DE3617710C2 - - Google Patents
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- DE3617710C2 DE3617710C2 DE19863617710 DE3617710A DE3617710C2 DE 3617710 C2 DE3617710 C2 DE 3617710C2 DE 19863617710 DE19863617710 DE 19863617710 DE 3617710 A DE3617710 A DE 3617710A DE 3617710 C2 DE3617710 C2 DE 3617710C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis oder zur Bestimmung
einer immunologischen Komponente gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Aufgrund der jüngsten Fortschritte auf medizinischem Gebiet ist
es möglich geworden, sehr kleine Menge biologischer Substanzen
zu bestimmen und dies trägt zu einer frühen Diagnose verschie
dener Krankheiten bei. Zum Beispiel können bösartige Tumore et
wa durch Alpha-Fetoprotein (AFP)und carcinoembryonales Antigen
(EA), eine abnorme Hormonsekretion wie von Insulin und Thyroxin
und immunologische Erkrankungen, z.B. durch Immunoglobulin, in
einem frühen Stadium diagnostiziert werden. Darüber hinaus ist
es möglich geworden, den Verlauf bzw. Erfolg einer medizini
schen Behandlung zu überwachen. Ferner trägt die Bestimmung von
niedermolekularen Haptenen (wie Arzneimitteln) dazu bei, ein
Verabreichungsschema für Arzneimittel zu entwickeln.
Die meisten dieser biologischen Substanzen wurden mit Hilfe
eines immunologischen Verfahrens bestimmt, bei dem die Antigen
Antikörper-Reaktion ausgenutzt wird. Es sind viele unterschied
liche immunologische Bestimmungsverfahren bekannt. Z. B. wird
Antigen oder Antikörper an feine Teilchen aus Glas oder synthe
tischem Harz fixiert und mit einer Probe von Antikörper oder
Antigen zusammengebracht, während markierende Antikörper oder
Antigene, die mit sehr empfindlichen Markierungssubstanzen, wie
Radioisotopen, fluoreszierenden Substanzen, lumineszierenden
Substanzen bzw. Enzymen markiert sind, angewandt werden, um
einen Antigen-Antikörper-Komplex zu bilden. Dann wird der Antigen-
Antikörper-Komplex nachgewiesen, umd das in der Probe ent
haltene Antigen bzw. den Antikörper quantitativ zu bestimmen.
Fig. 1 zeigt z. B. einen Reaktionsverlauf einer aus der DE-OS 34 12 886 bekannten enzymimmu
nologischen Analyse unter Anwendung eines Enzyms als Markier
rungssubstanz. Auf der Außenseite eines unlöslichen Trägers 1
ist ein Antikörper 1 A fixiert, der spezifisch mit dem in der zu
untersuchenden Probe enthaltenen Antigen reagiert. Wenn in der
Probe Antikörper anstelle von Antigenen bestimmt werden sollen,
muß das Antigen, das mit der Probe spezifisch reagiert, auf dem
unlöslichen Träger 1 fixiert werden. Zunächst reagiert der
Antikörper 1 A auf dem Träger 1 mit dem in der Probe enthaltenen
Antigen 2. Dann wird freies Antigen, das nicht mit dem Antikör
per 1 A auf dem Träger 1 reagiert hat, von dem auf dem Träger 1
gebundenen Antigen 1 A durch Waschen abgetrennt. Diese Trennstu
fe wird allgemein als B-F-Trennung bezeichnet. Anschließend
wird der Träger 1 mit einem Markierungsreagens 3 umgesetzt,
bestehend aus Antikörper 3 A markiert mit Enzym 3 A, wobei der
Antikörper 3 A spezifisch mit dem Antigen 2 der Probe reagiert.
Anschließend wird erneut eine B-F-Trennung durchgeführt, um
freies Markierungsreagens von dem Markierungsreagens abzutren
nen, das an das Antigen 2 der Probe gebunden ist, das seiner
seits mit dem Antikörper 1 A, der auf dem Träger 1 fixiert ist,
reagiert hat. Ferner wird ein Farbreagens zugesetzt, um eine
Farbreaktion durchzuführen mit dem Enzym 3 B des Markierungs
reagens 3. Schließlich wird die Reaktionsflüssigkeit kolori
metrisch untersucht, um die Enzymaktivität nachzuweisen. Auf
diese Weise wird die Substanz 2 in der Probe mit hoher Emp
findlichkeit quantitativ bestimmt. Das oben erwähnte immuno
logische Bestimmungsverfahren wird weitgehend angewandt.
