DE3609774C2 - - Google Patents
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- DE3609774C2 DE3609774C2 DE19863609774 DE3609774A DE3609774C2 DE 3609774 C2 DE3609774 C2 DE 3609774C2 DE 19863609774 DE19863609774 DE 19863609774 DE 3609774 A DE3609774 A DE 3609774A DE 3609774 C2 DE3609774 C2 DE 3609774C2
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zielerfassungseinrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Eine derartige Zielerfassungseinrichtung ist aus der DE-OS 33 00 709
als optischer Suchkopf eines rotierenden Flugkörpers zur Bekämpfung
von Luftzielen bekannt. Er weist koxial zur Flugrichtung (also
zur Flugkörper-Längsachse) eine Sammeloptik und in deren Brennebene
einen linienförmigen Empfänger aus einzelnen Zellen auf. Das Ziel
wird hier nach dem momentanen Zielwinkel auf einer bestimmten dieser
Zellen abgebildet, die dann eine Auswerteschaltung zum Fliegen eines
Ziel-Kollisionskurses ansteuert. Da hierfür die Richtung der Auswanderung
des Zieles aus dem momentanen Zielauffaß-Raumwinkel ermittelt
werden muß, ist der apparativ und schaltungstechnisch sehr
große Aufwand einer langen Zeile aus aufeinander abgeglichenen Detektor-
Zellen mit festen geometrischen Zuordnungen zwischen momentaner
Zielwinkeländerung und Kollisionskurssteuerung erforderlich.
Aus der DE-PS 10 87 910 ist eine gattungsähnliche Zielerfassungseinrichtung
für den selbstlenkenden Zielanflug eines Luftabwehrflugkörpers
bekannt. Sie ist mit einem starr in einen drallstabilisierten
Flugkörper konzentrisch zu seiner Längsachse eingebauten
ringförmigen Infrarot-Detektorelement ausgestattet, das im Strahlengang
einer cassegrainförmigen Hohlspiegel-Umlenkoptik angeordnet
ist. Der Mittenbereich dieses Ringdetektors ist strahlungsunempfindlich.
Dementsprechend regt ein thermisch strahlendes Zielobjekt das
Detektorelement nicht an, wenn seine Projektion über die Optik im
unempfindlichen Mittenbereich liegt; und der Flugkörper bewegt sich
dann in seiner momentanen räumlichen Orientierung, also längs seiner
Achse auf das Zielobjekt zu. Wenn jedoch die Zielprojektion sich
vom Zentrum radial fort in den strahlungsempfindlichen Teil des
Detektorelementes verlagert, weil das Zielobjekt aus dieser momentanen
Bewegungsachse herauswandert, dann erfolgt die Ansteuerung einer
Lenkeinrichtung in Form eines Querimpulsgebers in solcher Orientierung,
daß diese radiale Auswanderung wieder rückgängig, die Flugkörper-
Längsachse also wieder in Richtung auf das Zielobjekt ausgerichtet
wird.
Nachteilig bei dieser vorbekannten Zielerfassungseinrichtung ist
insbesondere, daß damit nur eine Zielverfolgungsnavigation möglich
ist, also die Zielannäherung nach Art einer Schlepp- oder Hundekurve.
Damit ist eine ausreichende Wahrscheinlichkeit hinreichender Annäherung
eines Luftabwehrflugkörpers an ein abzufangende schnelles
Zielobjekt nur gegeben, wenn beide sich etwa auf gleichem Kurs
in gleicher Richtung bewegen und der Abwehrflugkörper wesentlich
schneller als das abzuwehrende Flugobjekt ist. Wenn dagegen die
Bewegungsbahnen sich bei Inbetriebsetzung der Zielerfassungseinrichtung
in nicht zu großem Abstand relativ stumpfwinkelig kreuzen, oder
wenn sogar ein anfliegendes Objekt vom Abwehrflugkörper im Gegen-Anflug
erfaßt werden soll, dann reichen die Manövriermöglichkeiten
längs eines Zielverfolgungskurses bekanntlich bei dichter Zielannäherung
nicht aus, weil dann harte Kursmanöver erforderlich würden,
die zu Fluginstabilitäten des Abwehrflugkörpers und/oder zu einem
Verlust der Zielauffassung, also zu einem Passieren des Zieles
in zu großem Abstand für die Wirkung des Abfang-Gefechtskopfes.
