DE3701779A1 - Als stromwandler anwendbarer, linear uebertragender messgeber - Google Patents
Als stromwandler anwendbarer, linear uebertragender messgeberInfo
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Description
die Erfindung betrifft einen linear übertragenden, als Stromwandler anwendbaren
Meßgeber, beruhend auf magnetischer Spannungsmessung, der
mindestens eine ringförmige, oder ringartig geschlossene magnetische Meßspule
aufweist, von welcher der den zu messenden Strom führende Leiter
einmal oder mehrmals umschlossen wird, wobei an die Spulenanschlüsse der
Meßspule ein Meßwiderstand zum Abfühlen eines zu dem Differentialquotienten
des zu messenden Stromes proportionalen Meßsignals und/oder
ein Kondensator mit parallelgeschaltetem Verlustwiderstand zum Abfühlen
eines zu dem zu messenden Strom proportionalen integrierten Meßsignals
angeschlossen ist.
Der erfindungsgemäße Meßgeber ist geeignet, die üblichen Stromwandler
mit Eisenkern, die in der Starkstrom-Elektrotechnik zur Zeit allgemein gebräuchlich
sind, zu ersetzen. Der erfindungsgemäße Stromwandler-Meßgeber
kann weiterhin als Strommesser in einem breiten Stromstärkebereich angewendet
werden.
Meßgeber, von denen die Messung eines elektrischen Stromes aufgrund der
Messung einer magnetischen Spannung durchgeführt wird, sind aus der Fachliteratur
bekannt.
Nach dem Prinzip der magnetischen Spannungsmessung - s. z. B. Chattok,
A. P.: "On a magnetic potentiometer", Phil. Mag. and I. of Science,
24/1887/94-96 - ist die Induktionsspannung u i zwischen zwei räumlichen
Endpunkten P₁ und P₂ der Achse einer biegsamen Meßspule zu der magnetischen
Spannung U m proportional.
Bildet die Längsachse der Meßspule eine geschlossene Kurve, in welchem
Fall die räumlichen Endpunkte P₁ und P₂ koinzident sind, ist die Induktionsspannung
u i zu der ersten Ableitung der Erregung ϑ₁ nach der Zeit proportional:
worin:
ϑ₁=N₁ · i₁, und
i₁den zu messenden Strom,
N₁die Anzahl der Durchgänge des zu messenden Stromes i₁ durch die geschlossene
Achse der Meßspule und
Mdie gegenseitige Induktivität zwischen der Meßspule und dem Leiter, in
dem der zu messende Strom i₁ fließt,
bedeuten.
Der prinzipielle Aufbau des Meßgebers wird anhand der Zeichnung erläutert.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1a und 1b eine Ausführungsform einer als Stromwandler anwendbaren
ringförmigen Meßspule, durch welche ein Leiter, in dem der
zu messende Strom fließt, einmal (Fig. 1a) bzw. mehrmals
(Fig. 1b) hindurchgeführt ist;
Fig. 2a und 2b eine Ausführungsform einer als Stromwandler anwendbaren,
aus geraden Spulenabschnitten bestehenden, ringartig geschlossenen
Meßspule, durch welche ein Leiter, in dem der
zu messende Strom fließt, einmal (Fig. 2a) bzw. mehrmals
(Fig. 2b) hindurchgeführt ist;
Fig. 3 das Ersatzschaltbild eines als Stromwandler anwendbaren
Meßgebers;
Fig. 4 ein Vektordiagramm der dynamischen Funktion des Meßgebers
nach Fig. 3.
Wie aus Fig. 1a, 1b, 2a und 2b ersichtlich, ist ein Leiter V, in welchem ein
zu messender Strom i₁ fließt, durch eine ringartig geschlossene Meßspule T
hindurchgeführt. Zwischen Spulenanschlüssen K₁ und K₂ ist eine Induktionsspannung
u i zu messen, die zu der ersten Ableitung des zu messenden
Stromes i₁ nach der Zeit proportional ist.
