sowohl die Falle 203 als auch der
Riegel 205 von einem Elektromotor 221 geöffnet, der über
eine Steuerschaltung 223 abhängig von einer Schlüssel
wortinformation gesteuert wird, die eine elektronische
Leseeinrichtung 225 an einem in einen Schlüsselkanal 227
eingeführten elektronischen Schlüssel 229 liest. Stimmt
die gelesene Schlüsselwortinformation mit einer in der
Steuerschaltung 223 gespeicherten Information überein, so
zieht der Elektromotor 221 den Riegel 205 in die in Fig.
2 dargestellte Position in das Schloßgehäuse 201 ein. Die
Türe wird damit ausschließlich durch die von der Türin
nenseite her über den Drücker bedienbaren Falle 203 ge
sichert. Die Stromversorgung der Steuerschaltung 223, des
Elektromotors 221 und der Leseeinrichtung 225 erfolgt
über eine Leitung 231 aus einem zentralen Netzgerät 233,
welches für den Notbetrieb mit einem Akkumulator versehen
ist.
Der Riegel 205 ist in einer Öffnung 235 der Stulpschiene
211 und daran anschließenden Führungswangen 237, 239 des
Schloßgehäuses 201 verschiebbar geführt. Ein an einer
Achse 241 zwischen der Achse 217 und dem Riegel 205
schwenkbar gelagerter Nockenhebel 243, der über ein Weg
ausgleichsgelenk 245 mit dem Riegel 205 verbunden ist,
trägt auf seiner dem Riegel 205 zugewandten Seite der
Achse 241 eine Nockenbahn 247, an der eine Nockenrolle
249 eines von dem Motor 221 um eine Drehachse 251 ange
triebenen Trägerrads 253 anliegt. Bei Rotation des Trä
gerrads 253 schwenkt die Nockenrolle 249 den Nockenhebel
243 in einer Richtung, in der der Riegel 205 aus dem
Schließblech 207 in das Schloßgehäuse 201 eingezogen
wird (Fig. 2 und 3). Die Nockenbahn 247 liegt lose auf
der Nockenrolle 249 auf und wird von einer Schenkelfeder
255 gegen die Nockenrolle 249 vorgespannt. Die Schenkel
feder 255 stützt sich einerseits an der Stulpschiene 211
und andererseits an einem Arm 257 des Nockenhebels 243
ab, wobei der Arm 257 auf der zur Falle 203 weisenden
Seite der Achse 241 absteht. Die Schenkelfeder 255 treibt
den Riegel 205 in Ausschließrichtung an, wobei die Posi
tion des Riegels 205 jedoch durch die Position der
Nockenrolle 249 bestimmt wird.
Sowohl in der ausgeschlossenen Position (Fig. 1) als auch
in der eingezogenen Position (Fig. 2) wird der Riegel 205
durch eine Blockierklinke 259 gegen Krafteinwirkung von
außen blockiert. Die Blockierklinke 259 ist um eine Achse
261 schwenkbar an dem Schloßgehäuse 201 gelagert und wird
von einer Feder 263 in Eingriffsrichtung vorgespannt. Die
Blockierklinke 259 hat einen ersten, der Achse 261 ent
fernt gelegenen Klinkenzahn 265, der mit einer im Schloß
gehäuse gelegenen Ecke 267 des Riegels zusammenwirkt und
den Riegel 205 in der ausgeschlossenen Endstellung fi
xiert. Für die Fixierung in der in das Schloßgehäuse 201
eingezogenen Endstellung hat die Blockierklinke 259 einen
zweiten, der Achse 261 näher gelegenen Klinkenzahn 269,
der mit einer Klinkenaussparung 271 auf der oberen Längs
kante des Riegels 205 zusammenwirkt (Fig. 2). Zur Steue
rung der Blockierklinke 259 trägt der Nockenhebel 243
einen Zapfen 273, der mit einer Steuernockenbahn 275 der
Blockierklinke 259 abhängig von der Stellung des Nocken
hebels 243 zusammenwirkt. Die Blockierklinke 259 ist da
mit über den Elektromotor 221 steuerbar. In den in Fig.
1 und 2 dargestellten Endpositionen des Riegels 205
blockiert die Blockierklinke 259 den Riegel 205 gegen
Einschieben in das Schloßgehäuse 201 (Fig. 1) bzw. gegen
Herausziehen aus dem Schloßgehäuse (Fig. 2) und entla
stet das die Nockenrolle treibende Getriebe des Elektro
motors 221.