Generell ist bei der vorbekannten Zielerfassungseinrichtung also
der nur sehr schmale und konstruktiv starr vorgegebene Zielauffaßwinkel,
von Nachteil, sowie die räumliche Abtastung einer Kegelmantelfläche
in starrer Kopplung an den Drall des Flugkörpers. Denn dadurch
ist es nicht möglich, schon vor erstmaliger Zielauffassung oder
aber auch nach Verlust einer ursprünglichen Zielauffassung
einen vorausliegenden Raumausschnitt nach dem Verbleib des avisierten
Zielobjektes abzusuchen. Eine Manövrierung mit Treffpunkt-Vorverlegung,
also nach den Regeln der Kollisionskurs- oder Proportionalnavigation,
ist mit der vorbekannten Einrichtung ebenfalls nicht durchführbar.
Zur Überwindung dieser Nachteile sieht das Hauptpatent bereits vor,
den Zielablage- oder Sichtlinien-Winkel zu einem Zielobjekt (bezogen auf die Flugkörper-Längs- und Bewegungs-Achse) dadurch zu variieren,
daß eine sogenannte Zoom-Optik Anwendung findet, also eine Mehrlinsenoptik
mit mechanisch einstellbarer Brennweite. Diese Optik
projeziert das unter dem momentanen Sichtlinienwinkel aufgefaßte
Zielobjekt auf ein Detektorelement, welches radial außerhalb der
gemeinsamen Achse des Flugkörpers und des Zoom-Objektives im Einzelfall-
Strahlengang hinter der Optik angeordnet ist. Die mittels eines
Motors einstellbare wirksame Zoom-Brennweite, also die momentane
mechanische Einstellung des Zoom-Objektives, ist gemäß den gegebenen
strahlungsgeometrischen Zoom-Verhältnissen ein Maß für den momentanen
Sichtlinienwinkel. Wenn das Zielobjekt quer zur Längsachse auswandert
bzw. wenn ein vorausliegender Raumausschnitt nach dem Vorhandensein
eines Zielobjektes abgesucht werden soll, erfolgt also lediglich
eine Verschwenkung des Sichtlinienwinkels (nämlich der Sichtlinie
gegenüber der Flugkörper-Längsachse) durch Variation der Zoom-
Brennpunkteinstellung. Aufgrund der Zoom-Abbildungsgesetze führt
nämlich jede Zoom-Einstellung, nach Maßgabe der momentanen radialen
Ablage des Zielobjekts von der Flugkörper-Längsachse, zu einer bestimmten
radialen Ablage der Zielprojektion in der Detektorebene
und damit zur Anregung des dort in festem radialem Abstand von einem
Referenzpunkt angeordneten Detektorelementes.
Damit ist eine rasche Zielsuche in großem Raumwinkel ermöglicht,
wie es erforderlich ist, wenn die erfindungsgemäße Zielerfassungseinrichtung
gleichermaßen in Flugkörpern einsetzbar sein soll, die
sich mit bis zu mehrfacher Überschallgeschwindigkeit im wesentlichen
horizontal oder im wesentlichen vertikal einem gegnerischen Objekt
annähern, um dieses mit ihrer Gefechtsladung abzufangen. Eine Zielobjekt-
Projektion auf zwei einander radial überlappende, gegeneinander
versetzte Detektorelemente ermöglicht dabei besonders einfach
eine Zielansteuerung nach der Proportionalnavigation,
weil der Flugkörper lediglich so gelenkt werden muß, daß stets der
Überlappungsbereich beider radial gegeneinander versetzter Detektor
elemente gleichmäßig von der Zielprojektion erfaßt wird; mit Einengung
des Sichtlinienwinkels nach Maßgabe der Zielannäherung.