Hinsichtlich der Genauigkeit der Messung ist es am zweckmäßigsten, die
Meßspule T, die den zu messenden Strom i₁ - oder Ströme i₁ - umschließt,
gem. Fig. 1a und 1b als gleichmäßig gewickelte, ringförmige Meßspule T
zu gestalten.
Um eine einfache und ohne Trennung des den zu messenden Strom i₁ führenden
Leiters V montierbare Ausführungsform zu schaffen, ist es zweckmäßig,
die Meßspule T nach Fig. 2a aus in Reihe geschalteten geraden
Spulenabschnitten S zusammenzustellen. In diesem Fall entstehen zwischen
den Spulenabschnitten S Zwischenspalte H, die Ungenauigkeiten bei der
Messung verursachen. Die Meßgenauigkeit kann z. B. durch Anordnung von
ferromagnetischen Einsätzen in den Zwischenspalten H reduziert werden.
Diese Ausführung bietet eine aus technologischem Gesichtspunkt günstiger
fertigbare Spulenkonstruktion, die den den zu messenden Strom i₁ führenden
Leiter V umschließend ohne Zerteilung des Leiters V montierbar ist.
In Fig. 1a und 2a wird der den zu messenden Strom i₁ führende Leiter V
von der Meßspule T einmal, und in Fig. 1b und 2b N₁-mal (dreimal) umschlossen.
Fig. 1a, 1b, 2a und 2b zeigen je eine Meßspule T. Gegebenenfalls könnten
jedoch in einer Meßanordnung mehrere in Reihe geschaltete Meßspulen beinahe
koaxial angeordnet werden.
Wie es aus dem Prinzipschaltbild in Fig. 3 hervorgeht, besteht eine an sich
bekannte Meßanordnung eines Meßgebers aus einem Leiter V, in welchem
der zu messende Strom i₁ fließt, einer mit dem Leiter V induktiv gekoppelten
Meßspule T (z. B. die Meßspule T der Fig. 1a, 1b, 2a oder 2b), einem
Meßwiderstand R k und einer mit dem Meßwiderstand R k in Reihe geschalteten
Parallelschaltung eines Kondensators C und eines Verlustwiderstandes
r. Die Reihenschaltung des Meßwiderstandes R k und des zu dem Verlustwiderstand
r parallelgeschalteten Kondensators C ist an die Spulenanschlüsse
K₁ und K₂ angeschlossen.
An dem Meßwiderstand R k ist ein Meßsignal u k , an dem Kondensator C ein
Meßsignal u c zu messen.
Die induktive Kopplung zwischen dem Leiter V und der Meßspule T ist
durch eine gegenseitige Induktivität M gekennzeichnet.
Die Impedanz Z der Meßspule T ist die Resultierende der Reaktanz der
Spuleninduktivität L und des damit in Reihe geschalteten Spulenwiderstandes
R.
Die Induktionsspannung u i in der Meßspule T, welche den zu messenden
Strom i₁ N₁-mal umschließt, wird in bekannter Weise durch die folgende
Gleichung bestimmt:
Durch die Wirkung der Induktionsspannung u i fließt im geschlossenen
Stromkreis der Meßspule T ein Sekundärstrom i₂.
Zur spezifizierten Untersuchung der obigen Meßanordnung werden die folgenden
prinzipiellen Modelle betrachtet:
1. Der parallele Verlustwiderstand r = 0;
der Stromkreis der Meßspule T schließt sich in diesem Fall über den
Meßwiderstand R k :
Der im Stromkreis der Meßspule T fließende Sekundärstrom i₂ wird in diesem Fall durch folgende Differentialgleichung bestimmt:
Der im Stromkreis der Meßspule T fließende Sekundärstrom i₂ wird in diesem Fall durch folgende Differentialgleichung bestimmt:
1. A) Im Falle, daß
ist der im Stromkreis der Meßspule T fließende Sekundärstrom
Das Meßsignal u k wird in diesem Fall also zu dem zu messenden Strom i₁
proportional:
Dieses Modell wird im weiteren "Meßgeber vom selbstintegrierenden Typ"
genannt.
