DE3623177A1 - Brennkammer fuer atmosphaerische stationaere wirbelschichtfeuerung - Google Patents
Brennkammer fuer atmosphaerische stationaere wirbelschichtfeuerungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Brennkammer für eine atmosphärische stationäre
Wirbelschichtfeuerung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Die bekannten technischen Konzepte für stationäre atmosphärische Wirbel
schichtfeuerungen zeichnen sich durch eine kostengünstige Entschwefelung
der Rauchgase durch Zugabe basischer Sorbentien in das Wirbelbettmaterial
aus. Es hat sich jedoch bei ausgeführten stationären atmosphärischen Wirbel
schichtfeuerungen gezeigt, daß es nicht möglich ist, die in jüngster Zeit
festgelegten Grenzwerte für Stickoxidemissionen zuverlässig einzuhalten.
Bekannte Lösungen sehen zur Minderung der Stickoxidemissionen und zur
Verbesserung des Ausbrandes des Brennstoffes die externe Rezirkulation
des in den Nachschaltheizflächen und den Rauchgasreinigungseinrichtungen
anfallenden Flugstaubes, der im allgemeinen noch beachtliche Anteile an
Brennbarem enthält, in die Wirbelschicht vor.
Da das feinkörnige Material aber sehr schnell wieder aus der Wirbel
schicht ausgetragen wird, wenn es nicht gelingt durch geeignete Maßnahmen
zur Beeinflussung der Fluidisierung der Wirbelschicht die Verweilzeit
der Partikel zu verlängern, macht sich eine Ausmauerung des Freiraumes
und ein großes Freiraumvolumen erforderlich, um im Freiraum befindliches
Stickoxid durch Erhöhung des Kohlenstoffanteils der im Rauchgas mitge
führten Partikel zu Stickstoff zu reduzieren. Die Reaktionsbedingungen
für eine derartige Reduktion sind jedoch im Freiraum wegen der geringen
Stoffdichte der Reaktanden und der vergleichsweise geringen Temperaturen
ungünstig gegenüber denen in der Wirbelschicht.
Derartige Lösungen führen zum einen zu aufwendigen Einrichtungen für den
Flugstaubrücktransport in die Brennkammer und in die Wirbelschicht und
zum anderen zu großen ausgemauerten Freiräumen. Die Standfestigkeit der
Ausmauerung wird immer dann zum Problem, wenn die Feuerung starken Last
wechseln unterworfen wird, oder im EIN/AUS-Betrieb gefahren wird, wie
das bei kleinen Leistungseinheiten erfolgreich geschieht.
Andere bekannte Lösungen schlagen zur Minderung der Stickoxid
emission eine interne Rezirkulation von aus der Wirbelschicht aus
getragenen Feststoffpartikeln vor. Mit im Freiraum installierten
Abscheidern der verschiedensten Ausführungen konnte die Wirksam
keit der Rezirkulation der Flugasche auf eine Minderung der Stick
oxidemissionen nachgewiesen werden.
Das Problem der Verminderung Stickoxidemission konnte damit jedoch
wirtschaftlich nicht gelöst werden, weil immer, wie oben beschrieben,
von einer Nachreaktion im Freiraum ausgegangen wurde.
Bekannte Vorschläge zur Luftstufung in der Wirbelschicht streben eine
verzögerte Verbrennung im unteren Bereich der Wirbelschicht und Zugabe
der restlichen Verbrennungsluft im oberen Bereich der Wirbelschicht
an. Wenn damit auch Senkungen der Stickoxidemissionen möglich sind,
so sind doch den Möglichkeiten der Beeinflussung der Fluidisierung
der Wirbelschicht Grenzen gesetzt mit dem Ergebnis, daß in der Schicht
Ascheverbackungen auftreten, die eine Fluidisierung verhindern.
Die einfach erscheinende Lösung, den Sauerstoffüberschuß in der Wirbel
schicht gering zu halten, oder die Schicht mit Luftmangel zu betreiben
und über der Schicht Sekundärluft einzuleiten, führt nicht zum Erfolg.
Es entsteht zwar weniger Stickoxid, aber das unvermeidlich anfallende
Kohlenmonoxid kann wegen der ungünstigen Reaktionsbedingungen im Frei
raum nicht im gewünschten Maße zu Kohlendioxid umgewandelt werden.