Der Elektromotor 221 treibt nicht nur den Riegel 205 in
Öffnungsrichtung an, sondern auch die Falle 203. Hierzu
ist ein den Verschiebeweg des Riegels 205 kreuzender
Wechselhebel 277 vorgesehen, der an einer Achse 279 des
Schloßgehäuses schwenkbar gelagert ist und mit seinem
freien Ende in eine Nut 281 der Falle 203 eingreift. Ein
vom Riegel 205 abstehender Betätigungsstift 283 schwenkt
den Wechselhebel 277 in Öffnungsrichtung der Falle 203,
wenn, wie Fig. 3 zeigt, der Riegel 205 geringfügig über
die durch den Blockierriegel 259 festgelegte Offenstel
lung des Riegels 205 hinaus in das Schloßgehäuse 201 ein
gezogen wird. Der Elektromotor 221 kann zum Öffnen der
Falle 203 über die der Offenstellung des Riegels 205 zu
geordnete Position hinaus gedreht werden. Der Klinkenzahn
269 und die Aussparung 271 sind, um dies zu ermöglichen,
in dieser Bewegungsrichtung mit Schrägflächen versehen.
Um bei einem Defekt der Elektronik oder in Notsituationen
die Türe auch bei ausgesperrtem Riegel 205 (Fig. 1) von
der Türinnenseite her über den Drücker mechanisch öffnen
zu können, sitzt auf der Achse 217 eine zweite Drückernuß
285, die mit dem Arm 257 des Nockenhebels 243 zusammen
wirkt und während des Verschwenkens der Drückernuß 219
und dem Offnen der Falle 203 über den Nockenhebel 243
auch den Riegel 205 zurückzieht. Dies ist möglich, da der
Nockenhebel 243 lose auf der Nockenrolle 249 aufliegt.
Fig. 1 zeigt das Türschloß mit in das Schließblech 207
eingerasteter Falle 203 und in das Schließblech 207 aus
geschlossenem Riegel 205. Der Klinkenzahn 265 blockiert
den Riegel 205 gegen gewaltsames Eindrücken in das
Schloßgehäuse 201. Beim Aufsperren des Schlosses mittels
des Schlüssels 229 wird der Elektromotor 221 in eine Po
sition gesteuert, in der die Nockenrolle 249 die in Fig.
2 dargestellte Position einnimmt und der Riegel 205 über
den Nockenhebel 243 in das Schloßgehäuse 201 bis in eine
Stellung eingezogen wird, in welcher der Klinkenzahn 269
in die Aussparung 271 einrastet und den Riegel 205 gegen
Ausschieben aus dem Schloßgehäuse 201 sichert. Mit Beginn
der Einziehbewegung schwenkt hierbei der Zapfen 273 die
Blockierklinke 259 außer Eingriff mit dem Riegel 205.
Zum Öffnen der Falle 203 wird die Nockenrolle 249 mittels
des Motors 221 in die in Fig. 3 dargestellte Position ge
steuert, in der der Riegel 205 über die Endposition der
Fig. 2 hinaus in das Schloßgehäuse 201 zurückgezogen ist.
In dieser Position nimmt der Riegel 205 über den Stift
283 und den Wechselhebel 277 die Falle 203 mit.
Die Position, in welcher der Klinkenzahn 269 den Riegel
205 in der Offenposition verriegelt, wird sowohl vor als
auch nach Durchlaufen der Fallenrückzugsposition durch
laufen. Zweckmäßigerweise wird der Motor 221 in der in
Drehrichtung nachfolgenden Position angehalten, um durch
einmaliges Betätigen des Schlüssels 229 die Falle 203
kurzzeitig zu öffnen und nachfolgend den Riegel 205 ge
öffnet zu halten. Die Fallenöffnungszeit kann durch Dreh
verzögerung im Betriebszustand der Fig. 3 erhöht werden.
Das Türschloß ermöglicht eine Überwachung des Schließzu
stands der Türe und eine Funktionskontrolle des Schlosses.
Es eignet sich deshalb insbesondere für Alarmanlagen,
speziell Alarmanlagen mit Blockschloßfunktion und für
Schließanlagen mit zentraler Schließfunktion. Die nach
folgend erläuterten Überwachungseinrichtungen eignen sich
auch für andere mechanische Konstruktionen von Türschlös
sern mit einer Falle und einem elektromotorisch angetrie
benen Riegel und insbesondere für Türschlösser, bei wel
chen der Riegel von einem Elektromotor sowohl eingezogen
als auch ausgeschoben wird.