Bei dem bekannten immunologischen Bestimmungsverfahren, bei dem
ein Markierungsreagens, enthaltend Antikörper oder Antigen, an
gewandt wird, wird, nachdem der auf dem Träger fixierte Anti
körper bzw. das Antigen mit dem Antigen bzw. Antikörper der
Probe reagiert hat, die erste B-F-Trennung durchgeführt, und
nachdem das Antigen bzw. der Antikörper der Probe mit dem Mar
kierungsreagens reagiert hat, wird die zweiten B-F-Trennung
durchgeführt. Daher erfordert die Analyse zahlreiche Stufen und
das Bestimmungsverfahren wird kompliziert. Außerdem ist es er
forderlich, verschiedene Arten von Reagentien zu verwenden, wo
durch die laufenden Kosten hoch werden. Es ist zu bemerken, daß
eine Analysiervorrichtung zur Durchführung der bekannten Be
stimmung ebenfalls kompliziert und teuer wird.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein immunologisches Bestim
mungsverfahren zu entwickeln, mit dessen Hilfe Proben mit weni
ger Stufen genau analysiert werden können, ohne daß teure Rea
gentien angewandt werden müssen. Bei diesem Verfahren soll die
B-F-Trennung nicht erforderlich sein.
Die Lösung dieser Aufgabe ist im Patentanspruch 1 beschrieben.
Bei Entwicklung der vorliegenden Erfindung wurde die folgende
Tatsache ausgenutzt: Flüssigkristalle werden verbreitet als
passive Elemente unter Ausnutzung elektrooptischer und thermo
optischer Effekte angewandt. Feine Flüssigkristall-Moleküle
werden in einer Flüssigkeit suspendiert und die dreidimensiona
le molekulare Anordnung durch elektrische Spannung und mechani
schen Druck verändert, so daß auf die Flüssigkristalle auffal
lendes Licht polarisiert oder selektiv reflektiert wird. Daher
ist es, wenn die Orientierung von Flüssigkristallen verändert
wird durch immunologische Bindung von Antigenen oder Antikörper
aus der Probe möglich, die Menge an Antigenen oder Antikörper in
der Probe zu messen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Flüssigkristalle an
stelle eines unlöslichen Trägers angewandt und Antikörper bzw.
Antigen, der (das) spezifisch mit dem Antigen bzw. Antikörper
in der Probe reagiert, wird an die Flüssigkristall-Moleküle fi
xiert. Dann wird Antigen oder Antikörper aus der Probe in die
Lösung der Flüssigkristalle gegeben, um die Antigen-Antikörper
Reaktion durchzuführen. Die Orientierung der Flüssigkristall-
Moleküle wird verändert je nach der Menge an Antigen oder Anti
körper in der Probe, das (der) mit dem auf den Flüssigkristall-
Molekülen fixierten Antikörper bzw. Antigen reagiert hat, und
die Flüssigkristall-Lösung dienst als Analysator oder Rotator
für auffallendes polarisiertes Licht. Daher kann durch Messung
der durch die Flüssigkeitskristallösung hindurchgehenden Menge
an polarisiertem Licht die Menge an Antigen oder Antikörper in
der Probe, die an die Flüssigkristall-Moleküle gebunden ist,
direkt gemessen werden, ohne daß eine B-F-Trennung durchgeführt
werden muß. Auf diese Weise kann gemäß der Erfindung das Be
stimmungsverfahren einfach gemacht werden und in einer einfa
chen kleinen und billigen Analysiervorrichtung durchgeführt
werden. Darüber hinaus können die laufenden Kosten wesentlich
verringert werden, da keine teuren Markierungssubstanzen und
Farbreagentien erforderlich sind. In den beiliegenden Zeichnungen sind
Fig. 1 eine schematische Ansicht, die die aufeinanderfolgen
den Stufen eines bekannten immunologischen Bestim
mungsverfahrens zeigt;
Fig. 2 bis 5 schematische Ansichten, die die aufeinanderfolgen
den Stufen einer Ausführungsform eines erfindungsge
mäßen Bestimmungsverfahrens zeigen;
Fig. 6 Kurven, die die Beziehung zwischen der Konzentration
der zu bestimmenden Substanz in der Probe und dem
photoelektrisch umgewandelten Ausgangssignal zeigen;
Fig. 7 eine Kurve, die die Beziehung zwischen der Konzentra
tion der Substanz in der Probe und der Zeit nach dem
Anlegen der Spannung angibt;
Fig. 8 eine schematische Ansicht, die eine andere Ausfüh
rungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt; und
Fig. 9 und 10 schematische Ansichten, die eine weitere Ausfüh
rungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens darstellen.