Das Ziel der Erfindung besteht in der Schaffung einer Brennkammer für
stationäre atmosphärische Wirbelschichtfeuerungen, die bei kosten
günstiger Bauweise eine wirtschaftliche Verbrennung fester Brennstoffe
mit geringstmöglichen Stickoxidemissionen ermöglicht.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Gestaltung einer Brennkammer
für stationäre atmosphärische Wirbelschichtfeuerungen, wobei die bekannten
Lösungsansätze für die Minderung der Stickoxidemissionen, wie Verbrennungs
luftstufung, gezielte Beeinflussung der Fluidisierung und interne Flugstaub
rezirkulation wirkungsvoll miteinander kombiniert werden und alle zur
emissionsarmen Verbrennung erforderlichen Reaktionen in der Wirbel
schicht ablaufen um auf die Ausmauerung des Freiraumes verzichten
zu können und um einen Freiraum von geringer Höhe im Interesse einer
kompakten Bauweise der Brennkammer realisieren zu können.
Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird mit den Merkmalen
der Patentansprüche 1 bis 12 gelöst. Ferner ist von Vorteil, daß
unter der Brennkammer ein wassergekühlter Düsenboden vorgesehen ist
und den unteren Düsen Luft aus einem Erstluftkasten und den oberen
Düsen die Luft auf einem getrennten Stufenluftkasten regelbar zugeführt
wird, wenn aus der Wirbelschicht ausgetragene Feststoffpartikel mit
hohem Gehalt an Unverbrannten mit Hilfe eines internen Partikelab
scheiders und eines Fallschachtes mit Injektordüse in die Wirbel
schicht im Bereich zwischen unteren Luftdüsen und oberen Luftdüsen
zurückgeführt werden und über eine Siebeinrichtung abgetrennte grobe
Brennstoffpartikel auf die Schicht gefördert werden, während feine Brenn
stoffpartikel in die Wirbelschicht in den Bereich zwischen die Erst
luftdüsen und die Stufenluftdüsen eingetragen werden.
Die erfindungsgemäße Lösung wird nachstehend an einem Ausführungs
beispiel erläutert. Die zugehörige Zeichnung zeigt einen Querschnitt
durch eine Brennkammer für eine atmosphärische stationäre Wirbel
schichtfeuerung im Leistungsbereich von etwa 3 MW zur Erzeugung von
Warmwasser bzw. Sattdampf.
Unterhalb des beispielsweise zylindrischen Wassermantels 1 ist ein
wassergekühlter Düsenboden 2 angeordnet. Heißgas zur Erwärmung des
Bettmaterials der Wirbelschicht 7 auf Zündtemperatur des Brennstoffes
bzw. die Erstluft gelangt über einen direkt unter dem wassergkeühlten
Düsenboden 2 angeordneten Erstluftkasten in die geweihartigen unteren
Luftdüsen 3. Die Stufenluft wird regelbar über einen unter dem Erst
luftkasten angeordneten Stufenluftkasten in die geweihartigen oberen
Luftdüsen 4 geführt. Die Luftdüsen 4 sind über eine Verstelleinrichtung
5 mit gemeinsamem Gestänge höhenverstellbar ausgeführt. Der Brennstoff
wird beispielsweise in einer Siebeinrichtung in eine grobe und eine feine
Fraktion getrennt. Die groben Teile werden von oben auf die Wirbel
schicht 7 gegeben, während der feinkörnige Brennstoff in die Wirbel
schicht 7 in den Bereich der Ebene zwischen den Erstluftdüsen 3 und
den Stufenluftdüsen 4 gefördert wird. Die groben Partikel haben da
durch eine besonders lange Verweilzeit im Bett. Beim Absinken im Bett
vergasen die Partikel und brennen dann auf Feinkorngröße ab. Danach
bleiben die Partikel im Bett und fallen nicht durch.
Durch die Höhenverstellbarkeit der Stufenluftdüsen 4 und die konische Er
weiterung des Wirbelbettquerschnittes durch beispielsweise nach oben
hin abnehmende Dicke der Ausmauerung 6 in der Ebene der Stufenluft
düsen 4 kann die Luftstufung und die Fluidisierung des Wirbelbettes 7
je nach einzusetzendem Brennstoff gezielt im Sinne einer verzögerten
Verbrennung mit dem Effekt der verminderten Stickoxidbildung optimiert
werden. Die konische Erweiterung hat einen Winkel von 30° zur Vertikalen.
In die expandierte Wirbelschicht 7 ragen die Tauchheizflächen 8. Diese
Heizflächen beginnen am Ende der Erweiterung und sind so angeordnet,
daß bei geringer Variation der Schichthöhe des Wirbelbettes 7 die
Leistung des Wärmeerzeugers in einem begrenzten Bereich verändert
werden kann, wobei die Höhenverstellbarkeit der Stufenluftdüsen 4 von
Bedeutung ist.