Vorliegender Zusatzerfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Beibe
haltung der vorerwähnten anwendungsorientierten Vorteile für die
Zielsuchsteuerung die apparative Realisierung der Zielerfassungs
einrichtung dahingehend weiterzubilden, daß sich insbesondere ein
fachere Verhältnisse bei der Variation und Auswertung des Sicht
linienwinkels ergeben und trotz beschränkter Raumgegebenheiten im
schmal-gestreckten Kopf eines Überschall-Flugkörpers sich Möglich
keiten zur apparativen Korrektur strahlengeometrischer Fehlereinflüsse
im Zuge der Zielobjekt-Abbildung eröffnen.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Zielerfassungseinrichtung
im wesentlichen dadurch gelöst, daß sie gemäß dem Kennzeichnungsteil
des Anspruches 1 ausgestaltet ist.
Diese Lösung beruht auf der Erkenntnis, daß es für die Zielprojektion
auf die Detektorebene unter variablen Sichtlinienwinkeln nicht er
forderlich ist, die nicht-lineare Steuerungscharakteristik und den
relativ störempfindlichen mechanischen Aufbau eines Zoom-Objektives
zu realisieren; zumal dessen z.B. für thermische Strahlung durch
lässigen optischen Komponenten, die für die Abbildungsgüte maßgeblich
sind, hinsichtlich der erfoderlichen Herstellungsgenauigkeit recht
kostspielig sind. Stattdessen kann auf eine eingliedrige Sammeloptik,
die im Strahlengang keinerlei mechanische Veränderungen mehr erfährt,
zurückgegriffen werden, wenn man entsprechend der radialen Zielablage
eine von der Längsachse variable radiale Ablage der Zielprojektion
in der Detektorebene zuläßt und den momentanen Radialabstand als
Maß für den momentanen Winkel der Sichtlinie zum Zielobjekt auswertet.
Die lineare Verschiebung des Detektorelementes in der Detektorebene
kann mittels eines einfachen elektromagnetischen Linear-Aktuators,
etwa in der Form eines Tauchspulen-Stellgliedes, erfolgen, da entgegen
den Verhältnissen bei einem Zoom-Objektiv nun nicht mehr mehrere
Linsen in nichtlinearer gegenseitiger Abhängigkeit verschoben werden
müssen. Es wird also kein optisches Element mehr bewegt, sondern
in der Detektorebene nach der gegebenen Ablage der Zielprojektion
von einer Referenzlage gesucht.
Ein axial und radial gedrängter Aufbau der Zielerfassungseinrichtung
bei minimaler mechanischer Beanspruchung aufgrund der rotationsab
hängigen Fliehkräfte ergibt sich, wenn im Strahlengang der optischen
Einrichtung zwischen der Sammel-Linse und der Detektorebene ein
Umlenkspiegel angeordnet wird. Denn dann kann der Umlenkspiegel
eine solche Neigung gegenüber der optischen Achse durch die Linse
einnehmen, daß die Detektorebene sich nicht mehr radial von der
Flugkörper-Längsachse forterstreckt, sondern in ihr oder jedenfalls
dicht bei ihr liegt. Außerdem kann dann die Linse radial aus der
Längsachse heraus versetzt und obendrein gegenüber der Parallelen
zur Flugkörper-Längsachse etwas angestellt sein, was in Hinblick
auf die vom Dom des Flugkörperkopfes hervorgerufenen Abbildungsver
zerrungen günstigste geometrische Durchtrittsverhältnisse ergibt.
Die gegenüber dem Lot auf die Längsachse angestellte Optik hat zwar
an sich zur Folge, daß der Zielabbildungs- Brennpunkt nicht mehr
auf einer Parallelen zur Flugkörper-Längsachse wandert, wenn das
aufgefaßte Zielobjekt radial auswandert, sondern (in der zweidimensio
nalen Projektion) längs einer rampenförmig gegenüber der Längsachse
geneigten Detektorebene. Diese Neigung läßt sich aber wieder kompen
sieren, die Detektorebene also in die oder parallel zur Längsachse
orientieren, wenn der Umlenkspiegel mit einer entsprechenden kompen
sierenden Neigung im Strahlengang hinter der Sammel-Linse eingesetzt
wird.