Die Fig. 2 bis 5 sind, wie oben erwähnt, schematische Ansicht
ten, die die aufeinanderfolgenden Stufen bei einer Ausführungs
form des erfindungsgemäßen immunologischen Bestimmungsverfah
rens zeigen. Bei dieser Ausführungsform werden starre stäbchen
förmige Flüssigkristall-Moleküle 10 anstelle des unlöslichen
Trägers verwendet und Antikörper 11, der spezifisch mit dem in
der Probe enthaltenen Antigen reagiert, ist auf diesen Flüssig
kristall-Molekülen 10 fixiert. Der Antikörper 11 kann auf den
Flüssigkristall-Molekülen 10 in ähnlicher Weise fixiert sein
wie auf einem unlöslichen Träger, wie Glas oder Kunststoff
perlen, wie er nach dem Stand der Technik verwendet wird. Die
Flüssigkristall-Moleküle 10, an die der Antikörper 11 fixiert
ist, werden in ein die Probe 12 enthaltendes Reaktionsgefäß 13
eingebracht. Das Reaktionsgefäß 13 besteht aus transparentem
bzw. durchsichtigem Kunststoff und ein Paar transparenter Elek
troden 14 a und 14 b wird an den Seitenwänden 13 a und 13 b einan
der gegenüber angeordnet. Die transparenten Elektroden 14 a und
14 b sind über einen Schalter15 und eine Gleichstromquelle16
verbunden. Gegenüber (auf der dem Reaktionsgefäß abgewandten
Seite) der Elektrode 14 a ist eine Polarisierungsplatte 17 und
eine Lichtquelle 18 angeordnet und gegenüber der transparenten
Elektrode 14 b ist ein lichtaufnehmendes Element 19 angeordnet.
Fig. 2 zeigt einen Zustand, in dem Antigen aus der Probe nicht
an die Flüssigkristall-Moleküle gebunden ist und kein elektri
sches Feld angelegt ist. In diesem Falle sind die Flüssigkri
stall-Moleküle 10 in der Probe 12 suspendiert und willkürlich
in unterschiedlichen Richtungen orientiert. Daher wirkt die
Kombination aus Flüssigkristall-Molekülen 10, Probe 12, Reak
tionsgefäß 13 und transparenten Elektroden 14 a und 14 b nicht
als Analysator. Von der Lichtquelle 18 ausgesandtes Licht wird
durch die Polarisierungsplatte 17 in linear polarisiertes Licht
umgewandelt und trifft dann auf das Reaktionsgefäß 13 auf. Wie
oben gesagt sind die Flüssigkristall-Moleküle 10 nicht in einer
Richtung orientiert, sondern in unterschiedlichen Richtungen.
Daher wird nahezu das gesamte auftreffende Licht von den Flüs
sigkristall-Molekülen 10 nicht unterbrochen, sondern geht durch
das Reaktionsgefäß 13 durch. Das aus dem Reaktionsgefäß 13 aus
tretende Licht wird von dem Licht empfangenden Element 19 auf
genommen.
Wie in Fig. 3 gezeigt, sind jedoch, wenn der Schalter 15 ge
schlossen ist, und das elektrische Feld zwischen den Elektroden
14 a und 14 b in Richtung der optischen Achse aufgebaut ist, alle
Flüssigkristall-Moleküle 10 in dem Reaktionsgefäß 13 in einer
Richtung senkrecht zu dem elektrischen Feld orientiert. Dann
dient das Reaktionsgefäß 13 als Analysator und nahezu das ge
samte einfallende polarisierte Licht wird von dem Analysator
unterbrochen und gelangt nicht auf das Licht empfangende Element
(Licht-Detektor) 19.