Einen Meßgeber von selbstintegrierendem Typ zu gewährleisten ist in der
Praxis bei industrieller Frequenz (50 Hz, bzw. 60 Hz), sogar bei
Frequenzen bis 10 kHz wegen der erforderlichen irrealen Spulenabmessungen
nicht rationell. Es ist nachteilig bei diesem Typ weiterhin, daß die
Temperaturabhängigkeit des Spulenwiderstandes R die Meßgenauigkeit
verringert und deswegen
R k » R
erforderlich ist.
1. B) Im Falle, daß
ist der Sekundärstrom i₂ durch die folgende Beziehung bestimmt:
Da das Meßsignal u k (die Spannung am Meßwiderstand R k ) in diesem Fall
zu der ersten Ableitung des zu messenden Stromes i₁ nach der Zeit proportional
ist, wird dieses Modell im weiteren "Meßgeber vom differenzierenden
Typ" genannt.
Bei Anwendung von Meßgeräten mit großem Eingangswiderstand kann der
Wert des Meßwiderstandes R k verhältnismäßig groß sein: demzufolge wird
die Temperaturabhängigkeit des Spulenwiderstandes R hinsichtlich der
Meßgenauigkeit des Meßgebers nicht kritisch.
Da der zu messende Strom i₁ in der Starkstrom-Elektrotechnik in vielen
Fällen annähernd eine Sinuswelle ist, deren Derivierte ebenfalls sinusförmig
ist, wird der Meßgeber vom differenzierenden Typ als einfacher
Meßgeber - z. B. bei thermischem Stromschutz von Elektromotoren oder
bei Auslöseranordnungen von Leistungsschaltern usw. - häufig verwendet.
Bei praktischen Messungs- und Stromschutzaufgaben besteht jedoch meistens
die Forderung, ein Ausgangssignal am Ausgang des Meßgebers zu
schaffen, das nicht nur zu der Amplitude des zu messenden Stromes i₁
proportional, sondern auch zu dem Strom phasengleich ist. Eine mögliche
Lösung dieses Problems ist, daß die Ausgangsspannung - das Meßsignal u k
- des Meßgebers durch einen an sich bekannten elektronischen Stromkreis
integriert wird. Ein solches Modell wird im weiteren "Meßgeber vom
spannungsintegrierenden Typ" genannt.
Solche Lösungen sind zwar bekannt, jedoch nicht weit verbreitet. Sie werden
meistens für Laborzwecke benutzt: es gibt aber auch Beispiele für industrielle
Anwendungen.
Die Anwendbarkeit der Meßgeber vom spannungsintegrierenden Typ ist
durch das sogenannte "Drift-Problem" und dessen Temperaturabhängigkeit
beschränkt (s. z. B. Lebeda, S., Mähler, A.: Rogowski-Spulen zur exakten
Strommessung bei der Elektrodenregelung von Lichtbogen-Schmelzöfen;
Brown Boweri Mitteilungen 68/1981, Seite 387-389).
2. Im Falle, daß der zu dem Kondensator C parallelgeschaltete Verlustwiderstand
r bezüglich des Meßwiderstandes R k groß ist (r » R k ), ist das
Meßsignal u c die Ausgangsspannung der Meßanordnung. Wird an die Spulenanschlüsse
K₁ und K₂ ein Gerät mit verhältnismäßig großem Eingangswiderstand
angeschlossen, kann in erster Annäherung mit der Approximation
r ≅ ∞ gerechnet werden.
Das Meßsignal u c wird in diesem Fall durch die folgende Beziehung bestimmt:
Dieses Modell wird im weiteren "Meßgeber vom stromintegrierenden Typ"
genannt.
Bei einer gegebenen Kreisfrequenz l, und vorausgesetzt, daß
ω² · LC = 1, ist das integrierte Meßsignal u c zu dem zu messenden
Strom i₁ proportional und gleichzeitig phasengleich.
Der von der Temperaturabhängigkeit des Spulenwiderstandes R verursachte
Meßfehler kann durch ein ziemlich großes Verhältnis R k /R, und der durch
die vorbestimmte Kreisfrequenz ω entstehende Meßfehler kann durch ein
ziemlich großes Verhältnis
(R + R k )/l L = (R + R k ) · ω C
verringert werden.