Zugleich läßt sich über die Ausrichtung des Umlenkspiegels der minimale
Grenzwinkel der Sichtlinien-Schwenkung praktisch parallel zur Flug
körper-Längsachse einstellen, obgleich die Strahlengeometrie nicht
in der Achse durch die Flugkörper-Spitze verläuft (was aus konstruktiven
Gründen nicht möglich, jedenfalls aus thermischen Gründen unerwünscht
und optisch, wegen extremer Abbildungsverzerrungen, unzweckmäßig
wäre). Schließlich ist der Einsatz des Umlenkspiegels auch insofern
von Vorteil, als eine relativ geringe Verlagerung der Zielobjekt-Ab
bildung in der Detektorebene einem großen Sichtlinienschwenkwinkel
entspricht, was trotz axial gedrängten Aufbaues einen großen Auffaß
bereich bei hoher Auflösung bedeutet.
Die erfindungsgemäße Lösung erbringt also insbesondere in der Weiter
bildung mit Faltung des Strahlenganges hinter der Optik über einen
Umlenkspiegel eine konstruktive Realisierung der Zielerfassungsein
richtung, die bei stahlengeometrisch optimalem Durchtritt der Sicht
linie durch den schlanken Dom der Projektil-Spitze aufwendige Zoom-
Konstruktionen und komplizierte, träge mechanische Einrichtungen
für die definierte Einstellung eines Mehrlinsen-Zoomobjektives ver
meidet und gegenüber einem realisierbaren Zoom einen größeren Winkel
auffaßbereich aufweist, also insgesamt eine optimalere Integrations
möglichkeit in schlanke Überschall-Luftabwehrflugkörper eröffnet.
Dabei sind hinsichtlich der Erfordernisse der Raumwinkelabtastung
die gleichen Möglichkeiten gegeben, wie beim Hauptpatent, was die
Rotation der Zielobjekt-Abbildung um die Flugkörper-Längsachse auf
einander überlappende Detektorelemente betrifft. Da nun eine denkbar
einfache, nicht mehr mechanisch zu verstellende Optik vorgesehen
ist, kann eine Verdrehung gegenüber dem Flugkörper durch Verdrehung
der kompakten Baueinheit aus Optik (Sammellinse samt Umlenkspiegel)
mit samt den den Detektorelementen ohne mechanische Probleme vorgenommen
werden.
Auch hinsichtlich der Möglichkeiten, die tatsächliche Rotation durch
peripher gegeneinander versetzte Detektorelemente und/oder Optiken
zu reduzieren, können die gleichen Maßnahmen wie beim Hauptpatent
angewandt werden; worauf hier zur Vermeidung von Wiederholungen
voll-inhaltlich Bezug genommen wird.
Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen sowie weitere Merkmale
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen
und, auch unter Berücksichtigung der Darlegungen in der Zusammen
fassung, aus nachstehender Beschreibung zweier in der Zeichnung
unter Beschränkung auf das Wesentliche stark abstrahiert skizzierter
bevorzugter Realisierungsbeispiele zur erfindungsgemäßen Lösung.
Es zeigt
Fig. 1 ein prinzipielles Realisierungsbeispiel zur Er
läuterung der strahlengeometrischen Funktion der
erfindungsgemäßen Zielerfassungseinrichtung
und
Fig. 2 im Axial-Längsschnitt durch einen Flugkörper ein
bevorzugtes Einbaubeispiel für die Realisierung
der Zielerfassungseinrichtung.