In dem in das Schließblech 207 eindringenden Teil der
Falle 203 ist ein Hallschalter 287 eingebaut, der auf
einen Magnet 289 in der zugeordneten Eingriffsöffnung des
Schließblechs 207 anspricht. Der Hallschalter 287 ist mit
der Steuerschaltung 223 verbunden und gibt die Steuer
schaltung 223 für die Schließbewegung des Riegels 205 nur
dann frei, wenn die Falle 203 vollständig in das Schließ
blech 207 eingefahren ist. Auf diese Weise ist sicherge
stellt, daß die Türe vollständig geschlossen ist und nach
folgend auch der Riegel 205 in das Schließblech 207 ein
dringen kann. Beschädigungen des Schließblechs 207 werden
auf diese Weise vermieden, insbesondere dann, wenn der
Riegel entgegen der dargestellten Ausführungsform auch in
Ausschubrichtung von dem Elektromotor angetrieben wird.
Die Position der Falle 203 relativ zum Schloßgehäuse 201
wird von zwei an dem Schloßgehäuse 201 gehaltenen Hall
schaltern 291, 293 erfaßt, die auf einen an der Falle 203
angeordneten Magnet 295 jeweils in den Endstellungen der
Falle 203 ansprechen. Für das Erfassen der Endstellungen
des Riegels 205 sind in entsprechender Weise gehäusefeste
Hallschalter 297, 299 vorgesehen, die auf an dem Riegel
angeordnete Magnete 301, 303 in den Endstellungen des Rie
gels 205 ansprechen. Die Hallschalter 297, 299 sprechen
auf gesonderte Magnete 301, 303 an, können jedoch analog
der Überwachung der Falle 203 durch einen gemeinsamen
Magnet gesteuert werden. Die Hallschalter 291, 293, 301
und 303 sind mit der Steuerschaltung 223 verbunden und
bilden berührungslose Endschalter für die Steuerung des
Motors 221.
Ein weiterer Hallschalter 305 ist in dem in das Schließ
blech 207 eindringenden Teil des Riegels 205 angeordnet
und spricht auf einen in der zugeordneten Eingriffsöffnung
des Schließblechs 207 angeordneten Magnet 307 an. Die
Hallschalter 287, 305 der Falle 203 und des Riegels 205
sind an eine Überwachungsschaltung, beispielsweise eine
Alarmanlage 309 angeschlossen, die auf Manipulationen und
gewaltsame Öffnungsversuche an dem Türschloß durch Alarm
auslösung reagiert. Die Alarmanlage 309 erhält aus der
Steuerschaltung 223 ein Informationssignal, welches den
durch befugte Betätigung des Schlosses eingestellten
Schließzustand repräsentiert. Eine Speichereinrichtung 311
speichert die Schließinformation über die Betätigungsdauer
des Elektromotors 221 hinaus. Den unterschiedlichen
Schließsituationen des Türschlosses entsprechen vorbe
stimmte Kombinationen von Ausgangssignalen der Hallschal
ter 287, 291, 293, 297, 299 und 305. Die Alarmanlage 309
umfaßt Verknüpfungsschaltungen, die die Signale dieser
Hallschalter daraufhin überprüfen, ob Signalkombinationen
auftreten, die bei ordnungsgemäß geöffneter und insbeson
dere ordnungsgemäß verschlossener Türe im Normalfall auf
treten bzw. nicht auftreten. Liefert beispielsweise der
Speicher 311 ein die Verriegelung der Türe repräsentie
rendes Signal, so löst die Alarmanlage 309 Alarm aus, wenn
einer der Hallschalter ein Signal erzeugt, welches ledig
lich bei zurückgeschobener Falle 203 bzw. zurückgeschobe
nem Riegel 305 auftreten kann. Es werden logische Ver
knüpfungen der Signale der Hallschalter 287 und 305 mit
Signalen der Hallschalter 291, 293 bzw. 297 und 299 er
faßt, um Manipulationen einzelner dieser Hallschalter
durch externe Magnete zu verhindern. Darüber hinaus lassen
sich aus Verknüpfungen von Signalen der einzelnen Hall
schalter Informationen über den Schließzustand der Türe
als solcher ableiten.