Um den Meßfehler innerhalb des für Stromwandler vorgeschriebenen
Fehlerbereichs zu halten, müßten so große Verhältnisse R k /R und (R
+ R k )ω L realisiert werden, daß die Benutzung von Meßgebern stromintegrierenden
Typs in der Praxis nicht zweckdienlich ist.
Zur Realisierung eines den üblichen elektrischen Einheiten einer Meßschaltung
entsprechenden Signal/Rausch-Verhältnisses, sollte das integrierte
Meßsignal u c (die Ausgangsspannung) bei einem Nennwert des zu
messenden Stromes i₁ in der Größenordnung von 1 V liegen. Falls die obigen
großen Verhältnisse realisiert werden, kann die Induktionsspannung u i
in der Meßspule T bei einem verhältnismäßig breiten erforderlichen Meßbereich
des zu messenden Stromes i₁ sogar die Größenordnung von 1000 V
erreichen. Demzufolge wird die Isolierung der Meßspule T erheblich komplizierter.
Bei Stromwandlern kann in extremen Fällen mit einer Umgebungstemperatur-Änderung
von über 60°C (z. B. von -25°C bis +40°C) gerechnet werden,
die den Spulenwiderstand R einer aus Kupferdraht gewickelten Meßspule
T um etwa 25% verändert. Deswegen ist ein Verhältnis
R k /R = 10² . . . 10³ erforderlich. Eine 1-2%ige Schwankung der Kreisfrequenz
ω erfordert ein Verhältnis
(R + R k )/ω L = 10 . . . 10²,
das einem
Verhältnis R/ω L = 0,1 entspricht. Die Realisierung dieser Verhältnisse mit
einer aus Kupferdraht gewickelten Meßspule würden irreal große Spulenabmessungen
bezüglich der üblichen Stromwandler ergeben.
Wie es aufgrund der obigen Ausführungen ersichtlich ist, ist die Verwendung
der erwähnten Meßgeber-Typen als Stromwandler wegen verschiedener
Nachteile nicht zweckdienlich.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einen Meßgeber von einfacher Konstruktion,
beruhend auf magnetischer Spannungsmessung, zu schaffen, der
eine bessere lineare Signalübertragung gewährleistet und deswegen den
Genauigkeitsnormen für Stromwandler besser entspricht als die herkömmlichen -
üblicherweise aus Kupferdraht gewickelten und einen Eisenkern
enthaltenden - Stromwandler. Unter besserer Signalübertragung wird in
diesen Sinn verstanden, daß ein Spannungssignal am Ausgang des Meßgebers
gemessen wird, welches zu dem zu messenden Strom in einem breiten
Stromintervall proportional ist, und daß die Meßgenauigkeit von den Umgebungstemperaturänderungen
in einem verhältnismäßig breiten Temperaturbereich
praktisch unabhängig ist.
Es ist Ziel der Erfindung weiterhin, Mängel der bekannten Lösungen
hinsichtlich ihrer Anwendung als Stromwandler zu elimieren, und eine
einfache und verhältnismäßig billig herstellbare Konstruktion mit rationellen
Abmessungen zu schaffen.
Die zum Ziele gesetzte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
in einem an sich bekannten Meßgeber - an dessen Eingang ein zu messender
sinusförmiger Strom i₁ gegeben wird -, der mindestens eine ringartig
geschlossene magnetische Meßspule T aufweist, welche den den zu messenden
den Strom i₁ führenden Leiter mindestens einmal umschließt, und bei dem
an die Spulenanschlüsse K₁, K₂ der Meßspule T ein Meßwiderstand R k
zum Abfühlen eines zu dem Differentialquotienten des zu messenden Stromes
i₁ proportionalen Meßsignals u k und/oder ein Kondensator C mit
einem parallelgeschalteten Verlustwiderstand r zum Abfühlen eines zu
dem zu messenden Strom i₁ proportionalen integrierten Meßsignal u c angeschlossen
ist, die Meßspule T aus einem Material gestaltet ist, dessen
spezifischer Widerstand erheblich größer ist und dessen Temperaturkoeffizient
zugleich kleiner ist als der spezifische Widerstand bzw. der Temperaturkoeffizient
der allgemein gebräuchlichen Materialien - z. B. des Kupferdrahtes.