Der in der Zeichnung in abgebrochener Längsschnitt-Darstellung skizzierte
Flugkörper 1 ist insbesondere dafür bestimmt, sich mit Überschall
geschwindigkeit an Flugobjekte anzunähern und diese mittels seiner
Gefechtsladung zu bekämpfen. Zur Ansteuerung des einmal ortungs
technisch, beispielsweise optronisch, unter einem Ablagewinkel a
von der Flugkörper- und Bewegungs-Längsachse 10 aufgefaßten Zieles
35 ist der Flugkörper-Kopf 2 mit einer Zielerfassungseinrichtung
3 ausgestattet. Deren Signalverarbeitungsschaltung 4 liefert nach
Maßgabe des momentanen Ablagewinkels a Lenkkommandos 6 an eine Flug
körper-Lenkeinrichtung (in der Zeichnung nicht dargestellt),
um je nach der gewünschten Kinematik bei der Bekämpfung des Zieles
35 die räumliche Orientierung der Flugkörper-Längsachse 10 gemäß
einem Zielverfolgungskurs oder, bevorzugt, gemäß einem Kollisions
kurs nach der Proportionalnavigation zu orientieren, während sich
der Abstand zwischen dem Ziel 35 und dem Flugkörper 1 verringert.
Der räumliche Ablagewinkel a definiert also die momentane Zielauf
faßachse 15 oder Sichtlinie vom Ziel 35 zum Flugkörper-Kopf 2; nämlich
zum Zentrum 17 einer Optik 8, hinter der im Strahlengang 7 wenigstens
ein Detektorelement 11 in einer Detektorebene 9 angeordnet ist,
die sich im dargestellten prinzipiellen Beispielsfalle gemäß Fig. 1
radial bezüglich der Flugkörper-Längsachse 10 erstreckt. Für einen
anwendungstypischen mittleren Zielauffaßabstand 16 zwischen der
quer zur Projektil-Längsachse 10 orientierten momentanen Zielabstands
ebene 21 und dem Zentrum 17 der Optik 8 liegt die Detektorebene
9 etwa im Abstand der Brennweite 13 hinter der Optik 8; so daß das
Ziel 35 über die Optik 8 bei diesen strahlengeometrischen Abstandsver
hältnissen in der Detektionsebene 9 als Punkt abgebildet wird, dessen
radialer Abstand 12 von der Flugkörper-Längsachse 10 aufgrund der
Strahlengeometrie der Querablage 20 des Zieles 35 von der Flugkörper-
Längsachse 10 proportional ist. Wenn im Zuge der relativen Ziel-An
näherung diese Fokus-Bedingung nicht mehr erfüllt ist, wird die
Ziel-Abbildung in der Detektionsebene 9 entsprechend unschärfer.
Der momentane Abstand 12 der Zielprojektion in der Detektorebene
9 ist also ein Maß für den momentanen Ziel-Ablagewinkel a. Für dessen
Feststellung können entweder mehrere Detektorelemente 11 bzw. -paare
radial bezüglich der Flugkörper-Längsachse 10 nebeneinander in der
Detektorebene 9 angeordnet sein, die nacheinander auf Vorliegen
eines Detektor-Ausgangssignales 24 abgefragt werden; oder es ist
nur ein einziges Detektorelement 11 bzw. -paar vorgesehen, welches
radial bezüglich der Flugkörper-Längsachse 10 in der Detektorebene
9 verschiebbar ist.
Für die Ermittlung des momentanen Radial-Abstandes 12 der Projektion
des Zieles 35 auf die Detektorebene 9 ist eine Stelleinrichtung
36 vorgesehen, die entweder die sukcessive Abfrage der mehreren
nebeneinander angeordneten Detektorelemente 11 oder aber die mechanische
Verlagerung des einen Detektorelementes 11 bzw. -paares bewirkt,
bis der momentane Projektionspunkt erreicht ist, also ein Ausgangs
signal 24 erscheint. Diese Position wird durch einen Stellungsgeber
37 als momentane Sichtlinien-Winkelinformation a′ an die Signalver
arbeitungsschaltung 4 geliefert, welche nun ein Lenkkommando 6 zum
Einschwenken der Flugkörper-Längsachse 10 in Richtung auf das Ziel
35 (ggf. unter Berücksichtigung eines vorgegebenen Vorhaltwinkels)
an die Flugkörper-Lenkeinrichtung ausgibt.