Eine weitere Erhöhung der Manipulationssicherheit bringt
ein Zeitglied 313, welches durch das den Ausschubvorgang
des Riegels 205 einleitende Signal der Steuerschaltung 223
getriggert wird. Das Zeitglied 313 legt eine vorbestimmte
Zeitspanne fest, innerhalb welcher der Riegel 205 voll
ständig in das Schließblech 207 eindringen muß. Die Alarm
anlage 309 erfaßt, ob der Hallschalter 305 innerhalb der
durch das Zeitglied 313 vorbestimmten Zeitspanne anspricht
und löst Alarm aus, wenn dies nicht der Fall ist. Auf die
se Weise können beispielsweise Manipulationen des Hall
schalters 287, die das Schließen der Türe simulieren, er
kannt werden.
Claims (17)
1. Elektronisches Türschloß für einen mit einem elektro
nischen Speicher für eine Schlüsselwortinformation
versehenen elektronischen Schlüssel (229), mit einem
Schloßgehäuse (201), einer zumindest von der Türinnen
seite her mittels eines Drückers betätigbaren, in ein
Schließblech (207) eingreifenden Falle (203), einem in
das Schließblech (207) ausschließbaren Riegel (205),
einem elektrisch steuerbaren Schließmechanismus (221,
243, 249) mit einem den Riegel (205) über ein Getriebe
(243, 249) antreibenden Elektromotor (221), einer Lese
einrichtung (225) für die Schlüsselwortinformation des
elektronischen Schlüssels (229) und einer den Schließ
mechanismus (221, 243, 249) abhängig von der gelesenen
Schlüsselwortinformation steuernden
Steuerschaltung (223),
dadurch gekennzeichnet, daß
dem Riegel (205) ein über das Getriebe (243, 249)
mechanisch steuerbarer Blockierriegel (259) zugeordnet
ist, der den Riegel (205) zumindest in einer der Rie
gelendstellungen blockiert.
2. Türschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schließmechanismus eine den Riegel (205) in einer
seiner Bewegungsrichtungen antreibende Feder (255) auf
weist und daß der Elektromotor (221) den Riegel (205)
entgegengesetzt zur Federantriebsrichtung über ein
lediglich entgegengesetzt zur Federantriebsrichtung
kraftschlüssiges Getriebe (243, 249) antreibt, wobei
der Blockierriegel (259) den Riegel zumindest in der in
der Motorantriebsrichtung erreichbaren Riegelendstel
lung blockiert.
3. Türschloß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Getriebe als Nockengetriebe (243, 249) mit einer
von einer Nocke (249) abhebbaren Gegennocke (247)
ausgebildet ist.
4. Türschloß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Nockengetriebe einen am Schloßgehäuse (201)
schwenkbar gelagerten, über ein Wegausgleichsgelenk
(245) mit dem Riegel (205) gekuppelten Nockenhebel
(243) aufweist, der von einer vom Elektromotor (221)
angetriebenen Drehnocke (249) schwenkbar ist.
5. Türschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Blockierriegel als schwenkbar
an dem Schloßgehäuse (201) gelagerte Blockierklinke
(259) ausgebildet ist, die federnd in Blockiereingriff
mit dem Riegel (205) vorgespannt ist und über einen
Steuernockenantrieb (273, 275) abhängig von der An
triebsposition des Getriebes (243, 249) außer Eingriff
bringbar ist.
6. Türschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Blockierriegel (259) in beiden
Riegelendstellungen den Riegel (205) blockiert.
7. Türschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Feder (255) den Riegel (205)
in das Schließblech (207) ausschließt und der Elektro
motor (221) den Riegel (205) zurückzieht.
8. Türschloß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Riegel (205) mittels des Elektromotors (221) über
die vom Blockierriegel (259) bestimmte, das Schließ
blech (207) freigebende Endstellung hinaus in Motor
antriebsrichtung antreibbar und im Verlauf dieses Be
wegungsabschnitts über einen schwenkbar am Schloßge
häuse (201) gelagerten, mit der Falle (203) gekuppel
ten Wechselhebel (277) die Falle (203) zurückzieht.
9. Türschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Drücker über eine erste
Drückernuß (219) mit der Falle (203) und über eine
zweite Drückernuß (285) mit dem Riegel (205) für die
gemeinsame Zurückziehbewegung der Falle (203) und des
Riegels (205) gekuppelt ist.