Fig. 4 zeigt einen Zustand, in dem Antigen 20 aus der Probe 12
an den auf den Flüssigkristall-Molekülen 10 fixierten Antikör
per 11 gebunden ist, aber kein elektrisches Feld angelegt ist.
Wenn die Probe das nachzuweisende Antigen 20 enthält, reagiert
dieses mit dem auf den Flüssigkristall-Molekülen 10 fixierten
Antikörper 11. Daher sind in dem Reaktionsgefäß 13 Flüssigkri
stall-Moleküle 10 a vorhanden, an die Antigen 20 gebunden ist
und Flüssigkristall-Moleküle 10 b, an die kein Antigen gebunden
ist. Die Menge an Flüssigkristall-Molekülen 10 a ist proportio
nal der Menge Antigen 20 in der Probe.
Wenn anschließend der Schalter 15 geschlossen wird, wie in
Fig. 5 angegeben, um ein elektrisches Feld über die transparen
ten Elektroden 14 a und 14 b zu erzeugen, werden die Flüssigkri
stall-Moleküle 10 b, an die kein Antigen 20 der Probe gebunden
ist, innerhalb kurzer Zeit parallel zu der Elektrodenoberfläche
orientiert, während Flüssigkristall-Moleküle 10 a, an die Anti
gen 20 der Probe gebunden ist, kaum in der gleichen Richtung
orientiert werden, da das Antigen 20 dem einen (Viskositäts)-
Widerstand entgegensetzt. Daher sind in dem Reaktionsgefäß 13
nebeneinander orientierte Flüssigkristall-Moleküle 10 b und
nichtorientierte Flüssigkristall-Moleküle 10 a vorhanden und
dadurch geht ein Teil des einfallenden linear polarisierten
Lichtes durch das Reaktionsgefäß 13 hindurch und wird von dem
Licht empfangenden Element 19 aufgenommen. Die von dem Licht
empfangenden Element 19 aufgenommene Lichtmenge ist proportio
nal der Menge der Flüssigkristall-Moleküle 10 a, an die das An
tigen 20 der Probe gebunden ist, so daß es durch geeignete Ver
arbeitung des Ausgangssignals des Licht empfangenden Elements
19 möglich ist, das in der Probe 12 enthaltene Antigen 20 quan
titativ zu bestimmen.
Fig. 6 zeigt die Beziehung zwischen der Konzentration an Anti
gen in der Probe und dem Ausgangssignal des Licht empfangenden
Elements. Die Abszisse gibt die Zeit an, die nach Anlegen des
elektrischen Feldes verstrichen ist, und die Ordinate die
Amplitude des photoelektrischen Ausgangssignals. Die Kurve A
zeigt die Veränderung des photoelektrischen Ausgangssignals,
das erhalten wird, wenn die Probe 12 kein nachzuweisendes Anti
gen 20 enthält. In diesem Falle nimmt die Amplitude des photo
elektrischen Ausgangssignals plötzlich bis auf einen Sätti
gungswert zu, wenn der Schalter 15 geschlossen wird. Die Kurven
B, C und D zeigen Veränderungen des photoelektrischen Ausgangs
signals für Proben, die Antigen 20 in unterschiedlichen Konzen
trationen enthalten. Das heißt, die Konzentration an Antigen 20
nimmt für die Kurven B, C und D in dieser Reihenfolge zu. Wenn
Die Probe Antigen 20 enthält, nimmt das photoelektrische Aus
gangssignal nach und nach zu und die Anstiegszeit wird länger,
wenn die Probe das Antigen 20 in höherer Konzentration enthält.
Außerdem nimmt das Sättigungsniveau mit zunehmender Antigenkon
zentration ab. Es ist zu bemerken, daß nach einer ausreichend
langen Zeit das photoelektrische Ausgangssignal einen konstan
ten Sättigungswert erreicht unabhängig von der Konzentration an
Antigen 20, aber innerhalb eines definierten Zeitraums erreicht
das photoelektrische Ausgangssignal unterschiedliche Sätti
gungswerte je nach der Konzentration des Antigens 20. Daher
kann durch Nachweis des photoelektrischen Ausgangssignals zu
einem bestimmten Zeitpunkt nach Anlegen des elektrischen Feldes
und Vergleich des erhaltenen Wertes mit dem photoelektrischen
Ausgangssignal für eine Standardprobe ohne das nachzuweisende
Antigen die Gesamtmenge an Antigen 20 bestimmt werden.
