DE3638083C2 - Biegestanze - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Biegestanze gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Die Biegestanze ist aus der BE 8 99 770 bekannt, wobei mehrteilige Ober- und Unterstempel verwendet werden.

Zwischen Ober- und Unterstempel wird ein Werkstück bzw. Blechteil gebogen. Ober- und Unterstempel weisen hierbei eine etwa prismenförmige Form auf. Die beiden Stempel können beispielsweise in einer Kniehebelpresse angeordnet sein. Für jeden zu biegenden Winkel und jede Materialstärke des Blechteiles muß eine vorbestimmte Kombination aus Ober- und Unterstempel verwendet werden, d.h. es ist eine Vielzahl von Biegewerkzeugen notwendig. Insbesondere bei kleinen und stark federnden Blechteilen sind Spezialbiegewerkzeuge nötig, deren Form meist empirisch ermittelt werden muß.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Biegestanze der eingangs genannten Art anzugeben, die einfach an unterschiedliche Materialstärken und Biegevorgaben anpaßbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Der Unterstempel kann so mit wenigen Blechen und Abstandsstücken bei der Mehrzahl aller Biegeprobleme verwen­ det werden.

Bei Verwendung von drei Blechen mit den zugehörigen Ab­ standsstücken und einem Oberstempel mit zwei parallelen Stempel­ einheiten können z. B. gekröpfte Blechteile in einem Arbeitsgang her­ gestellt werden.

Der Oberstempel bzw. die Stempeleinheit kann - bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung - aus einem Blech gebildet sein, das an der unteren Schmalseite abgerundet ist, vgl. den Patentanspruch 2.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 eine Biegestanze mit dem Unterstempel,

Fig. 2 eine Ausgestaltung der Biegestanze zur Herstellung gekröpfter Teile,

Fig. 3 eine Ausgestaltung des Unterstempels zur Biegung von Drähten, und

Fig. 4 eine Ausgestaltung des Oberstempels zur Herstellung umlau­ fender Biegungen.

Die in Fig. 1 dargestellte Biegestanze weist einen an sich bekannten Oberstempel 3 und eine ebenfalls bekannte Aufnahme 4 auf. Der Unterstempel ist durch zwei parallel nebeneinander angeordnete Radienbleche 2 und durch ein dazwischen angeordnetes Abstandsstück 5 realisiert. Die Radienbleche 2 und das Abstandsstück 5 sind beispielsweise über eine nicht näher bezeichnete Schraube mit der Aufnahme 4 verschraubt. Unter Radienblech ist dabei ein Blech 2 zu verstehen, dessen Schmalseite abgerundet ist, d. h. einen Radius aufweist.

Der Unterstempel und die Aufnahme 4 sind beispielsweise ebenfalls über nicht dargestellte Schrauben auf einer Grundplatte 1 befestigt. Der Oberstempel 3 ist in an sich bekannter Weise an einem nicht dargestellten Stempelkopf befestigt und kann über diesen nach unten zwischen die Radienbleche 2 bewegt werden.

Durch einen kleinen Satz von Radienblechen 2 und Abstandsstücken 5 kann die Mehrzahl der Biegeprobleme gelöst werden. Dadurch, daß das zu biegende Blechstück bzw. -teil zwischen die Radienbleche 2 gedrückt werden kann, lassen sich insbesondere auch stark federnde Bleche problemlos biegen.

In Fig. 2 ist eine Biegestanze zur Herstellung gekröpfter Teile bzw. Werkstücke dargestellt. Diese besteht aus einem Unterstempel mit drei parallel angeordneten Radienblechen 2 sowie zwei jeweils dazwischen angeordneten Abstandsstücken 5. Der Oberstempel 3 weist zwei parallel verlaufende Stempeleinheiten 6, 7 auf. Diese Stempeleinheiten 6, 7 können jeweils zwischen zwei nebeneinander angeordneten Radienblechen 2 bewegt werden. Somit kann ein gekröpftes Blechteil in einem Arbeitsgang hergestellt werden.

In Fig. 3 ist eine Ausgestaltung der Biege­ stanze dargestellt, mit der auch Drähte gebogen werden können. Hierzu weist jedes der Radienbleche 2 im Krümmungsbereich eine Nut 9 auf, in die das zu bearbeitende Drahtstück eingelegt werden kann. Diese Nut 9 kann hierbei v-förmig, quadratisch oder auch rund sein.

Anstelle des in den Fig. 1 und 2 dargestellten prismenförmigen Oberstempels 3 kann auch ein Radienblech 31 als Oberstempel ver­ wendet werden. Dieser Radienblech-Oberstempel ist in Fig. 4 dar­ gestellt. Zur Herstellung von umlaufenden Biegungen weist dieser spezielle Oberstempel eine Öffnung 8 auf. Bei der Herstellung von umlaufenden Biegungen wird das Blechteil schrittweise gebogen, nachgeführt und wieder gebogen. Der aufgebogene Teil des Blech­ stückes ragt hierbei durch die Öffnung 8.

Da beim Biegevorgang zwischen dem zu bearbeitenden Blechteil und den Radienblechen 2 nur eine geringe Reibung entsteht, ist eine Schmierung während des Biegevorganges überflüssig. Das Biegeer­ gebnis ist damit unabhängig von der Schmiermittelart und -menge und somit besser reproduzierbar. Der Radius und die Wandstärke des Radienblechs 2 hängen ab von der Materialstärke und -härte sowie vom gewünschten Biegeradius des Blechteiles.

Claims (2)

1. Biegestanze mit Oberstempel, der mindestens eine Stempeleinheit aufweist und mit einem Unterstempel, der mindestens zwei Auflagen für das Werkstück aufweist, wobei die Stempeleinheit das Werkstück zwischen die Auflagen bewegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagen von parallel zueinander angeordneten, auswechselbaren Blechen (2) gebildet sind, deren obere Schmalseiten abgerundet sind und zwischen denen ein ebenfalls auswechselbares Abstandsstück (5) vorgesehen ist.

2. Biegestanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberstempel (3) bzw. die Stempeleinheiten (6; 7) aus einem Blech (31) gebildet ist, das an der unteren Schmalseite abgerundet ist.