10. Türschloß nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehachse (217) des Drückers zwischen der Falle
(203) und dem Riegel (205) angeordnet ist und daß die
zweite Drückernuß (285) an einem Arm (257) eines
schwenkbar an dem Schloßgehäuse (201) gelagerten Dop
pelarmhebels des Getriebes (243, 249) angreift, dessen
anderer Arm (243) mit dem Riegel (205) über ein Weg
ausgleichsgelenk (245) gekuppelt ist.
11. Elektronisches Türschloß für einen mit einem elektro
nischen Speicher für eine Schlüsselwortinformation ver
sehenen elektronischen Schlüssel (229), mit einem
Schloßgehäuse (201), einer zumindest von der Türinnen
seite her mittels eines Drückers betätigbaren, in ein
Schließblech (207) eingreifenden Falle (203), einem in
das Schließblech (207) ausschließbaren Riegel (205),
einem elektrisch steuerbaren Schließmechanismus (221,
243, 249, 277, 281, 283) für den Riegel (205) und die
Falle (203), einer Leseeinrichtung (225) für die
Schlüsselwortinformation des elektronischen Schlüs
sels (229) und einer den Schließmechanismus (221,
243, 249) abhängig von der gelesenen Schlüsselwort
information steuernden Steuerschaltung (223) und/oder
Alarmeinrichtung (309), insbesondere nach einem der
Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerschaltung (223) wenigstens einen Sensor (287)
aufweist, der die Position des Schloßgehäuses (201)
relativ zum Schließblech (207) erfaßt und die Ansteue
rung des Schließmechanismus (221, 243, 249) in Aus
schubrichtung des Riegels (205) sperrt, wenn das Tür
schloß relativ zur Riegeleingriffsposition des Schließ
blechs (207) versetzt ist.
12. Türschloß nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensor (287) die Eingriffsposition der Falle (203)
in das Schließblech (207) erfaßt.
13. Türschloß nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein weiterer, die Position des Riegels (205)
relativ zum Schließblech (207) oder zum Schloßgehäuse
(201) erfassender Sensor (297, 299, 305) vorgesehen ist
und daß die Sensoren (287, 297, 299, 305) mit einer
Überwachungsschaltung (309), insbesondere einer Alarm
anlage verbunden sind, die abhängig von der den Riegel
(205) ausschließenden Steuerinformation der Steuer
schaltung (223) ein Meldesignal erzeugt, wenn zumindest
einer der Sensoren (287, 297, 299, 305) eine in das
Schloßgehäuse (205) eingeschobene Position des Riegels
(205) oder der Falle (203) feststellt.
14. Türschloß nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest eine der weiteren Sensoren (299, 305) bei aus
dem Schloßgehäuse (201) ausgeschobenem Riegel (205) an
spricht, daß die Überwachungsschaltung (309) ein Zeit
glied (313) aufweist, welches abhängig von der den Rie
gel (205) ausschließenden Steuerinformation auslösbar
ist und eine vorbestimmte Zeitspanne festlegt und daß
die Überwachungsschaltung (309) das Meldesignal aus
löst, wenn innerhalb der vorbestimmten Zeitspanne
dieser eine Sensor (299, 305) keine ausgeschobene Posi
tion des Riegels (205) erfaßt.
15. Türschloß nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sensoren (287, 291, 293, 297,
299, 305) als Magnetfeldsensoren, insbesondere Hall
schalter, ausgebildet sind, welchen Magnete (289, 295,
301, 303, 307) zugeordnet sind.
16. Türschloß nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
der Riegel (205) und/oder die Falle (203) an dem in das
Schließblech (207) ausschließbaren Teil einen der
Magnetfeldsensoren (287, 305) trägt und daß an dem
Schließblech (207) in einer der Schließposition des
Riegels (205) bzw. der Falle (203) zugeordneten Posi
tion jeweils ein Magnet (289, 307) angeordnet ist.
17. Türschloß nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Riegel (205) und/oder der Falle (203)
zusätzliche, am Schloßgehäuse (201) gehaltene Magnet
feldsensoren (291, 293, 297, 299) zugeordnet sind, die
in jeweils einer der Endstellungen des Riegels (205)
bzw. der Falle (203) auf einen an dem Riegel (205) bzw.
der Falle (203) angebrachten Magnet (295, 301, 303) an
sprechen und als Endschalter zur Steuerung der Steuer
schaltung (223) ausgenutzt sind.
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