Fig. 7 ist eine Kurve, die die Beziehung zwischen Antigenkon
zentration der Probe und Zeit, während der das photoelektrische
Ausgangssignal ein bestimmtes Niveau erreicht, angibt. Wie oben
erläutert, variiert die Geschwindigkeit, mit der das photoelek
trische Ausgangssignal den Sättigungswert erreicht, in Überein
stimmung mit der Konzentration an Antigen in der Probe. Das
heißt, wenn die Antigenkonzentration in der Probe klein ist,
wird auch die Menge an Antigen, das an die Flüssigkristall-
Moleküle 10 gebunden ist, gering, so daß die Flüssigkristall-
Moleküle sich mit höherer Geschwindigkeit orientieren und da
durch das photoelektrische Ausgangsssignal schnell erreicht
wird. Die Anstiegsgeschwindigkeit nimmt ab mit Zunahme der An
tigenkonzentration in der Probe. Daher ist es durch Nachweis
der Zeitspanne, innerhalb der das photoelektrische Ausgangs
signal auf einen vorgegebenen Wert steigt, möglich, die Gesamt
menge an Antigen in der Probe zu bestimmen.
Fig. 8 ist eine schematische Ansicht einer anderen Ausführungs
form des erfindungsgemäßen Bestimmungsverfahrens. Bei dieser
Ausführungsform sind entsprechende Teile wie in den Fig. 2 bis
5 mit den gleichen Bezugsziffern wie in diesen Figuren bezeich
net. Bei dieser Ausführungsform bestehen die Flüssigkristalle
aus einem solchen Material, daß eine Polarisationsebene, d. h.
Polarisationsrichtung des einfallenden linear polarisierten Lich
tes gedreht wird, und auf beiden Seiten des Reaktionsgefäßes 13
sind eine erste und eine zweite Polarisationsplatte 30 und 31
angeordnet, die ein paralles Nicol'sches Prisma bilden.
Das von der Lichtquelle 18 ausgesandte Licht wird durch die er
ste Polarisierungsplatte 30 linear polarisiert und trifft dann
auf das Reaktionsgefäß 13 auf dessen Seitenwand 13 a auf, an der
die transparente Elektrode 14 a angelegt ist. Die Orientierung
der Flüssigkristall-Moleküle 10, an die Antikörper 11 fixiert
ist, wird verändert in Übereinstimmung mit der Menge Antigen 20
in der Probe 12, das an Antikörper 11 durch die immunologische
Reaktion gebunden ist. Die Rotation bzw. Drehung der Polarisa
tionsebene des einfallenden linear polarisierten Lichtstrahls
wird beeinflußt von der Änderung der Orientierung der Flüssig
kristalle. Daher verändert sich der Drehwinkel der Polarisa
tionsebene von linear polarisiertem Licht, das durch das Reak
tionsgefäß 13 hindurchgeht. Dieses hindurchgehende Licht trifft
auf die zweite Polarisierungsplatte 31 auf, die als Analysator
dient. Die durch die zweite Polarisierungsplatte 31 hindurchge
hende Lichtmenge wird von einem Lichtdetektor 19 nachgewiesen.
Dadurch ist es möglich, die Gesamtmenge Antigen 20 in der Probe
12 zu bestimmen.
Die in Fig. 9 und 10 zeigen schematische Ansichten einer anderen
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bestimmungsverfahrens.