Wenn dabei - oder aus anderen Gründen etwa aufgrund Umwelteinflüssen
auf die momentane Flugbahn - der Sichtlinienkontakt zum Ziel 35
verloren geht, wird die Abfrage der Detektorebene 9 nach der momentanen
Lage der Zielprojektion (also die Abfrage der nebeneinanderliegenden
Detektorelemente 11 oder die mechanische Verlagerung eines einzelnen
Detektorelementes 11) periodisch wiederholt, bis wieder ein Detektor
element 11 im Strahlengang 7 liegt und deshalb ein Ausgangssignal
24 liefert; welches die Übernahme der neuen Winkelinformation a′
in die Signalverarbeitungsschaltung 4 und ggf. eine Unterbrechung
des Suchbetriebes der Stelleinrichtung 36 bewirkt.
Apparativ günstiger ist die Ausführung der Zielerfassungseinrichtung 3
gemäß Fig. 2, bei der in der optischen Einrichtung eine Umlenk-Optik
30 (Spiegel) im Strahlengang 7 hinter der Sammel-Linse 8 liegt.
Dadurch ergibt sich bei kleiner axialer Baulänge der Zielerfassungs
einrichtung 3 ein wünschenswert langer (da gefalteter) Strahlengang
7. Die Detektorebene 9 kann achsparallel in der oder in der Nähe
der Flugkörper-Längsachse 10 ausgebildet sein. Gegenüber dem nicht-um
gelenkten Strahlengang 7 nach Fig. 1 ergibt sich für den gleichen
Betrag einer Projektionspunkt-Verschiebung in der Detektorebene
9 ein vergrößerter Bereich des erfaßbaren
Sichtlinienwinkels a, also eine größere winkelmäßige Ortungsauflösung
bei der Suche und Verfolgung des Zieles 35 (Fig. 1). Von Vorteil
ist die Strahlengang-Umlenkung darüber hinaus, weil nun die Optik
8 nicht in der Flugkörper-Längsachse 10 angeordnet sein muß. Denn
die beim Überschallflug thermisch sehr hoch beanspruchte Spitze
des Flugkörper-Kopfes 2 eignet sich nicht ohne weiteres zur meß
technischen Erfassung von vom Ziel 35 emittierter Energie im Strahlungs
spektrum, in dem die Optik 8 und das Detektorelement 11 arbeiten.
Die nun also radial gegenüber der Flugkörper-Längsachse 10 versetzte
Optik 8 braucht - entgegen den grundsätzlichen Verhältnissen, wie
sie in Fig. 1 dargestellt sind - nun auch nicht mehr mit ihrer Haupt
ebene quer zur Flugkörper-Längsachse 10 ausgerichtet zu sein, weil
Hauptebenen-Kippwinkel durch eine entsprechende Verschwenkung des
Umlenkspiegels 30 gerade so kompensiert werden können, daß der Brenn
punkt der Zielprojektion in die Detektorebene parallel zur Flugkörper-
Längsachse (bzw. in diese Achse) wandert, wenn sich die Ziel-Quer
ablage 20 (vgl. Fig. 1) ändert. Ohne diese Winkelkompensation über
die Anstellung des Umlenkspiegels 30 würde eine gegenüber dem Lot
auf die Flugkörper-Längsachse 10 verschwenkte Optik 8 nämlich zur
Verlagerung des Brennpunktes in einer gegenüber der Flugkörper-Längs
achse keilförmig ansteigenden Detektorebene 9 führen, was eine appa
rativ aufwendigere Führung bei der Verschiebung eines Detektorele
menten-Paares 11-11 bedingen würde. Eine Anstellung der Optik 8
gegenüber der Radialen zur Flugkörper-Längsachse 10 hat ferner den
Vorteil, daß der mittlere Ablagewinkel a der Sichtlinie 15 steiler
den in der Praxis dreidimensional-nichtlinear gekrümmten Dom 31
des Flugkörper-Kopfes 2 schneidet, was im Vergleich zu spitzwinkeligem
Durchtritt durch den Dom 31 zu verringerten Zielabbildungsfehlern
führt.