Aus der Wirbelschicht 7 ausgetragenes Material wird in dem nicht ausge
mauerten Freiraum 9 von 1,3 m Höhe bis zu einer bestimmten Korngröße vom
Rauchgasstrom getrennt und gelangt mit Hilfe der Injektordüse 11 über
den Füllschacht 12 und die Eintragsöffnung 13 in den Bereich der Ebene
zwischen den Erstluftdüsen 3 und den Stufenluftdüsen 4 in die Wirbel
schicht 7. Das Rauchgas tritt im oberen Bereich des Freiraumes 9 nachdem
es den Abscheider 10 passiert hat, aus der Brennkammer aus und kann bei
spielsweise in Nachschaltheizflächen weiter abgekühlt werden. Um einen
störungsfreien Abzug der Bettasche aus der Wirbelschichtfeuerung 7 zu
ermöglichen, ist der Düsenboden 2 mit einem bestimmten Winkel
15 bis 45° zur Horizontalen, hier 30°, konisch ausgeführt. Die Luft
düsen 3 und die Luftdüsen 4 sind geweihartig so ausgebildet, daß bei
einer gleichmäßigen engen Verteilung von jeweils 100 Düsenaustritts
öffnungen pro m2 über dem horizontalen Querschnitt der Wirbelbettfläche
eine Förderung der Bettasche zur mittig unter dem Düsenboden 2 angeordneten
Bettascheabzugsöffnung nicht behindert wird. Die Düsen haben jeweils
6 Bohrungen von 4 mm Durchmesser, jedes Geweih hat 4 Äste. Aus der
Anzahl der Düsenaustrittsöffnungen pro m2 und der Bohrungszahl je
Düsenast ergibt sich die Anzahl der Düsenäste pro m2. Aus der Anzahl
der Düsenäste und Anzahl pro Geweih ergibt sich die Zahl der Geweihe.
Claims (11)
1. Brennkammer für stationäre atmosphärische Wirbelschichtfeuerung mit
Verbrennungsluftstufung, Aufgabe des grobkörnigen Brennstoffan
teiles in die Wirbelschicht und interner Rezirkulation eines Teiles
der aus der Wirbelschicht ausgetragenen Feststoffpartikel in
die Wirbelschicht, dadurch gekennzeichnet, daß in einer oder mehreren
Ebenen im oberen Bereich der Wirbelschicht (7) obere Luftdüsen (4)
höhenverstellbar über in einer unteren Ebene der Wirbelschicht (7)
befindlichen unteren Luftdüsen (3) angeordnet sind, wobei sich die
horizontale Querschnittsfläche des Wirbelbettes (7) im Bereich der
Ebene der höhenverstellbaren oberen Luftdüsen (4) konisch nach oben
hin erweitert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftdüsen (3, 4) geweihartig ausgebildet sind und jede Ge
weihspitze mindestens 2 Austrittsöffnungen aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der Austrittsöffnungen der oberen Luftdüsen (4) 100 bis
130/m2, die Anzahl der Austrittsöffnungen der unteren Luftdüsen (3)
100 bis 130/m2 beträgt und/oder die Anzahl der Öffnungen je Geweihende
4 bis 8 und/oder deren Öffnungsweite (Durchmesser) 2 bis 5 mm ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die oberen Düsen ver
schiebbar in den unteren Düsen sitzen und/oder ein gemeinsames Ge
stänge für die Düsenfeststellung vorgesehen ist und/oder mindestens
3 Äste je Düsengeweih vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Neigung (Winkel zur
Senkrechten) der Feuerraumerweiterung im Bereich der oberen Luft
düsen 15 bis 45° beträgt.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Freiraum über dem
Wirbelbett eine Höhe aufweist, die mindestens gleich dem Bett
durchmesser oder der Bettdiagonalen und max. 1,5 m ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß Einbauten im Feuerraum oberhalb des Bettes die Feuerraumhöhe ver
größern.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, ge
kennzeichnet durch unterschiedliche Brennstoffaufgaben,
wobei ein Eintrag für Feinpartikel im Bettbereich und ein Eintrag
für Grobpartikel oberhalb des Bettbereichs mündet.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, ge
kennzeichnet durch in das Bett reichende Tauchheiz
flächen, die durch Kühlrohre gebildet werden, die im Bettbereich
eine Neigung von 30 bis 60° zur Horizontalen aufweisen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlrohre im Bereich der konischen Erweiterung beginnen
und/oder nach Austritt aus dem Bettbereich zurückgelenkt sind.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß die interne Rezirkulation
mit einer Rauchgaszuführung und/oder Injektordüse versehen ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863623177 DE3623177A1 (de) | 1986-06-23 | 1986-07-10 | Brennkammer fuer atmosphaerische stationaere wirbelschichtfeuerung |
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DE3620652 | 1986-06-23 | ||
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3623177A1 true DE3623177A1 (de) | 1988-01-07 |
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ID=25844784
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3623177A1 (de) |
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- 1986-07-10 DE DE19863623177 patent/DE3623177A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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