Bei dieser Ausführungsform werden cholesterische Flüssigkri
stalle verwendet, bei denen die Farbe des durchgehenden Lichtes
sich entsprechend der Orientierung der Flüssigkristall-Moleküle
verändert. Die Fig. 9 zeigt einen Fall, in dem eine kleinere
Menge zu bestimmendes Antigen in einer Probe 12 in dem Reak
tionsgefäß 13 an Antikörper gebunden ist, die auf den Flüssig
kristall-Molekülen 10 fixiert sind, und Fig. 10 zeigt einen
Fall, in dem eine größere Mengen Antigen 20 in der Probe 12 an
die Flüssigkristall-Moleküle 10 gebunden ist. Die Orientierung
der Flüssigkristall-Moleküle 10 verändert sich mit der Menge an
Antigen 20, das an die Flüssigkristall-Moleküle 10 gebunden
ist, und die Farbe, d. h. die Wellenlänge des durch die Flüssig
kristalle hindurchgehenden Lichtes verändert sich entsprechend
der Änderung der Orientierung. Bei dieser Ausführungsform
trifft das aus einer Lichtquelle 18 austretende Licht auf das
Reaktionsgefäß 13 über eine Polarisierungsplatte 30 und ein
elektrisches Feld wird über die transparenten Elektroden 14 a
und 14 b auf den Seitenwänden 13 a und 13 b durch Schließen des
Schalters 15 angelegt, der in Reihe mit einer Gleichstromsquelle
16 verbunden ist. Dann ändert sich die Farbe des Lichts L, das
durch das Reaktionsgefäß 13 hindurchgeht, entsprechend der Men
ge Antigen 20 in der Probe 12. Daher ist es durch Nachweis der
Farbe des hindurchgegangenen Lichtes L, die durch einen ent
sprechenden Farbdetektor gemessen wird, möglich, das Antigen 20
in der Probe 12 quantitativ zu bestimmen.
Wie oben erläutert, werden erfindungsgemäß Flüssigkristalle
anstelle des unlöslichen Trägers verwendet und Antikörper oder
Antigen, der bzw. das spezifisch mit Antigen oder Antikörper in
einer Probe reagiert, wird auf den Flüssigkristall-Molekülen
fixiert. Dadurch ist es möglich, die Konzentration an Antigen
oder Antikörper direkt in der Probe zu messen, ohne daß die
B-F-Trennung durchgeführt werden muß und ohne daß eine Reaktion
mit Markierungsreagens und Farbreagens erforderlich ist. Daher
wird das Bestimmungsverfahren sehr einfach und die Bestimmungs
zeit kann wesentlich verkürzt werden.
Claims (9)
1. Verfahren zum Nachweis oder zur Bestimmung einer immunologischen Komponente
in einer Probe mit Hilfe einer Antigen-Antikörper-Reaktion
durch Vermischen einer die zu bestimmende Substanz enthaltenden
Probe in einem Reaktionsgefäß mit einem spezifischen Bindungs
partner für die zu bestimmende Substanz und Messung der immuno
logischen Reaktion,
dadurch gekennzeichnet,
daß der spezifische Bindungspartner an Flüssigkristalle gebun
den bzw. auf diesen fixiert ist und die Orientierung der Flüs
sigkristalle in dem Reaktionsgemisch gemessen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Messung so erfolgt, daß ein elektrisches Feld über
Elektroden angelegt wird, die sich an gegenüberliegenden Sei
tenwänden des Reaktionsgefäßes befinden, linear polarisiertes
Licht auf das Reaktionsgefäß gerichtet wird und das durch das
Reaktionsgefäß hindurchgehende Licht gemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das linear polarisierte Licht durch die Elektroden hindurchgeht,
die aus einem transparenten Material bestehen.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das linear polarisierte Licht, das durch das Reaktionsgefäß
hindurchgeht, direkt von einem Licht empfangenden Element
(Licht-Detektor) aufgenommen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das linear polarisierte Licht, das durch das Reaktionsgefäß
hindurchgeht, von einem Licht empfangenden Element über einen
Analysator aufgenommen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Polarisationsrichtung des auftreffenden linear polari
sierten Lichtes parallel gemacht wird zu der Polarisationsrich
tung des Analysators.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß Flüssigkristalle aus einem solchen Material bestehen,
daß die Polarisationsebene des einfallenden linear polarisier
ten Lichtes dreht.
8. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbe des linear polarisierten Lichtes, das durch das
Reaktionsgefäß hindurchgeht, bestimmt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Konzentration der in der Probe enthaltenden Substanz
gemessen wird, durch Bestimmung der Zeit, innerhalb der die
Menge an durch das Reaktionsgefäß hindurchgehendem Licht einen
bestimmten Wert erreicht.
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-
1986
- 1986-05-27 DE DE19863617710 patent/DE3617710A1/de active Granted
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Publication number | Publication date |
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JPS61271460A (ja) | 1986-12-01 |
DE3617710A1 (de) | 1986-12-04 |
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