Erfindungsgemäß ist das Material der Meßspule durch einen
spezifischen Widerstand von größer als 9 · 10-8 Ωm und einem Temperaturkoeffizienten
zwischen -2 · 10-3 K-1 und +2 · 10-3 K-1 gekennzeichnet.
Dieses Material ist vorzugsweise z. B. Manganin, dessen spezifischer Widerstand
4,3 10-7 Ωm ist und dessen Temperaturkoeffizient etwa 10-5
K-1 ist. Durch die erfindungsgemäße Wahl des Materials der Meßspule(n)
wird erreicht, daß
- - der Meßgeber mit rationalen Spulenabmessungen realisierbar ist,
- - der Spulenwiderstand unabhängig von den Umgebungstemperaturänderungen in einem ziemlich großen Temperaturbereich praktisch konstant ist, und
- - die Spannungsbeanspruchung zwischen den Lagen der Spule(n) sogar bei Kurzschlußstromwerten des zu messenden Stromes i₁ gering ist und so die innere Isolierung der Meßspule nicht gefährdet wird.
In der günstigsten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Meßgebers -
z.×B. in Form eines Meßgebers vom stromintegrierenden Typ, wo der Wert
des Meßwiderstandes R k annähernd Null ist - kann der Spulenwiderstand
R, die Spuleninduktivität L, der Kondensator C und der zum Kondensator
C parallelgeschaltete Verlustwiderstand r abhängig von der Kreisfrequenz
der Grundharmonischen des zu messenden Stromes i₁ so gewählt werden,
daß das Ausgangssignal des Meßgebers (das integrierte Meßsignal u c ) zu
dem zu messenden Strom i₁ linear proportional ist.
Im folgenden wird die dynamische Funktion des erfindungsgemäßen Meßgebers
anhand von Fig. 3 und Fig. 4 erläutert.
a) Für Meßgeber vom differenzierenden Typ besteht die folgende Voraussetzung:
ω L « R + R k
R k « R
und
r = 0,
wobei ω die Kreisfrequenz der Grundharmonischen des zu messenden Stromes
i₁ ist. In diesem Fall ist praktisch nur der Meßwiderstand R k an die
Spulenanschlüsse K₁ und K₂ angeschlossen.
Zur Erfülung der Voraussetzung (I) kann die Meßspule T aus verhältnismäßig
feinem Draht - Draht mit verhältnismäßig kleinem Durchschnitt-, und
demzufolge mit verhältnismäßig kleinen Spulenabmessungen realisiert werden.
Da in diesem Fall
und der Spulenwiderstand R temperaturabhängig ist, kann die genaue
Signalübertragung mit einem verhältnismäßig kleinen Meßwiderstand R k
erreicht werden. Es ist jedoch zweckdienlich, den Wert des Meßwiderstandes
R k so zu erwählen, daß das Meßsignal u k = i₂ · R K in die Größenordnung
von 1 V fällt. So wird - beim Nennwert des zu messenden
Stromes i₁ - ein entsprechendes Signal/Rausch-Verhältnis erreicht.
Die Meßgenauigkeit des obigen Meßgebers, die für die Grundharmonische
des zu messenden Stromes i₁ bestimmt wurde, vermindert sich jedoch mit
der Erhöhung der Ordnungszahl der Oberharmonischen. Demzufolge soll
die Voraussetzung (I), im Falle daß das Meßsignal u k zur Bestimmung der
Steilheit des zu messenden Stromes i₁ benutzt wird (z. B. zum Fühlen des
Anstieges eines Kurzschlußstromes), durch entsprechende Bemessung des
Meßgebers für die Kreisfrequenz der größten noch beträchtlichen - nicht
vernachlässigbaren - Oberharmonischen erfüllt sein. Das wichtigste Anwendungsgebiet
dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Meßgebers
ist eben die Bestimmung der Steilheit eines Stromes.