Die momentane Lage des Detektorelementes 11, das ein Ausgangssignal
24 liefert, also der momentane Ziel-Ablagewinkel a, wird wieder
mittels eines Stellungsgebers 37 bestimmt.
Das Verschieben des Detektorelementes 11 bzw. die Abfrage nebeneinander
angeordneter Detektorelemente 11 wird im Ausführungsbeispiel nach
Fig. 2 z.B. mittels eines von der Stelleinrichtung 36 angesteuerten
elektro-magnetischen Linear-Weggebers nach Art eines Tauchspulen-Aktu
ators 38 bewirkt.
Wie im einzelnen im Hauptpatent beschrieben kann wieder vorgesehen
sein, daß in der Detektorebene 9 zwei gegeneinander versetzte aber
einander überlappende Detektorelemente 11 vorgesehen sind, um für
die Ableitung von Lenkkommandos 6 für die Proportionalnavigation
die Sichtliniendrehrate, also das zeitliche Auswandern des aufge
faßten Zieles 35 bestimmen zu können. Von Vorteil ist die Strahl
umlenkung über den Spiegel 30 in diesem Zusammenhang, da die (innere)
Sichtlinie 15 über die Spiegelstellung so orientiert sein kann,
daß sie parallel zur Flugkörper-Längsachse 10 verläuft; wodurch
ein Offset-Winkel der Zielerfassungseinrichtung 3 vermieden ist,
obgleich der Strahlengang der Optik 8 nicht konzentrisch mit der
Flugkörper-Längsachse 10 ist.
Die zeichnerische Darstellung stellt die Winkelverhältnisse projeziert
auf eine Vertikalebene parallel zur Flugkörper-Längsachse 10 dar.
In der Praxis ist der Ablagewinkel a ein Raumwinkel. Dieser wird,
wie im Hauptpatent näher beschrieben, durch eine Rotation des Detektor
elementes 11 um die Flugkörper-Längsachse 10 erfaßt, indem also
jede Sichtlinie 15 die Erzeugende einer Spitzkegelmantelfläche mit
einem Öffnungswinkel a nach Maßgabe der Strahlengeometrie der Optik
8 ist. Diese Verhältnisse stellen sich ein, wenn die beschriebene
Zielerfassungseinrichtung 3 (mit radial gemäß Fig. 1 oder achsparallel
gemäß Fig. 2 verlagerbarer Zielpunktprojektion in der Detektorebene
9) starr in einen rotierenden Flugkörper 1 eingebaut ist. Um von
einem Flugkörper-Drall jedoch unabhängig zu sein, beispielsweise
weil dieser nicht die konstant oder zeitabhängig wünschenswerte
Kreisfrequenz aufweist, weil die wirksame Detektor-Rotationsfrequenz
unabhängig vom Verhalten des Flugkörpers 1 steuerbar sein soll,
oder weil es sich nicht einmal um einen drallstabilisierten Flug
körper 1 handelt, ist entsprechend den Verhältnissen im Hauptpatent
auch hier vorgesehen, einen Motor 29 zur Verdrehung der Detektorebene
9 konzentrisch um die Flugkörper-Längsachse 10 einzubauen. Ein Winkel
geber 25 liefert für die Momentanstellung eines jeden Detektorelementes
11 gegenüber einem körperfesten Bezugsradius im Flugkörper 1 eine
Drehstellungsinformation b′ an die Signalverarbeitungsschaltung
4, damit diese ein auf das Flugkörpersystem umgesetztes Lenkkommando
6 an seine Lenkeinrichtung ausgibt. Die optische Einrichtung aus
Linse 8 und Spiegel 30 kann dabei flugkörper-starr eingebaut sein,
wenn sich in der Detektorebene 9 einander überlappende Gesichtsfelder
ergeben, z.B. weil mehrere Linsen 8 peripher gegeneinander versetzt
vorgesehen sind. Apparativ einfacher kann es aber sein, die gesamte
Einrichtung 3 aus Linse 8, Spiegel 30 und Detektorelementen-Paar
11-11 als rotierende Einheit mit gemeinsamer Halterung 39 aufzubauen.