Wird das Meßsignal u k des obigen Meßgebers mittels eines integrierenden
elektronischen Stromkreises integriert, funktioniert die Meßanordung als
Meßgeber vom spannungsintegrierenden Typ. Das Ausgangssignal einer solchen
Meßanordnung ist zu dem zu messenden Strom i₁ amplitudenproportional
und phasengleich.
Wie es im obigen schon erwähnt wurde, ist das genaue Integrieren mittels
elektronischer Mittel eine verhältnismäßig komplizierte Aufgabe. Der erfindungsgemäße Meßgeber ist jedoch in dieser Kombination immerhin günstiger
als die bekannten üblichen Ausführungsformen, da der Spulenwiderstand
R der Meßspule T praktisch temperaturunabhängig ist und demzufolge
die Meßgenauigkeit von der Temperatur nicht beeinflußt wird bzw. der
Meßwiderstand R k in einem ziemlich weiten Intervall gewählt werden
kann.
b) Bei Anwendung der erfindungsgemäßen Meßgeber als Meßgeber vom
stromintegrierenden Typ wird der Kondensator C und der zu dem Kondensator
C parallelgeschaltete Verlustwiderstand r an die Spulenanschlüsse K₁
und K₂ angeschlossen (R k = 0, s. Fig. 3). Der parallelgeschaltete Verlustwiderstand
r ersetzt hier den Verlustfaktor tg δ des Kondensators C (s.
Fig. 4) sowie den Eingangswiderstand eines angeschlossenen Meßgerätes.
Zur gewünschten Einstellung enthält der Verlustwiderstand r vorzugsweise
auch einen Stellwiderstand. Der Verlustwiderstand r ist also ein resultierender
Ersatzwert.
Im Falle daß der aktuelle Wert des Spulenwiderstandes R, der Spuleninduktivität
L, des Kondensators C und des Verlustwiderstandes r so gewählt
werden, daß die Voraussetzungen
bei einer gegebenen Kreisfrequenz ω der Grundharmonischen des zu messenden
Stromes i₁ erfüllt sind, ist das integrierende Meßsignal u c am Ausgang
des Meßgebers zu dem zu messenden Strom i₁ linear proportional.
Bei Erfüllung der Voraussetzungen (II) kann zugleich erreicht werden, daß
das Meßsignal u c zu dem zu messenden Strom i₁ amplitudenproportional
und phasengleich ist
Anhand Fig. 4 kann folgendes Gleichungssystem aufgeschrieben werden:
U R · cos δ + U L · sin δ = U i
U C + U R · sin δ = U L · cos w
I C = I₂ · cos δ
I r = I₂ · sin w
wobei
Als Lösung des obigen Gleichungssystems ergeben sich die folgenden Gleichungen:
Die in Fig. 4 mit einem großen Buchstaben bezeichneten Vektoren U₁, U C ,
U L , U R bzw. I₁, I₂, I C , I r sind in den in Fig. 3 mit dem entsprechenden kleinen
Buchstaben bezeichneten Spannungen bzw. Strömen zugeordnet.
Da der Spulenwiderstand R in diesem dynamischen Zustand praktisch temperaturunabhängig
ist, beeinflußt die Temperatur die Meßgenauigkeit nicht.
Vorzugsweise wird auch der Verlustwiderstand r praktisch temperaturunabhängig
gewählt. Zur Erzielung eines guten Signal/Rausch-Verhältnisses soll
das Meßsignal U c in der Größenordung von 1 V sein.
Wie es aus den Gleichungen (III) und (IV) ersichtlich ist, ermöglicht der erfindungsgemäße
Meßgeber eine Strommessung von recht großer Genauigkeit
innerhalb etwa einer Größenordnung der Kreisfrequenz ω des zu messenden
Stromes i₁ und in einem recht weiten Strombereich. Als Stromwandler ist
der erfindungsgemäße Meßgeber anwendbar auch zur verhältnismäßig genauen
Messung der Oberharmonischen des zu messenden Stromes i₁. Dieser
Vorteil ist darauf zurückzuführen, daß die Induktionsspannung sich zu der
Kreisfrequenz ω der Grundharmonischen des zu messenden Stromes i₁
linear proportional ändert, wobei das Verhältnis u c /u i sich zugleich zu der
Kreisfrequenz der Grundharmonischen des zu messenden Stromes i₁ invers
proportional ändert. Die Änderung von l L wirkt zwar störend, verursacht
jedoch überwiegend bloß einen Fehlwinkel.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Berechnungsbeispieles näher
erläutert.
Ein erfindungsgemäßer Meßgeber vom stromintegrierenden Typ wurde als
Stabstromwandler in eine gekapselte Einrichtung vom 400 kV und SF₆-Gas
eingebaut.
Nennstrom des Stromwandlers:I₁ = 1500 A
Nennfrequenz des Stromwandlers:f = 50 Hz
Zahl der Durchführungen des zu
messenden Stromes:N₁ = 1
messenden Stromes:N₁ = 1
Die Meßspule wurde in einer der Fig. 2a ähnlichen Ausführungsform gestaltet.
Die Meßspule wird aus 2 × 12 in Reihe geschalteten geraden zylindrischen
Spulenabschnitten zusammengestellt, die zwei gleiche, nebeneinander
angeordnete ringförmige Teile bilden.
Durchmesser der Spulenabschnitte:40 mm
Höhe der Spulenabschnitte:90 mm
Mitteldurchmesser der
ringförmigen Teile:380 mm Gesamthöhe der Meßspule:85 mm Material der Meßspule:Mangindraht, ⌀ 0,16 mm Gesamtmasse der Wicklung:2,5 kg
ringförmigen Teile:380 mm Gesamthöhe der Meßspule:85 mm Material der Meßspule:Mangindraht, ⌀ 0,16 mm Gesamtmasse der Wicklung:2,5 kg
Weitere Angaben:
Kapazität des Kondensators:C = 1,4 µF
Verlustfaktor des Kondensators:tg δ = 1,19 10-3
An den Ausgang des Meßgebers
angeschlossene Widerstand:R₀ = 1 MΩ
angeschlossene Widerstand:R₀ = 1 MΩ
Der obige Meßgeber ist so berechnet worden, daß der Fehlwinkel und
Übertragungsfehler bei der Nennfrequenz gleich Null ist.
Die folgende Tabelle enthält kalkulierte Fehlwinkel- und Übertragungsfehler-Werte
desselben Meßgebers für den Fall, daß die Frequenz des zu messenden
Stromes von der Nennfrequenz abweichend ist.
Es ist vorteilhaft, wenn der auf die zehnte Oberharmonische bezogene
Fehlwinkel im Verhältnis zu dem auf die Grundharmonische bezogenen
Fehlwinkel (s. die Tabelle) verhältnismäßig klein, etwa 1,02 grad ist.
Die vorteilhaften Wirkungen der vorliegenden Erfindung zeigen sich bei
deren Anwendung sowohl für Meßgeber vom differenzierenden Typ wie
auch für Meßgeber vom stromintegrierenden Typ. Im Vergleich zu den
bisher verwendeten Meßgebern ist es feststellbar, daß die
erfindungsgemäße Lösung bei kleineren Spulenabmessungen eine höhere
Meßgenauigkeit ermöglicht.
Durch die Benutzung der Erfindung als Meßgeber vom stromintegrierenden
Typ wird ein zu dem zu messenden Strom phasengleiches Meßsignal erhalten,
was besonders neuartig ist, da das Integrieren des Signals eines magnetischen
Spannungsmessers mittels reiner passiver Elemente und mit der für
übliche Stromwandler vorgeschriebenen Genauigkeit - mit vernünftigen
Spulenabmessungen - bisher nicht gelöst worden ist.
Wie es aus dem Obigen hervorgeht, genügt der erfindungsgemäße Meßgeber
in jeder Hinsicht den genormten Anforderungen für Stromwandler mit
Eisenkern. Die Übertragung des erfindungsgemäßen Meßgebers ist linear
proportional zu dem zu messenden Strom.
Die vorliegende Erfindung ist in weitem Anwendungsbereich anwendbar.