Schließlich ist in Fig. 2 berücksichtigt, daß es - wie im Hauptpatent
näher dargelegt - zweckmäßig sein kann, koaxial zur Flugkörper-Längs
achse mehrere peripher gegeneinander versetzte solche Einheiten
3 mit überlappenden Paaren von Detektorelementen 11-11 auszubilden,
denen also jeweils ein Umlenkspiegel 30 und eine Linse 8 zugeordnet
ist. Das läßt Unwuchten vermeiden, und das ermöglicht eine hohe
Auflösung bei der Erfassung der Relativbewegung (Sichtliniendrehrate)
zwischen Flugkörper 1 und Ziel 35 trotz nur mäßiger Kreisfrequenz
des Dreh-Motors 29, weil das Ziel 35 in der Zielabstandsebene 21
von den hier achsparallel einander überlappenden, peripher aufein
anderfolgenden Paaren von Detektorelementen 11-11 im Strahlengang
7 und damit rasch aufeinanderfolgend erfaßt wird.
Claims (10)
1. Zielerfassungseinrichtung (3) für einen Flugkörper (1) mit gegenüber
der Flugkörper-Längsachse (10) unter spitzem Raumwinkel
(14) vorausgeneigter Zielauffaßachse (15) und mit einer Optik
im Strahlengang (7) der Zielauffaßachse (15) zu wenigstem einem,
insbesondere optronischen, Detektorelement (11), das radial aus
der Längsachse (10) versetzt ist und seine Detektorausgangssignale
(24) in die Signalverarbeitungsschaltung (4) einer Zielverfolgungs-
Lenkeinrichtung (5) zur Abgabe von Lenkkommandos (6) einspeist,
insbesondere nach Patent 34 34 634,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Stelleinrichtung (36) für eine Detektorelemente-Nachführung
in der Detektorebene (9) vorgesehen ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sammel-Optik (8) radial gegenüber der Flugkörper-Längsachse
(10) versetzt und in ihrem Strahlengang (7) vor der Detektorebene
(9) eine Umlenk-Optik (30) angeordnet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Detektorebene (9) parallel zu der Flugkörper-Längsachse
(10) orientiert ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sammel-Optik (8) gegenüber der Flugkörper-Längsachse
(10) geneigt ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umlenk-Optik (30) in bezug auf die Detektorebene (9)
und die Orientierung der Sammel-Optik (8) eine solche Neigung
aufweist, daß die Sichtlinie (15) bei minimalem Ablagewinkel (a)
wenigstens angenähert parallel zur Flugkörper-Längsachse (10)
orientiert ist.
6. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereiche der Pojektion eines längs der momentanen Sichtlinie
(15) erfaßten Zielobjektes (35) auf die Detektorebene
(9) zwei einander überlappend benachbarte Detektorelemente (11)
gleichzeitig erfaßt sind.
7. Zielerfassungseinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Detektorebene (9) peripher bezüglich der Flugkörper-
Längsachse (10) gegeneinander versetzt mehrere Detektorelemente
(11) oder Paare von einander überlappend benachbarten Detektorelementen
(11), jeweils einer Optik (8-30) zugeordnet, vorgesehen
sind.
8. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zielobjekt-Projektion in der Detektorebene (9) relativ
zum Flugkörper (1) um seine Längsachse (10) rotiert.
9. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch die exzentrisch zur Flugkörper-Längsachse gehalterte
Optik (8-30) gegenüber dem Flugkörper (1) um seine Längsachse
(10) rotiert.
10. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Detektion der momentanen Lage der Zielobjekt-Projektion
in die Detektorebene (9) eine Stelleinrichtung (36) mit Linear-
Aktuator (38) vorgesehen ist, dessen Stellungsgeber (37) eine
Ablage-Winkelinformation (a′) an eine Signalverarbeitungschaltung
(4) zur Ausgabe von Lenkkommandos (6) liefert.
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