Für Messungs- und Schutzzwecke weist sie einen einzigen gemeinsamen
Ausgang auf, im Gegensatz zu den herkömmlichen Stromwandlern, die für
diese Zwecke mit einem separaten Meß-Eisenkern und Relaiskern versehen
sein müssen. Der erfindungsgemäße Meßgeber hat einen Ausgang
spannungsgeneratorischen Charakters - im Gegensatz zu den
herkömmlichen Stromwandlern, die einen Ausgang stromgeneratorischen
Charakters aufweisen - infolgedessen sind moderne digitale Meßgeräte und
elektronische Schutzrelais besser anpaßbar. Die Gesamtmasse der
erfindungsgemäßen Meßspule ist im Vergleich zu den bekannten Lösungen
wesentlich kleiner.
Die Erfindung ermöglicht eine problemlose Langstrecken-Signalübertragung.
Infolge des praktisch temperaturunabhängigen Spulenwiderstandes ist die
Erfindung zwischen extremen Temperaturgrenzwerten benutzbar. Es ist
weiterhin vorteilhaft, daß ein Leitungsbruch bei der vorgeschlagenen Lösung
keine Gefahr verursacht.
Der erfindungsgemäße Meßgeber ist einfach und mit verhältnismäßig
geringem Aufwand realisierbar.
Claims (4)
1. Als Stromwandler anwendbarer linear übertragender Meßgeber, der mindestens
eine ringförmige oder aus geraden Spulenabschnitten bestehende,
ringartig geschlossene, ein- oder mehrlagig gewickelte magnetische Meßspule
aufweist, von welcher der den zu messenden Strom (i₁) führende Leiter
einmal oder mehrmals umschlossen wird, wobei an die Spulenanschlüsse
der Meßspule ein Meßwiderstand und ein damit in Reihe geschalteter Kondensator
mit einem zum Kondensator parallelgeschalteten Verlustwiderstand
zum gleichzeitigen Abfühlen eines zu dem Differentialquotienten des
zu messenden Stromes (i₁) proportionalen Meßsignals (u k ) und eines zu dem
zu messenden Strom (i₁) proportionalen integrierten Meßsignals (u c ) angeschlossen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßspule (T) aus einem Material
gestaltet ist, dessen spezifischer Widerstand größer als 9 · 10-8 Ωm
ist und dessen Temperaturkoeffizient zwischen ±2 · 10-3 K-1 beträgt.
2. Als Stromwandler anwendbarer, linear übertragender Meßgeber, der
mindestens eine ringförmige oder aus geraden Spulenabschnitten bestehende
ringartig geschlossene, ein- oder mehrlagig gewickelte magnetische
Meßspule aufweist, von welcher der den zu messenden Strom (i₁)
führende Leiter einmal oder mehrmals umschlossen wird, wobei an die
Spulenanschlüsse der Meßspule ein Meßwiderstand zum Abfühlen eines zu
dem Differentialquotienten des zu messenden Stromes (i₁) proportionalen
Meßsignals (u k ) angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßspule
(T) aus einem Material gestaltet ist, dessen spezifischer Widerstand
größer als 9 · 10-8 Ωm ist und dessen Temperaturkoeffizient zwischen
±2 · 10-3 K-1 beträgt.
3. Als Stromwandler anwendbarer, linear übertragender Meßgeber, der mindestens
eine ringförmige oder aus geraden Spulenabschnitten bestehende,
ringartig geschlossene, ein- oder mehrlagig gewickelte magnetische Meßspule
aufweist, von welcher der den zu messenden Strom (i₁) führende
Leiter einmal oder mehrmals umschlossen wird, wobei an die Spulenanschlüsse
der Meßspule ein Kondensator und ein zu dem Kondensator parallelgeschalteter
Verlustwiderstand zum Abfühlen eines zu dem zu messenden
Strom (i₁) proportionalen integrierten Meßsignals (u c ) angeschlossen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßspule (T) aus einem Material
gestaltet ist, dessen spezifischer Widerstand größer als 9 · 10-8 Ωm
ist und dessen Temperaturkoeffizient zwischen ±2 · 10-3K-1 beträgt.
4. Meßgeber nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßspule (T) aus Manganin gestaltet ist.
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